Kajaktour auf der Loisach und dem Kochelsee

Die Loisach ist ein rund 113 Kilometer langer Fluss in Österreich und Deutschland, der in die Isar mündet. Vor allem der Mittel- und Unterlauf eignen sich für Kanuten perfekt als Wanderfluss mit abwechslungsreichen Flussufern und Bergkulissen. Der Fluss  hat in diesem Abschnitt stellenweise Wildwasserstellen von Stufe 1 bis maximal 2. Da die Loisach an mehreren Ortschaften vorbeifließt, ist der Fluss gut erreichbar. Eine weitere Besonderheit ist der Durchfluss der Loisach durch den Kochelsee, der sich am Fuße von Jochberg und Herzogstand befindet. Wir sind die Loisach Ende April von Eschenlohe bis nach Wolfratshausen gepaddelt. In diesem Tourenbericht möchten wir auf die unterschiedlichen Abschnitte sowie Tourenmöglichkeiten eingehen, und stellen dir unsere gepaddelte Tour vor.

Historische Bedeutung der Loisach

Die Loisach entspringt in Tirol und mündet in Wolfratshausen in die Isar, die direkt durch München fließt. Früher war die Loisach mit der Isar eine bedeutende Wasserstraße zwischen Tirol und der Landeshauptstadt München. Flößer hatten hauptsächlich Holz, Vieh und Milchprodukte transportiert. 1892 entstand die heutige Eisenbahnstrecke München-Garmisch-Partenkirchen und machte den Transport auf dem Fluss überflüssig.

Flussabschnitte der Loisach

Die Loisach ist in mehreren Flussabschnitten eingeteilt, die sich teilweise stark unterscheiden und den Fluss so vielseitig machen.

  • Oberlauf: Der Oberlauf verläuft zwischen Tirol und Eschenlohe. Zwischen Griesen und Garmisch-Partenkirchen fließt das Wasser der Loisach sehr rasch und erreicht Wildwasserstufen von bis zu Stufe 4. Ab Farchant ist die Loisach für Wanderkanuten und Familienausflüge bestens geeignet. 
  • Mittellauf: Der Mittelauf verläuft zwischen dem Murnauer Moos und dem Loisach-Kochelsee-Moor, also von Eschenlohe bis Kochel. Ab Klein-/Großweil gibt es zahlreiche Verbauungen. Ab und zu führt die A95 direkt am Fluss vorbei, was zu Verkehrslärm am Fluss führt.
  • Unterlauf: Auch der Unterlauf ist durch Verbauungen geprägt. Durch die vorherige Mündung in den Kochelsee und die zahlreichen Flussbegradigungen ist die Fließgeschwindigkeit hier am geringsten. Der Abschnitt ist sehr ruhig und der Unterlauf fließt selten an größeren Straßen vorbei.
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Die Loisach bei Eschenlohe

Planung einer Loisach Kanutour

Tourenmöglichkeiten

Für Flusswanderer mit Kanadier oder Kajak ist die Loisach ab Farchant bestens geeignet. Die Loisach führt an mehreren Ortschaften vorbei, sodass sich die Tour flexibel gestalten lässt. So kannst du deine Loisach-Tour nach Wolfratshausen je nach gewünschter Länge an unterschiedlichen Orten beginnen. Oder du paddelst nur einen Zwischenabschnitt, z.B. von Eschenlohe nach Großweil. Wer den Kochelsee überspringen möchte, beginnt seine Tour erst ab Kochel. Somit ergeben sich u.a. folgende Tourenmöglichkeiten:

  • Farchant – Wolfratshausen
  • Oberau – Wolfratshausen
  • Eschenlohe – Wolfratshausen
  • Großweil – Wolfratshausen
  • Kochel  – Wolfratshausen

Je nach Fließgeschwindigkeit des Flusses brauchst du mehr oder weniger Zeit für deine Paddeltour. Ab Eschenlohe fließt die Loisach etwas ruhiger. Ab dem Kochelsee verliert die Loisach einen Großteil ihrer vorherigen Fließgeschwindigkeit. Auf dem Abschnitt zwischen Kochelsee und Wolfratshausen benötigst du aufgrund der geringeren Strömung mehr Zeit pro Flusskilometer. Bei Wolfratshausen fließt die Loisach in die Isar, die bis nach München Thalkirchen fließt, wo die U6 fährt. Das wären dann 26 zusätzliche Flusskilometer. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Paddeln auf der Isar.

Übernachtungsmöglichkeiten

Je nach gewählter Strecke wirst du die komplette Strecke an einem Tag nicht schaffen, und dementsprechend eine Übernachtung einplanen müssen. Abgesehen von Wolfratshausen gibt es am Fluss keine Campingplätze. Dafür bietet der Kochelsee zwei Campingplätze direkt am Wasser:

loisach_kochelsee_suedufer
Am Südufer des Kochelsees befinden sich zwei Campingplätze

Beide Campingplätze befinden sich am Südufer des Sees, haben einen Kiosk und Biergarten. Darüber hinaus gibt es auf den Campingplätzen neben den Stellplätzen für Zelte auch Mietwohnwagen. Da der Kochelsee ein sehr beliebter Ausflugssee ist, ist es im Sommer empfehlenswert die Verfügbarkeit von Stellplätzen vorab nachzufragen und ggf. zu reservieren.

Das Wildcampen an der Loisach ist nicht erlaubt und auch nicht gern gesehen. Die Frage ist auch, ob du zeltest oder biwakierst. Biwakieren ist eine graue Zone, was erlaubt und nicht erlaubt nicht. Es gibt durchaus Paddler an der Loisach übernachten. Sie verhalten sich besonders rücksichtsvoll, sodass sie beim Wildcampen erst gar nicht auffallen. In Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten solltest du dennoch ein Wildcampen unter allen Umständen vermeiden, da hier sonst hohe Strafen drohen können. Mehr zum Thema Wildcampen in Deutschland und Bayern erfährst du auf Bergfreunde und Bergzeit

Alternativ gibt es auch in Ufernähe der Loisach (z.B. in Eschenlohe, Großweil, Achmühle, Beuerburg und Eurasburg) und am Kochelsee Gasthäuser sowie Ferienwohnungen als Übernachtungsmöglichkeit.

Wetter und Flusspegel

Bevor du deine Tour startest, solltest du die Seite des Hochwassernachrichtendienstes Bayern überprüfen. Schau für die Meldepunkte der Loisach, ob aktuell eine Hochwasser Meldestufe ausgesprochen ist. Idealerweise sind die Meldepunkte als grün markiert.

Bei der Überprüfung des Wetterberichts solltest du ebenfalls die Windstärken am Kochelsee berücksichtigen. Der Kochelsee ist aufgrund der häufig vorherrschenden Starkwinde ein beliebter Ort für Kite- und Windsurfer. Zu starke Winde können gerade für Paddler mit einem Schlauchkajak oder Schlauchkanadier die Tour zu einer Tortur machen.

Unsere Kajaktour auf der Loisach und dem Kochelsee

Auf der der nachfolgenden Karte siehst du die von uns gepaddelte Strecke. Dort sind ebenfalls alles Sohlstellen und Wehre eingezeichnet. Unerfahrene Paddler sollten die Sohlstellen vorab besichtigen und ggf. umtragen. Außerdem hängt die Befahrung dieser Stellen nicht nur vom eigenen Können sondern auch vom Wasserstand ab. Die Wehre müssen umgetragen werden.

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Anfahrt von München nach Eschenlohe

Unsere Idee ist es, mit dem Schlauchkajak im Rucksack den Zug Richtung Garmisch zu nehmen und dann mit dem Kajak wieder Richtung München bis nach Wolfratshausen zu paddeln. Wir entscheiden uns dafür, unsere Kajaktour in Eschenlohe zu beginnen. Wer die Tour erweitern möchte, kann bereits ab Farchant oder Oberau starten.

Angekommen in Eschenlohe gehen wir  die Bahnhofstraße runter, wo sie dann schließlich am Dorfplatz endet. Dort gibt es nochmal die Möglichkeit beim Bäcker oder Supermarkt Proviant für die Tour zu besorgen. Danach geht es weiter auf der Garmischer Straße entlang, bis zur Loisachbrücke. Nach der Brücke biegen wir links auf die Heubergstraße ein. Kurz darauf überqueren wir den kleinen Bach Eschenlaine.

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Die im Jahr 2006 neu-errichtete Loisachbrücke
Loisach_bei_Eschenlohe
Blick von der Loisachbrücke

Das Ufer von Eschenlohe ist sehr stark bebaut, teilweise steil und zugewachsen. Nach einem 1km vom Bahnhof entfernt, wo die Eschenlaine in die Loisach mündet, haben wir eine passende Einsetzstelle gefunden. Es gibt genug Platz für den Aufbau des Bootes. Obwohl das Ufer auch hier etwas steil ist, lässt sich das Boot dennoch einfach zum Flussbett tragen.

einsetzstelle_loisach_eschenlohe
Unser Kajak haben wir in die Eschenlaine eingesetzt

Von Eschenlohe zum Kochelsee

Mit ein paar Paddelschlägen sind wir von der Eschenlaine auf der Loisach. Nach ein paar Minuten überquert die Zugbrücke die Loisach, worüber unser Zug vorher gefahren ist. Jetzt paddeln wir darunter durch. Dicht bewachsene Ufer wechseln sich mit freien Uferflächen regelrecht ab. Bei Ohlstadt überquert die A95 die Loisach. Der Lärm verschwindet leider erst nach 2km.

Nach rund 10km mündet links ein Mühlbach in die Loisach. Hier ist der Fluss verhältnismäßig weitläufig. Wir begegnen die ersten Paddler auf dem Fluss, ein weiteres Schlauchkanu (Gumotex Palava). Das Pärchen lässt sich größtenteils gemütlich den Fluss hinuntertreiben. Bei der nächsten Linkskurve legen wir am linken Ufer an, um eine kleine Pause einzulegen. Der gegenüberliegende Uferhang ist mit Nadelbäumen bewachsen. Diese ruhige und idyllische Stelle ist perfekt für eine Pause.

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In einigen Abschnitten ist die Loisach vergleichsweise weitläufig
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In dieser Kurve haben wir eine ideale Stelle für eine Pause gefunden

Danach geht es weiter. Der Fluss schlängelt sich weiter mit mal weiten und mal engen Kurven durch die Landschaft. Von weitem sehen wir wieder eine Autobahnbrücke. Es ist wieder die A95. Kurz nach der Brücke kommt das Schachtkraftwerk bei Großweil. Hier muss das Boot auf der rechten Uferseite umgetragen werden. Halte dich deswegen ab der Autobahnbrücke mit dem Boot schön weit rechts. 

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Die Loisach kurz vor Kleinweil (links). Hier gibt es seit 2020 ein Schachtkraftwerk, sodass eine Umtragung am Ufer notwendig ist

Es wäre auch möglich hier die Tour zu beenden und du hättest immerhin 16 km zurückgelegt. Die nächste Bushaltestelle in 1 km Reichweite befindet sich am Rathaus in Großweil. Hier fährt ein Bus nach Murnau am Staffelsee, wovon Züge nach München verkehren.

Zurück auf dem Fluss fährt am Ufer ein Auto vorbei und der Fahrer grüßt uns. Es sind die beiden zuvor begegneten Kanuten, die hier ihre Tour beendet haben. Der Abbau des Boots muss recht flott passiert sein. Wir haben jedoch unsere komplette Camping-Ausrüstung dabei und wollen spätestens am nächsten Tag Wolfratshausen erreichen. Daher geht es für uns direkt weiter auf der Loisach zum Kochelsee. Zum Kochelsee sind es nur noch 5 km. Auf dem Weg dorthin gibt es zwei Sohlschwellen und eine Sohlrampe (siehe Karte). Diese etwas wilderen Stellen wirst du schon von Weitem hören.

Nach der Loisachbrücke Großweil teilt sich die Loisach. Hier bleiben wir links, weil es rechts zu flach ist. Ein paar Meter später hören wir schon die erste Sohlschwelle. Wir fahren dann in eine kleine linke Abzweigung rein, die sehr ruhig erscheint und eine Umfahrung ohne eventuelle Umtragung möglich macht. Die Idee stellt sich nach kurzer Zeit als Fehler heraus. Die Abzweigung wird so eng und flach, sodass wir das Boot durch das Wasser schieben müssen. Daher fährst du am besten nach der Loisachbrücke bei Großweil die linke Abzweigung und bleibst auf dem Hauptfluss. Kurz vor der Sohlrampe legst du rechts zur Besichtigung an.

Die drei Sohlbauwerke kommen innerhalb kürzester Zeit. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Kochelsee.

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Sohlschwelle kurz nach der Loisachbrücke bei Großweil
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Weiteres Sohlbauwerk in der Loisach nach Großweil
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Letzter Abschnitt der Loisach vor dem Kochelsee
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Die Einmündung der Loisach ist bereits zu sehen

Auf dem Kochelsee

Vier Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir die Mündung in den Kochelsee. Vor uns auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befindet sich das Südufer, geprägt durch die Gipfel des Jochbergs, Herzogstands und Kesselbergs sowie die abfallenden Felswände der Berge mit viel Grün. Am Nordufer befinden sich zahlreiche Badewiesen. Da der See einen Zufluss des 200 m höher gelegenen Walchensee und der Loisach hat, erwärmt sich der See jedoch selten über 20 Grad. Außerdem gibt es am Südufer die zwei oben genannten Campingplätze am See.

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Einfluss der Loisach in den Kochelsee. Gegenüber befindet sich das Südufer des Sees

Wir paddeln nach links, also entlang des Nordufers. Die nördliche Seite des Sees befindet sich bereits im flachen Voralpenland. Von der Einmündung der Loisach bis nach Kochel befindet sich am Nordufer die Moorlandschaft Loisach-Kochelsee-Moore, was einen Kontrast zur anderen Uferseite darstellt. Dieses Feuchtgebiet ist Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Pflanzen- und Tierarten. Im Frühjahr und Sommer kommen zahlreiche Gast- und Brutvögel ins Moor und legen ihre Eier direkt auf den Wiesengrund. Daher sollte das nördliche Ufer für eine Pause nicht zum Anlegen genutzt werden.

Wir sehen von Weitem schon Kochel, aber die Entfernung zum Ort schrumpft kaum. Der Kochelsee wird seinem Ruf gerecht und es windet ordentlich. Für kurze Zeit zieht es sich zu, die Wellen kräuseln sich und wir gehen davon aus, dass es in den nächsten Minuten regnen wird. Aber glücklicherweise zieht es vorbei.

kochelsee_nordufer
Das Nordufer mit den Loisach-Kochelsee-Mooren

Obwohl der Kochelsee bis zu 67 m sehr tief ist, setzen wir in der Nähe des Ufers auf. Hier ist das Wasser besonders flach. Bald sehen wir schon deutlich den Abfluss der Loisach und wir freuen uns auf ein wenig Strömung. Gerade mit einem Schlauchkajak bei Wind zu paddeln ist kräftezehrend. Nach rund 3-4 km Paddeln auf dem Kochelsee entlang des Nordufers befindet sich der Kochel mit Bahnhof auf unserer rechten Seite.

Hier teilt sich die Loisach und vereint sich nach kurzer Zeit wieder. An dieser Stelle musst du den linken Flusszweig nehmen, da der rechte Kanal nicht befahrbar ist. Im linken Flusszweig gibt es eine Sohlrampe. Mit einem Schlauchkanu lässt sie sich einfach befahren, mit einem Festrumpfboot könnte es doch etwas holprig werden.

Von Kochel nach Wolfratshausen

Die nächsten Kilometer treibt der Fluss ruhig vor sich hin. Rechts am Ufer befindet sich ein unbefestigter Feldweg für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer. Ein Anlegen für eine Pause ist in den nächsten Kilometer aufgrund des hohen Ufers kaum möglich. Im Vergleich zum vorherigen Abschnitt der Loisach ist die Strecke zwischen Kochel und Wolfratshausen nur sehr wenig von Straßenlärm betroffen. Wir empfinden die Strecke insgesamt als sehr ruhig und idyllisch. Am Abend beenden wir unsere Tour und nächtigen am Ufer.

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Unser Gumotex Swing 2 mit Gepäck

Am nächsten Morgen ist bestes Wetter. Nach dem Frühstück kommen auf dem Feldweg zwei ältere Spaziergängerinnen entlang. Sie beschlagnahmen die Bank und möchten uns zusehen, wie wir das Boot zu Wasser lassen. Wir machen einen Deal aus: die beiden Omis dürfen uns zusehen, und falls wir kentern, retten sie uns bzw. holen zumindest Hilfe 😉

Wir paddeln gemütlich in den Morgen hinein, und erfreuen uns an der Ruhe der Loisach. Am Ufer sehen wir ein Kanadier, in dem die beiden Paddler sich startklar machen. Auch die beiden haben vermutlich am Ufer übernachtet. Es sind immer noch Berge im Hintergrund zu sehen, was die Landschaft einzigartig macht. Die Strömung ist hier so gering, dass uns SUPer flussaufwärts entgegenkommen.

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Die Loisach zwischen Kochel und Wehr Schönmühl

Nun liegt der Kochelsee schon 12 km hinter uns und wir begegnen das Wehr Schönmühl. Ein Schild weist auf die Aussetzstelle hin. Ein Teil des Flusses fließt durch das E-Werk, ein anderer Teil fließt als großzügige Schleife herum. Theoretisch ist diese Loisachschleife befahrbar, aber für Wanderboote nicht zu empfehlen.

Es stellt sich heraus, dass es mit über 800 m die längste Umtragung der ganzen Tour sein wird. Wer ein Hartschalenkanu hat, braucht hier auf alle Fälle einen Bootswagen. Auch mit unserem Schlauchkajak und Ausrüstung sowie Proviant hätten wir uns einen Bootswagen gewünscht.

Wir begegnen die Kanuten von vorhin. Sie paddeln ebenfalls bis nach Wolfratshausen. Dort nimmt dann einer von den beiden den Zug und holt das Auto vom Startpunkt nach. Er fragt uns, ob wir die Sohlrampe bei Kochel gefahren sind. Die beiden sind sie gefahren, aber danach war das Kanu voller Wasser. Sein Fazit, lieber umtragen und dafür dann trocken bleiben. Mit unserem Schlauchkajak war die Sohlrampe kein Problem, da die Luftschläuche bei Grundberührung gut nachgeben.

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Empfohlene Ausstiegsstelle vor dem Wehr Schönmühl
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Mündung der Loisachschleife hinter dem Wehr Schönmühl

Das Ufer der Einsetzstelle in die Loisach ist recht steil. Nach kurzer Zeit hören wir auf der rechten Seite den anderen Teil der Loisach rauschen.  Wir paddeln weiter, bis wir das Kloster Beuerberg in der Ferne sehen.

In Beuerberg gibt es dann wieder ein Wehr. Im Vergleich zur vorherigen Umtragung ist es ein Kinderspiel. Achte darauf, dass du das Boot nicht in den kleinen rechten nebenliegenden Loisach-Isar-Kanal, sondern tatsächlich in die Loisach setzt. Der Loisach-Isar-Kanal ist für Wanderboote nicht befahrbar.

Nach nicht einmal 3 km erreichen wir Eurasburg. Kurz vor Eurasburg legen wir rechts am Ufer an. Hier gibt es ein Wehr sowie eine Bootsgasse auf der rechten Seite. Für Wanderboote empfehlen wir das Befahren der Bootsgasse nicht.

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Wehr Eurasburg mit Bootsgasse (vorne links im Bild)

Danach kommt kurz darauf eine kleine Sohlstelle, die je nach Wasserstand gut durchfahren werden kann. Ansonsten gibt es bis nach Wolfratshausen keine Umtragungen mehr. Der Fluss wird allmählich enger, die Ufer dichter bewachsen und es gibt kaum noch eine Strömung, die unser Kajak vorantreibt.

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Die Loisach zwischen Eurasburg und Wolfratshausen

In Wolfratshausen legen wir hinter dem Sebastani-Steg (kleine Fußgängerbrücke) am linken Ufer an, wo sich der Parkplatz Loisachufer befindet. Auf der rechten Uferseite vor der Brücke gibt es das Wirtshaus Flößerei, was sich als wohlverdiente Einkehrmöglichkeit nach der Tour anbietet.

Da wir bis zur nächsten S-Bahn nach München noch genügend Zeit haben, bauen wir das Boot gemütlich ab, säubern es größtenteils und verpacken unser Gepäck. Nach einer halben Stunde ist alles im Ruck- und Packsack.

Der Bahnhof Wolfratshausen ist nur 600 m vom Flußufer entfernt. Dafür folgen wir nur die Bahnhofsstraße.

Quellen und weitereführende Links

Historische und heutige Bedeutung der Loisach
Alpenflusslandschaften

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