Itiwit Schwimmwesten von Decathlon im Test

Neben aufblasbaren Kajaks und Kanus bietet Decathlon* mit seiner Eigenmarke Itiwit auch viel Zubehör rund ums Paddeln an. Wer sich ein eigenes Luftboot anschafft, sollte neben Paddel und Luftpumpe definitiv eine Schwimmweste dazu kaufen. All dies gibt es von Itiwit, passend zu den Booten. 

Insgesamt hat der Händler vier verschiedene Schwimmwesten von seiner Marke im Sortiment. Dabei handelt es sich um sogenannte Schwimmhilfen der Normklasse 50, also für geübte Schwimmer in kurzer Entfernung zum Ufer und in der Nähe möglicher Helfer. Es sind keine Rettungswesten, also sie sind nicht ohnmachtssicher. Wir haben uns die Modelle genauer angeschaut und müssen sagen, dass sie für den Preis eine sehr gute Verarbeitungsqualität haben aber nicht für jeden Paddler geeignet sind. Unsere Lieblingsweste von den 4 Modellen ist die Wairo Hydra, weil sie sehr angenehm zu tragen und leicht verstaubar ist. Erfahre mehr zu diesen Westen im Allgemeinen und im Detail in diesem Artikel

itwit schimmhilfen

Welches Modell wurde getestet?

BA 50N (60 – 80 kg)
BA 50N+ (60 – 80 kg)
BA Pocket 50N (60 – 80 kg)
Wairo Hydra 50N (> 80 kg)

Wie ist der Test entstanden?

Die Schwimmwesten Itiwit BA Pocket 50N und Wairo Hydra 50N wurden uns von Decathlon* im Rahmen von Bootstests zur Verfügung gestellt. Die Itiwit BA 50N und BA50N+ haben wir uns selbst gekauft. 

Wie intensiv wurde es getestet?

Die Schwimmwesten wurden nicht im Wasser, sondern beim Paddeln und am Ufer getestet (Sitz, Passform, Features, …). Ziel dieses Artikels ist es, die verschiedenen Modelle gegenüberzustellen und auf die Unterschiede hinzuweisen.

Itiwit Schwimmwesten im Überblick

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Unterschiedliche Itiwit Schwimmwesten von Decathlon
onak kanu test
Itiwit BA Pocket 50N
itiwit x500 fluss
Itiwit Wairo Hydra 50N
Itiwit Schwimmwesten im Vergleich
 GrößeAuftriebUnsere Empfehlung zur GrößenwahlEinsatzzweck
Itiwit BA 50N*S (25 – 40 kg)
M (40 – 60) kg
L (60 – 80 kg)
XL (> 80 kg)
40 N
50 N
50 N
50 N
Größe der Schwimmweste fällt normal aus. Leute mit großem Brustumfang bzw. großer Oberweite sollten jedoch zu einer Nummer größer greifen.Sehr schlichte Schwimmweste für absolute Gelegenheits-paddler
Itiwit BA 50N+*S (25 – 40 kg)
M (40 – 60 kg)
L (60 – 80 kg)
XL (> 80 kg)
40 N
55 N
70 N
70 N
Größe der Schwimmweste fällt normal aus.Solide Schwimmweste für Einsteiger ohne weitere Extras
Itiwit BA Pocket 50N*M (40 – 60 kg)
L (60 – 80 kg)
XL (> 80 kg)
40 N
50 N
50 N
Größe der Schwimmwesten fällt sehr groß aus. Personen zwischen 80 – 100 kg sollten am besten eine Nummer kleiner nehmen. Der Auftrieb der beiden Größen L und XL ist der Gleiche.Gute Touring Schwimmweste mit vielen Verstell-möglichkeiten und Taschen
Itiwit Wairo Hydra 50N*S (40 – 60 kg)
M (60 – 70 kg
L (70 – 80 kg)
XL (> 80 kg)
40 N
50 N
50 N
50 N
Größe der Schwimmweste fällt sehr klein aus. Mindestens eine Nummer größter nehmen. Größe XL ist für einen Brustumfang für ungefähr max. 100 cm geeignet.Kompakte aufblasbare Touring Oberkörperweste

Itiwit BA 50N Schwimmweste

Die leichte und kompakte Auftriebsweste BA 50N ist die günstigste Schwimmweste von Dechatlon und mitunter die Günstigste auf dem Markt.  Dennoch erfüllt die Weste als Auftriebshilfe definitiv ihren Zweck und hat für den Preis eine sehr gute Verarbeitungsqualität.

Die Weste besitzt über einen Gurt, der vorne in der Mitte der Weste über zwei Klickverschlüsse geschlossen wird. Für das An- und Ausziehen der Schwimmweste wird dieser Gurt mindestens auf einer Seite geöffnet, sodass du die Schwimmweste über den Kopf ziehen kannst.

itiwit jolle 50N
Die Itiwit BA 50N ist eine Überziehweste und wird über ein Gurt eingestellt

Über diesen Gurt lässt sich ebenfalls die Weite der Schwimmweste verstellen. Die Schwimmweste hat einen hohen Sitz. Personen mit einem großen Brustumfang oder mit einer großen Oberweite sollten eine Nummer größer wählen oder gleich zur Itiwit BA 50N+ greifen. Diese lässt sich separat im Brust- und Bauchbereich verstellen.

Wenn der Gurt für einen festen Sitz zu eng gezogen wird, drückt der Gurt an der Seite (vor allem man nur ein T-Shirt trägt). Für 15 bis 25 Euro mehr gibt es komfortablere Schwimmwesten (z.B. Itiwit BA 50N+).

Die Itiwit BA 50N ist eine Schwimmweste für absolute Gelegenheitspaddler, die ein sehr günstiges Schlauchkajak oder SUP gekauft haben, und nicht viel Geld für eine Schwimmweste ausgeben möchten. Auch kann sie als Weste für Freunde oder Bekannte dienen, die an sich keine Paddler sind und dennoch bei dir im Boot mitkommen möchten. Prinzipiell würden wir mindestens die Itiwit BA50 N+ empfehlen, die wir als nächstes genauer anschauen.

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Die Weste einen hohen Sitz
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Die Weste gibt es nur in Orange

Das hat uns gefallen

+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + sehr gute Verarbeitung für den Preis + kompakte Größe für eine Feststoffweste + gute Bewegungsfreiheit + sehr gute Sichtbarkeit auf dem Wasser bei Tag + in verschiedenen Größen erhältlich + Kindergröße (25 -40 kg) ist für einen sicheren Sitz mit einem Schrittgurt ausgestattet

Das hat uns weniger gefallen

– keine Taschen – Schwimmweste ist in der Passform kaum anpassbar (nur in der Weite) – noch akzeptabler Tragekomfort – keine gepolsterten Schulterriemen – keine reflektierenden Elemente

Itiwit BA 50N+ Schwimmweste

Der Unterschied zwischen dieser Schwimmweste und der einfacheren Überzieh-Schwimmweste BA 50N ist gewaltig. Die Verarbeitungsqualität ist die Gleiche, jedoch unterscheiden sich beide Schwimmwesten in der Konstruktion. Diese Schwimmweste lässt sich wie eine Jacke an- und ausziehen. Die zwei Gurte erlauben eine individuelle Anpassung der Weite im Bauch- und Brustbereich. Die Gurte sind nicht nur aufgenäht, sondern umlaufen der kompletten Schwimmweste.

Die Schultergurte lassen sich jedoch nicht verstellen, sodass man nicht einstellen kann, wie hoch oder tief die Schwimmweste sitzen soll. Das ist aber sehr üblich in diesem Preisbereich, dass Schwimmwesten nur in der Weite verstellbar sind. Darüber hinaus ist die Weste gegenüber der BA 50N farblich dezenter gestaltet, sodass man nicht auf dem Wasser wie eine Boje wirkt.

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Die Schwimmweste lässt sich wie eine Jacke überziehen

Insgesamt hat die Auftriebsweste einen guten Sitz und bietet in den Größen L und XL einen hohen Auftrieb von 70 Newton. Der Schrittgurt verhindert zusätzlich ein Hochrutschen der Weste. Bei der Auswahl der Größe solltest du darauf achten, dass die Schwimmweste nicht zu klein ist. Sie lässt sich zwar über die Gurte weiten, aber dann stehen die beiden vorderen Auftriebskörper zu weit auseinander und schränken die Bewegungsfreiheit beim Paddeln ein.

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Die Weste lässt sich im Brust- und Bauchbereich in der Weite einstellen

Aus unserer Sicht ist es wirklich schade, dass die Schwimmweste nicht eine einzige Tasche besitzt. Die Tasche einer Schwimmweste ist im Kajak die leicht erreichbarste Tasche, da die Jackentasche wegen der Schwimmweste überdeckt und die Hosentasche durch die Sitzposition deutlich schwerer zugänglich ist.

Die Itiwit BA 50N+ eine sehr solide Schwimmweste für Einsteiger. Wer oft und lange Touren paddelt, dem werden jedenfalls auf Dauer die Taschen und ggf. die individuelle Einstellung der Schultergurte fehlen.

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Der Schrittgurt sichert die Weste vor ungewolltes Hochrutschen

Das hat uns gefallen

+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + guter Sitz + sehr einfache Handhabung + Weite der Weste im Brust- und Bauchbereich verstellbar + inkl. Schrittgurt + gute Sichtbarkeit auf dem Wasser bei Tag trotz dezenter Farbgestaltung + gepolsterte Schulterriemen + Größe 60 – 80kg und >80 kg haben einen sehr hohen Auftrieb (70 Newton) für eine Schwimmweste der Normklasse 50 + in verschiedenen Größen erhältlich

Das hat uns weniger gefallen

– keine Taschen zum Verstauen von Gegenständen – keine Einstellung der Schultergurte – Schrittgurt nicht abnehmbar (wer eine Weste eng trägt, benötigt keinen Schrittgurt) – keine reflektierenden Elemente

Itiwit BA Pocket 50N Schwimmweste

Die Itiwit BA Pocket 50N stellt ein ordentliches Upgrade zur Itiwit BA 50N+ dar. Sie hat einen seitlichen Einstieg, wofür die zwei Verschlüsse an der Seite geöffnet werden müssen. Insgesamt besitzt die Weste über 6 Verstellmöglichkeiten: jeweils 2 an jeder Seite sowie 2 an der Schulter. Somit lässt sich die Schwimmweste auf den ersten Blick individuell an die eigene Körperform anpassen.

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Die Weste lässt sich über 6 Verstellpunkte einstellen

Wir haben die Schwimmweste in Größe L (geeignet für Personen zwischen 60 und 80 kg). Ich bin 189 cm und wiege 76 kg. Auch mit Pullover ist mir die Weste noch zu weit, obwohl die Verstellriemen komplett zugezogen sind. Hier hätten wir uns gewünscht, dass man die seitlichen Riemen noch weiter zuziehen kann. 

Kleinere und schlanke Personen werden Probleme haben die Schwimmweste passend zu machen. Eine zu locker sitzende Schwimmweste bietet keinen ausreichende Sicherheit, zumal diese keinen Schrittgurt besitzt. Sitzt der Verstellriemen an der Tailie nicht fest genug, kann ich schlimmsten Fall die Schwimmweste über den Kopf rutschen. Die Schultergurte sind nicht nur gepolstert, sondern lassen sich gegenüber den zwei anderen Schwimmwesten verstellen. So kannst du selbst entscheiden, wie hoch oder tief die Schwimmweste sitzen soll.

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Die gepolsterten Schulterriemen lassen sich verstellen

Tipp!
Brauchst du entsprechend deiner Gewichtsangabe die Größe XL (> 80 kg) und wiegst unter 100 kg, dann nimm am besten die Größe L (60 – 80 kg). Beide Größen haben den gleichen Auftrieb von 50 Newton. Falls du entsprechend deines Gewichts die Größe L benötigst, solltest du jedoch nicht die Schwimmweste in M (40 – 60 kg) kaufen. Die Schwimmweste in Größe in M hat nur einen Auftrieb von 40 Newton und würde deinem Körpergewicht nicht genügend Auftrieb geben.

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Es lassen sich sehr viele Gegenstände in der Weste verstauen

Die Fronttasche mit Reißverschluss und ihren Einschubfächern gefällt uns sehr gut. Die Tasche ist leicht zugänglich und bietet viel Platz (z.B. für Handy, Sonnencreme, Sonnenbrille, Snacks, …). Auf dieser großen Fronttasche gibt es drei weitere elastische Einschubfächer. Jedes dieser ‚Fächer hat ein kleines Bändchen zur Sicherung von Gegenstanden. Die Fächer und Taschen der Schwimmweste sind nicht wasserdicht, was bei Schwimmwesten üblich ist.

Die Itiwit BA Pocket 50N ist eine solide Schwimmweste für Tourenpaddler, die jedoch für schlanke und kleine Personen leider zu groß ausfällt. Für eine vollwertige Tourenweste fehlen aus unserer Sicht eine Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmesser sowie reflektierende Elemente für eine bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.

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Die Weste lässt sich optional mit einer Trinkblase ausstatten (Reißverschluss hinten)

Das hat uns gefallen

+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + guter Tragekomfort + sehr große Reißverschlusstasche mit inneren und äußeren Einschubfächern + Schlaufen in der vorderen Taschen zur Sicherung von Gegenständen + 6 Verstellpunkte für eine anpassbare Form + gepolsterte Schulterriemen + Vorrichtung und Fach für eine optionale Trinkblase vorhanden + in verschiedenen Größen erhältlich

Das hat uns weniger gefallen

– fehlende Halterung für Flussmesser – Schwimmweste fällt sehr groß aus (für kleine und schlanke Personen nur bedingt geeignet) – keine reflektierenden Elemente – Schultergurte hätten vorne noch stärker vernäht werden können

Itiwit Wairo Hydra 50N Schwimmweste

Die Itiwit Wairo Hydra 50N ist eine aufblasbare Tourenweste für große schlanke oder kleine Personen, also die einen Brustumfang von maximal 100 cm haben. Die Größen der Schwimmweste, die nach Körpergewicht angegeben sind, fallen sehr klein aus. Du solltest mindestens eine Nummer größer nehmen (Ich mit 189 cm, 76 kg und 100 cm Brustumfang trage die Weste in Größe XL und sie dürfte nicht kleiner sein).

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Die Wairo Hydra ist eine aufblasbare Oberkörperweste

Es ist eine enganliegende Oberkörperweste, die wenig aufträgt und für das Kajak- sowie SUP-Paddeln gut geeignet ist (insbesondere bei Kajaks mit erhöhter Rückenlehne). Der enge Sitz der Schwimmhilfe ist auch wichtig, da sie sich nicht über Gurte festziehen lässt. Eine zu locker sitzende Schwimmweste könnte sonst im schlimmsten Fall bei einer Kenterung hochrutschen.

Die Schwimmweste besitzt einen Front-Reißverschluss, sodass sie sich wie eine Jacke einfach An- und Ausziehen lässt. Du kannst beim Tragen der Weste über ein Ventil den Luftkörper leicht mit dem Mund aufpusten. Das Ventil befindet sich unter dem rechten Schultergurt, das weder drückt noch beim Paddeln stört.

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Die Weste lässt sich aufpusten
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… oder über eine Gas-Kartusche befüllen

Obwohl sie im aufgeblasenen Zustand eng anliegt, ist sie sehr komfortabel zu tragen. Die Weste kann auch im unaufgeblasenen Zustand getragen werden. Vorne auf der linken Seite gibt es eine orangefarbene Schlaufe. Durch Ziehen der Schlaufe lässt sich die Schwimmweste über die Gas-Kartusche befüllen. Voraussetzung ist, dass du die mitgelieferte Gas-Kartusche eingeschraubt hast. Die Kartusche reicht für eine Anwendung (z.B. bei einer Kenterung) und muss danach durch eine Neue ersetzt werden. Ersatzkartuschen gibt es im Decathlon Shop, für aktuell 4,99€ pro Stück.

Uns gefällt die Wairo Hydra richtig gut. Sie ist sehr kompakt und bietet viele Extras (zwei Taschen, Trinkblase, …). Der Luftkörper ist durch die Außenhülle gut geschützt und kann nicht so leicht beschädigt werden. Aufgrund dieser Konstruktion und der vielen Extras ist die Schwimmweste recht schwer für eine aufblasbare Schwimmweste.

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Die Wairo Hydra ist sehr kompakt im Vergleich zu Feststoffwesten (BA Pocket 50N vorne)

Das hat uns gefallen

+ sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + sehr kompakt + Befüllen der Weste mit Luft durch Pusten oder über Kartusche möglich
+ separates Ventil zum Ablassen der Luft + kleine Reißverschlusstasche + Luftkörper ist durch separate Außenhülle geschützt + hoher Tragekomfort trotz engem Sitz + 1 Liter Trinkblase inklusive
+ in verschiedenen Größen erhältlich + erste Gas-Kartusche inklusive

Das hat uns weniger gefallen

– Schwimmweste fällt klein aus – keine reflektierenden Elemente – recht schwer für eine aufblasbare Schwimmweste

Alternativen zu Itiwit Schwimmwesten von Decathlon

Ähnlich günstige Schwimmwesten gibt es auch auf Amazon*. Bei dem Großteil der günstigen Schwimmwesten von No-Name-Marken auf Amazon ist es vorab sehr schwer abzuschätzen, wie gut die Verarbeitungsqualität der Weste ist. Bei Itiwit Schwimmwesten können wir sagen, dass alle Modelle eine sehr gute bis gute Verarbeitungsqualität aufweisen.

An die hochwertigen Schwimmwesten etablierter Marken für Paddelzubehör  (z.B. Palm, NRS, Prijon, …*) kommen die Itiwit Westen dennoch nicht heran. An die Einsteigermodelle der bekannten Marken jedoch schon und das zu einem günstigeren Preis.

wildwasserweste
Bei vielen Touringwesten anderer Marken lässt sich ein Flussmesser befestigen

Was uns prinzipiell bei den Itiwit Schwimmwesten von Decathlon fehlt, ist die Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmessers und reflektierende Elemente für die bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Für das Paddeln im Wildwasser bieten die Itiwit Schwimmwesten einen zu geringen Auftrieb. Hier sollten es mindestens 60 Newton oder mehr sein. Das erfüllt nur die Itiwit BA 50N+ in der Größe L und XL. Wer jedoch mit dem Paddelsport beginnt und eine günstige Schwimmweste für leichtes Gewässer sucht, macht mit einer Itiwit Weste nichts falsch.

Eine alternative günstige Einsteiger Schwimmweste für leichtes Gewässer ist aus unserer Sicht die Secumar Jump*. Sie ist leicht, gut verarbeitet, hat eine gute Passform und bietet eine sehr praktische Reißverschlusstasche auf der Brust. Die Schwimmweste haben wir seit über 3 Jahren im Einsatz und unzählige Male benutzt.

Auch bereits unzählige Male benutzt haben wir die NRS Oso. Die NRS Oso ist aus unserer Sicht eine gute Schwimmweste für fortgeschrittene Paddler. Sie ist sehr gut verarbeitet, lässt sich angenehm tragen und leicht überziehen, bietet zwei Reißverschlusstaschen, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmessers, refektierende Elemente und einen Auftrieb von 60 Newton.

Bootswagen für Kanu und Kajak

Viele Leute, die ein Schlauchboot kaufen, möchten ihr neues Boot vor allem ohne Auto transportieren können und das am besten im Rucksack. Das ist bei vielen Modellen auch möglich, aber es muss nicht nur das Boot transportiert werden, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie Paddel, Schwimmwesten, Luftpumpe und eben auch einiges an Verpflegung. Da kommen schnell einige Kilos zusammen und wenn der Weg von der eigenen Haustür zum Bahnhof oder schließlich zum See doch einiges an Fußmarsch bereithält, ist man in der Situation, wo ein Bootswagen ein wahrer Segen ist.

In diesem Artikel möchten wir dir die Vorzüge eines Bootswagen (oft auch Kanuwagen, Kajakwagen oder einfach Transportwagen genannt) aufzeigen und dir erklären, auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest und welche Modelle wir dir empfehlen können.

Der Einsatz eines Kajak- und Kanuwagen

Wenn du ein portables Boot besitzt, gibt es für einen Bootswagen vor allem zwei Einsatzbereiche:

  1. Für den Transport des Bootes im abgebauten Zustand zum Wasser und nach Hause
  2. Für das Umtragen des Bootes im aufgebauten Zustand bei Wehren oder Hindernissen

Auch wenn du ein Auto besitzt und zu den meisten Paddeltouren mit dem Boot im Kofferraum fährst, kann sich die Anschaffung eines Bootswagen lohnen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dein Boot sehr schwer ist, das du nur ungern auf dem Rücken tragen möchtest oder der Parkplatz vom Wasser weit entfernt ist.

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Bootswagen zur Hilfe beim Umtragen
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Bootswagen für den Transport portabler Boote

Arten von Bootswagen

Vor dem Trend der portablen Boote verstand man unter Bootswagen vor allem Scherenbootswagen, die vor allem für das Umtragen von Festrumpfbooten auf Flusstouren unersetzlich waren. Der Name dieser Art verweist auf die Faltfunktion solcher Bootswagen hin, damit sie während der Paddeltour im Boot oder auf dem Verdeck gut verstaut werden konnten. Solche Bootswagen sind sehr kompakt und eignen sich besonders für Paddler, die mit dem Auto anreisen und ihr Boot direkt neben den Parkplatz aufbauen und den Bootswagen für den kurzen Weg zum Wasser oder für das Umtragen während der Tour nutzen möchten.

Wer als Besitzer eines Schlauch- oder Faltbootes auch mit den Öffentlichen anreisen möchte, ist mit einem Sackkarren-Bootswagen am besten beraten. Schließlich musst du das abgebaute Boot oft über längere Strecken per Fuß transportieren. Dafür eigenen sich solche Bootswagen, worauf du das Boot in seiner Tasche oder Rucksack schnallen kannst und einfach nur schieben musst.

Klassischer Scherenbootswagen vs. Sackkarren-Bootswagen

Sackkarren-Bootswagen lassen sich ebenfalls entweder auseinander gebaut oder eben zusammengefaltet im Bootsinneren oder auf dem Verdeck des Boots verstauen. Einige Bootswagen dieser Art können sogar so geklappt werden, dass sie auch als Umtragewagen genutzt werden können. Somit gibt es für Besitzer portabler Boote Kanuwagen, die die Funktion des Transports und des Umtragens erfüllen.

kajakwagen test
Zusammengeklappter Bootswagen auf dem Kajakverdeck

Doch bei diesen Funktionen ist bei einigen Kanuwagen noch nicht Schluss. Hersteller wie Eckla bieten mit dem Beach-Rolly* ein Kanuwagen an, den du auch als Stuhl nutzen kannst. Vor allem bei Pausen oder nach der Tour, wenn man das Boot trocknen lässt, ist das richtig praktisch. Zudem gibt es auch von Eckla Anbringungen für das Fahrrad, sodass der Kanuwagen auch mit dem Fahrrad gezogen werden kann.

Auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest

Im Folgenden haben wir einige Punkte zusammengestellt, worauf du beim Kauf eines Kanuwagens achten solltest:

Der Bootswagen sollte einfach und schnell zusammen- und auseindander zu bauen sein. Wenn der Bootswagen zu klappen ist, sollte die Klappfunktion ebenfalls gut von der Hand gehen ohne eine Vielzahl von losen Teilen, da diese im Einsatz schnell verloren gehen können.

Dein Transportwagen für das Kanu oder Kajak sollte zudem widerstandsfähig und pflegeleicht sein. Der Einsatz an Stränden mit Sand oder im Salzwasser ist denkbar und entsprechend sollte das dem Material und der Konstruktion nichts ausmachen dürfen. Daher setzen Hersteller wie Eckla auf eine Pulverbesichtung der Gestänge um Rost zu verhindern.

Gerade für Besitzer eines portablen Bootes ist Kompaktheit und Gewicht wichtig. Achte also, dass der Kanuwagen z.B. aus einer leichten robusten Aluminiumkonstruktion hergestellt ist und nicht aus Gusseisen. Auch solltest du die Abmaße im zusammengeklappten Zustand mit dem Platz in oder auf deinem Boot vergleichen, ob der künftige Kanuwagen dort Platz finden wird.

Es gibt Kanuwagen, bei denen die Räder aus einem Schlauch und Mantel bestehen, das heißt sie können genauso gut einen Platten wie ein Fahrrad bekommen. Daher ist es ratsam einen Kanuwagen mit Rädern aus Vollgummi zu kaufen. Dann bist du auf jeden Fall pannensicher unterwegs. Allerdings gibt es einige Kajakfahrer, die den auseinander gebauten Kajakwagen nur ins Bootsinnere verstaut bekommen, wenn sie die Luft aus den Rädern rauslassen. Daher ist es also auch hier umso wichtiger vorher die Maße zu überprüfen. Wirst du deinen Kanuwagen nur auf harte Wege nutzen, reicht ein Kanuwagen mit kleinen Rädern aus. Bei weichen Untergründen, wie im Sand oder Kiesel, sollten die Räder zumindest etwas breiter und etwas größer sein.

Ein Bootswagen kann sehr simpel sein und nur dir beim Umtragen als Stütze dienen oder eben viele weitere Features bieten. Mache dir daher bewusst, welche Features es gibt, die für dich interessant sein könnten und wiege diese Features im Vergleich zum zusätzlichen Gewicht/Größe des Kanuwagens und des Aufpreises ab.

Wie bei jeder Ausrüstung kann auch am Kanuwagen etwas kaputt oder verloren gehen. Daher ist es auch wichtig zu berücksichtigen, ob du Ersatzteile beim Hersteller nachkaufen kannst. Das ist bei heimischen Hersteller eher der Fall als bei Anbietern aus Fernost. Daher solltest du auch in deiner Kaufentscheidung berücksichtigen, ob dein Kanuwagen in Deutschland oder eben in Asien gefertigt worden ist.

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Zusammenklappen eines Kanuwagens (Eckla Beach Rolly)

Unsere Empfehlungen für einen Kanuwagen

Solange das Gewicht es einigermaßen zulässt, scheuen wir es nicht, unser Boot und die dazugehörige Ausrüstung mit einem Rucksack zu tragen. Zu Beginn unserer Paddelzeit besaßen wir auch noch gar keinen Bootswagen und somit stellte sich die Frage erst gar nicht. Seitdem wir jedoch auch einige schwerere Boote gepaddelt sind (z.B. Grabner Adventure, Advanced Elements AdvancedFrame Convertible, …) hat das Tragen auf dem Rücken gerade bei längeren Strecken keinen Spaß mehr gemacht. Du kommst an die Uferstelle an, bist aber eigentlich schon fertig vom Tragen. Da ist es mit einem Kanuwagen deutlich bequemer und entspannter.

Schwimmweste für Kajak und Kanu

Eine Schwimmweste ist die wichtigste Sicherheitsausrüstung für dich auf dem Wasser. Im Wildwasser oder Küstengewässer gehört eine Schwimmweste stets zur Standardausrüstung. Doch auch für Ausflüge auf ruhigen Seen und zahmen Flüssen sollten Freizeitpaddler ebenfalls stets eine Schwimmweste tragen. In diesem Artikel zeigen wir dir, auf was du bei dem Kauf einer Schwimmweste achten solltest und empfehlen dir konkrete Schwimmwesten für den Einsatz im Kajak und Kanu.

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Schwimmwesten können auch gut aussehen

Warum du eine Schwimmweste tragen solltest

In Deutschland und Österreich gibt es keine Schwimmwestenpflicht für Kanuten. In der Schweiz gibt es diese aber schon. Wenn du dich mehr als 300 m vom Ufer entfernst, musst du eine Schwimmweste tragen. Und in den USA muss jeder Kajakfahrer zumindest eine Schwimmweste mitführen. Auch wenn es in Deutschland selbst keine Schwimmwestenpflicht gibt, sprechen viele gute Gründe für das Mitführen, aber auch für das Tragen einer Schwimmweste. So wie der Helm beim Skifahren oder das Anschnallen im Auto zum Sicherheitsstandard gehört, sollte für jeden Paddler auch die Schwimmweste dazu gehören.
Selbst wenn du ein guter Schwimmer bist und die Paddelbedingungen ideal erscheinen, erhöht das Tragen einer Schwimmweste nochmal um einiges deine Sicherheit. So kann das Wetter insbesondere während einer Kajaktour schnell umschlagen und dich in unerwartete Gefahren bringen. Unabhängig davon, ob das Wetter mitspielt und du dich im Boot sicher fühlst, besteht dennoch die Gefahr einer Kenterung. Sei es eine Welle von einem vorbeifahrenden Motorboot oder ein hektischer Griff zur Seite deines Mitpaddlers, weil ihm etwas ins Wasser fällt. Wenn du mit einer Schwimmweste kenterst, ist sie der erste Helfer vor Ort. Sie zieht dich durch ihren Auftrieb regelrecht an die Wasseroberfläche und hält dich dort. Eigentlich schon ziemlich praktisch solch einen Helfer stets an seiner Seite zu haben, oder?

kajak kenterung schwimmweste
Eine Schwimmweste erhöht die Sicherheit auf dem Wasser enorm

Viele unternehmen ihre Paddeltour nicht nur im Sommer bei angenehmer Wassertemperatur, sondern auch im Frühling oder Herbst. Wenn du da kenterst, ziehen sich Schuhe, Jacke, Hose, etc. schnell mit Wasser voll und erschweren das Schwimmen, weil sie dich nach unten ziehen. In solch einem Fall ist es auch nur sehr schwer wieder ins Boot zu gelangen oder das Boot mit ans Ufer zu ziehen. Eine Schwimmweste erweist sich bei solch einer Situation umso mehr als unersetzliches Accessoire auf deiner Kajak- oder Kanutour. Denn bei einer Wassertemperatur von 13°C und darunter gilt folgende Faustregel: Die Wassertemperatur in Grad Celsius entspricht den Minuten, in denen du noch handlungsfähig bist. Unterschätze daher nie die sonnigen Frühlings- und Herbsttage, da gerade dann Luft- und Wassertemperatur weit auseinander liegen.
Zugegebenerweise dienen vor allem auch Schlauchboote an heißen Sommertagen in Ufer- oder Strandnähe als Badeinsel. In diesem Fall macht der Einsatz einer Schwimmweste weniger Sinn. Aber sobald du nicht vom Boot aus Baden gehen möchtest und dich weiter vom Ufer entfernst, ist das Tragen einer Schwimmweste immer sinnvoll.

Arten von Schwimmwesten

In erster Linie  wird zwischen Schwimmwesten und Rettungswesten unterschieden. Rettungswesten haben einen besonders hohen Auftrieb, so dass sie dich ohne aktives Zutun über dem Wasser in einer sicheren Lage halten können. Sie sind Ohnmachtssicher, sodass die Weste dafür sorgt, dass der Träger sich immer mit dem Rücken im Wasser befindet sowie Mund und Nase oberhalb des Wasserspiegels frei liegen. Rettungswesten kommen vor allem im Hochsee-Bereich zum Einsatz, wo du selbst nicht das sichere Ufer erreichen kannst. Du erkennst sie an ihrer vorgeschriebenen orangen Signalfarbe und Reflektoren, an ihrem hohen Kragen und der Signalpfeife. Auch  Rettungswesten werden wiederum gemäß der Norm ISO-12402 in unterschiedlichen Kategorien je nach ihrem Auftrieb eingeteilt.

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Schwimmweste vs. Rettungsweste

Obwohl Rettungswesten den höchsten Schutz bieten, sind sie für den Einsatz im Kajak und Kanu oft ungeeignet. Sie sind zu sperrig und schwer, sodass sie deine Bewegungsfreiheit beim Paddeln zu sehr einschränken würden. Daher gibt es speziell für den Paddelsport Kajak- und Kanuwesten. Diese sind angenehm zu tragen und behindern dich nicht beim Paddeln. Im Falle einer Kenterung geben sie dir dennoch genügend Auftrieb, um zum nächstliegenden Ufer zu schwimmen. Jedoch setzen solche Schwimmwesten die aktive Mitwirkung des Trägers voraus, daher auch der Name Schwimmhilfe.

Kleinkinder sollten stets eine Rettungsweste tragen. Somit sind sie vor dem Ertrinken geschützt, wenn sie ohnmächtig oder durch einem Kälteschock handlungsunfähig werden. Auf einigen deutschen Wanderflüssen schreiben Verordnungen sogar vor, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter eine Rettungsweste tragen müssen.

Im Bereich der Kajak- und Kanuwesten lassen sich diese in Feststoff-, selbstaufblasende und aufblasbare Schwimmhilfen unterscheiden, die wir im Folgenden näher erläutern möchten. Da Feststoffwesten jedoch die erste Wahl für Erwachsene in diesem Bereich sind, wird im Anschluss vor allem auf diese Art von Schwimmweste der Fokus gelegt.

Feststoffschwimmwesten

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Feststoffweste von NRS

Die meistverkauften Schwimmwesten sind Feststoffschwimmhilfen und im Paddelsport sieht man so gut wie jeden Kajaker und Kanuten mit solch einer Weste. Folglich gibt es in diesem Segment auch die größte Auswahl, von Einsteiger- bis Profiweste. Feststoffschwimmwesten sind sofort einsatzbereit und der Schaumstoff im Inneren sorgt für den nötigen Auftrieb im Wasser. Das Schaumstoffmaterial dient auch gleichzeitig als Prallschutz im Wildwasser und als zusätzlichen Wärmeschutz. Im Gegensatz zu den anderen Arten von Schwimmwesten haben vor allem hochwertige Westen einige praktische Features, wie Taschen oder eine Vorrichtung zur Anbringung eines Flussmessers.

Selbstaufblasende Schwimmwesten

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Selbstaufblasende Weste von Decathlon

Eine selbstaufblasende Schwimmweste ist sehr kompakt und lässt sich leicht tragen. Sie bietet somit maximale Bewegungsfreiheit und ist vor allem bei Seglern beliebt. Bei Sturz ins Wasser bläst eine CO2-Patrone die Schwimmweste in wenigen Sekunden vollautomatisch auf. Für Kajaker sind eher halbautomatische Westen interessant, die manuell per Hand ausgelöst werden. Dadurch wird verhindert, dass die Schwimmweste schon bei kräftigeren Wasserspritzern oder Wellengängen gleich auslöst. Falls Kinder eine solche Schwimmweste tragen sollten, empfiehlt sich hier dennoch eine vollautomatische Variante aus Sicherheitsgründen. Einmal ausgelöst, muss die Patrone ausgetauscht werden, was zu weiteren Kosten führt. Zudem musst du immer Ersatzpatronen bei dir haben und für einen Ausflug im Ausland wirst du sie nicht im Flugzeug transportieren dürfen.

Aufblasbare Schwimmwesten

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Aufblasbare Schwimmweste von Anfibio

Aufblasbare Schwimmwesten unterscheiden sich erheblich von selbstaufblasbaren Schwimmwesten, da sie vor der Paddeltour durch den Paddler mit dem Mund aufgeblasen werden. Somit paddelst du sie im aufgeblasenen Zustand.  Der große Vorteil ist hier, dass sie sehr leicht sind und kompakt transportiert werden können. Solche Westen sind vor allem für Packrafter interessant, wo es auf ein geringes Gewicht und ein kleines Packmaß ankommt. In Punkto Sicherheit können sie mit herkömmlichen Schwimmwesten aber nicht mithalten. Aufgrund des individuellen Aufblasens kann der Auftrieb der Weste variieren. Und im Falle einer Beschädigung kann die Luft komplett entweichen und somit ihre Auftriebsfunktion verlieren. Daher sind solche Schwimmwesten auch nicht nach den üblichen Standard für Schwimmwesten zertifiziert. Erhältlich sind solche Westen z.B. im Packrafting-Store.

Kaufkriterien für eine Kajakweste/ Kanuweste

Schwimmwesten, die im Handel erhältlich sind, unterliegen der EU-Norm für Schwimmhilfen. Somit ist zumindest sichergestellt, dass  sie einen Mindest-Sicherheitsstandard erfüllen. Die beste Schwimmweste ist die, die du auch wirklich trägst. Daher solltest du beim Kauf einer Schwimmweste darauf achten, dass Sie nicht nur bequem und gut sitzt, sondern auch zu deinem Einsatzzweck passt. Im Folgenden gehen wir mit dir durch die wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Schwimmweste, damit du schließlich weißt, auf was du beim Kauf achten solltest.

Auftrieb einer Schwimmweste

Der Auftrieb gibt die Schwimmfähigkeit einer Schwimmweste an. Diese Schwimmfähigkeit wird durch den Auftriebskörper deiner Weste (z.B. Schaumstoff) erzeugt. Im europäischen Raum wird der Auftrieb in Newton angegeben. Herkömmliche Schwimmwesten für den Einsatz im Paddelsport haben mindestens einen Auftrieb von 50 Newton (N) und erfüllen ab diesem Auftrieb die Norm ISO 12402-5 und sind mit dem entsprechenden Symbol dieser Klasse gekennzeichnet (siehe Bild unten). Wiegst du mehr als 70 kg, braucht deine Schwimmweste einen höheren Auftrieb. Dennoch fällt die Schwimmweste in die Gruppe der Schwimmhilfe mit 50 N und hat die gleiche Symbolangabe, obwohl ihr eigentlicher Auftrieb höher ist. Der exakte Auftrieb ist dann zusätzlich mit angegeben.

schwimmwese isonorm
In den meisten Schwimmwesten ist der Mindestauftrieb direkt angegeben

Welchen Auftrieb du aber wirklich brauchst, hängt primär von deinem Körpergewicht ab. Sekundär spielt natürlich auch deine Kleidung und Ausrüstung eine Rolle.  

Daher ist nicht nur die richtige Größe entscheidend, damit sie dir richtig passt, sondern auch um den notwendigen Auftrieb für dein Körpergewicht im Wasser herzustellen. 

Namhafter Hersteller unterstützen dich bei der Auswahl, indem du zum Beispiel Brust- und Hüftumfang ausmessen musst, um die geeignete Größe für dich zu bestimmen. Rechne grundsätzlich mit 0,714 N pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Person mit 70 kg Körpergewicht braucht also eine Schwimmweste mit einem Auftrieb von 50 N. Eine Person mit einem Körpergewicht von 90 kg Körpergewicht braucht hingegen eine Weste mit einem Auftrieb von mindestens 64 N.

Den Auftrieb von Schwimmwesten verstehen!
Ein Gewicht von 1 kg hat eine Erdanziehungskraft von ungefähr 9,8 N. Für eine Person mit einem Körpergewicht von 70 kg wird eine Schwimmweste mit 50 N empfohlen, d.h. die Schwimmweste muss einen Auftrieb von umgerechnet 5,1 kg haben.
Hier gilt zu berücksichtigen, dass der Auftrieb nicht 1:1 deinem Körpergewicht entsprechen muss, da der menschliche Körper im Wasser natürlich weniger wiegt. Unser Körper besteht nämlich zu 80% aus Wasser und zu ungefähr 15% aus Fett. Daher muss die Schwimmweste nur das restliche Körpergewicht ausgleichen.

Auch Schwimmwesten haben leider eine endliche Lebensdauer. Somit schrumpft der Schaumstoff über die Jahre, was den Auftrieb mindert. Du kannst den Auftrieb deiner Schwimmweste auch ziemlich einfach überprüfen. Der Schwimmwesten Hersteller Palm hat dazu eine Anleitung (Englisch) im Netz gestellt. Außerdem solltest du darauf achten, deine Schwimmweste nicht als Sitzunterlage zu verwenden. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass du dadurch den Auftriebskörper beschädigst.

Größe und Passform einer Auftriebsweste

Die richtige Größe und Passform deiner Kajakweste sind mindestens genauso wichtig wie der richtige Auftrieb. Denn bei einer Kenterung, muss sie fest an deinem Körper sitzen, ohne hochzurutschen. Probiere eine Schwimmweste beim Kauf stets mit der Kleidung an, mit der du auch paddeln gehen würdest. Die meisten Modelle gibt es in unterschiedlichen Größen in Abhängigkeit vom Gewicht und Brustumfang. Viele Schwimmwesten sind auf der Innenseite mit einer Größentabelle versehen.

schwimmweste grösse
Informationen sind im Inneren aufgedruckt
schwimmhilfe auftrieb
Ansonsten ist zumindest ein Schild angebracht

Eine gute Schwimmwesten kann zudem mit Hilfe von Gurten an den Schultern und den Seiten eingestellt werden, sodass sie weder zu lose noch zu eng, sondern optimal sitzt. Ein optimaler Sitz bedeutet auch, dass du sie beim Tragen nicht als störend empfinden wirst.  Bevor du sie anprobierst, solltest du alle Schnallen, Gurte und Reißverschlüsse öffnen. Dann streifst du sie dir über und schließt die Frontschnallen bzw. den Frontreißverschluss. Danach ziehst du die restlichen Schnallen bzw. Gurte fest und arbeitest dich von oben nach unten wie bei einem Wanderrucksack, d.h. beginnend an der Hüfte bis hoch zu den Schultern.

schwimmweste für wildwasser
Viele Schwimmwesten sind individuell einstellbar

Ein Großteil der Schwimmwesten verfügen über einen Frontreißverschluss und können somit wie eine Jacke angezogen werden. Solche sind besonders leicht an- und auszuziehen. Andere hingegen müssen komplett über den Körper gestreift werden.

auftriebsweste kajak
Einige Schwimmwesten können mit einem Frontreißverschluss wie eine Jacke angezogen werden

Paddelst du vorrangig ein Kajak, solltest du auch die Rückenlehne deines Bootes berücksichtigen. Manche Westen haben nämlich einen großen Auftriebskörper am Rücken, der entweder als bequem in Verbindung mit der Rückenlehne eines Kajaks oder gerade bei größeren Personen als störend empfunden werden kann, da sie dann noch weniger Beinfreiheit im Boot haben. Wenn du deine Schwimmweste in einem Onlineshop bestellst, solltest du sie zuhause auch einmal im Boot ausprobieren, um zu sehen, ob sie weder drückt noch stört. Für Paddler, die mit einem Kanadier unterwegs sind, ist das unproblematischer, da es hier üblicherweise keine Rückenlehne im Boot gibt.

nrs schwimmweste
Auftriebskörper über den ganzen Rücken verteilt
schwimmweste hochsitzend
Hochsitzenden Auftriebskörper am Rücken

Funktionale Features einer Schwimmhilfe

Schwimmhilfen gibt es von einfacher Ausführung bis hin zu Varianten mit zahlreichen Features. Welche Art von Schwimmhilfe du brauchst, hängt primär von deinem Einsatzgebiet ab. Unternimmst du mit deinem Kajak oder Kanu gelegentlich nur kleine gemütliche Runden auf einem ruhigen See bei gutem Wetter, reicht eine einfache Schwimmweste in der richtigen Größe und mit dem richtigen Auftrieb völlig aus.

günstige schwimmweste
Keine Features und wenige Einstellmöglichkeiten
kajakweste nrs
Zahlreiche Features und Einstellmöglichkeiten

Bist du aber z.B. im Wildwasser oder an der Küste unterwegs, wird dir eine einfache Schwimmweste nicht ausreichen. Du wirst sie intensiver verwenden und während deiner Tour mehr Zeit im Boot als der durchschnittliche Freizeitpaddler im Boot verbringen. Daher wirst du sie an deinen Bedürfnissen einstellen möchten, sodass sie so gut wie möglich sitzt. Im rauen Gewässer wirst du dann vermutlich auch eine Spritzschürze tragen und trotzdem wichtige Dinge schnell griffbereit haben. Für diesen Zweck verfügen einige Schwimmwesten über eine oder mehrere Taschen. 

Weitere Features können eine Vorrichtung für das Anbringen eines Kajakmesser sein. Ein Kajakmesser ist vor allem im Wildwasser zu empfehlen, um in Notsituation sich oder andere befreien zu können. Im Wildwasser oder an der Küste ist auch der Einsatz von Pfeifen üblich, um auf sich aufmerksam machen zu können. Manche Schwimmwesten verfügen über eine kleine Pfeife an der Schnalle. Ansonsten kannst du dir sowas auch zusätzlich kaufen und in deiner Kajaktasche mitführen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Features, die vor allem praktischer Natur sind, wie z.B. Einschubfächer für den Schlauch einer Trinkblase. Somit kannst du während des Paddelns trinken.

schwimmhilfe tasche
Praktische Taschen
wildwasserweste
Griffbereites Kajakmesser
schwimmweste pfeife
Integrierte Pfeife
schwimmweste trinkblase
Platz für Trinkblase

Wie viel kostet eine gute Schwimmweste?

Was eine gute Schwimmweste kosten darf, hängt stark von deinem Einsatzgebiet ab. Wenn du wie anfangs erwähnt vor allem auf ruhige Seen kleine Ausflüge bei schönem Wetter unternimmst, reicht auch eine einfache Schwimmweste aus. Die Preise für solche einfachen Schwimmhilfen liegen zwischen 15 und 40€. Gerade Paddeleinsteiger, die erst einmal das neue Hobby ausprobieren möchten, wissen meist zu Beginn auch noch gar nicht, welche Anforderungen sie an einer Schwimmweste stellen sollten. Genauso war es auch bei uns zu Beginn und somit haben wir uns für eine günstige Schwimmweste entschieden, die vor allem komfortabel zu tragen war und einen guten Auftrieb hatte.

Wenn du aber auch unter raueren Bedingungen wie im Fließgewässer oder an der Küste paddeln möchtest und zu kälteren Jahreszeiten unterwegs bist, dann solltest du in einer hochwertigen und sehr gut verarbeiteten Schwimmhilfe investieren, die auch ein paar zusätzliche Features mitbringt. Die Preise für solche Schwimmhilfen beginnen ab ca. 100€.

Im Vergleich einiger Schwimmwesten wirst du schnell feststellen können, welche eher für den kleinen Ausflug auf dem See oder auch für den Einsatz im Wildwasser geeignet sind. Das folgende Foto unten verdeutlicht eine hochwertige Schwimmweste von NRS, die über robuste Schulterriemen verfügt (links). Auf der anderen Seite siehst du eine Einsteigerweste mit leichtem Mesh-Material bei den Schulterriemen. Mesh-Materialien können zwar im Sommer angenehm zu tragen sein, da du darunter weniger schwitzt. Im Fließgewässer sind sie jedoch ein Nachteil. Denn im Falle einer Rettung sollte man dich auch an der Schwimmweste herausziehen können. Stellst du und dein Einsatzgebiet hohe Ansprüche an deine Ausrüstung, solltest du beim Kauf einer Schwimmweste nicht versuchen zu sparen.

schwimmwesten material
Suche deine Schwimmweste nach deinem Einsatzgebiet aus

Schwimmwesten für Freizeitpaddler

Als Freizeitpaddler bist du auf ruhigen Gewässern unterwegs und  das gemütliche Paddeln steht im Vordergrund. Viele Features braucht deine Schwimmweste in dem Fall nicht. In erster Linie muss sie dir den passenden Schutz bieten und gut sitzen. Eine gute bequeme Schwimmweste muss nicht unbedingt teuer sein. Es gibt bereits günstige Modelle der Marken Secumar oder Itiwit von Decathlon, die gute Schwimmweste für Freizeitpaddler anbieten. Erfahre mehr zu den einzelnen Modellen der Itiwit Schwimmwesten in unserem Beitrag Itiwit Schwimmwesten.

Schwimmwesten für ambitionierte Paddler

Ambitionierte Paddler unternehmen lange Touren auf Seen, an der Küste oder im Wildwasser. Sie sind auch sehr regelmäßig mit ihrem Boot unterwegs und das nicht nur an warmen Sommertagen. Für solche Paddler lohnt es sich nicht nur mehr Geld in eine Schwimmweste zu investieren, sondern der Einsatz stellt auch höhere Ansprüche an die Sicherheitsausrüstung.

Schwimmwesten für Kinder

Auf einer Paddeltour sollten Kinder stets eine Schwimmweste tragen, auch wenn sie bereits schwimmen können. Leider beobachtet man noch zu häufig, dass Eltern ihre Kinder im Boot ohne Schwimmweste oder nur mit Schwimmflügeln mitnehmen. Die Sicherheit der Kinder sollte bei einem Familienausflug jedoch an erster Stelle stehen. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du nicht eine Schwimmhilfe, sondern eine Rettungsweste kaufst. Diese erkennst du am Kragen, der dafür sorgt, dass man auch bei Bewusstlosigkeit mit dem Kopf über dem Wasser in der Rückenlage bleibt. Ein Schrittgurt sorgt dafür, dass das Kind nicht aus der Weste herausrutschen kann. Auch mit einer Schwimmweste solltest natürlich du Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen.

schwimmweste baby
Kleinkinder sollten stets eine Rettungsweste tragen

Ähnlich verhält es sich auch wenn du ein Kleinkind oder Baby mit beim Paddeln nimmst. Eine Rettungsweste sollte hierbei das Mindestmaß an Sicherheit darstellen. Gerade bei sehr jungen Kindern solltest auf eine hohe Sicherheitsreserve achten, d.h. Ufernah paddeln, das eigene Boote gut kennen, auf sehr gute Wetterbedingungen achten, etc.

Ortlieb Gear-Pack im Praxistest

Der Ortlieb Gear-Pack ist Rucksack und wasserfester Packsack zugleich. Wir haben ihn uns vor mehr als einem Jahr zugelegt, da wir als Kajaker auf wasserfeste und widerstandsfähige Ausrüstung angewiesen sind. Zudem haben wir nach einem Rucksack gesucht, der auch der perfekte Begleiter für unsere Touren mit Packrafts sein kann. Unsere Erfahrungen mit dem Ortlieb Gear-Pack möchten wir euch in diesem Testbericht schildern.

ortlieb gear pack

Produktdaten

Gewicht:
Volumen:
Abmessungen:
Material:
Produktionsland:

1,28 kg
40 L
66 x 30 x 19 cm
PD620, PS620C
Deutschland

Den Gear-Pack von Ortlieb gibt es in drei verschiedenen Varianten: 25L, 32L und 40L. Wir haben uns für die größte Variante entschieden. Dank des Rollverschlussystems kann man nicht benötigtes Volumen von der Höhe einfach reduzieren. So bekommt man den Rucksack auch bei weniger Inhalt auf ein kompaktes Maß.

gear pack ortlieb
Den Ortlieb Gearpack gibt es in verschiedenen Größen

Bei den Abmaßen der 40L Version ähnelt der Rucksack herkömmlichen Wanderrucksäcken mit gleichem Volumen. Bei den eingesetzten Materialien unterschiedet sich der Ortlieb Gear-Pack von den meisten anderen Wanderrucksäcken. Der Gear-Pack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite setzt der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe ein. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Staub- und Wasserdichtigkeit, das heißt der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser aus allen Richtungen. Diese Schutzklasse haben auch die üblichen Packsäcke von Ortlieb. Bei starkem Regen oder Eintauchen ins Wasser könnte dennoch Wasser eindringen.

ortlieb gear pack rucksack 40L
Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack
ortlieb gear-pack packsack
Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack

Von den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung macht der Rucksack einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Besondere am Gear-Pack ist, dass man das Tragesystem komplett abnehmen kann. Zunächst möchten wir den Gear-Pack als Rucksack genauer unter die Lupe nehmen, und anschließend als Packsack.

Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack

Mit dem Gear-Pack hat Ortlieb kein Packsack mit Tragefunktion entwickelt, sondern einen vollwertigen (Wander-) Rucksack und Packsack zugleich. Das hochwertige und konfigurierbare Tragesystem macht den Gear-Pack von Ortlieb sogar zu einem richtigen Wanderrucksack. Einzig die fehlenden Innen- und Außentaschen sind zu bedenken. Da er aber auch als Packsack seine Funktion erfüllen muss, macht eine Aufteilung in mehreren Innenfächern keinen wirklichen Sinn. Nichtsdestotrotz wäre in der Innenseite ein kleine Tasche für Wertgegenstände, wie Schlüssel und Portemonnaie, die schnell griffbereit sein sollten, wünschenswert gewesen.

Das Tragesystem verfügt über einen Brust- und Hüftgurt. Der Brustgurt lässt sich in der Höhe verstellen. Die Schultergurte lassen sich nicht nur angenehm auf dem Rücken tragen, sondern durch die Lastenkontrollgurte an dem jeweiligen Schultergurt lässt sich die Trageposition optimal anpassen. Über den Klettverschluss können die Schultergurte nicht nur abgenommen werden, sondern so lässt sich das Tragesystem auch von der Höhe verstellen.

ortlieb rucksack schultergurte
Das Tragesystem ist höhenverstellbar
ortlieb packsack rucksack hybrid
Das Tragesystem lässt sich zudem komplett abnehmen

Der Hüftgurt ist ebenfalls gut verarbeitet und bequem. Wer keinen Hüftgurt mag, kann auch diesen einfach abnehmen. Gerade wenn man den Gear-Pack im Alltag verwendet, ist ein Hüftgurt nicht unbedingt notwendig und auch nicht praktisch.

Wer Ortlieb-Produkte kennt, weiß, dass der Hersteller bei vielen seiner Rucksäcken und Taschen auf Rollverschlüsse setzt. Somit verfügt auch der Gear-Pack über dieses Verschlusssystem, welches 3-4 Mal eingerollt werden sollte, damit der Rucksack auch von oben vor Wasser geschützt ist. Über den Rollverschluss ist weiterhin ein Kompressionsgurt angebracht, womit sich der Rucksack bei weniger Inhalt auch gut in der Höhe komprimieren lässt.

packrucksack ortlieb brustgurt
Der Brustgurte ist höhenverstellbar
ortlieb rollverschluss
Rollverschluss mit Kompressionsgurt

Was schnell griffbereit sein soll, gehört ansonsten in den Seitennetztaschen. Standardmäßig wird aber nur eine Seitennetztasche mitgeliefert. Falls man wie bei vielen anderen Rucksäcken auf zwei Seitennetze zurückgreifen möchte, muss man diese zusätzlich erwerben. Hier halt Ortlieb also definitiv ein wenig gespart. In den Seitentaschen bekommt man aber echt einiges rein, auch wenn der Rucksack ziemlich vollgepackt ist. Dadurch dass die Netze nicht sehr eng am Rucksack anliegen, sind sie sehr gut nach Außen dehnbar.

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Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen

Ähnlich verhält es sich mit den Seitenstraps zur besseren Befestigung der Ausrüstung, die in den Seitentaschen gepackt werden können. Ein 4-teiliges Doppelpaddel passt super in die Seitennetze. Richtig Halt bekommen sie aber erst durch die Seitenstraps.

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Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen

Auch wenn ihr den Rucksack nie als Packsack nutzen würdet, habt ihr mit dem Rucksack einen großen Vorteil. Durch die abnehmbaren Elemente, lassen sie sich auch austauschen. Wie praktisch Seitennetze an der Seite eines Rucksacks sind, so schnell passiert es auch, dass sie durch spitze Gegenstände Schaden nehmen. Beim Gear-Pack könnt ihr die Netze unkompliziert austauschen. Dafür gibt auf jeden Fall einen großen Pluspunkt bezüglich Nachhaltigkeit, da man den Rucksack selbst „reparieren“ kann, was die Nutzungsdauer erhöht.

Seitdem wir den Ortlieb Gearpack besitzen, nutzen wir ihn auch als Rucksack für den wöchentlichen Einkauf. Dadurch, dass es keine weiteren Innentaschen oder Trennungen im Rucksackinneren gibt, ist er an der Kasse sehr schnell eingeräumt oder eben so schnell zuhause auch wieder ausgepackt. Für uns hat sich der Rucksack als perfekter Begleiter für den Einkauf erwiesen.

Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack

Wenn man die Schultergurte, die Seitentaschen, den Hüftgurt und Kompressionsgurt abnimmt, verwandelt sich der Rucksack in einem Packsack. Es ist doch schon eine kleine Fummelei bis man alle Elemente komplett abgenommen hat. An sonnigen Tagen und bei wenig Wellengang lassen wir für kürzere Paddeltouren das Tragesystem dran und schnallen den Rucksack einfach so auf das Kajak, was auch gut funktioniert. Man muss eben nur aufpassen, dass keine der Gurte im Wasser hängt.

Für längere Ausflüge und vor allem wenn es doch mal regnen kann, dann ist man auf der sicheren Seite die ganze Elemente abzunehmen. Gerade bei Mehrtagestouren, wo man zwischenzeitlich den Packsack nicht als Rucksack nutzen möchte, lohnt es sich den Gear-Pack komplett in einem Packsack zu verwandeln.

ortlieb gear-pack erfahrungen
Auch vom Design überzeug der Gear-Pack
ortlieb rucksack 40L
Ohne Tragesystem ist der Gear-Pack ein Packsack

Zusätzlich lässt sich auch die Rückenpolsterung herausnehmen, die dann als Sitzunterlage verwendet werden kann. Mit seinem 40L Volumen lässt sich im Packsack so einiges verstauen. Bisher hatten wir ihn schon auf mehreren kürzeren Kajaktouren dabei gehabt und hat sich als treuer Begleiter erwiesen. Auf der einen Seite lässt sich für die An- und Abreise zum Wasser einiges an Ausrüstung mit dem Gear-Pack transportieren. Auf dem Wasser hält er Jacke und Wertsachen oder die Fotoausrüstung zuverlässig trocken.

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Ausgerollt zeigt der Packsack sein volles Volumen
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Im Inneren lässt sich viel unterbringen

Der Packsack ist auch nicht zu groß und findet auf den meisten Verdecks von Luftkajaks Platz. Mit einem Gepäcknetz, wie man es beispielsweise beim Itiwit x100+ findet, ist der Ortlieb Gear-Pack sicher angebracht.

ortlieb packsack kajak
Der Packsack lässt sich ideal auf einem Kajak befestigen (hier das ITIWIT X100)

Richtig praktisch ist die Befestigung auf dem Verdeck des Bugs. Dank des Rollverschlusses hat man auch auf dem Wasser einfachen Zugriff zum Inhalt des Packsacks.

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Auf dem Verdeck ist der Packsack stets griffbereit

Stärken und Schwächen des Gear-Packs

Ortlieb ist der Hersteller für Packsäcke und hat sich in letzter Zeit immer mehr in Richtung Rucksäcke vorgetastet. Mit dem Gear-Pack beweist Ortlieb, dass sie beides auch richtig gut in Einklang bringen können. Für uns ein Rucksack, der auch außerhalb des Wasserspots eine gute Figur macht, wie für den Einkauf mit dem Fahrrad. Dank der guten Konfigurierbarkeit lässt er sich jederzeit an die eigenen Bedürfnissen anpassen. 

Ein großer Pluspunkt ist ohne Zweifel auch die Herstellung in Deutschland. Dies hat leider Seltenheitswert im Outdoorbereich und die meisten Produkte werden in Asien produziert. Hier sehen wir den höheren Anschaffungspreis auf jeden Fall gerechtfertigt, da auch die Materialqualität und Verarbeitung stimmt.

Das hat uns gefallen

+ Rucksack und Packsack + guter Tragekomfort
+ abnehmbares und austauschbares Tragesystem
+ stabiles Material und gute Verarbeitung + auch im Alltag sehr gut verwendbar + 5 Jahre Garantie
+ Hergestellt in Deutschland

Das hat uns weniger gefallen

– keine Innentaschen – zweite Seitennetztasche und Seitenstraps sind nicht im Lieferumfang – keine Rückenpolsterung bzw. Lüftung (vgl. Ortlieb Two Pack)

Fazit zum Ortlieb Gear-Pack

Uns wird der Ortlieb Gear-Pack nicht nur auf unseren Kanutouren begleiten, sondern auch im Alltag. Wir sind gespannt, wie sich der Rucksack auf langer Sicht im Einsatz schlägt und werden den Artikel hier auch dazu zu späteren Zeitpunkten immer wieder ergänzen. Von unseren ersten Eindrücken und Erfahrungen mit dem Gear-Pack können wir euch den Rucksack empfehlen.

Erfahrt in unserem Ratgeberartikel mehr zu wasserfesten Packsäcken.

Ortlieb X-Tremer im Praxistest

Der Ortlieb X-Tremer ist der richtige Packsack, wenn es darum geht große Mengen an sperrige Ausrüstung trocken zu transportieren. Mit seinen 150 L Volumen ist er aber auch ein idealer Transportrucksack für euer Schlauch– oder Faltboot.  In diesem Testbericht möchten wir mit euch unsere Langzeiterfahrungen zum Ortlieb X-Tremer genau für diesen Einsatzzweck teilen, der unser treuer Begleiter in den letzten Saison war.

Produktdaten

Gewicht:
Volumen:
Abmessungen:
Material:
Wasserdichtigkeit:
Produktionsland:

1,32 kg
150 L
92 x 50 x 30 cm
PD620, PS620C
IP64
Deutschland

Mit etwas mehr als 1kg Gewicht ist der Rucksack ein wirkliches Leichtgewicht. Ungefüllt lässt er sich sehr kompakt zusammenfalten und bequem in anderen Taschen verstauen.

Der Packsack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite hat der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe gewählt. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Wasserdichtigkeit, d.h. der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser. Bei starkem Regen oder Eintauchen könnte aber dennoch Wasser eindringen.

ortlieb packsack kompakt
Der Ortlieb X-Tremer im zusammengefalteten Zustand

Geschlossen wird der Rucksack über einen Rollverschluss. Um ihn wasserdicht zu verschließen, muss der Rollverschluss  dreimal gerollt werden. An den Klickverschluss befinden sich zwei D-Ringe, womit der Rucksack zusätzlich mit einem Schloss abgesperrt werden kann. Ein zusätzlicher D-Ring zwischen den Schultergurten ermöglicht es, den Rucksack an etwas zu befestigen oder ihn darüber abzuseilen.

ortlieb x-tremer packsack
Die Vorderseite besteht aus einem PVC-beschichteten Polyestergewebe
ortlieb x-tremer drybag
Die Rückseite besteht aus einem PVC-beschichteten Cordura Material und Wasser kann leicht abgewischt werden

Ortlieb X-Tremer 150 L als Transportrucksack

Wir haben uns den Packsack zugelegt, als wir uns ein Schlauchkajak gekauft haben. Wir wollten unser neues Boot möglichst bequem auf den Rücken überall mithin nehmen. Dabei war es uns wichtig, nicht nur das Boot in den Packsack zu bekommen, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie z.B. Doppelpaddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc. Dies solltet ihr vor dem Kauf eines Transportsacks unbedingt berücksichtigen. Möchtet ihr nur das Boot oder das Boot mit kompletter Ausrüstung in einem Packsack bekommen? Wie wird zusätzliche Ausrüstung, beispielsweise Campingausrüstung, Wechselsachen, etc. transportiert.

Daher sollte es für uns ein Packsack sein, der weit über 100 L fassen kann. Bei der Recherche stellt man allerdings fest, dass es gar nicht so viele Packrucksäcke mit solch einer Größe gibt. Entweder die Hersteller von portablen Booten packen von Haus aus eine Tasche mit bei oder man muss sich auf eigener Suche begeben. Gerade bei günstigen Booten packt der Hersteller oft nur eine Tragetasche bei, die maximal für kurze Wege oder für die Lagerung geeignet ist. Andere Hersteller wie Grabner oder Gumotex vertreiben auch separat Packsäcke für ihre Boote, diese sind aber oft nicht wasserfest.

Ein großer wasserfester Packrucksack für das Boot ist aus unserer Sicht aber mehr als praktisch, denn somit kann man ihn auch während der Paddeltour als Dry bag für Sachen nehmen, die nicht nass werden sollen (z.B. Schuhe, Jacken, Wertsachen, …).

Wenn wir den Ortlieb X-Tremer nicht gerade für unser Schlauchkajak nutzen, dann ist er auch für uns eine gute Wahl auf Reisen. Insbesondere als Aufgabegepäck am Flughafen ist er super, denn in ihm lassen sich mehrere Gepäckstücke zusammen packen. Paddler, die mit Packrafts unterwegs sind, sollten einen Blick auf den Ortlieb Gear-Pack 40L werfen.

ortlieb packsack qualität
Die Schultergurte sind mit einem kleinen Mesh-Polster ausgestattet
ortlieb rucksack trägersystem
Der Brustgurt sorgt für eine Gewichtsverteilung

Bei einem Rucksack mit solch einem Packvolumen ist auch schnell ein hohes Gewicht erreicht. Daher ist der Brustgurt absolut  für eine Entlastung der Schultern notwendig, welcher sich auch von der Höhe verstellen lässt. Schön wäre es gewesen, wenn der Rucksack auch über einen Hüftgurt verfügen würde, denn somit könnte man nochmals das Gewicht besser auf den ganzen Körper verteilen.

Ob der Packsack bequem auf dem Rücken sitzt, hängt davon ab wie ihr ihn bepackt. Er verfügt über keine Rückenpolsterung und somit sollten sich keine spitzen oder kantigen Gegenstände auf der Rückenseite befinden. Die fehlende Rückenpolsterung ist aus unserer Sicht aber völlig in Ordnung. Denn dadurch hat Ortlieb den Innenraum so flexibel wie möglich gehalten und das Volumen lässt sich perfekt ausnutzen. Da ein Schlauchkanu auch viele weiche Elemente hat, packen wir diese immer so, dass sie auf der Rückenseite liegen und somit sich der Rucksack bequem tragen lässt.

ortlieb x-tremer packsack test
Hier haben wir einen 2 Personen Schlauchkajak verstauen (Gumotex Swing 2)

Wir haben den Rucksack nun seit mehr als 2 Jahren im Gebraucht und haben den Kauf seitdem nicht bereut. Allerdings muss man aber auch sagen, dass er an einigen Stellen bereits Materialschwächen aufzeigt. So löst sich an einem Schultergurt das Mesh-Polster aus der Naht heraus. Zusätzlich löst sich an den Stellen, wo die Schultergurte mit dem Rucksack verbunden sind, das Material ebenfalls leicht auf.

Stärken und Schwächen des Ortlieb X-Tremer

ortlieb rucksack erfahrungen
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser

Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser.

Um die maximale Flexibilität zu genießen, haben wir uns lieber für einen größeren als für einen zu kleinen Packsack entschieden und haben am Ende die große Variante nicht bereut. Denn das ist der Vorteil eines Packsacks. Was ihr als Größe nicht braucht, könnt ihr einfach beim Schließen des Packsacks einrollen.

Das größte Manko ist für uns ein fehlender Hüftgurt, der aus unserer Sicht mehr als Sinn machen würde. Denn gerade wenn man das Boot über eine längere Zeit auf dem Rücken trägt, macht es einen großen Unterschied, ob man Gewicht von den Schultern nur über einen Brustgurt oder auch zusätzlich über einen Hüftgurt verteilen kann.

Vermissen tun wird auch an den Seiten des Rucksack ein paar Riemen. Hierüber hätte man sehr gut Paddel befestigen können und würde somit reichlich Platz im Innenraum für andere Ausrüstung haben.

Das hat uns gefallen

+ sehr großes Packvolumen + geringes Eigengewicht + sehr klein zusammenfaltbar
+ stabiles Material + Brustgurt zur Gewichtsverteilung + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland

Das hat uns weniger gefallen

– kein Hüftgurt zur zusätzlichen Gewichtsverteilung – fehlende Seitenriemen zur Befestigung von Paddeln
– Verarbeitung an einigen nicht ausreichend

Fazit zum Ortlieb X-Trember 150 L

Der X-Tremer Packsack von Ortlieb hat sich für unsere Einsätze in den letzten Jahren mehr als bewährt. Ohne solch ein großen Packrucksack hätten wir unser Kajak nicht in abgeschiedene Ecken transportieren können. Nichtsdestotrotz merkt man das der Packsack nicht in erster Linie für den Transport von portablen Boot konzipiert worden ist. Kleine Features könnten den Packsack auf ein Niveau heben, um ihn zu einem ultimativen Transportrucksack portabler Boote zu machen. Auch wenn er an einigen Stellen Alterserscheinungen und wohl möglich auch Qualitätsmängel aufweist, würden ihn wieder kaufen. In unserem Ratgeberartikel zu wasserdichten Packsäcken haben wir euch die verschiedenen Typen von wasserdichten Packsäcken vorgestellt.

Die richtige Luftpumpe für dein Schlauchboot

Für ein Schlauchboot ist eine Luftpumpe ein unerlässliches Zubehör. Beim Großteil der angebotenen Schlauchboote (mit Ausnahme von Intex Schlauchbooten sowie einigen Schlauchbooten von Sevylor und Bestway) gehört die Luftpumpe nicht zum Lieferumfang und muss separat gekauft werden. In diesem Ratgeber gehen wir auf die unterschiedlichen Arten von Luftpumpen ein, und erklären dir die Unterschiede. Außerdem geben wir Tipps zur Auswahl der richtigen Luftpumpe.

Die richtige Luftpumpe

Die richtige Luftpumpe hängt von zahlreichen Faktoren ab:

  • Bevorzugst du eine Hand-, Fuß- oder Elektropumpe?
  • Wie wichtig ist es dir, dein Schlauchboot schnell aufzupumpen?
  • Wie viel Kraft möchtest beim Aufpumpen aufwenden?
  • Wie viel Druck haben die Luftkammern deines Bootes?
  • Wie groß ist das Boot, also wie viel Volumen Luft musst du reinpumpen?
  • Wie viel Platz hast du im Rucksack und im Boot, um die Luftpumpe zu transportieren?
  • Muss das Boot das ursprüngliche Packmaß erreichen, also ist eine Abpumpfunktion notwendig?
  • Hat die Luftpumpe die geeigneten Adapter für deine Bootsventile?

Luftpumpen jeglicher Art gibt es bereits für zwischen 10 und 20€. Höherpreisige Luftpumpen besitzen meist mehr (z.B. integriertes Manometer, Wechsel zwischen Single- und Double-Action Modus, können einen höheren Luftdruck erzeugen, haben eine höhere Verarbeitungsqualität, …). Wir haben eine Doppelhubpumpe für 20€ und verwenden sie regelmäßig seit über 6 Jahren.

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Mit der richtigen Luftpumpe ist ein Schlauchboot schnell aufgepumpt

Wenn du dein Schlauchboot so schnell wie möglich aufpumpen möchtest, ist eine Luftpumpe mit einem hohen Pumpvolumen (mindestens 4 Liter) wichtig. Das erreichst du mit einer voluminösen Doppelhubpumpe. Gerade bei großen Schlauchbooten ist eine solche Luftpumpe sehr zu empfehlen. Außerdem ist der erforderliche Luftdruck deines Bootes bei der Wahl der richtigen Luftpumpe entscheidend. Sollte dein Schlauchboot aus Drop-Stitch (bzw. Hochdruckluftkammern) bestehen, solltest du genau hinschauen, dass die Luftpumpe den erhöhten Luftdruck aufbringen kann.

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Gerne wird die Luftpumpe hinter dem Sitz verstaut
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Alternativ lässt sich die Luftpumpe auf dem Verdeck des Kajaks verstauen, falls vorhanden

Mit einer Luftpumpe kannst du nicht nur dein Schlauchboot aufpumpen, sondern je nach Modell die Luft wieder abpumpen. Das ist besonders praktisch, da beim Öffnen der Ventile nur ein Teil der Luft von allein aus den Luftkammern entweicht. Achte deswegen beim Kauf darauf, dass die Luftpumpe eine Abpumpfunktion besitzt. Solche Luftpumpen besitzen zwei Ausgänge, meist gekennzeichnet mit „Inflate“ und „Defalte“. Je nach Funktion wird der Luftschlauch umgesteckt. Das ist besonders praktisch, um die restliche Luft vor dem Zusammenlegen des Bootes herauszubekommen. Das Boot lässt sich dann einfacher verpacken und du erhältst beim richtigen Zusammenlegen des Bootes das ursprüngliche Packmaß. Ansonsten musst du die restliche Luft beim Zusammenlegen herausdrücken. Hierfür beginnst du mit der gegenüberliegenden Seite der Ventile das Boot zusammenzulegen. So liegen die Ventile frei und die Luft kann beim Zusammenlegen entweichen.

Wer sein Schlauchboot mit dem Auto transportiert, sieht die Abmessungen der Luftpumpe als unwesentliches Entscheidungskriterium. Neben eines Reparatursets gehört die Luftpumpe bei jeder Paddeltour mit ins Boot. Falls ein Loch in einer Luftkammer gelangt oder nach dem Aufpumpen das Ventil nicht korrekt verschlossen wurde, wird auf der Tour die Luftpumpe benötigt. Auch bei längeren Pausen im Hochsommer, lassen Paddler Luft vom Boot, um ihr Boot zu schützen. Lies dazu mehr in unserem Artikel: 6 Tipps für die richtige Nutzung eines Schlauchbootes. Für Paddler, die das Boot und die Ausrüstung im Rucksack per ÖPNV transportieren, können mit einer kompakten Pumpe etwas Platz sparen.

Die verschiedenen Arten von Luftpumpen

Es sind eine Vielzahl von Luftpumpen für Schlauchboote erhältlich. Grundsätzlich lassen sich diese in Hand- und Fußpumpen sowie elektrische Luftpumpen unterteilen. 

Die Handluftpumpe

Handpumpen besitzen im Inneren einen zylindrischen Kolben, und werden daher auch als Kolbenhubpumpe bezeichnet. Die Luftpumpe wird mit beiden Händen bedient. Während des Pumpens können die Füße auf den Seitenfüßen der Pumpe gestellt werden.

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Handpumpe im Einsatz beim Aufpumpen eines Kajaks

Es gibt sowohl einfache (Single Action Pump) als auch Doppelhubpumpen (Double Action Pump). Eine Doppelhubpumpe ist besonders effektiv, da sie nicht nur beim Drücken sondern auch beim Ziehen des Kolbens Luft in das Boot hineinpumpt. Darüber hinaus gibt es Luftpumpen, bei denen zwischen Single- und Double-Action Modus eingestellt werden kann.

Single-Action Handpumpen sind leichter zu handhaben, da du nur beim Drücken des Kolbens Kraft (zum Teil durch dein Körpergewicht) aufwenden musst. Dafür musst du jedoch die doppelte Anzahl an Bewegungen durchführen. Wir verwenden grundsätzlich Doppelhubpumpen für Schlauchboote, da sie besonders effektiv sind und das Schlauchboot schnell mit Luft füllen. Der erhöhte Kraftaufwand beim Hochziehen des Kolbens ist aus unserer Sicht kaum spürbar. Spürbar wird dies erst ab einem Luftdruck von über 0,3 bar. Daher zeigt die Doppelhubpumpe mit breitem Kolben bei Hochdruckkammern (z.B. bei Drop-Stitch) ihre Grenze, da das Hochziehen des Kolbens ab einem Druck von 0,4 bar sehr kräftezehrend wird. Genau deswegen gibt es Luftpumpen, die sich zwischen Single und Double Action schalten lassen. Zu Beginn wird der Double-Action Modus verwendet, um schnell viel Luft in die Luftkammern zu bekommen. Ab einem höheren Druck wird dann zum Single-Action Modus geschaltet. Wer aber nur einen Druck von bis zu 0,5 bar erzeugen muss, schafft es auch mit einer einfachen großen (4 Liter) Single Action Doppelhubpumpe.

Für das Aufpumpen von Schlauchbooten empfehlen wir eine Luftpumpe mit einem dicken Kolben. Diese erzeugen einen ausreichenden Druck und besitzen ein hohes Volumen, sodass das Schlauchboot schnell aufgepumpt ist. Dünne und hohe Kolbenpumpen können prinzipiell auch verwendet werden, sind jedoch primär für SUP Boards gedacht. Sie haben ein deutlich geringeres Volumen, können dafür aber einen sehr hohen Druck erzeugen. Am effizientesten ist es beim Aufpumpen die Arme gestreckt zu lassen, senkrecht über die Luftpumpe zu stehen und in Kniebeugen aufzupumpen.

Fahrradluftpumpen können für Schlauchboote nicht verwendet, da sie nicht die richtigen Ventiladapter besitzen. Auch wenn du einen Ventiladapter für dein Schlauchboot hast, so lassen sie sich nicht an dem Schlauch einer Fahrrad-Standpumpe anbringen. Nicht zu vergessen, wie lange der Pumpvorgang dauern würde.

Alle drei Luftpumpen sind Doppelhubpumpen, die sich zum Auf- und Abpumpen von Schlauchbooten eignen. Die Luftpumpen von Sevylor und Itiwit sind sehr günstig. Wir verwenden beide Luftpumpen seit einem längeren Zeitraum und sind mit beiden zufrieden. Sie sind für einen Luftdruck von bis zu ungefähr 0,5 (ExtaSea) bzw. 0,55 (Itiwit) bar geeignet. Die ExtraSea Luftpumpe ist kompakter und lässt sich besser im Heck eines Luftkajaks verstauen. Dafür hat die Itiwit Lufpumpe ein höheres Pumpvolumen und ein integriertes Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, was sehr praktisch ist. Die Gumotex Luftpumpe ist am hochwertigsten und lässt sich sowohl im Single- als auch im Double-Action Modus pumpen, was für Schlauchboote mit Drop-Stitch praktisch ist.

Beide Luftpumpen sind Doppelhubpumpen, die sich zum Auf- und Abpumpen von Schlauchbooten eignen. Die Luftpumpen von Sevylor und Itiwit sind sehr günstig. Wir verwenden beide Luftpumpen seit einem längeren Zeitraum und sind mit beiden zufrieden. Sie sind für einen Luftdruck von bis zu ungefähr 0,5 (ExtaSea) bzw. 0,55 (Itiwit) bar geeignet. Die ExtraSea Luftpumpe ist kompakter und lässt sich besser im Heck eines Luftkajaks verstauen. Dafür hat die Itiwit Lufpumpe ein höheres Pumpvolumen und ein integriertes Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, was sehr praktisch ist. 

Die Fußluftpumpe

Fußluftpumpen sind zusammenlegbar und lassen sich somit besser im Rucksack sowie im Boot verstauen. Eine Fußpumpe im zusammengelegten Zustand hat eine Größe eines DIN A4 Blatts und eine Dicke von 5 – 8 cm. In der Regel sind Fußpumpen leistungsschwächer als Handpumpen. Außerdem dauert das Aufpumpen im Vergleich zu einer Doppelhub-Handpumpe länger, da sie keine Doppelhub-Funktion besitzen.

luftpumpe_fußpumpe
Fußpumpe im Einsatz beim Aufpumpen eines Kanadiers

Prinzipiell lassen sich mit Fußpumpen Schlauchboote bis zu 0,1 bar problemlos und bis zu 0,2 – 0,25 bar gerade so noch aufpumpen. Ab einem höheren Druck ist ein Hochdruck Blasebalg zu empfehlen, welcher dann aber mit einem geringeren Volumen pumpt. Außerdem sind Fußpumpen für Menschen mit Rückenbeschwerden eine gute Alternative. Bei einer Fußpumpe muss man sich nicht vorbeugen, und die Bewegung kommt ausschließlich aus dem Bein. Zudem sind die meisten Fußpumpen platzsparender zu verstauen als Handluftpumpen.

Fußpumpen gibt es in unterschiedlichen Volumen. Im Vergleich zu der Quecha Fußpumpe kann die Bravo Fußpumpe für bis zu 1 bar verwendet werden. Dann pumpt sie aber nur noch mit 1,5 Liter pro Stoß.

Fußpumpen gibt es in unterschiedlichen Volumen. Im Vergleich zu der Quecha und Outwell Fußpumpe kann die Bravo Fußpumpe für bis zu 1 bar verwendet werden. Dann pumpt sie aber nur noch mit 1,5 Liter pro Stoß.

Die elektrische Luftpumpe

Wer eine elektrische Luftpumpe für sein Schlauchboot kaufen möchte, sollte auf einen 12-V-Anschluss für den Zigarettenanzünder im Auto achten, oder besser eine über Akku betriebene Luftpumpe kaufen. Dann kannst du die elektrische Luftpumpe überall unabhängig eines vorhandenen Stromanschlusses nutzen.

Bei einer elektrischen Luftpumpe soll das manuelle Aufpumpen entfallen, zumindest teilweise (abhängig von der Luftpumpe und vom erforderlichen Luftdruck des Schlauchbootes). Denn ein Großteil der kompakten elektrischen Luftpumpen mit Akku hat nicht die erforderliche Leistung, um einen ausreichend hohen Luftdruck zu erzeugen. Leider wird bei solchen Pumpen zu oft nicht angegeben, welchen Luftdruck sie schaffen. Bei günstigen Schlauchbooten mit einem Luftdruck unter 0,1 bar genügt jedoch eine über Akku betriebene Luftpumpe. Bei einem Luftdruck von 0,1 bar musst du meistens noch mit einer Hand- oder Fußpumpe etwas nachpumpen.

itiwit x100 3-sitzer elektrische Luftpumpe
Eine kompakte elektrische Luftpumpe kann beim Aufbau unterstützen

Auch wenn die elektrische Luftpumpe nicht die ausreichende Leistung für den erforderlichen Betriebsdruck deines Bootes hat, kann so eine Pumpe dennoch eine sinnvolle Ergänzung sein. Bei einem Luftdruck von 0,2 bar musst du ungefähr 2/3 bis 3/4 weniger pumpen. Denn der Luftschlauch ist bereits durch die elektrische Pumpe größtenteils mit Luft gefüllt. Du musst nur noch mit einer manuellen Luftpumpe etwas nachpumpen, um endgültigen Druck erzeugen.

Wir haben gerne eine solche Luftpumpe im Keller liegen, wenn wir nach einer Paddeltour unser Boot zum Trocknen nochmal auseinanderfalten. Das Schlauchboot trocknet einfach besser ab, wenn die Luftkammern etwas mit Luft befüllt sind.

Vorsicht bei Kompressor-Luftpumpen!
Verwende für dein Boot jedoch keine elektrische Kompressor-Luftpumpe. Kompressor-Luftpumpen sind deutlich leistungsstärker und nicht für das Aufpumpen von Schlauchbooten geeignet. Die Gefahr eines Überdrucks ist sehr hoch und bringt die Schläuche des Bootes zum Platzen.

Eine Akku Luftpumpe ist eine bequeme Alternative zu den herkömmlichen manuellen Luftpumpen. Dennoch verwenden wir für das Aufpumpen unseres Schlauchkajaks am Wasser ausschließlich oder zusätzlich eine Doppelhubluftpumpe. Aus unserer Sicht sind manuelle Luftpumpen deutlich resistenter und unerlässlich, um einen ausreichend hohen Druck zu erzeugen. Eine elektrische Akku-Luftpumpe ist schnell unbrauchbar, wenn sie ungünstig auf den Boden oder sogar ins Wasser fällt, oder wenn der Akku nicht ausreichend aufgeladen war.

Die Quecha und Infactory Elektropumpen besitzen einen Akku und lassen sich über einen 12-V-Zigarettenanzünderadapter, über USB oder über die Steckdose laden. Die Sevylor Elektropumpe besitzt keinen Akku. Dafür lässt sich der gewünschte Druck einstellen, ab dem die Pumpe sich dann automatisch abschaltet. Außerdem ist die Sevylor die leistungsstärkste Pumpe, die bis zu 15 PSI aufpumpen kann. Bei Drop-Stitch Luftkammern empfehlen wir die Sevylor Luftpumpe, wer elektrisch sein Schlauchboot aufpumpen möchte.

Die Quecha Elektropumpe besitzt einen Akku und lässt sich über einen 12-V-Zigarettenanzünderadapter sowie über die Steckdose laden. Die Sevylor Elektropumpe besitzt keinen Akku. Dafür lässt sich der gewünschte Druck einstellen, ab dem die Pumpe sich dann automatisch abschaltet. Außerdem ist die Sevylor die leistungsstärkere Pumpe von beiden, die bis zu 15 psi aufpumpen kann. Bei Drop-Stitch Luftkammern empfehlen wir die Sevylor Luftpumpe, wer elektrisch sein Schlauchboot aufpumpen möchte

Ventile und Ventiladapter

Die Luftpumpe wird über einen Ventiladapter an das Ventil des Schlauchbootes angeschlossen. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Ventilen. In diesem Abschnitt möchten wir auf die gängigsten Arten eingehen.

  • Stöpsel Ventil: Das Stöpsel Ventil ist die einfachste Form eines Ventils bei Schlauchbooten. Dieses Ventil findet man nur sehr wenig bei Schlauchbooten. Bei höherpreisigen Schlauchkanus ist dieses Ventil gar nicht anzutreffen. Der große Nachteil ist, dass es versehentlich geöffnet werden kann.
  • Boston Ventil: Boston Ventile sind 2-Wege-Schraubventile. Die obere Schraubkappe wird für das Aufpumpen entfernt. Nimmt man nach dem Aufpumpen den Luftpumpenadapter ab, entweicht keine Luft, da eine Klappe im Inneren das Ventilloch verschließt, und sich nur beim Aufpumpen öffnet. Dennoch sollte zur Sicherheit die oberste Kappe aufgeschraubt werden. Möchte man die Luft ablassen, schraubt man die unterste Kappe ab. Durch die große Ventilöffnung entweicht die Luft sehr schnell. Sowohl Intex, Bestway und Sevylor Schlauchboote besitzen Boston Ventile.
  • Military / Push Push Ventil: Bei Gumotex und Grabner Booten werden sie als Push Push Ventile bezeichnet. Bei Advanced Elements Schlauchbooten als Military Ventil. Die Ventile sind durch eine Sprungfeder gekennzeichnet, die mit einem Druck-Dreh-Knopf sehr leicht mit dem Finger bedient werden können. Drückt man die Feder rein, entweicht Luft. Beim Aufpumpen drückt man die Feder heraus. Beim Abschließen des Ventiladapters entweicht ebenfalls keine Luft. Im Vergleich zum Boston Ventil lässt sich bei einem Sprungfeder Ventil sehr genau die Luft ablassen, falls ein wenig zu viel aufgepumpt wurde.
  • Twist-Lock Ventil: Twist-Lock Ventile verwendet u.a. Advanced Elements für seine Luftschläuche unter dem Verdeck und für die Süllringe, oder Gumotex für seine aufblasbaren Sitze. Die Ventile können mit einem Boston-Adapter aufgepumpt oder mit dem Mund aufgepustet werden. Die Handhabung ist sehr einfach. Durch den Drehverschluss lässt sich ebenfalls der Luftdruck  sehr leicht dosieren.
boston_ventil
Boston Ventil
Intex_Explorer_K2_Lenzventil
Stöpsel Ventil
advanced_elements_ventil
Sprungfeder Ventil
push_push_ventil
Push Push Ventil (auch Sprungfeder Ventil)
advancedframe_süllrand
Twist-Lock Ventil
aufpumpen_mit_ventil_adapter
Aufpumpen mit Ventil Adapter

Manometer

Ein Manometer ist ein Luftdruckmesser, um den Druck in der Luftkammer deines Schlauchbootes zu messen. Nur so weißt du, wie viel Luft du noch in die Luftkammern pumpen musst. Wie bei der Luftpumpe muss das Manometer für das Ventil geeignet sein, ansonsten ist eine Luftdruckmessung nicht möglich. Manche pumpen das Boot nach Gefühl auf. Wir kontrollieren den Luftdruck stets mit einem Manometer, denn Defekte durch einen versehentlichen Überdruck sind durch die Herstellergarantie ausgeschlossen. 

Überdruckventil am Boot oder Pumpe
Bei Gumotex Schlauchbooten mit Überdruckventil im Boden pumpen Paddler zuerst den Boden auf. Dann pumpen sie die Seitenkammer (die kein Überdruckventil haben) soweit auf, bis sie ungefähr die gleiche Festigkeit wie die Bodenkammer haben. Grabner Boote haben ein Überdruckadapter für die Luftpumpe, welches sich auf den Pumpschlauch stecken lässt. Ab einem 0,3 bar (Betriebsdruck von Grabner Booten) entweicht die Luft aus dem Adapter durch ein Zischen und der Luftdruck ist erreicht.

Dennoch ist nicht immer ein separates Manometer notwendig. Einige Luftpumpen haben ein integriertes Manometer, sodass du während des Aufpumpens den Luftdruck ablesen kannst. Einige Schlauchboote (z.B. Intex und einige Sevylor Schlauchboote) haben eine Messskala auf der Luftkammer aufgedruckt. So kannst du überprüfen, ob zu wenig oder zu viel Luft in der Kammer ist.

Intex_Challenger_K1_Luftdruck_messen
Überprüfen des Luftdrucks mit einem Messstreifen
sevylor riviera druck
Überprüfen des Luftdrucks mit einer Messskala
luftpumpe_mit_manometer
Überprüfen des Luftdrucks mit integriertem Manometer
intex excursion pro manometer
Überprüfen des Luftdrucks mit einem separaten Manometer

Weiterführende Links und Quellen

AirKayaks.com

Das richtige Doppelpaddel für dein Kajak

Das Doppelpaddel ist das wichtigste Utensil eines Kajakers. Doppelpaddel gibt es in unterschiedliche Ausführungen. In dem Artikel möchten wir dir anhand des Aufbaus und der eingesetzten Materialien die notwendigen Grundlagen für die richtige Auswahl eines Doppelpaddels näher bringen. Außerdem gehen wir anschließend auf die Gewichts- und Längenunterschiede von Doppelpaddel ein.

Der Aufbau eines Doppelpaddels

In diesem Abschnitt möchten wir etwas näher auf den Aufbau eines Doppelpaddels eingehen. Denn Doppelpaddel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und man tut sich leichter bei der Wahl des richtigen Doppelpaddels, wenn man die Unterschiede kennt.

Der Paddelschaft

Der Paddelschaft verbindet bei einem Doppelpaddel beide Paddelblätter miteinander. Neben den festen Paddelschäften gibt es auch teilbare Paddelschäfte. Doppelpaddel gibt es sowohl als zwei-, drei- oder vierteilige Varianten. Prinzipiell sind ungeteilte Paddel konstruktionsbedingt robuster, weniger anfällig und leichter. Aufgrund ihrer höheren Steifigkeiten lassen sie sich effektiver paddeln. Im Vergleich dazu sind teilbare Doppelpaddel empfindlicher, verschmutzen und verschleißen schneller an den Teilungen. Unter Schlauch- und Faltkajakfahrer sind zerlegbare Doppelpaddel dennoch sehr beliebt. Sie lassen sich im Rucksack oder in der Transporttasche verstauen und bieten somit maximale Mobilität. Durch die Teilung ist es bei vielen teilbaren Paddeln außerdem möglich, den Drehwinkel individuell einzustellen.

gumotex seawave seetour
Zu einem guten Kajak gehört das richtige Doppelpaddel

Was ist der Drehwinkel eines Doppelpaddels?
Der Drehwinkel gibt an, mit wie viel Grad die Paddelblätter zueinander stehen. Bei einigen Doppelpaddeln lässt sich der Winkel in Stufen oder sogar stufenlos einstellen. Am schnittigsten ist das Paddel bei einer Drehung von 90° und hat somit den geringsten Windwiderstand. Aufgrund der Drehbewegung ist es ergonomisch für die Handgelenke jedoch eine höhere Belastung. Für die Handgelenke ist ein spitzer Winkel ideal, bei Wind jedoch sehr nachteilig. Der Gegenwind setzt  sich an das unbenutzte zurückkehrende Paddelblatt fest und erschwert das Paddeln deutlich. Durch den Drehwinkel wird der Luftwiderstand minimiert. Der Drehwinkel ist also immer ein Kompromiss aus Ergonomie und reduziertem Windwiderstand. Daher werden die Doppelpaddel meist mit einem Drehwinkel von 45° gefertigt, Touren Paddel öfters auch mit 60°.  Falls euer Doppelpaddel verstellbar ist, so nehmt erstmal 45°.  An windstillen Tagen kann der Winkel reduziert werden und ihr schont somit eure Handgelenke. Am Ende hängt es von eurem Empfinden ab, was der richtige Drehwinkel ist.

Es gibt unterschiedliche Stecksysteme bei teilbaren Paddeln. Sehr verbreitet ist der Federschnapper.  Außerdem gibt es das Vario System, was eine Art von Schnellspannsystem ist. Im Schaft gibt es einen Spannring, der über einen Hebel festgespannt wird. Dadurch lässt sich die Gradzahl der Paddelblätter stufenlos einstellen und die Länge bis zu 10 cm variieren. Achtet darauf, nicht die günstigsten teilbaren Doppelpaddel zu kaufen. Sehr günstige Modelle klappern und leiern schnell an der Teilung aus.

doppelpaddel_paddelschaft_verschluss
Die meisten teilbaren Doppelpaddel lassen sich mit Federschnapper verbinden
doppelpaddel_paddelschaft_drehung
Bei einigen Doppelpaddeln lässt sich der Drehwinkel bis aufs Grad genau einstellen

Das Paddelblatt

Das Paddelblatt stellt das äußere Ende des Doppelpaddels dar. Doppelpaddel unterscheiden sich nicht nur in Material und Länge, sondern auch in der Symmetrie und Größe des Paddelblatts. Es gibt sowohl symmetrische als auch asymmetrische Paddelblätter. Symmetrische Blätter haben eine identische Ober- sowie Unterseite und eignen sich für das Wildwasserpaddeln. Bei asymmetrischen Paddelblättern ist die Unterseite leicht angeschnitten, sodass beim Einstechen des Paddels ins Wasser sich der Druck gleichmäßiger auf das Paddelblatt verteilt. Dadurch lässt sich das Paddelblatt geschmeidiger durch das Wasser ziehen. Diese Paddelblätter sind ideal für das Paddeln auf Flüssen, Seen und Meer, und stellen die häufigste Art dar. Tourenpaddler, die weite Strecken zurücklegen, nehmen gerne ein schmaleres Paddelblatt, da dieses sanfter durch das Wasser gleitet und die Muskulatur weniger beansprucht. Größere Blätter haben ihre Stärken in der Beschleunigung und bei schnellen Richtungswechseln. Diese sind also vor allem für sportlich-orientierte Paddler gedacht, die auf Schnelligkeit paddeln. Die handelsüblichen Paddelblätter haben eine durchschnittliche Größe und sind für den universellen Einsatz ausgelegt.

doppelpaddel asymmetrisch symmetrisch
Symmetrisches (oben) vs. asymmetrisches Paddelblatt (unten)

Tropfringe

Eigentlich sind Tropfringe bei einem guten Doppelpaddel selbstverständlich. Bei sehr günstigen Doppelpaddeln wird dort oft gespart. Diese lassen sich zusätzlich nachkaufen, und sind unerlässlich. Tropfringe (meist aus elastischem Kunststoff) verhindern, dass das am Paddelblatt und -Schaft zurücklaufendes Wasser am Arm oder ins Boot landet. Statt in die Ärmel oder ins Boot läuft das Wasser an den Tropfring und tropft von dort ab. Idealerweise befinden sich die Tropfringe ungefähr 10-15cm vom Blatt/Schaftübergang.  Spätestens auf langen Touren sind Tropfringe unerlässlich, denn ohne sie bekommt man nasse Arme und Ärmel, und in das Boot tropft ständig Wasser rein.

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Tropfring am Doppelpaddel. Hier ist der Tropfring zu nah am Paddelblatt

Das Material eines Doppelpaddels

Der Großteil der Doppelpaddel besteht aus einem Aluminium, Glasfaser oder Carbon Schaft. Die Paddelblätter sind aus einem einfachen Kunststoff, bei höherwertigeren aus einer Glasfaser oder aus Carbon gefertigt. Oft kommt auch ein Materialmix zum Einsatz. Das Material eines Paddels sollte vor allem auf Basis des vorgesehenen Verwendungszweckes ausgewählt werden. Wir stellen Euch die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Aluminium Doppelpaddel

Aluminium Paddel sind vor allem günstig und dennoch robust sowie sehr haltbar. Insbesondere im Einsteigerbereich besteht der Paddelschaft aus Aluminium. Die Paddelblätter bestehen hingegen meist aus einem einfachen Kunststoff. Aufgrund der Anfälligkeit von Korrosion sind Alu Paddel für Salzwasser weniger geeignet. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Paddel im Vergleich zu anderen Materialien (z.B. Fiberglas oder Carbon) etwas schwerer sind. Alu Paddel richten sich vor allem an sehr preisbewusste und weniger sportlich-orientierte Einsteiger im Paddelbereich. Die Empfehlung in diesem Bereich auf Basis unserer ist das zweiteilige Itiwit x100 Doppelpaddel*, welches in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich ist.

ITIWIT
Aluminium Doppelpaddel
itiwit doppelpaddel 4-teilig 2

Länge: 205 – 215 cm

Blatt: Symmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 1100 g

Teilung: 4-teilig

zum Anbieter*
ITIWIT X100
Aluminium Doppelpaddel
itiwit x100 doppelpaddel 2-teilig

Länge: 225 – 235 cm

Blatt:Symmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 1100 g

Teilung: 2-teilig

AQUA MARINA KP-1
Aluminium Doppelpaddel
aqua-marina-doppelpaddel-4-teilig

Länge: 230 cm

Blatt: Asymmetrisch

Einheitslänge

Gewicht: 1100 g

Teilung: 4-teilig

Fiberglas Doppelpaddel

Paddel aus Glasfaser (GFK oder auch Fiberglas genannt) sind etwas teurer als Alu Paddel. Dennoch punkten diese Paddel vor allem im Gewicht und Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie sind nicht nur leichter als Alu Paddel, sondern fühlen sich auch wärmer an. Das macht das Paddeln vor allem im Frühjahr sowie im Herbst deutlich angenehmer, und schont am Ende die Gelenke und Muskeln. Fiberglas Paddel bieten deutlich mehr Flex, d.h. sie haben eine geringere Steifigkeit. Das kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein (siehe untere Infobox für weitere Erklärung). Wer öfters im Jahr paddeln geht oder längere Touren unternehmen möchte, dem empfehlen wir ein paar Euro mehr auszugeben und Fiberglas Doppelpaddel zu kaufen. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten aus unserer Erfahrungen die Fiberglas Doppelpaddel der Marke Extasea*.

DOPPELPADDEL
EXTASEA
extasea-tour-vario-fiberglas-doppelpaddel produktfoto

Längen: 230-240 cm

Blatt: Asymmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 1040 g

Teilung: 4-teilig

EXTASEA SAFARI VARIO
Fiberglas Doppelpaddel
extasea-safari-fiberglas-vario-doppelpaddel-kajak-paddel-4-teilig produktfoto

Längen: 230-240 cm

Blatt: Asymmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 1040 g

Teilung: 4-teilig

zum Anbieter*
nortik Allround
Fiberglas Doppelpaddel
nortik-allround-4-teiliges-doppelpaddel produktfoto

Längen: 230 cm

Blatt: Asymmetrisch

Einheitslänge

Gewicht: 975 g

Teilung: 2-teilig

zum Anbieter*

Was ist der Flex eines Paddels?
Der Flex bezeichnet die Steifigkeit des Paddels bzw. besser gesagt des Paddelschafts. Je nach Material und Durchmesser des Paddelschafts ergibt sich ein anderer Flex. Ein Schaft mit einem höheren Flex (z.B. Fiberglas Paddel) „biegen“ sich bei einem kräftigeren Paddelschlag mehr durch. Dadurch wird der Druck auf Gelenke und Schultern reduziert. Wer sehr lange Touren paddelt, sollte ein Paddel mit einem höheren Flex nehmen. Auch wer Probleme mit Handgelenke, Ellenbogen oder Schulter hat, profitiert von einem Paddel mit hohem Flex. Ein steifer Schaft (z.B. Carbon Paddel) überträgt die Kraft hingegen direkter aufs Wasser und ist vor allem für sportlich ambitionierte Paddler und Wildwasserpaddler interessant.

Carbon Doppelpaddel

Carbon (CFK) kennzeichnet wie in vielen anderen Sportarten den Highend-Bereich und hat einen entsprechenden Preis. Doppelpaddel aus Carbon kommen vor allem in hochwertigen Wildwasser-, Touring- und Wettkampfpaddeln zum Einsatz. Carbon Paddel werden oft als sehr leistungsfähig bezeichnet. Leistungsfähig bedeutet, dass das Doppelpaddel bei einem geringen Gewicht sehr steif sind und die Kräfte direkter als andere Materialien überträgt. Somit sind präzise Paddelschläge und eine schnellere Beschleunigung des Kajaks möglich. Der größte Vorteil von Carbon ist aber das geringe Gewicht. Vor allem steife und superleichte Paddel aus Carbon besitzen einen hohen Carbon Anteil von über 80%. Günstigere Modelle haben hingegen einen deutlich geringeren Anteil. Dadurch sind diese dann etwas schwerer und haben mehr Flex, also eine geringere Steifigkeit. Allgemein haben Doppelpaddel aus Carbon eine hohe Lebensdauer. Vor allem superleichte und steife Carbon Paddel sind jedoch für einen rauen Einsatz (d.h. viel Steinkontakt, Grundberührungen, Paddelbrücke, Verwendung des Paddels beim Starten und Anlanden, …) weniger geeignet. Da sind Fiberglas Paddel mit Kunststoff Paddelblätter (z.B. Plastik oder auch PE genannt) deutlich weniger empfindlich. Einige Hersteller versehen deshalb die Paddelblätter aus Carbon mit einer Schutzkante gegen Abnutzungen.

ITIWIT X500
Carbon Doppelpaddel
itiwit x500 doppelpaddel

Längen: 210-220 cm

Blatt: Asymmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 900 g

Teilung: 2-teilig

zum Anbieter*
ITIWIT PACKRAFT PADDEL
Carbon Doppelpaddel
itiwit packraft doppelpaddel

Längen: 190-210 cm

Blatt: Asymmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 1000 g

Teilung: 5-teilig

zum Anbieter*
EXTASEA TOUR PRO VARIO
Carbon Doppelpaddel
extasea tour pro vario doppelpaddel

Längen: 220-230 cm

Blatt: Asymmetrisch

stufenlos verstellbar

Gewicht: 787 g

Teilung: 4-teilig

zum Anbieter*

Das Gewicht eines Doppelpaddels

Nicht nur bei Doppelpaddeln sondern prinzipiell bei allen Paddeln gilt: Je geringer das Gewicht, desto besser. Im Vergleich zum Gewicht eines Kajaks können ein paar Gramm mehr schon einen großen Unterschied ausmachen. Stellt Euch vor: Ihr steht vor der Auswahl eines Doppelpaddels mit einem Gewicht von 860 g oder 1040 g. Nach einer Stunde Paddeln (20 Schläge je Minute, was einem gemütlichen Paddeln entspricht) habt Ihr bei einem 180 g schwererem Doppelpaddel 216 kg mehr gehoben. Das macht sich bei längeren Touren bemerkbar. Um das Gewicht zwischen unterschiedlichen Paddeln zu vergleichen, sollten diese die gleiche Länge haben. Die meisten Doppelpaddel gibt es in unterschiedlichen Längen.

Die Länge eines Doppelpaddels

Doppelpaddel werden in verschiedenen Größen angeboten, überwiegend zwischen 200 und 240 cm. Die Länge eines Doppelpaddels sollte primär in Abhängigkeit von der eigenen Körpergröße und der Breite des Kajaks gewählt werden. Weitere Faktoren sind die Paddeltechnik (sticht man eher spitz oder flach das Paddel ins Wasser), eigene Vorliebe und die Sitzhöhe im Kajak. Für die Auswahl der richtigen Länge eines Doppelpaddel gibt die unten stehende Tabelle einen ersten guten Anhaltspunkt.

Doppelpaddel_Tabelle
Quelle: prijon.com

Bei Schlauchkajaks beispielsweise kommen aufgrund der voluminösen Seitenschläuche fast ausschließlich Paddellängen zwischen 220 und 240 cm zum Einsatz. Ist das Paddel zu kurz, berührt man ständig die Seitenwände des Kajaks und man kann mit den Seitenblättern nicht richtig ins Wasser stechen. Die Folge ist, dass man je Paddelschlag von rechts nach links und wieder zurück bewegt.

Das richtige Stechpaddel für dein Kanu

Wer sich ein eigenes Kanu kauft, kommt um ein Stechpaddel nicht drum rum. Das Angebot an Stechpaddel ist sehr groß und auf den ersten Blick etwas unübersichtlich. Stechpaddel gibt es in den verschiedensten Längen, Materialien, Gewichten und Preisen. In dem Artikel wollen wir Euch Tipps geben, worauf Ihr beim Kauf eines Stechpaddels achten solltet. Denn das Stechpaddel ist das wichtigste Utensil eines Kanuten.

Der Aufbau eines Stechpaddels

Ein Stechpaddel besteht aus einem Griff und Paddelblatt, die über den Paddelschaft miteinander verbunden sind

aufbau-stechpaddel

Der Paddelgriff

Mit dem Griff des Stechpaddels wird die Blattstellung kontrolliert. Prinzipiell lassen sich die Griffe von Stechpaddeln in Palm- und T-Griff unterteilen. Zusätzlich gibt es noch Zwischenformen, den Krückengriff und den Palm-/T-Griff.

Der T-Griff ist beim Wildwasser Paddel stark verbreitet. Dieser Griff kann mit der Hand am besten fest umfasst werden, um einen hohen Druck auf das Paddel zu geben und das Blatt gleichzeitig ideal kontrollieren zu können. Dadurch ist es mit einem T-Griff einfacher unter schwierigen Bedingungen das Paddel exakt zu führen und das Kanu zu steuern. 

stechpaddel-griffe

Paddelst du hingegen sehr lange Strecken mit dem Kanu, ist der Palmgriff (engl. Palm = Handfläche) die erste Wahl, da dieser Griff sehr angenehm in der Hand liegt. Der Palmgriff ist deutlich komfortabler als der T-Griff. Palmgriffe findest du hauptsächlich bei Touring- und Holzpaddel. Durch die größere Grifdfläche verteilt sich der Druck beim Paddeln auf die gesamte Handfläche und reduziert sich so u.a. die Blasenbildung.

Ein Großteil der Allrounder Stechpaddel besitzen einen Krückengriff oder Palm-/T-Griff (Zwischenform von Palm- und T-Griff), die einen guten Kompromiss aus Komfort und Kontrolle beim Paddeln bieten. Kanuten mit überwiegendem Seeanteil und leichten Zahmwasser tendieren zum Palm-/T-Griff und Kanuten mit überwiegend schnellem Fließgewässer und Wildwasser bevorzugen den Krückengriff.

Der asymmetrische Palmgriff oder asymmetrische Palm-/T-Griff sind Komfortabelsten unter den Paddelgriffen. Fortgeschrittene Kanuten präferieren dennoch den symmetrischen Griff, weil sie den Griff von beiden Seiten greifen und somit das Paddel in beiden Richtungen verwenden können, was für bestimmte Paddelschläge von Vorteil ist.

Der Paddelschaft

Der Paddelschaft verbindet Paddelblatt und Griff miteinander, und bestimmt maßgebend die Länge des Paddels. Stechpaddel gibt es mit einem 1-, 2- oder 3- teiligem Paddelschaft, wobei Holzpaddel immer einteilig sind. Prinzipiell sind 1-teilige Stechpaddel konstruktionsbedingt robuster, weniger anfällig und leichter. Deswegen sind 1-teilige Stechpaddel im Wildwasser die erste Wahl.

Unter Schlauch- und Faltkanuten sind zerlegbare Stechpaddel dennoch sehr beliebt. Auseinander gesteckt haben die Stechpaddel ein kleines Packmaß und lassen sich somit leicht im Rucksack oder in der Transporttasche verstauen und transportieren. Ein 2-teiliges Stechpaddel mit Steckverbindung bietet aus unserer Sicht den besten Kompromiss aus geringem Packmaß und guter Stabilität. 

Neben den teilbaren Stechpaddeln mit Steckverbindungen gibt es darüber hinaus 2-teilige Stechpaddel mit Schnellspannsystem. Diese Stechpaddel ermöglichen eine cm genaue Längseinstellung und erleichtern somit die Kaufentscheidung bzgl. der richtigen Länge, da sich die Länge des Paddelschafts jederzeit einstellen lässt. 

stechpaddel-paddelschaft

Der Großteil der Stechpaddel haben einen runden und geraden Schaft, insbesondere im Einsteiger- und Fortgeschrittenen Segment. 

Tourenpaddel im höheren Preissegment für lange Strecken haben einen ovalen sowie gekrümmten Paddelschaft, der das Greifen der Schafthand am Paddelschaft verbessert und das Einstechen des Paddels ins Wasser erleichtert. Dafür sind Stechpaddel mit gekrümmten Paddelschaft im Gegensatz zu geraden Paddel abgesehen vom Vorwärtsschlag schwieriger (mehr Übung erforderlich) zu paddeln.

Das Paddelblatt

Lange und schmale Paddelblätter sind kräfteschonend und ideal für lange Touren auf großen Fließgewässern oder Seen, da die Paddel „weicher“ ins Wasser eintauchen. Insbesondere bei Holzpaddeln sind lange und schmale Paddelblätter anzufinden. Diese Paddelblätter werden aufgrund ihrer Form z.B. Biber- oder Otterschwanz genannt, wobei der Otterschwanz besonders schmal und lang ist.

Als Allrounder Paddel gelten oft Stechpaddel mit einem kurzen und breiten Paddelblatt, die eine quadratische Paddelspitze haben. Diese haben einen geringeren Tiefgang und steuern das Boot effektiver.

stechpaddel-blaetter

Das Material eines Stechpaddels

Welches Material Ihr bevorzugt, ist einerseits vom persönlichen Geschmack und andererseits vom Einsatzgebiet abhängig.

Holzpaddel sind besonders beliebt bei Wanderkanuten. Vor allem hochwertige Holzpaddel liegen sehr schön und leicht in der Hand. Durch ihre natürliche Optik passen sie auch gut zur Natur und unterstreichen den Charakter eines Kanus. Vorteil bei Holz ist der natürliche Auftrieb und dass es sich bei Kälte stets warm anfühlt. Nachteil ist der etwas erhöhte Pflegeaufwand. Holzpaddel sind vor allem für die Verwendung bei Seen und tiefen Flüssen gedacht. Außerdem gibt es sehr leichte Holzpaddel. Daher eignen sie sich besonders gut für lange Touren. Weniger geeignet sind Stechpaddel aus Holz für flache und verblockte Flüsse, da sie zu schnell abgenutzt sind.

Weitaus häufiger sind Aluminium Stechpaddel anzufinden, wobei in der Regel nur der Schaft aus Aluminium besteht. Aluminium Paddel sind günstiger und dennoch ausreichend robust als Stechpaddel. Der Griff und das Blatt bestehen dagegen aus Kunststoff (Kunstharz, gehärtetes Nylon, Polypropylen, …) . Diese Paddel sind vielseitig einsetzbar und unabdingbar, falls du Wildwasser und flache Gewässer paddeln möchtet. Kauf dir hier nicht die billigsten Aluminium Stechpaddel, da diese vom Material und von der Verarbeitung zu minderwertig für einen dauerhaften Einsatz sind. Ein Upgrade zum Aluminium Stechpaddel wäre ein Fiberglas Stechpaddel, welches einen guten Kompromiss zwischen Preis und Gewicht darstellt.

Wer ein besonders leichtes Stechpaddel haben möchte, greift am besten zu einem Stechpaddel, dessen Schaft aus Carbon besteht. Mittlerweile gibt es solche Ausführungen für unter 100€ (z.B. Itiwit Carbon Stechpaddel*).

STORK
Holz Stechpaddel
stork stechpaddel

Länge: 90, 100 … 180 cm

Einheitslängen

Gewicht: 800 g

Teilung: 1-teilig

ITIWIT X100
Aluminium Stechpaddel
itiwit decathlon stechpaddel x100

Länge: 130 – 150 cm

stufenlos verstellbar

Gewicht: 900 g

Teilung: 2-teilig

zum Anbieter*
ITIWIT X500
Carbon Stechpaddel
itiwit carbon stechpaddel x500

Länge: 140 – 160 cm

stufenlos verstellbar

Gewicht: 700 g

Teilung: 2-teilig

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Das Gewicht eines Stechpaddel

Nicht nur bei Stechpaddeln sondern prinzipiell bei allen Paddeln gilt: Je geringer das Gewicht, desto besser. Im Vergleich zum Gewicht eines Kanus können ein paar Gramm mehr schon einen großen Unterschied ausmachen. Stell dir vor: Du stehst vor der Auswahl eines Stechpaddels mit einem Gewicht von 700 g oder 900 g. Nach einer Stunde Paddeln (20 Schläge je Minute, was einem gemütlichen Paddeln entspricht) hast du bei einem 200 g schwererem Stechpaddel 240 kg mehr gehoben. Das macht sich bei längeren Touren bemerkbar. Um das Gewicht zwischen unterschiedlichen Paddeln zu vergleichen, sollten diese die gleiche Länge haben. Die meisten Stechpaddel gibt es in unterschiedlichen Längen.

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Wer lange Touren unternimmt, sollte das Gewicht eines Paddels nicht vernachlässigen

Die Länge eines Stechpaddel

Stechpaddel werden in verschiedenen Größen angeboten, überwiegend zwischen 145 und 170 cm. Es ist nicht ganz einfach die richtige Paddellänge bei Stechpaddeln zu finden. Dafür gibt es zahlreiche Varianten zur Ermittlung der richtigen Länge, doch keine davon ist perfekt. Denn am Ende hängt die Paddellänge von der eigenen Paddeltechnik, des Kanutyps, der Sitzhöhe, der Körpergröße und weiteren Faktoren ab. Entscheidend für die richtige Paddellänge ist vor allem die Körpergröße des Paddlers. Idealerweise probiert Ihr das Stechpaddel im Boot aus. Wenn das Paddelblatt komplett im Wasser ist, sollte sich der Paddelgriff zwischen Schulter- und Augenhöhe befinden.

Habt Ihr dazu nicht die Möglichkeit, könnt Ihr wie folgt die richtige Paddellänge ermitteln:Das Stechpaddel sollte ca. 25 – 30 cm kürzer als eure Körpergröße sein. Das heißt: Wenn ihr ohne Schuhe auf dem Boden steht, sollte das Stechpaddel zwischen Brustbein und Kinn enden. Jetzt werdet Ihr eine Länge haben und am Ende überlegen, soll ich ein paar Zentimeter kürzer oder länger nehmen. Dazu einige Empfehlungen:

  • Wollt Ihr vor allem lange Touren im tiefen Gewässer fahren und tendiert ein Stechpaddel mit langem Paddelblatt zu nehmen, dann nehmt das längere Paddel. Auch bei Kanus mit erhöhter Sitzposition und auch allgemein sitzende Paddler sollten das längere Paddel nehmen.
  • Wollt Ihr hingegen überwiegend flaches Gewässer und Wildwasser paddeln, so nehmt lieber das kürzere Stechpaddel. Auch wenn Ihr das Kanu überwiegend knieend paddelt, ist das kürzere Paddel besser geeignet.

Der richtige Packsack

Packsäcke sind beim Paddeln, insbesondere für Touren mit Schlauch- oder Faltenbooten, unerlässlich. Denn in einem Schlauch- oder Faltboot ist nicht viel Stauraum. Gepäcktonnen kommen daher kaum in Frage. Dafür eignen sich Packsäcke umso besser. Die meisten von ihnen sind wasserdicht und somit schützen die Ausrüstung, Wechselkleidung und den Proviant vor Nässe und Verlust. Außerdem lassen sich Packsäcke durch ihren Rollverschluss einfacher im Boot befestigen. Es gibt zwei Arten von Packsäcken, wasserdurchlässige und wasserdichte Packsäcke. Achtet beim Kauf darauf, dass der Packsack als wasserdicht gekennzeichnet ist. Kauft keine Komprimierungssäcke, da die verbleibende Luft im Packsack für den Auftrieb benötigt wird. Größere Modelle besitzen außerdem eine Art Tragesystem.

Materialführer Packsack

Auf dem Packsackmarkt gibt es unfassbar zahlreiche und verschiedene Produkte. Jeder Hersteller verwendet auf dem ersten Blick eine unterschiedliche Materialangabe und gibt sogar teilweise mehrere Materialien gleichzeitig an. In diesem Kapitel wollen wir Licht ins Dunkel bringen, und Euch die wichtigsten Packsack-Materialien vorstellen.

Wasserdichte Packsäcke bestehen heutzutage fast immer aus Kunststoff. Genauer gesagt: Wasserdichte Packsäcke bestehen aus einem synthetischen Trägermaterial (überwiegend Nylon oder Polyester), welches mit einem weiteren synthetischen Material (meist PVC oder PU, seltener TPU) beschichtet wird. Durch die Beschichtung wird der Packsack wasserdicht.

Nylon oder Polyester eignen sich besonders gut als Trägermaterial, da sie leicht und robust sind. Nylon ist der Handelsname und steht für unterschiedliche Polyamide. Nylon ist im Vergleich zu Polyester leichter, dafür aber sensibler gegenüber UV-Strahlen. Hier greifen Hersteller ebenfalls auf eine Beschichtung zurück, um Nylon nicht nur wasserfest, sondern auch UV-beständig zu machen.

Die Materialstärke der Trägermaterialien wird in Denier (abgekürzt: D) angegeben. Je höher die Denier-Zahl, desto dicker ist die Faser und desto robuster ist das Gewebe. Also: Ein 420D Nylon ist robuster und abriebfester als ein 75D Material, dafür ist das 75D Material leichter. Manche Hersteller verwenden ein feineres Material für den oberen Bereich des Packsacks und ein stärkeres Material für den Boden. Wer sein Packsack im größeren Rucksack aufbewahrt, kann ein dünneres Material verwenden. Diese sind preiswert sowie sehr leicht und klein verstaubar, wenn sie nicht benötigt werden.

Außerdem werben einige Hersteller mit RipStop. RipStop kennzeichnet Gewebe, in der ca. alle 5mm extra starke Fäden in das dünnere Gewebe eingewebt sind. So entsteht im Gewebe eine „Rechenkästchenstruktur“ und das Material erhält eine höhere Robustheit. Außerdem reißen Risse im RipStop Gewebe in der Regel nicht weiter und lassen sich somit leichter flicken. RipStop kommt vor allem bei Nylon zum Einsatz. Nylon dehnt sich bei Nässe, dagegen helfen diese verstärkten Fäden.

Ein wirklich wasserdichter Packsack braucht eine gute Beschichtung. Auch wenn Polyester schon gute Eigenschaften liefert, wird auch Polyester beschichtet. Bei Packsäcken wird eine PU– (Polyurethan), PVC- (Polyvinylchlorid) oder seltener eine TPU– (Thermoplastisches Polyurethan) Beschichtung verwendet. PU und TPU ist im Vergleich zu PVC umweltfreundlicher, da es nicht die giftigen Weichmacher enthält, die sich im Laufe der Zeit vom Material lösen. Dafür ist PVC UV-beständiger, und PU kältebeständiger. Eine gute Beschichtung ist am Ende entscheidend, dass der Packsack über Jahre hält und nicht wasserdurchlässig wird.

Von daher: Wer seinen Packsack oft nutzt, stark beanspruchen wird, sowie eine lange Lebensdauer erwartet, sollte beim Packsack nicht den Günstigsten nehmen. Mit der Denier Angabe, könnt Ihr abschätzen, wie robust das Material ist. Über die Beschichtung geben Hersteller weniger Informationen bekannt (nur welche Beschichtung verwendet wurde), aber nicht wie dick oder ob sogar einzelne Fasern des Gewebes beschichtet worden sind. Bei sehr günstigen Packsäcken ist eine eher dünnere Beschichtung zu erwarten. Außerdem lassen sich qualitativ minderwertige Packsäcke auch daran erkennen, wenn das Material Unregelmäßigkeiten aufweist. Wenn irgendwo Fäden raushängen, ist es ebenfalls ein Indiz für schlechte Qualität. Auch Nähte, die sich unter Spannung öffnen, zeugen von minderer Verarbeitung.

Packsäcke am Boot befestigen und wasserdicht verschließen

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Mit dem Verschluss des Packsack lässt er sich auch an Booten befestigen

Die Schlaufe, die sich beim Verschließen des Rollverschlusses bildet, wird zur Befestigung am Boot verwendet. Falls der Kanusack noch eine Bodenschlaufe hat, lässt sich der Sack über zwei Fixierungspunkte im Boot befestigen. Kleine Packsäcke lassen sich sogar unter dem Verdeck eines Schlauchkajaks verstauen. Große Packsäcke können auf dem Verdeck oder beim Kanu im Innenraum befestigt werden.

Verschiedene Packsäcke für jeden Einsatz

Welcher Packsack für Euch der Richtige ist hängt primär davon ab, was Ihr darin transportieren möchtet. Demnach richtet sich Größe des Packsacks. Nachfolgend stellen wir Euch die Einsatzgebiete von Packsäcken im Paddelbereich vor. So könnt Ihr eine bessere Entscheidung treffen. Viele Packsäcke gibt es in unterschiedlichen Farben. So ist es möglich, ein eigenes Farbsystem zu entwickeln (z.B. blau für Wechselkleidung und grün für Ausrüstung).

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Packsäcke in verschiedenen Größen
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Wasserdichte Packsäcke für Wertgegenstände (bis 5l)

Für die Aufbewahrung von Wertgegenständen kommen Packsäcke mit einem Volumen von 1 bis 5 Liter zum Einsatz. Wir empfehlen einen 5 Liter Packsack für Wertgegenstände. So habt ihr neben Geld, Handy und Kamera noch Platz für ein kleines Badehandtuch und ein Wechsel T-Shirt. Außerdem haben viele Packsäcke ab 5 Liter einen Tragegurt. Das ist vor allem für Pausen praktisch, wenn Ihr Euch vom Boot entfernt und die Gegend erkundet. Mit dem Tragegurt lässt sich der Packsack leicht über die Schulter tragen und ihr habt alle Wertgegenstände bei Euch.

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Kleiner Packsack mit Trageriemen, ideal für  kleine Utensilien

Vaude Packsack Cordura Light 2L: Der Vaude Packsack ist ein sehr leichter und robuster Packsack. Er besteht aus Cordura, ein besonders reißfestes Nylon, mit Ripstop und einer PU-Beschichtung. Laut Hersteller ist Cordura 2x beständiger als herkömmliches Nylon und 3x beständiger als Polyester. Für Geldbörse, Telefon und Schlüssel reicht die Größe vollkommen aus. Mit einem Gewicht von 25g ist der Packsack besonders leicht.

Outdoor Master Dry-Bag 5L: Der Outdoor Master ist ein preiswerter Packsack mit praktischem Tragegriff und Schulterriemen. Der Packsack ist leicht durchsichtig. Für den Schutz gegen Nässe eignet sich der Packsack sehr gut. Jedoch gewährt die Transparenz anderen Leuten einen Einblick, dass sich dort Wertgegenstände befinden. Das kann durchaus ein Nachteil sein.

Unigear Dry-Bag 5L: Der Unigear Dry-Bag 5L ist ein günstiger Packsack aus einem 500D PVC Material. Der Packsack ist mit einem Tragegurt versehen und lässt sich somit leicht transportieren. Die Größe bietet ausreichend Platz für Wertgegenstände und weitere kleine Utensilien, wie z.B. ein kleines Handtuch.

Wasserdichte Packsäcke für Wechselkleidung (bis 20l)

Beim Paddeln ist ein wasserdichter Packsack für Wechselkleidung nicht wegzudenken. Bei einer Person genügt eine Größe zwischen 10 und 15 Liter. Bei zwei Personen sollten es schon mindestens 20 Liter sein. Je nach Aufbewahrungsort des Packsacks im Boot kann ein Sack aus Nylon oder PU-beschichteten Gewebematerial genommen werden. Wir haben zum Beispiel mit dem Packsack von Tatonka sehr gute Erfahrungen gemacht, den wir innerhalb eines Rucksacks oder unter dem Verdeck aufbewahren. Dieser ist bereits mehrmals im Wasser gelandet und die Kleidung war dennoch absolut trocken.

Sea to Summit Big River Drybag 13L:  Der Sea to Summit ist ein idealer Packsack für Wechselkleidung für eine Person und andere kleine Utensilien. Durch das robuste 420D Ripstop Nylon sowie die verstärkten Doppelnahten ist der Packsack besonders abriebfest und langlebig. Auch die TPU Beschichtung ist deutlich umweltfreundlicher als übliche PVC Beschichtungen. Den Packsack gibt es in verschiedenen Größen.

Tatonka Stausack 20L: Der Tatonka Stausack ist eine günstige Alternative für das Verstauen von Wechselkleidung für 2 Personen und ist ebenfalls absolut wasserdicht. Das T-Cover Tex Material besteht aus 100% Polyester. Der Packsack ist weniger robust als der Sea to Summit Big River Drybag, dafür ist der Tatonka Stausack leichter und kompakter verstaubar, falls man ihn nicht braucht. Wer den Packsack in einem anderen Rucksack oder im Boot aufbewahrt, für den ist der Tatonka Stausack eine gute Alternative.

Hawk Outdoors Dry Bag 20L: Der Packsack von Hawk Outdoors ist aus einem 500D Tarpaulin gefertigt. Woraus das Tarpaulin genau besteht, verrät der Hersteller nicht. Großer Vorteil ist, dass der Packsack als Rucksack getragen werden kann und zu einem relativ günstigen Preis angeboten wird. Inklusive Schultergurte ist der Packsack mit einem Gewicht von 495g relativ schwer, der Tatonka 20L Packsack wiegt dagegen nur 50g.

Wasserdichte Packsäcke für Ausrüstung (bis 80l)

Packsacke für Ausrüstung sind große und robuste Packsäcke zwischen 30 und 80 Liter. In solchen Packsäcken findet Euer Rucksack genügend Platz und bleibt trocken. Auch für mehrtägige Paddeltouren sind solche Packsäcke zu unabdingbar. Also für Paddler, die mit ihrem Boot beispielsweise campen möchten. In solchen Packsäcken ist ausreichend Platz für Zelt, Schlafsack, Isomatte und Gaskocher. Die Packsäcke lassen sich durch ihren Rollverschluss wasserdicht verschließen und an einer Halterung im Boot festschnallen. So ist Eure Ausrüstung garantiert geschützt und an einem Platz verstaut.

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Robuster Packsack mit einem Volumen von 59 Litern

Molee Dry-Bag 30L: Der Packsack besteht aus einem 500D PVC-Gewebe und ist ideal für kleine Ausrüstungsgegenstände. Der Packsack besitzt zwei Schultergurte und ist in weiteren Größen erhältlich.

Hiko Trek Backpack 60L: Der Hiko Trek Backpack ist ein wasserdichter Packsack mit Rucksackfunktion. Der Hiko Trek besitzt ordentliche Schultergurte sowie einen Hüft- und Brustgurt. Der Rucksack besteht aus einem robustem 420D Nylon und einer TPU-Beschichtung. Außerdem hat der Hiko Trek sehr praktische und große Gepäckgummis an der Vorderseite. Somit lassen sich weitere Gegenstände befestigen. Den Hiko Trek Backpack gibt es auch in 40 und 80L.

Ortlieb Packsack PS490 79L: Der Ortlieb Packsack besteht aus einem PVC beschichtetem Polyester. Ortlieb produziert in Deutschland und ist für seine sehr gute Qualität sowie Verarbeitung bekannt. Der Packsack besitzt einen Tragegriff zum besseren Transport sowie eine Bodenschlaufe zur Befestigung eines optionalen Gurts oder als zweiter Befestigungspunkt am Boot.

Wasserdichte Packsäcke für Boot und Ausrüstung (bis 150l)

Es gibt sogar solche großen Packsäcke, in denen ein Schlauch- oder Faltboot reinpasst. Packsäcke für den Transport eines Bootes haben eine Rucksackfunktion, sodass das Boot auf dem Rücken getragen werden kann. Diese beginnen meist bei ungefähr 80 Liter und gehen bis zu 150 Liter.

Bei Packrafts reichen auch kleinere Rucksäcke reichen auch kleinere Rucksäcke aus. Diese beginnen ab 40L und reichen bis 60L. Gute Rucksäcke gibt es hier von Ortlieb, wie den Ortlieb Gear-Pack oder den Ortlieb Duffle.

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Der wasserdichte Ortlieb X-Tremer XXL 150L lässt sich sowohl als Pack- als auch Rucksack verwenden

Gumotex wasserdichter Rucksack 100L: Den Rucksack gibt es in unterschiedlichen Größen, von 70L bis 135L. Ein 1-Person Schlauchkajaks passt in einem 70L Rucksack rein, Schlauchkanus brauchen einen Rucksack über 100L. Die Rucksäcke bestehen aus Polyester. Wir haben den Rucksack sehr häufig genutzt. Bei häufigem und starkem Gebrauch (z.B. Transport im Flieger) nutzt sich das Material schnell ab. Dies lässt sich aber mit Schuhkleber reparieren. Dennoch bietet der Rucksack einen guten Kompromiss aus Preis und Qualität. Sehr praktisch ist die Vordertasche, wo Manometer, Schwamm, Reparaturset und vieles mehr Platz findet.

Sevylor Quikpak 130L: Der Sevylor Quikpak ist keine wasserdichte Packsack, sondern ein großer und günstiger Rucksack aus Polyester für den Transport von Booten. In dem Rucksack passen der Großteil der im Handel erhältlichen Schlauchboote rein. Dadurch entfällt das lästige Tragen des Schlauchbootes mit Hilfe der mit gelieferten Tragetasche. Der Quikpack ist in dieser Kategorie äußerst günstig, aufgrund des leichten Materials. Praktisch ist, dass sich an der Seite Luftpumpe und Paddel befestigen lassen.

Ortlieb X-Tremer XXL 150L: Der Ortlieb X-Tremer XXL ist wirklich extrem in seiner Größe. Wer einen wasserdichten Packsack mit sehr großem Stauvolumen und einer soliden Verarbeitung sucht, ist mit dem Ortlieb X-Tremer gut beraten.  In dem Packsack passt locker ein 2-Personen Schlauchkajkak oder -kanu, inkl. Luftpumpe, Schwimmwesten und Paddel rein. Außerdem verfügt der X-Tremer einen Brustgurt.

Solche Packsäcke sind sehr praktisch, wenn man das eigene Boot im ÖPNV transportieren und komfortabel zum Wasser tragen möchte. Hier darf man nicht den gleichen Komfort wie bei einem Wanderrucksack erwarten, z.B. bzgl. Polsterung und Hüftgurt. Die Größe des Packsacks sollte abhängig vom Packmaß des Schlauchbootes gewählt werden. Nehmt lieber einen etwas größeren Packsack, sodass noch Ausrüstung, wie Schwimmwesten, Paddel und Luftpumpe reinpassen. Der Großteil der dieser Packsäcke mit Rucksackfunktion sind wasserdicht. Wenn das Boot aufgebaut ist, kann der große Packsack zur Aufbewahrung all möglicher Gegenstände sein und die überschüssige Höhe des Packsacks kann eingerollt werden.