Kanufahren auf dem Lake Louise

Neben den Lake Moraine ist der Lake Louise eines der bekanntesten Seen in Kanada. Der See liegt im Banff-Nationalpark der kanadischen Provinz Alberta und ist von hohen Bergen der Rocky Mountains umgeben. Mit einer Größe von 2 km Länge und 1 km Breite ist der See recht überschaubar. Je nach Wetter und Jahreszeit ist der Lake Louise mal tiefblau und mal grünlich türkis. So kann sich die Erscheinung des Sees innerhalb kürzester Zeit ändern. Die einzigartige Farbe des Wassers erhält der See durch das sogenannte Steinmehl, welches durch das Schmelzwasser der umliegenden Gletscher in den See gelangt. Wir waren Ende Juni auf dem Lake Louise paddeln und möchten Euch in diesem Artikel Tipps geben, die es zu beachten gibt.

Die beste Zeit fürs Paddeln auf dem Lake Louise

Zwischen Mitte Juni und Mitte September ist der Lake Louise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit befahrbar und das Wetter sollte ebenfalls mitspielen. Denn nicht zu vergessen ist, dass der Lake Louise ein Gletschersee auf 1600m Höhe ist und im Mai oft noch zugefroren ist. Wir empfehlen euch entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, oder besser am frühen Abend, eure Tour zu starten. Diese Vorgehensweise ist besonders im Sommer zu empfehlen, da die Tage lang sind und der Sonnenauf- bzw. untergang eine besonders schöne Atmosphäre erzeugen. Falls Ihr den Lake Louise am Vormittag an einem Wochenende besuchen möchtet, dann seid besser zwischen 7.00 und 8.00 Uhr da, sodass Ihr einen Parkplatz bekommt bzw. dafür nicht lange warten müsst. Lässt es sich zeitlich nicht anders einrichten, solltet Ihr mehr Zeit einplanen und darauf gefasst sein, dass am See Massen an Touristen vorzufinden sind. Denn während der Hauptsaison ist der Lake Louise an allen Tagen sehr stark von Touristen besucht.

Kanuverleih am Lake Louise

Falls Ihr euch ein Kanu ausleihen möchtet, steht euch ein Kanuverleih von Mitte Juni und abhängig vom Wetter bis Ende September oder Anfang Oktober zur Verfügung. Der Verleih hat von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, wobei der letzte Verleih von Booten um 18.00 Uhr ist. In der Hauptsaison öffnet die Verleihstation manchmal auch schon früher. Der Mietpreis für ein Kanu ist unverschämt hoch, eine halbe Stunde kostet ungefähr 70€ und eine Stunde rund 77€ zzgl. Steuern. Hotelgäste des Chateau Lake Louise Hotel bekommen einen kleinen Rabatt, umgehen die Warteschlangen am Verleih und können sogar Kanus am Abend um 20:15 Uhr ausleihen und umgehen so die großen Menschenmassen. Dies ist aber wunderlich, da das Hotel der Betreiber der Kanustation ist. Die Kanustation ist der einzige Kanuverleih am See. Boote können zudem nicht vorab reserviert werden.

lak_louise_kanuverleih
Kanuverleih am frühen Morgen. Am Lake Louise gibt es nur einen Kanuverleih

Lohnt es sich überhaupt ein Kanu auszuleihen? Wenn das Wetter gut ist, ist es ein unvergessliches Erlebnis den See zu erkunden und den Menschenmassen am Ufer zu entfliehen. Ein Kanu kann bis zu 3 Erwachsene aufnehmen, was dann den Preis  pro Person deutlich reduziert. Wir empfehlen definitiv ein Kanu für mindestens eine Stunde auszuleihen, um mögliche Hektik zu vermeiden. Wenn Ihr auf dem Wasser seid, dann merkt Ihr sofort, dass der See etwas Magisches hat und zur Erholung regelrecht einlädt.

Wir hatten den Luxus, den Lake Louise mit unserem eigenen Schlauchkajak zu erkunden. So sind wir am frühen Morgen gestartet und waren völlig allein auf dem Wasser. Es gibt bereits Schlauchkajaks ab 100€ (z.B. Intex Explorer K2 oder Challenger K2), was minimal mehr als die Miete ist. Der Vorteil ist, dass man seine Tour früher oder später am Tag beginnen, länger auf dem Wasser bleiben und somit den See wirklich in Ruhe erkunden und in vollen Zügen genießen kann. In unserem Schlauchkajak Guide gibt es mehr Informationen, falls Ihr euch für ein eigenes Schlauchkajak interessiert. 

Unsere Route auf dem Lake Louise

Nun zur eigentlichen Route bzw. Tour auf dem Lake Louise. Aufgrund der überschaubaren Größe des See ist eine Routenplanung nicht notwendig. Dennoch möchten wir Euch unsere Route mit zahlreichen Bildern teilen, sodass Ihr einen kleinen Eindruck vorab bekommt, was euch erwarten wird.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Vom Parkplatz sind es nur wenige 100 Meter zum See. Das Ufer am Hotel ist mit Stegen sehr gut angelegt. Dieser Steg führt bis zur Kanustation an der linken Seite. Am vorderen Teil des Stegs sind die meisten Touristen um ein Foto von sich und dem Lake Louise zu knipsen. An diesem Steg könnt Ihr auch ideal euer Boot einsetzen, falls Ihr mit dem eigenen Boot kommt.

lake_louise_bewölkt
Zu Beginn der Tour lag die Wolkendecke noch sehr tief über dem See
lake_louise_start
Dennoch haben wir uns entschieden, loszupaddeln
lake_louise_sonnenschein
Nach kürzester Zeit ist Wolkendecke aufgebrochen und die Sonne kam zum Vorschein. Hier zu sehen: den Big Beehive

Wir sind um 7.00 Uhr am Lake Louise angekommen. Es war an einem Montag im Juni und es waren nur sehr wenige Menschen vor Ort. Wir hatten die Nacht zuvor auf dem Campingplatz Lake Louise übernachtet. Das Zelt hatten wir aufgebaut stehen gelassen und hatten am Lake Louise gefrühstückt. Ab 8.00 Uhr begann es allmählich, dass mehr und mehr Menschen zum See kamen. Kurz darauf fing es an zu regnen. Daher konnten wir unsere Tour erst um 10.00 Uhr beginnen.

Lake Louise Campingplatz

Am Stadtrand von Lake Louise gibt es einen großen Campingplatz. In der Hauptsaison solltet Ihr vorab einen Stellplatz buchen. Es gibt einen Campingplatz für Wohnmobile und einen für Zelt und Auto. Camping ist relativ günstig im Vergleich zu den Hotels und Lodges vor Ort. Außerdem seid ihr mit Auto innerhalb von einer paar Minuten am See und könnt so den Lake Louise am Abend oder frühen Morgen bequem besuchen.

Kurz nach dem Regen war der See wieder menschenleer. Wir haben uns entschieden das Boot aufzubauen und waren innerhalb von 15 min auf dem Wasser.  Für viele Touristen waren wir eine Art Attraktion, da wir die einzigen mit eigenem Boot waren und dann sogar die einzigen auf dem Lake Louise gepaddelt sind. Nach nicht mal 10 min waren wir vom Ufer weit entfernt und paddelten der linken Uferseite entlang. Wir hatten Glück und die Wolkendecke brach auf. Auch im trüben Wetter hatte der See dennoch eine unglaublich schöne Atmosphäre gehabt. Dennoch konnte man jetzt mehr und mehr die Berge sehen und diese waren gewaltig. Auch das Vorbeiziehen der Wolken an den Bergen war einzigartig zu beobachten. 

lake_louise_berge
Bergmassiv am Lake Louise

Wir paddelten weiter am linken Ufer entlang und der Nadelwald lichtete sich. Das Ufer war nun bedeckt von einer Lawine aus Felsbrocken, die von weitem wie kleine Steine aussahen. Wir blieben beim Paddeln des Öfteren stehen, um die Bergkulisse zu genießen.

lake_louise_ende
Wir sind bis zum Ende des Sees gepaddelt
lake_louise_schnee
An einigen Stellen am Ufer gab es Ende Juni sogar noch Schnee

Am Ende des Sees gab es sogar noch Schnee am Ufer.  Zurück gepaddelt sind auf dem kürzesten Weg. Wir empfehlen für den Hinweg sich mehr Zeit zu lassen, weil wir die Landschaft aus der Perspektive viel schöner empfanden. Auf dem Rückweg fällt das große Hotel ins Auge. Die Wälder und die weit entfernten Berge wirken etwas monoton im Vergleich zur landschaftlichen Vielfalt, die man auf der Hinfahrt genießt. Auf dem Hinweg haben wir uns ganze 1,5h Zeit gelassen. Zurück ging es dann innerhalb von 30 min.

lake_louise_rückfahrt
Den Hinweg fanden wir landschaftlich schöner.
lake_louise_schlauchboot
Es gibt nur sehr wenige mit eigenem Boot auf dem Lake Louise

Viele fragen sich, wie lange man ein Kanu ausleihen sollte. Generell genügt eine Stunde, um den Lake Louise größtenteils zu erkunden. Eine halbe Stunde wäre definitiv zu wenig. Wer die Zeit und das Budget hat, den empfehlen wir zwei Stunden. Hier ist ein eigenes Schlauchboot von Vorteil. Wir hatten ein Ehepaar getroffen, die nach uns ebenfalls mit ihren eigenem Schlauchkajak (Intex Explorer K2) eine Tour auf dem Lake Louise gestartet haben.
Weitere Informationen zum See findet Ihr auf der Seite des Nationalparks Banff.

Weitere Aktivitäten in Banff

Der Banff-Nationalpark bietet für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten euch weitere Aktivitäten kurz vorstellen, die wir in der Region gemacht haben.

Paddeln auf Lake Moraine

Nur 20 km entfernt liegt der Lake Moraine,  eines der wohl bekanntesten Seen Kanadas. Mit seiner überschaubaren Größe lässt er sich ebenfalls an einem Morgen oder Nachmittag bepaddeln. Wir sind den Lake Moraine an einem Sommerabend gepaddelt und es war eines schönsten Erlebnisse unserer Kanadareise. Erfahrt dazu mehr in unserem Tourenbericht zum Lake Moraine.

lake_moraine_wasser

Icefield Parkway

Ein paar Kilometer nördlich beginnt der Icefield Parkway, der die Nationalparks Banff und Jasper miteinander verbindet. Der Highway wird als eines der schönsten Straßen Nordamerikas bezeichnet. Wir sind den Icefield Parkay in beide Richtungen gefahren und möchten das Erlebnis nicht missen. Wir hatten sogar das Glück und konnten unterwegs mehrere Schwarzbären sehen.

Icefield_Parkway

Wandern auf dem Sunshine Meadows Trail

Der Sunshine Meadows Trail soll eines der schönsten Trails in Banff sein. Zum Trail kommt Ihr je nach Tag entweder mit der Gondel oder dem Bus vom Sunshine Village. Auf der Webseite von Sunshine Meadows Banff findet ihr die genauen Abfahrtsinfos. Oben angekommen erwarten Euch kleine hübsche Seen und gut angelegte Wanderwege, die in 3-4 h zu wandern sind. Wir können die Wanderung nur weiter empfehlen, weil sie nochmal einen anderen Einblick in die Bergwelt von Banff gibt.

sunshine_meadows_trail

Schreibe einen Kommentar