Kajaktour in der Bucht von San Francisco

Der Kajaksport ist in den USA recht populär. Den Amerikaner zieht es aber nicht nur auf die Seen und Flüsse der wunderschönen Nationalparks des Landes, sondern auch das urbane Paddeln in den Großstädten ist in vielen Teilen des Landes voll im Trend. Als wir das letzte Mal während eines USA-Urlaubs in San Francisco gewesen sind, haben wir die Chance bei dem guten Wetter genutzt, um San Francisco als Paddelrevier etwas näher kennenzulernen. In diesem Tourenbericht erfahrt Ihr alles über unsere kleine Tour im Richardson Bay und weitere Tipps für Touren in und um San Francisco.

Kajaktouren in San Francisco

San Francisco hat einen besonders großen Charme dank seiner Lage an der Küste, des sonnigen Wetters und natürlich der weltberühmten Golden Gate Bridge. Viele kommen da sicherlich schnell ins Träumen, mal mit dem Kajak unter die Golden Gate Bridge zu paddeln. Doch hier sollte man nicht zu voreilig sein, denn der Wellengang und vor allem die Strömungen in der Gegend um die Golden Gate Bridge können für unerfahrene Paddler schnell eine Gefahr darstellen.

Deswegen verwundert es nicht, dass man bei seinem Spaziergang über die Golden Gate Bridge auch so gut wie kein Kajak oder Kanu sieht. In San Francisco peitscht oft der Wind direkt vom Meer und lässt auch an der Küste das Gewässer sehr rau wirken. Wer dennoch aber bei guten Bedingungen eine Kajaktour zur Golden Gate Bridge unternehmen möchte, sollte sich einer geführten Tour anschließen. Sea Trek Kayak ist ein lokaler Kajakverleih, der unter anderem solche Touren regelmäßig anbietet.

golden gate bridge san francisco
Das Paddeln unter und um die Golden Gate Bridge wird als gefährlich eingestuft

Wir haben bei Sea Trek ein Kajak ausgeliehen und auf eigene Faust einen Teil des Richardson Bay erkundet. Diese sehr schöne Bucht liegt gut geschützt und die Paddelbedingungen sind eigentlich an den meisten Tagen sehr gut. Wer lieber nahe der Skyline von San Francisco paddeln möchte, sollte sich ein Boot bei der Verleihstation City Kayak ausleihen. Am Ende ist es eine Abwägung zwischen einer Tour mit Skylineblick oder einer Tour mit einem Fokus auf eine Bucht voll von Seelöwen, Wasservögeln und stylischen Hausbooten.

Berücksichtigen sollte man bei der Planung, dass es im Vergleich zu Deutschland schon erheblich teurer ist in den USA ein Kajak auszuleihen. Wir hatten für ein 2er Kajak für 2 Stunden knapp 50$ bezahlt. Wer auf seinen USA Trip zahlreiche Paddeltouren unternehmen möchte, kommt unter Umständen besser mit einem eigenen aufblasbaren Kajak weg. Wer nicht soviel Gepäck mit sich führen möchte, weil kein Auto zur Verfügung steht, sollte vielleicht mal einen Blick auf die ultraleichten und kompakten Packrafts werfen, die auch im urbanen Paddeln sehr beliebt sind. 

Die Tour durch Richardson Bay

Die Verleihstation liegt direkt im Richardson Bay und ist sowohl mit dem Auto also auch mit dem Bus bequem zu erreichen. Das Personal gibt dort auch sehr gute Tipps, wo man genau hinpaddeln sollte, um beispielsweise Seelöwen, Wasservögel zu sehen oder durch eine kleine Gegend mit Hausbooten zu fahren. Neben Freizeitkajaks gibt es auch Sportkajaks und SUP Board zum Ausleihen.

kajakverleih san francisco
Der Kajakverleih Sea Trek liegt direkt im Richardson Bay

An diesen Vorschlägen haben wir uns auch für unsere Tour orientiert. Die Tour ist ideal für diejenigen, die nur einen kleinen Vormittagsausflug auf dem Wasser machen wollen. Mit 2 Stunden ist man gemütlich unterwegs und entdeckt dabei Seiten von San Fancisco, die die meisten Touristen nicht sehen.

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Bereits bei der Ausfahrt von der Verleihstation vermittelt die Bucht eine unheimliche Ruhe fernab vom Großstadtlärm. Dies ist wirklich eine gute Abwechslung zum Sightseeing in San Francisco. An den Ufern reihen sich zahlreiche Stege für Segel- und Motorboote.

richardson bay
Das Richardson Bay vermittelt am Morgen eine Ruhe fernab vom Großstradttrubel

Sobald man mit dem Boot mitten in der Bucht ist, hat man einen tollen Blick auf die umgebende Landschaft. Das Richardson Bay erstreckt sich auf einem Gebiet mit einer Länge von 5 km und einer Breite von 3 km.  Obwohl das Ufer stark mit Anlegestegen für Boote und Hausboote bebaut ist, sind die umliegenden Landflächen dennoch ein bedeutendes Brut- und Durchzugsgebiet für Wasser- und Küstenvögel. Aus diesem Grund ist die Buch auch als Important Bird Area eingestuft.

kanutour kalifornien meer

Beim Paddeln merkt man, dass dies eine beliebte Gegend für Vögel ist. Überall wo man hinblickt, sieht man unterschiedliche Arten. Genauso fällt das Vorkommen der Seelöwen auf, die man entweder im Wasser oder am Ufer sieht, wie sie sich sonnen. Prinzipiell sind Seelöwen sehr friedliche Tiere, aber dennoch sollte man genügend Abstand zu ihnen halten, sodass sie sich nicht vom Kajak bedroht und eingeengt fühlen.

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Am besten lassen sich Vögel beobachten, die auf einem der vielen Pfeiler verweilen
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An manchen Stellen sammeln sich besonders viele Tiere an, um die Sonne zu genießen
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Auch wenn die Seelöwen sehr friedlich und verspielt wirken, sollte man sich ihnen nicht zu sehr nähern

Nach kurzer Zeit sieht man auch schon ein Hausboot-Viertel. Bei vielen hat man den Eindruck, dass es sich eher um eine Villa auf dem Wasser handelt als um ein kleines Hausboot. Man sollte auf jeden Fall in den kleinen „Gassen“ einbiegen und auf Entdeckungstour gehen.

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Das Ufer gleicht einem eigenen Stadtviertel mit zahlreichen Hausbooten. Die meisten sind doch schon sehr pompös
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Auch mitten in der Bucht befindet sich das ein oder andere interessante Hausboot
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Auch sehr kleine Hausboote reihen sich zu den Großen

Für den Rückweg zum Kajakverleih haben wir die gleiche Route genommen wie für die Hintour. Wer mehr Zeit hat, kann die Tour auch beliebig erweitern und andere Ecke des Richardson Bay entdecken. Für Kajakfanatiker wäre es auch eine interessante Idee am Nachmittag  ein Kajak in der Innenstadt am Harbour auszuleihen und die Stadt nochmal von einer anderen Perspektive zu erkunden. An dem Tag, wo wir gepaddelt sind, hatte dieser Verleih leider geschlossen.

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Auf dem Rückweg zum Kajakverleih

Insgesamt hat uns die Tour sehr gut gefallen. Innerhalb kurzer Zeit haben wir zahlreiche Tiere gesehen und mit dem Hausbooten eine interessante Seite der Stadt kennengelernt. Vor allem die Ruhe vom Großstadtgetümmel hat uns gut getan.

Weitere Aktivitäten in und um San Francisco

Wer ins Richardson Bay zum Paddeln kommt, wird auch San Francisco und seine Umgebung entdecken möchten. Hier haben wir Euch 3 Aktivitäten aufgelistet, die Ihr nicht verpassen solltet.

Sightseeing in San Francisco

Sightseeing Tipps für San Francisco gibt es wie Sand am Meer.  Uns hat besonders der Strand an der Golden Gate Bridge zum Entspannen gefallen. Gerne wäre wir auch nach Alcatraz gefahren, aber hier muss man schon mindestens eine Woche vorher die Tickets reservieren. Unser Lieblingsrestaurant war Tommy’s Joynt, welches herzhafte Speise zu fairen Preisen in gemütlicher Stimmung anbietet.

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Redwood Nationalpark

Unser Naturhighlight in Kalifornien war der Redwood Nationalpark gewesen. Mit seinen gigantischen Mammutbäumen lädt er zu Wanderungen ein, wo man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Die Bäume zählen hier zu den ältesten und höchsten der Welt. Übrigens wurde im dortigen Fern Canyon ein Teil von Jurassic Park gedreht.

redwood national park

Yosemite Nationalpark

Der Yosemite Nationalpark gilt als eines beliebtesten Park unter den Amerikanern. Vor allem für Bergsteiger ist er ein Paradies. Aber auch für Wanderer bietet er unendlich viele Möglichkeiten. Im Frühling und Frühsommer lohnen sich Wanderungen zu eines der zahlreichen Wasserfällen. Ausgangspunkt ist häufig das Yosemite Valley, welches sich auch gut mit dem Fahrrad erkunden lässt.

yosemite national park

Paddeln im Silver Springs State Park in Florida

Florida hat einige der größten Wasserquellen der Erde. Die Silver Spring ist eine davon, die pro Sekunde 23.000 Liter kristallklares Wasser abgibt. Die Wasserquelle hat ein Ökosystem von Flüssen und Kanälen geformt, gefüllt mit einer großen Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, entlang des schattigen Fort King Paddling Trail und den Silver River zu paddeln. Auf dieser Tour werdet Ihr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Tiere in freier Wildbahn sehen.

Vorbereitung der Kajaktour

Der Silver Springs State Park ist das ganze Jahr von 8Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. In jedem Monat kann die Tiervielfalt des Parks beobachtet werden. In der Gegend herrschen warme bis heiße Sommer und milde Winter. Es kann sowohl ein Kajak ausgeliehen, als auch mit eigenem Boot gepaddelt werden. Beim eigenen Boot muss eine Gebühr von 4$ entrichtet werden. Der Verleih ist von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Bis 16 Uhr können Boote ausgeliehen werden. Die Preise beginnen bei 15$ pro Stunde für ein 1er Kajak. Es werden auch geführte Touren angeboten. Mehrere Informationen zu den Preisen findet Ihr auf der Webseite des Silver Springs State Parks.

Anfahrt zum Silver Springs State Park

Es ist eine kurze Paddeltour von 2,5km, aber eines der erlebnisreichsten, die wir gemacht haben. Auf der Strecke könnt Ihr so viele Tiere in freier Wildbahn sehen und das Wasser ist an einigen Stellen so glasklar, sodass man jede Schildkröte und jeden Fischschwarm unter Wasser schwimmen sieht. Wir sind auf dem Fort King Paddling Trail gestartet. Wenn dieser Kanal endet, muss man links auf dem Silver River abbiegen.

Landschaftlich hat uns der erste Abschnitt, der Fort King Paddling Trail, deutlich mehr gefallen. Er ist einfach abenteuerlicher. Wir haben uns gefühlt, als wären wir in einem Jurassic Park Film. Gerade auf diesem Abschnitt sollte man sich Zeit lassen und sich einfach treiben lassen.

Fort King Paddling Trail
Fort King Paddling Trail
Schildkröte am Fort King Paddling Trail
Schildkröte am Fort King Paddling Trail
Vogel am Fort King Paddling Trail
Vogel am Fort King Paddling Trail

Ein kleines Highlight des Fort King Wasserwegs ist der Nachbau der Holzpalisaden Festung „Fort King“ während der Seminolenkriege im 19. Jahrhundert. Daher auch der Name des Paddelstrecke.

Fort King
Fort King

Der zweite Teil auf dem Silver River ist breiter und nicht mehr so wild. Dafür gibt es aber die besseren Chancen hier Alligatoren am Flussufer zu sehen.

Alligatoren beobachten

Die höchste Chance Alligatoren zu sehen ist bei Sonnenschein, denn Alligatoren sonnen sich gerne. Schaut am besten am Flussufer, wo die Sonnenstrahlen hinkommen. Ihr müsst genauer hinschauen, oft sieht man sie erst auf dem zweiten Blick. Achtung: Bitte nähert Euch langsam und haltet dennoch genügend Abstand. Vor allem, wenn Alligatoren Kinder bei sich haben, sind die Mütter sehr schnell reizbar.

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Alligator und Schildkörte im Silver River

Silver Springs umfasst eine Vielzahl von Wasserquellen, die sich entlang des Silver Rivers befinden. Ihr erkennt diese an den hellblauen Wasserstellen. Zu beachten gilt, dass ein Schwimmen im Park ist nicht erlaubt.

Lohnt sich die Fahrt von Orlando für eine kurze Paddeltour? Bei gutem Wetter definitiv, die Natur und die Tierwelt sind atemberaubend. Wir haben mehr Alligatoren als in den Everglades gesehen.

Weitere Aktivitäten in der Region

Banff für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten Euch einige Aktivitäten vorstellen, die wir gemacht hatten und die sich definitiv gelohnt haben.

Schwimmen und Tauschen mit Seekühen

Eine Stunde mit dem Auto entfernt befindet sich der Three Sisters Springs State Park am Crystal River. Es ist der einzige Ort in den USA, wo Ihr mit Seekühen schwimmen und tauchen könnt. An anderen Orten dürft Ihr Sie nur vom Boot oder von Bootstegen beobachten. Die Seehkühe sind von Mitte November bis Ende März anzutreffen. Auch hier solltet Ihr beachten, dass es um wilde Tiere handelt und es sich um keinen Streichelzoo handelt. Es ist nicht erlaubt, die Tiere zu berühren. Mehr Infos findet Ihr unter der Webseite des Three Sisters Springs Parks

Wandern im größten subtropischen Wald der USA

Der Ocala National Forest ist ein subtropisches Gebiet, bestehend aus einsamen Flüssen und Palmwäldern. Dieser befindet sich nur eine halbe Stunde von dem Silver Srpings State Park entfern. Dieser Nationalpark lässt erahnen, wie das weite Florida vor Ankunft der Europäer aussah. Eine kurze Wanderung für einen Ersteindruck ist der Timucuan Trail innerhalb der Alexander Springs Recreation Area. Der Wanderweg und weitere Wege sind auf der Webseite des Ocala National Forest beschrieben.

Timucuan Trail im Ocala National Forest

Zur Wasserquelle Alexander Springs schnorcheln

Die Alexanders Springs ist eigentlich ein kleiner See mit kristallblauen Wasser, umgeben von Palmen und anderen subtropischen Pflanzen. Ihr könnt zu der blauen Mitte des Sees schnorcheln und sehen wie gewaltige Wassermassen aus der Erde kommen. Es sollte immer nach Alligatoren geschaut werden, bevor ins Wasser gegangen wird. Weitere Informationen sind der Webseite des Ocala National Forest zu finden.