Paddeln auf dem Starnberger See

Der Starnberger See liegt nur 25 km südwestlich von München und wird wegen seiner Nähe zur Stadt auch als „Badewanne Münchens“ bezeichnet. Bereits am Nordufer eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Alpen und sogar auf die Zugspitze bei Fön. Darüber hinaus ist der See sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn sehr gut erreichbar. Am Nordufer und entlang des Westufers halten S- und Regionalbahnen in Laufweite zum See. Die Bahnstrecke besteht schon seit 1854, um damals den Münchnern Zugang zu den Dampfschiffen auf dem Starnberger See zu ermöglichen.

Allerdings wird der See erst seit 1965 als Starnberger See bezeichnet. Vorher hieß der See Würmsee, nach dem Fluss Würm genannt, der bei Starnberg den einzigen Abfluss des Sees bildet. Die Würm ist nach der Isar der zweitgrößte Fluss, der durch München fließt. Der Starnberger See ist aufgrund seiner Fläche von 58 km² und enormen Tiefe von maximal 127 Metern nach dem Bodensee der wasserreichste See und von der Fläche der fünftgrößte See in Deutschland. In kaum einer anderen Gegend in Bayern gibt es so viele Villen und Schlösschen am Ufer eines Sees, wo sich zahlreiche Bootshäuser und Yachthäfen miteinander abwechseln.

Unsere Nord-Südtour von Starnberg nach Tutzing führt dich auf die Spuren von Märchenkönig Ludwig II. und Sisi. Hier werden wir an einigen ehemaligen Anwesen und Denkmälern vorbeipaddeln. Unterwegs bieten sich schöne Einkehrmöglichkeiten direkt am Wasser und Badestellen an, sodass es eine ideale Tour für den Sommer ist. Aufgrund der guten Anbindung lässt sich die Tour spontan verkürzen oder verlängern.

Karte zur Paddeltour auf dem Starnberger See

Befahrungsregeln- und -Hinweise: Diese Tour ist nur vom 01.04 bis zum 31.10. möglich, denn zwischen Starnberg und Berg herrscht im Winter Ruhebereich und somit Befahrungsverbot. Außerdem darf das ufernahe Gewässer um die Roseninsel und der Bereich zwischen der Roseninsel und dem Westufer nicht durchfahren werden. Darüber hinaus besteht ein freiwilliger Befahrungsverzicht für den gesamten See vom 01.11. – 31.03 zum Schutz der überwinternden Wasservögel. Bitte achte außerdem auf die Fahrgast-schiffe, die Vorfahrt haben.

karte kajaktour starnberger see
Strecke: 15 km
Start / Ziel
ÖPNV-Anbindungen
Parkplätze
  1. Parkplatz am Bahnhof Starnberg Bahnhofplatz 1 in Starnberg
  2. Parkplatz am Seebad Nepomukweg 19 in Starnberg
  3. Parkplatz am Badegelände Percha Schiffbauerweg 31 in Starnberg
  4. Parkplatz Kustermannpark Hauptstraße 1a in Tutzing
  5. Parkplatz am Bahnhof Tutzing ggü. Beringerweg 20 in Tutzing
Einkehrmöglichkeiten
  1. Coffee Fellows Seepromenade 3b in Starnberg
  2. Strandcafé Starnberg Seepromenade 4 in Starnberg
  3. Biergarten im Strandhotel Berg Seestraße 17 in Berg
  4. Kiosk Steg 1 Ferdinand-von-Miller-Straße in Pöcking
  5. Forsthaus am See Am See 1 in Pöcking
  6. Restaurant Strandbad Feldafing Königinstraße 4 in Feldafing
  7. Kiosk Eisele Hans-Albers-Weg 2 in Feldafing
  8. Tutzinger Biergarten Midgardstraße 5 in Tutzing
  9. Wirtshaus Tutzinger Keller Schönmoosweg 5 in Tutzing
Verleihstationen
  1. SUP Club Starnberg Strandbadstr. 17 in Starnberg, Verleih von SUPs, vorherige Online Reservierung notwendig, 0157 50280596
  2. Kiosk Steg 1 Ferdinand-von-Miller-Straße in Pöcking, Verleih von SUPs
  3. Kanu-Bavaria Buchscharnstr. 10 im Strandbad Sankt Heinrich, Verleih von Kajaks und Kanus, 0176 85951026
  4. Wassersportcenter Starnberger See Buchscharnstr. 10 in Sankt Heinrich, Verleih von SUPs, 08801 915910
  5. Bavarian Waters Schwaiblbach 3 in Münsing, Verleih von SUPs, Kajaks und Kanus, 0157 87500940
Campingplätze
  1. Camping Ambach am See Am Schwaiblbach 3 in Münsing, 100m vom See, 08177 546
  2. Camping Beim Fischer Buchscharnstr. 10 in Münsing, 100m vom See, 08801 802
  3. Camping Seehaupt St.-Heinricher-Straße 127, direkt am See, 08801 9146880

Anreise zum Starnberger See

Wir starten unsere Tour am Nordufer in Starnberg, dem größten Ort am See. Der Bahnhof Starnberg mit Parkplatz befindet sich direkt am Ufer. Wer mit dem Auto anreist, kann dort parken und sein Boot im Bürgerpark einsetzen. Wer mit der S-Bahn anreist, geht die Bahnunterführung Richtung See durch. Dort an der Seepromenade kannst du entweder rechts vom Anlegesteg der Fahrgastschifffahrt (mit ausreichendem Abstand) oder 200 m weiter links der Seepromenade entlang am kleinen Kieselstrand vor dem Strandcafé Starnberg dein Boot einsetzen. Sollte die Uferpromenade sehr gut besucht sein, gibt es alternativ den Bürgerpark 400m weiter. Hier gibt es deutlich mehr Platz.

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Start der Tour

Ansonsten findest du die nächst liegenden Einsetzstellen erst am Badeplatz Steininger Grundstück am Westufer oder am Badegelände Percha am Ostufer, wovon Percha am familienfreundlichsten ist (keine großen Steine am Ufer). Dazwischen ist das Ufer entweder nicht zugänglich oder zu steil, um ein Boot einsetzen zu können.

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Unsere Kajaktour auf dem Starnberger See

Wir paddeln erstmal den Bergen entgegen. Obwohl der Starnberger See eines der größten Seen in Deutschland ist, fühlt man sich nicht verloren. Vor allem im Norden des Sees sind West- und Ost selten mehr als 1,5 km voneinander entfernt. Das Besondere des Sees ist die Ferne, denn der See ist fast 20 km lang. Bei schönem Wetter sind unzählige Segelboote auf dem See zu sehen. Das Südufer ist vom Norden kaum zu erkennen. Gefühlt beginnen am anderen Ende des Sees gleich die Alpen, die im Horizont hervorragen. Ein herrlich schöner Anblick, den man hier entgegen paddelt.

Auf dem Wasser etwas fernab vom Ufer macht der See mit seinen bewaldeten Uferabschnitten einen weitestgehend unberührten Eindruck. Straßenlärm hörst du prinzipiell am See vergebens, was zu einer entspannten Paddeltour beiträgt. In Wahrheit ist der See sehr gut erschlossen und an den Ufern größtenteils bebaut. Vom 49 km langen Ufer liegt über die Hälfte in privater Hand. Das heißt, dass du an vielen Uferstellen spontan gar nicht anlegen kannst, da es sich in Privatbesitz befindet.

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Starnberger See bei Percha

Nach fast 4 km Paddeln siehst du das Schloss Berg am Ufer, die damalige Sommerresidenz von König Ludwig II., wo der König die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Auf den ersten Blick lässt es sich gar nicht als Schloss erkennen, weil die Türme des Schlosses nach dem 2. Weltkrieg aufgrund von Schäden abgerissen wurden. 700 m weiter südlich erinnern ein Holzkreuz im Wasser und die imposante Votivkapelle, die Gedächtniskapelle St. Ludwig, an den Tod des Königs. 1886 ertrank hier der Märchenkönig im See auf bis heute ungeklärte Weise. Ein Anlanden direkt am Kreuz ist verboten, jedoch 50 m nördlich und südlich davon ohne Probleme möglich. Es lohnt sich die Kapelle zu besichtigen, weil du oben von der Treppe eine schöne Aussicht hast.

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Blick auf den Starnberger See von der Vitovkapelle
votivkapelle starnberger see
Votivkapelle mit Holzkreuz im Wasser
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Schloss Possenhofen

Danach überqueren wir den See nach Possenhofen. Dort gibt es einen schönen Kiosk und in den nächsten 500 m gut zugängliche Uferbereiche mit großen Liegewiesen und Badestegen. Kurz danach passieren wir das Schloss Possenhofen, welches man direkt vom Wasser aus sieht. Auf Schloss Possenhofen verbrachte Prinzessin Elisabeth in Bayern (auch bekannt als „Sisi“), die spätere Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, den Großteil ihrer Kindheit und Jugend.

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Roseninsel

Von Possenhofen aus können wir schon die 2 km entfernte Roseninsel gut sehen, die einzige Insel im Starnberger See. Die Insel umpaddeln wir großzügig vom Osten. Der Bereich zwischen Seeufer und Insel ist Laichschongebiet und darf nicht durchfahren werden. Auch die Insel selbst darf mit eigenem Boot nicht angelandet werden. Bojen mit großem Schild „Schutzzone Unesco-Welterbe Pfahlbauten“ weisen darauf hin. Die Gefahr ist zu groß, dass die bis zu 5000 Jahre alten Pfahlbauten unter der Wasseroberfläche, einzigartige prähistorische Reste menschlicher Besiedlung, beschädigt werden.

Heute befindet sich auf der Insel ein weiteres ehemaliges Sommerhaus mit Rosengarten von König Ludwig II. und dessen Vaters, daher auch der Namen Roseninsel. Anschließend geht es weiter nach Tutzing. Auf dem Weg dorthin gibt es noch weitere zahlreiche Möglichkeiten am Ufer einzukehren oder sich im Wasser abzukühlen. Zu empfehlen sind das Freibad Garatshausen mit Kiosk Eisele oder der Bagnères de Bigorre Park. Vor dem Park gibt es den Tutzinger Biergarten direkt am Wasser, wo wir schon mehrmals auf unseren Paddeltouren eingekehrt sind.

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Auf dem Starnberger See bei Tutzing
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Tutzinger Biergarten, direkt am Wasser

Am Biergarten direkt lässt es sich schlecht anlegen, weil das Ufer zu steil ist und sich die Boote nicht ans Land ziehen lassen. Entweder legst du nördlich vom Biergierten neben dem ersten Bootshaus oder am Bagnères de Bigorre Park an. Wer sich das Abendessen erst nach getaner Paddeltour gönnen möchte, paddelt weiter bis zum Kustermannpark in Tutzing.

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Kustermannpark in Tutzing

Der Park bietet eine sehr gute Uferzone zum Anlanden und ist nur in 10 min Laufweite zum Bahnhof Tutzing entfernt, um mit der S-Bahn zurück nach München zu fahren oder nach Starnberg um das Auto nachzuholen. Auf dem Weg zum Bahnhof kommst du direkt am Wirtshaus Tutzinger Keller vorbei, der mit seinem schönen Biergarten zum Verweilen einlädt.

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Ausstiegsstelle am Kustermannpark in Tutzing

Weitere Tourmöglichkeiten

Südtour

Die 9,5 km lange Südtour (rot in der Karte eingezeichnet) beginnt in Tutzing, wo die Nordtour aufgehört hat. Auf dieser Tour paddelst du bis zum Südufer des Starnberger Sees nach Seehaupt. Unterwegs gibt es ruhige Uferabschnitte zum Verweilen und Baden. Die beste Ausstiegsstelle in Seehaupt ist am Andreas-Seitz-Weg.

Seeumrundung

Die Seeumrundung (gelb in der Karte eingezeichnet) beträgt insgesamt 42 km. Falls du diese Tour auf zwei Tage aufteilen möchtest, empfehlen wir in Starnberg zu starten und im Süden des Sees auf einem der ufernahen Campingplätze zu übernachten. Die ideale Zeitraum für eine Seeumrundung ist zwischen Mai und Oktober, weil es dann nur wenig nicht befahrbare Schutzzonen gibt, auf die du achten musst.

Kurze und spontane Touren

Kleine und spontane Touren ohne am Ausgangsort zurückkehren zu müssen, sind ebenfalls am Stanberger See sehr gut möglich. Zu empfehlen sind die Strecken zwischen Starnberg und Possehofen (5 km), Starnberg und Feldafing (7 km) oder Feldafing und Tutzing (8 km). Alle genannten Orte verfügen über einen S-Bahn-Anschluss.

Die Karten wurden mit Daten von © OpenStreetMap contributors erstellt.

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