Angelschlauchboote – Einsteigerguide

Wer gerne Angeln geht, wird sich früher oder später auch mit dem Kauf eines Bootes auseinandersetzen. Denn mit einem Boot erreicht man Stellen, die man als Uferangler nicht befischen kann. Andererseits verbinden viele das Angeln mit einem Boot auch mit einem größeren logistischen Aufwand. Das muss aber nicht unbedingt der Fall sein, wer sich für ein Angelschlauchboot entscheidet. Es gibt Einsteigermodelle, die sich in einem Rucksack transportieren lassen. Den anspruchsvollen Profiangler stehen auch aufblasbare Angelboote zur Verfügung, die im Kofferraum des Autos transportiert werden können und an denen sich sogar ein Motor anbringen lässt. Im Folgenden stellen wir dir die Möglichkeiten und Grenzen des Angeln mit einem Schlauchboot vor.

Was sind Angelschlauchboote?

Bei Schlauchbooten handelt es sich um Boote, die mit Hilfe einer Luftpumpe aufgeblasen werden. Die meisten Modelle sind innerhalb von 10 bis 15 Minuten aufgebaut und einsatzbereit. Schlauchboote werden mit einem Paddel, ähnlich wie bei einem Ruderboot bzw. einem Kajak, oder mit einem Motor angetrieben. Je nach Preisklasse des Schlauchbootes besteht die Bootshaut aus PVC oder aus einem Gewebe ummantelt mit Kautschuk, wobei letztere Bauweise für eine besonders hohe Robustheit sorgt.

angelschlauchboot
Angelschlauchboot der Marke Gumotex im Einsatz

Einige Hersteller haben sich seit Jahren auf die Zielgruppe der Angler abgesehen und spezielle Schlauchboote auf den Markt gebracht, die an die Bedürfnissen von Anglern angepasst sind. Sie verfügen über Steckvorrichtungen an den Bootswänden, an denen sich eine oder mehrere Angelruten befestigen lassen. Zudem besitzen die meisten Modelle über die Möglichkeit einen Motor anzubringen. Manchmal sieht man es sogar, dass einige Hobbyangler sich einen festen Boden in ihren Booten auslegen. Der Bastel- und Umbaufantasie ist also theoretisch auch hier keinen Grenzen gesetzt.

Ein weit verbreitetes Gerücht, dass Schlauchboote unsicher sind, sollte auch an dieser Stelle entkräftet werden. Es ist zwar richtig, dass Festrumpfboote stabiler und langlebiger sind, aber bezüglich der Sicherheit haben auch Schlauchboote gewisse Normen zu erfüllen. Selbst wenn das Schlauchboot Schaden neben sollte, muss durch seine Konstruktion ein Untergehen verhindert werden können. Die meisten Hersteller stellen dies sicher, indem das Boot aus mehreren Luftkammern konstruiert wird. Somit soll sichergestellt werden, dass man sogar mit einem Loch im Boot noch sicher ans Ufer paddeln kann.

Was sind Angelschlauchkajaks

Manche Angler nutzen auch gerne ein Angelkajak für ihre Touren, da man mit ihnen dank ihrer Form auch mit einem Doppelpaddel recht zügig unterwegs ist. Sie lassen sich nicht mit herkömmlichen Kajaks vergleichen. Üblicherweise verfügen Angelkajaks über bequeme Sitze, was ein langes Sitzen ohne Probleme ermöglicht. Sie sind zudem sehr kompakt und somit einfach zu transportieren. Man ist mit ihnen zudem schnell und vor allem leise auf dem Wasser unterwegs und verschreckt weniger die Fische.

Die Frage, die sich vielen Angler stellt ist, ob man auch in einem Angelkajak stehen kann. In einem Kajak zu Stehen auf jedem Fall schwerer als in einem breiten Angelboot, aber letztlich kommt es  auf die Rumpfform und die Breite des jeweiligen Schlauchkajaks an. Je breiter ein Kajak ist, desto stabiler liegt es im Wasser. Ein breites Kajak bedeutet aber auch, dass es dafür umso langsamer ist. Aus diesem Grund muss man vorher genau wissen, was man sucht. Ein breites Kajak ist ideal für kleine Seen, wo man nicht die Absicht hat größere Strecken zurückzulegen. Will man jedoch größere Strecken zurücklegen oder sogar auf Flüssen gegen den Strom paddeln, sind schmalere Kajaks oft die bessere Wahl.

Für wen sind aufblasbare Angelboote geeignet?

Schlauchboote sind zwar sehr praktisch und haben so einige Vorteile, aber gegenüber Angelbooten aus Festmaterial weisen sie auch einige Nachteile auf. Im Folgenden werden diese gegenübergestellt, um sich selbst schnell einen Eindruck zu machen, ob die Anschaffung eines aufblasbaren Angelboots in Frage kommt.

Vorteile

+ Möglichkeit des Angeln in entlegenen Gebieten
+ kein kostenpflichtiger Bootsstellplatz notwendig
+ praktisch zu transportieren ohne Trailer + Slipstelle und Zufahrtswege nicht notwendig + geringe Anschaffungskosten + guter Sitzkomfort

Nachteile

– geringe Auswahl an Modellen – Angeln im Stehen bei Einsteigermodellen nicht möglich – weniger Platz und geringere Stabilität als im Ruderboot – anfälliger für spitze und scharfe Hindernisse bzw. Gegenstände

Schlauchboot mit Motor

Ob man lieber zu einem Motor greift, ist nicht nur einfach eine Frage des sportlichen Ansporns. Wer mit seiner ganzen Angelausrüstung auf dem Schlauchboot unterwegs ist, hat nicht den besten Platz um bequem zu paddeln. Aus diesem Grund macht ein Motor schon Sinn. Wer also nicht rudern oder paddeln möchte und einiges an Ausrüstung bei hat, sollte darauf achten, dass am Schlauchboot die Option besteht einen Motor anzubringen. Viele größere Schlauchboote verfügen über solch eine Vorrichtung.

sevylor fishhunter 360 boot
Sevylor Fish Hunter FH 360 mit Motor

Zu beachten sind auch immer die jeweils geltenden Wasserschutzgesetze bezüglich der Motorisierung. Einige Gewässer sind auch ganzjährig für den Motorbetrieb gesperrt. Nicht selten wird schon ab einer Motorleistung von 5PS ein Bootsführerschein verlangt.

Das richtige Angelschlauchboot

Das richtige Angelschlauchboot hängt von den eigenen Bedürfnissen und Präferenzen sowie dem Budget ab. Denn auch bei aufblasbaren Angelbooten gibt es alles von Einsteiger- bis Profimodellen. Generell gibt es aber nicht den einen Hersteller, sondern eine Handvoll. Bei den Einsteigermodellen sind insbesondere bekannte Marken von Badebooten. Im höherpreisigen Segmet sind es dann eher Hersteller aus dem Paddelsportbereich oder Firmen, die sich vor allem auf Angelschlauchboote spezialisiert haben. Im Folgenden sollen jeweils für jede Zielgruppe einige Modelle kurz vorgestellt werden.

Günstige Angelschlauchboote

Angelschlauchboote gibt bereits für unter 100€, die sich für gelegentliche Angeltouren eignen. Das sind vor allem Badeboote, die auch als Angelboote verwendet werden können. Diese sind mit Angelhalterungen und einer Vorbereitung für einen kleinen Motor ausgestattet. Außerdem bieten diese Boote viel Platz für die eigene Angelausrüstung. Der Hersteller Intex bietet beispielsweise mit seinen Modellen Seahawk 2 oder das größere Excursion 4 Schlauchboote an, die unter Einsteiger sehr beliebt sind. Auch der bekannte Schlauchboot-Hersteller Sevylor hat das ein oder andere Modell in seinem Angebot. Das Fish Hunter FH280 ist ein beliebtes Modell unter Hobbyanglern, die gelegentlich auch mal auf dem Boot angeln und sich keine große Gedanken um den Transport machen möchten.

Hochwertige Angelschlauchboote

Hochwertige Angelschlauchboote bestehen aus robusteren Materialien und weisen einen höheren Betriebsdruck auf. Ein höherer Betriebsdruck gibt dem Boot eine bessere Stabilität, was vor allem beim Fischen von Bedeutung ist. Einige Angelschlauchboote sind mit einer stabilen Sitzbank fürs bequeme Sitzen und einem Einlegeboden für das Stehen im Boot ausgestattet. Alle vorgestellten hochwertigen Angelschlauchboote lassen sich mit einem Motor ausstatten. Im Vergleich zu den günstigen Booten lassen sich diese mit einem leistungsstärkeren Motor betreiben.

Das Intex Mariner 4 verfügt zwar über keine fest Sitzbank, eignet sich dafür aber vor allem für Angler, die Wert auf ein hohes Platzangebot legen. Das Angelschlauchboot von Art Sports ist auch ein beliebtes Boot unter ambitionierten Anglern, welches mit einem Außenborder von bis zu 15PS betrieben werden kann und 4 Personen Platz bietet. Auch der Hersteller Gumotex, welcher für hochwertige Schlauchboote im Paddelsportbereich bekannt ist, hat in seiner Palette ein qualitatives und langlebiges Boot. Das Alfonso von Gumotex ist ein hochwertiges Angelboot für zwei Personen.

Angelschlauchkajak

Angelschlauchkajaks sind kompakter und leichter als Angelschlauchboote. Sie sind vor allem für Solo-Angler geeignet. Angelschlauchkajaks sind perfekt für Wassergebiete, wo keine Motorisierung erlaubt ist. Denn diese Kajaks werden gepaddelt und können nicht mit einem Motor betrieben werden. Auch erreicht man mit einem Angelschlauchkajak schwerzugängliche Stellen besser und man betreibt noch nebenbei ein wenig Paddelsport. Das Angelschlauchkajak Halibut von Gumotex ist nicht nur unter Hobbyanglern beliebt, sondern unter anderem auch bei Profiangelsportlern. Es besticht durch seine Qualität und seiner Kompaktheit.

angelschlauchkajak
Mit einem Schlauchkajak ist man auch ohne Motor fix unterwegs


Fazit zu Angelschlauchboot

Ein Schlauchboot kann in vielen Fällen eine bessere Alternative für Hobbyangler darstellen, als die meisten zuerst denken. Vor allem diejenigen, die sich schon lange mit dem Kauf eines Angelbootes aufgrund der hohen Anschaffungskosten, des aufwändigen Transports und der Lagerung hadern, kann ein Angelschlauchboot genau die richtige Wahl sein. Schon mit einem günstigen Einsteigermodell wird man vom Uferangler zu einem Wasserangler und es eröffnen sich gänzlich neue Möglichkeiten. Auch für all diejenigen, die höhere Ansprüche an einem Boot haben, gibt durchaus sehr gute Modelle auf dem Markt, woran sie lange Spaß haben werden.

Paddeltour zum Pont du Gard

Das römische Aquädukt Pont du Gard zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Südfrankreich. Sie ist zudem zu einen der am besten erhaltenen Brückenbauwerken aus der Römerzeit. Der Fluss Gardon, welchen die Brücke überquert bietet eine wunderschöne und vielseitige Paddellandschaft. Die Kanutour ist ideal für all diejenigen, die eine spannende Flusspaddeltour mit einer historischen Sehenswürdigkeiten verbinden möchten.

Die Tour führt uns von einem Campingplatz nähe Callois in Richtung Pont du Gard. Der schmale Flußverlauf mit seinen vielen Windungen und den flachen Felsformationen am Ufer macht die Fahrt besonders interessant. Im Frühjahr und in den frühen Sommermonaten bereitet zudem die Strömung besonders für wildwasserverliebte Paddler einen regen Spaß. Highlight der Tour ist ohne Zweifel das Aquädukt aus römischen Zeiten. Wir werden nicht nur unter dieses Baukunstwerk durchfahren, sondern auch anlegen und sie per Fuß überqueren.
Mit 5,5 km inklusive Rückweg (nur möglich bei schwacher Strömung) ist die Tour sehr angenehm zu paddeln und bietet viel Zeit für Pausen und Entspannung. Insgesamt eine ideale Tour für Leute, die eine Abwechslung aus Natur und Zeitgeschichte lieben und nicht unbedingt eine sportliche Tour planen.

Vorbereitung der Paddeltour

Zu jeder guten Kajaktour gehört im Vorschritt auch eine gute Planung. Man sollte wissen, welche Monate sich am besten eignen, ob es Ausleihstationen gibt und welche Besonderheiten es noch zu beachten gibt. Im Folgenden erfährst du, warum wir dir die Paddeltour im Spätsommer und mit einem eigenen Schlauchkajak empfehlen.

Paddelbedingungen

Generell ist die Strecke zwischen Callois und Pont du Gard von März bis Oktober mit dem Boot befahrbar. Eine große Rolle bei der Planung der Tour spielt der Monat, in dem man die Tour unternimmt. Je nachdem unterscheidet sich der Wasserpegel. Je niedriger der Pegel ist, desto schwächer ist die Strömung und es besteht die Möglichkeit den Fluss auch wieder flussaufwärts zurückzupaddeln. Dies betrifft vor allem die späten Sommermonate, in der Trockenheit es wenig regnet und höhere Temperaturen vorherrschen. Ist der Wasserstand jedoch zu niedrig kann es auch sein, dass man einigen Stellen aussteigen muss, um das Boot in der nächst tieferen Stellen wieder einzusetzen. Im Frühling und im Frühsommer führt der Gardon mehr Wasser, wobei das flussaufwärts paddeln dabei nicht möglich ist, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Beides hat sein für und wider. Einerseits ist es praktisch, wenn man wieder zum Ausgangspunkt mit seinem eigenen Boot zurückpaddeln kann. Andererseits verspricht ein Fluss mit stärker Strömung natürlich auch mehr Abenteuer und Adrenalin. Wir selbst hatten die Tour Anfang September gemacht und der Flußstand war niedrig genug um auch wieder zum Startpunkt zurückzupaddeln.

Touristenstrom meiden

Vor allem in den Sommermonaten, wo es lange hell ist, ist es empfehlenswert erst mit der Paddeltour erst am späten Nachmittag zu beginnen. Bis Nachmittag sind bei gutem Wetter viele geführte Kajaktouren unterwegs.

Kajakverleih oder eigenes Schlauchboot

Es gibt zahlreichte Kajakverleihstationen in der Region, die sich genau auf diese Tour spezialisiert haben. Ausgangspunkt der Strecke ist oft Callois. 7 km beträgt die Strecke von dieser kleinen Stadt bis zum Pont du Gard. Von dort wird man mit dem Minibus wieder zum Ausgangspunkt gebracht und um den Rücktransport des Bootes kümmert sich die Verleihstation. Die Preise starten ab 23€ pro Person. Falls ihr euch ein Kajak ausleihen möchtet, sind Canoe Collias und Kayak Vert zwei Möglichkeiten.

kanutour pont du gard
Unterwegs waren wir mit unserem Schlauchkajak Swing 2 von Gumotex

Wir selbst sind mit unserem Schlauchboot Gumotex Swing 2 unterwegs gewesen. Der große Vorteil ist die Flexibilität. So kann man das Boot einsetzen, wo man möchte und sich auch soviel Zeit lassen, wie einem lieb ist. Somit konnten wir unsere Tour erst um 18h starten, wo schon alle Paddeltouristen von den Verleihstationen mit ihrer Tour fertig waren. Wir hatten sozusagen den Fluss für uns ganz alleine.

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An einigen Stellen des Gardon kann der Wasserstand ziemlich niedrig sein, so dass man manchmal mit dem Boot aufsetzt. Wer hier mit einem Schlauchboot unterwegs ist, sollte darauf achten, dass über ein qualitativ hochwertiges Boot, wie z.B. von der Marke Gumotex oder Graber, verfügt, die so etwas ohne Probleme wegstecken. Vermeintlich günstige PVC Boote können bei solchen Aktionen hingegen schnell Schaden nehmen.

Campingplätze am Pont-du-Gard

Wer gerne campt, wird diesen Auslug lieben. Denn die meisten Campingplätze befinden sich direkt am Fluss oder in Flussnähe. Empfehlen würden wir den Campingplatz Camping Fun,  auf welchen selbst auch genächtigt haben. Familienfreundlich, saubere und moderne Sanitätsanlagen sowie ein kleines Restaurant als auch die direkte Flussnähe machen diesen Campingplatz zum perfekten Startpunkt einer Kajaktour.

Wer aber  lieber ein richtiges Bett haben möchte und dennoch nicht allzu weit vom Pont du Gard entfernt sein möchte, dem sei die nächstliegende Ortschaft Collias am Herzen gelegt. Dort findet man nicht nur einige kleine Hotels, sondern auch Einkaufsmöglichkeiten, Bäcker und eine Post. Da es sich nur um eine Tagestour handelt, wäre es natürlich auch möglich in Nîmes zu nächtigen. Nîmes ist nämlich die Stadt, wo das Aquädukt Pont du Gard das Wasser hintransportiert hat. Natur- und Campingfreunde empfehlen wir aber mindestens eine Nacht in der Region zu verbringen.

Anfahrt zum Gardon

Wer in der Nähe von Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe oder Baden Baden lebt, kann auch mit dem TGV anreisen. Dieser verkehrt täglich von Frankfurt nach Marseille und hält auch in Avignon. Von Avignon aus ist man mit dem Auto nur noch eine halbe Stunde vom Pont du Gard entfernt. Mit der Buslinie A15 fährt man ungefähr 20 Minuten (siehe hier für Abfahrtszeiten). Bei der Anreise mit dem Bus muss den Startpunkt entsprechend der Bushaltestelle anpassen.

Für alle, die nicht im Südwesten Deutschlands wohnen, bietet sich die Anreise per Flugzeug an. Der nächstliegende Flughafen mit guten Verbindungen von Deutschland aus ist in Marseille. Vom Flughafen Marseille zum Pont du Gard sind es 1h15 mit dem Auto. Direkt am Flughafen gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, um sich ein Auto auszuleihen. Jedoch sollte man sich schon im Internet einen Mietwagen reservieren, um einen guten Tarif zu bekommen. Wer nicht auf ein Mietwagen zurückgreifen möchte, muss in den Fall erst den Shuttlebus vom Flughafen zum Bahnhof in Marseille nehmen, um dann mit dem Zug oder dem Fernbus nach Nîmes zu fahren. Zugreisende informieren sich auf den Seiten der SNCF. Busreisende finden günstige Tickets auf Flixbus oder bei Ouibus. Von Nîmes aus geht es dann weiter mit der Buslinie B21 (siehe hier für Abfahrtzeiten)

Unsere Kanutour zum Pont du Gard

Die Tour beginnt am Campingplatz Campfun an dessen Flussufer sich das Schlauchboot auch sehr gut einsetzen lässt. Gleich zu Beginn gibt es auch bei niedrigem Pegelstand einige kleine Stromschnellen, die aber auch für ungeübte Paddler sehr gut zu meistern sind.

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Es vergehen nicht einmal ein paar Minuten und man fühlt gänzlich der Zivilisation entflohen und in der Natur komplett eingetaucht. Dadurch, dass der Fluss mal breiter und mal enger wird, ab und zu es in wendige Kurven geht und die Möglichkeit besteht die ein oder andere kleine Abzweigung zu nehmen, wird der Weg zum Pont du Gard nicht langweilig. Durch die flachen Felsformationen an den Ufern bieten sich auch einige beeindruckende Ansichten. Vor allem zur späteren Stunde merkt man, wie verstärkt die Wasservögel sich den Fluss zurück erobern und man fühlt sich in Mitten der Tierwelt.

pont du gard brücke
Der Pont du Gard aus der Ferne

Sie zählt zu einen der am besten erhaltenen Brückenbauwerken aus der Römerzeit. Auf deutsch übersetzt bedeutet sie „Brücke des Gard“. Gard ist dabei der Fluss, den die Brücke überquert, welche heutzutage Gardon genannt wird. Sie stelle die Wasserversorgung zur französischen Stadt Nîmes sicher. Sie ist 49 m hoch und besitzt drei Etagen. Die untere Ebene fungiert als Brücke, auf der heutzutage Touristen sie zu Fuß überqueren können. Heutzutage zählt sie zudem zum Unesco Weltkulturerbe. Einen genaueren Blick sollte man auf die hervorstehenden Steine im Mauerwerk werfen. Diese dienten zur Anbringung der Baugerüste damals. Sie blieben an ihrer Stelle für eventuelle Reparaturarbeiten. Eine andere Theorie besagt, dass einfach das Geld am Ende fehlt, um sie zu entfernen. Auf Wikipedia findet ihr mehr zu der Geschichte der Brücke.

pont du gard geschichte
Die überstehenden Steine dienten während des Baus zur Anbringung der Baugerüste

Normalerweise muss man Eintritt für den Zugang zur Brücke bezahlen, welcher ab 8,50€ startet. Weitere Tarife gibt es zum Beispiel, wenn man die oberste Ebene der Aquädukte begehen möchte. Einzelheiten kann man auf der offiziellen Seite entnehmen. Wenn man mit dem Boot am Ufer anlegt, ist man schon direkt auf dem Gelände ohne einen Eintritt bezahlt zu haben. Von der Brücke aus kann man auch sehr schön den Sonnenuntergang beobachten und hat in beiden Richtungen eine gute Aussicht.

pont du gard kajaken
Auf der linken Uferseite haben wir angelegt, um auf die Brücke zu gehen
pont du gard frankreich
Selbst das Aquädukt zu Fuß überqueren sollte nicht bei der Tour fehlen
pont du gard aussicht
Oben auf dem Aquädukt bietet sich eine guter Ausblick in beiden Richtungen

Bevor man die Rücktour anbricht, bietet sich als Abschluss ein kleines Picknick am Strand an. Auf der Rückfahrt muss man an einigen Stellen mit Gegenströmung ein wenig mehr Kraft aufwenden. An den meisten Stellen besteht aber auch die Möglichkeit am Ufer auszusteigen und das Boot übers Ufer einige Meter zu transportieren. Vor allem wenn es sehr flach wird und man bleibt mit dem Boot stecken, ist dies oft auch nur die einzige Möglichkeit. In diesen Fall sollte man auf jeden Fall an seine Neoprenschuhe denken, denn die Kieselsteine am Ufer sind nicht gerade ganz angenehm per Barfuß mit einem Boot in der Hand zu laufen. Angekommen am Campingplatz haben wir das Boot in Ruhe sauber gemacht und abgebaut. Am nächsten Morgen gab es dann nichts Schöneres als direkt am Flussufer zu frühstücken.

Wir sind schon mehrmals in Frankreich für das Kanufahren unterwegs gewesen. Entdeckt in unserem Artikel Paddeln in Frankreich viele weitere Touren.

Drei Ideen für weitere Aktivitäten in der Region

Sicherlich wird man nicht nur für diese kleine Paddeltour anreisen. Deswegen möchten wir euch an dieser Stelle einige Inspirationen geben für weitere Aktivitäten in der Region.

Kajaktour im Calanques National Park

Ambitionierte Kajakfreunde sind sicherlich nach dieser kleinen Tour erst auf den Geschmack gekommen. Eines unser Favoriten ist der Nationalpark Les Calanques nähe Marseille. Bei sehr guten Wetter ist das die perfekte Küstenpaddeltour. Felsbuchten mit traumhaften Stränden und azurblaues Wasser machen diesen Trip zu einem ganz besonderen Erlebnis. Lust bekommen? Dann lies in unseren Tourenartikel mehr über unsere Paddeltour in den Calanques.

calanque marseille strand

Malerische Dörfer der Provence

Vor allem diejenigen, die sich für ein Mietwagen entscheiden sollten mindestens eines der vielen malerischen Dörfer der Provence besuchen. Unser Favorit ist hier das idyllische Dorf Gordes, welches auf einen kleinen Berg liegt und somit einen herrlichen Ausblick bietet. Kleine nette Restaurants laden dazu ein, dort wenig länger zu verweilen als nur für einen Spaziergang.

provence frankreich

Stadtbesichtigung Marseille und Avignon

Wer über Marseille oder Avignon anreist, steht in der Pflicht sich auch die jeweilige Stadt anzusehen. Beide Städte sind mindestens einen Tagesausflug wert. Avignon ist weltbekannt durch die Pont d’Avingon und dem Papstpalast. Auch so ist Avignon eine sehr angenehme und sehenswerte Stadt mit Charme der Provence. Marseille hingegen ist eine mediterrane Hafenmetropole die seinesgleichen sucht. Der Mix von Kulturen und die Geschichte, welche die Stadt verkörpert wirkt auf vielen Touristen wie ein Magnet.

marseille

Weiterführende Links

Abfahrtzeiten für Bus Avignon – Pont du Gard: hier
Abfahrtzeiten für Shuttlebus Marseille Flughafen – Marseille Bahnhof: hier
Abfahrtzeiten für Bus Nîmes – Pont du Gard: hier

Seite des Pont du Gard: hier
Kajakverleih Kayak Vert: hier
Kajakverleih Canoes Collias: hier
Campingsplatz Campfun: hier

Kanutour in den Calanques entlang der französischen Mittelmeerküste

Die Calanques gelten in Frankreich als eines der schönsten Küstenregionen des ganzen Landes. Bei guten Wetterbedingungen eignet sich der Park nicht nur hervorragend zum Wandern, sondern auch für Kanutouren. Die sehr nahe Stadtlage an Marseille und Cassis machen den Park besondern einfach zugänglich für Leute mit Schlauchkajaks und die mit den Öffentlichen anreisen möchten. Mit seinen zahlreichen Felsbuchten, dem azublaues Wasser und den traumhaften Stränden bietet diese Tour eine Kombination, die eine Abwechslung zum Paddeln auf Seen, Flüssen und den meisten Küstengegenden darstellt.
Die Highlights der Tour sind ohne Zweifel die abwechslungsreiche Küstenformationen mit ihren zahlreichen größeren oder kleineren Buchten, die mit ihren Kieselstränden zum Baden oder Entspannen einladen. Zudem führt die Tour an einer Höhle vorbei, die man bei ruhigen Wasser auch mit dem Boot befahren kann. Die Einfahrt in den alten Hafen von Marseille bei Sonnenuntergang schafft ein ganz besondere Atmosphäre und man lernt die Stadt von einer Perspektive kennen, welche den meisten Touristen verwehrt bleibt.

Vorbereitung der Kanutour

Die beste Zeit um die Calanques zu besuchen ist von April bis Juni und von September bis Oktober. Insbesondere in diesen Monaten herrschen angenehme Temperaturen und die Gefahr, dass der Nationalpark aufgrund erhöhter Waldbrandgefahr geschlossen ist, ist relativ gering.

Im Hochsommer sind die Calanques an vielen Tagen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Dies ist dann der Fall, wenn es sehr heiß ist und starke Winde vorherrschen. Wer dennoch im Hochsommer in die Calanques paddeln gehen möchte, sollte auf jeden Fall Flexibilität mitbringen. Jeden Abend wird auf der Seite des Nationalparks bekannt gegeben, ob er für den nächsten Tag geschlossen wird oder weiterhin zugänglich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorher zu informieren, um sich eventuell die Anfahrt zu ersparen.

Wetterverhältnisse bei Küstenpaddeln

Bei Küstenpaddeln sind gute und stabile Wetterverhältnisse sehr wichtig. Vor allem an der Küste von Marseille kann es oft sehr windig sein. Daher ist es empfehlenswert mehrere Tage für den Trip einzuplanen und dann den Tag mit den besten Wetterbedingungen für die Seekajaktour zu nutzen. Marseille und Cassis aber auch die ganze Region insgesamt sind mehr als ein Besuch wert. Wer nicht weiß, ob günstige Wetterbedingungen für das Meerpaddeln vorherrschen, kann auch einen lokalen Kajakverleih anrufen und fragen, ob sie an den jeweiligen Tag Touren anbieten.

Für die Tour bietet sich ein aufblasbares Kajak am besten an. Damit hat man die größte Flexibilität und man muss nicht wieder zum Ausgangspunkt paddeln, um das Boot wieder abzugeben. Wer aber lieber ein Kajak ausleihen möchte, kann dies in Cassis beispielsweise bei C.S.L.N. tun. Das Ausleihen ist nicht gerade sehr günstig. Die Tagesmiete für ein 1 Personen beträgt bereits 45€. Für ein 2 Personen Kayak bezahlt man immerhin 70€. Wer regelmäßig paddeln gehen möchte, kann sich bei solchen Preisen wirklich die Frage stellen, ob es sich nicht lohnt ein eigenes Schlauchboot zu kaufen.

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Beim Kanufahren an Küsten sind Schwimmwesten Pflicht. Wer keine trägt, handelt leichtsinnig. Das Wetter kann schnell umschlagen oder das Boot kentern. Vor allem an Steilküsten, wie man sie auch in den Calanques hat, ist nur an wenigen Uferstellen ein Ausstieg möglich. Bei solch langen Paddeltouren in der Sonne sollte man außerdem Sonnencreme, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung nicht vergessen. Am Ufer und an den Stränden wird man viele Leute mit Neoprenschuhen sehen, da das Wasser voll von kantigen und spitzen Felssteinen ist. Wer also empfindliche Füße hat, sollte auch daran denken.

Genauso sollte genügend Proviant und Trinkwasser für den ganzen Tag eingeplant werden. Es gibt zwar die eine oder andere Möglichkeit in den Calanques zu essen, aber die Restaurants sind nicht regelmäßig offen und das Angebot ist auch für französische Verhältnisse eher mau.

Anfahrt nach Cassis über Marseille

Ausgangspunkt unserer Tour ist Cassis, eine kleine idyllische Hafenstadt an der Côte d’Azur. Die nächst größere Stadt ist Marseille, die verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist. Von Deutschland aus gibt es zahlreiche Direktflüge mit Lufthansa, Easyjet oder Ryanair. Am besten man nutzt ein Flugvergleichsportal, wie Opodo, um den günstigsten Flug zu finden. Alternativ gibt es auch einen TGV der direkt Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe und Baden Baden mit Marseille verbindet. Insbesondere bei Sparangeboten und bei dem Besitz einer Bahncard kann dies oft eine günstige Option darstellen.

Cassis Cap Canaille
Blick auf Cap Canaille nähe Cassis

Angekommen am Flughafen von Marseille gibt es zwei Möglichkeiten nach Cassis zu kommen. Entweder nimmt man sich einen Mietwagen und fährt direkt nach Cassis oder man nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. Wer nicht die komplette Tour paddeln möchte, der trifft mit einem Mietwagen die schnellste und bequemste Entscheidung, umnach Cassis zu gelangen. Nicht unweit von der Einsatzstelle gibt es zudem auch Parkmöglichkeiten. Wer jedoch komplett bis nach Marseille paddelt, sollte lieber mit den Öffentlichen nach Cassis fahren, um nicht dann von Marseille extra nach Cassis zu müssen, um das Auto zu holen.

Wer sich für die Öffentlichen entscheidet, nimmt vom Flughafen direkt den Shuttlebus (siehe hier für Abfahrtzeiten) zum Bahnhof Marseille St. Charles. Eine Einzelfahrt kostet ca. 8€. Wer seine Abreise auch wieder per Flugzeug plant, sollte sich gleichzeitig eine Rückfahrtskarte kaufen, da beide zusammen nur rund 13€ kosten (Ticket aller/retour). Vom überschaubaren Hauptbahnhof St. Charles in Marseille fahren dann auch die Züge direkt nach Cassis. Die Fahrt zur 20 km entfernten kleinen Hafenstadt dauert mit dem TER (auf deutsch: Regionalzug) ungefähr 15 min und kostet ca. 5€ (siehe hier für Abfahrtzeiten). Zu beachten gilt, dass der Bahnhof in Cassis sich leider nicht direkt im Stadtzentrum befindet. Zudem ist der Eingang zum Nationalpark von der Stadt auch nochmal ein kleiner Fußmarsch entfernt.

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Für den Weg in die Stadt gibt es die Buslinie M01 (siehe hier für Abfahrtzeiten). Hier fährt man am besten bis zur Haltestelle Belsunce. Da der Bus nur hält, wenn jemand zu- oder aussteigen möchte, sollte man dem Busfahrer vorher sagen, dass er an dieser Haltestelle halten soll. Alternativ ist das Stadtzentrum auch per Fußweg innerhalb von 15-20 min zu erreichen. Übrigens wer etwas mehr Zeit für seine Reise einplant, sollte ruhig einen Tag in Cassis verbringen. Die kleine idyllische Hafenstadt verfügt über eine sehr schöne Hafenpromenade und kleinen Stränden.

Schlauchboot in Calanque Port-Miou einsetzen
In der Calanque Port-Miou konnten wir in Ruhe unser Schlauchkajak aufbauen
Calanque Port-Miou
Einsatzstelle an der Calanque Port-Miou

Von der Bushaltestelle Belsunce aus ist auch der Weg zum Nationalpark recht gut ausgeschildert. Wer möchte kann aber auch sein Boot schon an einem Strand (z.B. Le Besouan) in Cassis einsetzen und sich somit den Fußweg sparen. Eine sehr ruhige Stelle, um sein Schlauchboot aufzubauen und es einfach ins Wasser zu setzen, ist die erste Calanques Port-Miou. Da diese Calanque ein kleiner Hafen für Segelboote und kleine Yachten ist, tummeln sich hier auch so gut wie keine Touristen herum.

Unsere Tour von Cassis nach Marseille

Zuerst fährt man aus der Calanque Port-Miou heraus. Bei der Ausfahrt aus dem kleinen Hafen mit seinen unzählbar vielen Booten öffnet sich die Bucht Stück für Stück und das offene Meer sowie auf die Felsformationen der Küste werden auf beiden Seiten in ihrer vollen Schönheit sichtbar.

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Auf der linken Seite sieht man in der Ferne die für Cassis kennzeichnende rote Steilklippe, die mit seinen 392 Meter zu der größten Meeresklippe Frankreichs zählt. Wir setzen unsere Tour auf der rechten Seite fort in Richtung Marseille und rein in den Nationalpark. Fortan werden wir für eine lange Zeit die Klippe hinter uns haben und es lohnt sich immer wieder einmal mit dem Boot umzudrehen, um sich das Panorama aus der Ferne zu betrachten.

fankreich cassis kajak
Ausfahrt aus Port-Miou nähe Cassis
südfrankreich meer
Typische Felsformationen

Nach einer guten Dreiviertelstunde nähern wir uns den ersten beiden Calanques Port-Pin und d’en Veau. Um eine kleine Frühstückspause einzulegen oder baden zu gehen, lohnt sich auf jeden Fall ein Zwischenstopp an eines der Calanques. Zusätzlich sind zu diesen frühen Morgenstunden die Strände noch relativ leer und man kann die Natur in aller Ruhe genießen.

calanque d'en vau
Zwischenstopp in der Calanque d’en Vau
calanque marseille kanu
Einfahrt in die Calanque d’en Vau
calanques kanufahren
Ausfahrt aus der Calanque d’en Vau

Wir selbst haben in der Calanque d’en Vau Halt gemacht, da sie eines meiner Lieblingscalanques ist. Die Bucht ist auf beiden Seiten von hohen Felswänden eingeschlossen und somit erzeugt schon die Einfahrt ein ganz besonderes Gefühl. Bei dem Ausblick vom Strand bekommt man schnell das Gefühl in einem Paradies gestrandet zu sein. Der Strand ist auch ziemlich groß und man findet auch den einen oder anderen Platz im Schatten.

Wer sich gerne in der Sonne entspannt und für wen die sportliche Herausforderung nicht im Vordergrund steht, sollte sich überlegen, ob er nicht einfach den halben Tag in dieser Calanque verbringen möchte und dann von hier aus wieder die Rücktour zum Startpunkt antritt. Alleine auf der Strecke von Cassis zu der Calanque d’en Vau sieht man die volle Schönheit des Nationalparks und die Fahrt hat sich auch alleine nur für diesen Teilabschnitt auf jeden Fall gelohnt.

Wer sich wie wir für eine Weiterfahrt entscheidet, schlägt nach Ausfahrt aus der Calanque Richtung rechts weiter, um Kurs auf die Calanque Sugiton zu nehmen. Bei gemütlichen paddeln braucht man ungefähr zwei Stunden dorthin. Sugiton ist eines der meistbesuchten Calanques dieses Nationalparks. Zum einen ist sie sehr gut über angenehme Wanderwege zu erreichen, an dessen Beginn sogar ein Stadtbus aus Marseille hält und zum anderen strahlt sie einen ganz besonderen Charme durch ihre kleine Felsinsel in der Bucht aus.

calanque sugiton
Mittagspause und Abkühlung in der Calanque Sugiton

Bei gutem Wetter ist auf jeden Fall mit vielen Leuten an dieser Calanque zu rechnen, die das Wetter nutzen um baden zu gehen und von den Felsen zu springen. Wir haben den Stopp ebenfalls genutzt, um uns etwas abzukühlen und um eine Mittagspause einzulegen.

Der idealer Nationalpark für Wanderfreunde

Durch seine zahlreichen gut ausgebauten Wanderwegen empfiehlt es sich auch länger in diesen Nationalpark zu bleiben. Von den hohen weißen Klippen hat man einen beeindruckenden Blick über das Meer. Aufgrund der mangelnden Ausschilderung sollte man sich auf jeden Fall vor seine Abreise eine passende Wanderkarte beschaffen. Sehr empfehlenswert ist die Karte von IGN.

Wer lieber zur Mittagszeit in einem Restaurant einkehren möchte, sollte noch ein Stück weiter bis zu der Calanque Morgiou fahren, in welcher sich ein kleines Fischerdorf befindet. Hier gibt es ein Restaurant namens Bar Nautic. Das kleine Restaurant besticht vor allem durch seine Terrasse, wovon man einen Ausblick auf die Bucht von Morgiou genießen kann. Man sollte jedoch beachten, dass das Bar Nautic Restaurant sonntags geschlossen hat und Abends nur Getränke serviert. Nicht unweit des Restaurant befindet sich auch kleiner schöner Strand, um sich nach der Mittagspause abzukühlen.

morgiou
Calanque Morgiou
calanque marseille strand
Kleiner Strand in der Calanque Morgiou
morgiou restaurant
Kleines Fischerdorf Morgiou

Am Eingang zu der Calanque Morgiou befindet sich auch eines unserer großen Highlights dieser Tour: die Grotte Bleue. Man sollte sich vorher genau der Karte anschauen, wo die Höhle liegt, denn der Eingang ist alles andere als offensichtlich und aus der Ferne nur schwer zu erkennen. Dadurch dass der Eingang der Höhle nicht nur sehr klein ist, sondern auch sehr niedrig über den Wasser liegt,fällt nicht viel Tageslicht ein. Der Großteil des Lichts gelangt dementsprechend nur durch das Wasser in die Höhle, was das Wasser in der Höhle hellblau leuchten lässt. Es ist möglich in die Höhle mit dem Schlauchboot zu fahren, jedoch muss man den Kopf schon sehr stark bei beim Passieren des Eingangs einziehen. Bei kleineren Wellengang sollte man sehr vorsichtig sein und bei etwas stärkeren Wellen, sollte man lieber nicht reinfahren.

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grotte bleue eingang
Eingang zur Grotte Bleue bei der Calanque Morgiou
grotte bleue calanques
Innerhalb der Höhle erstrahlt das Blau durch das eintretende Sonnenlicht über das Wasser

Im Anschluss geht es weiter Richtung Marseille zuerst vorbei an Cap Morgiou, welches durch seine hohen Felswände beeindruckt. Auf diesem Kap befinden sich Reste einer alten Festung, von der zu Zeiten Napoleons die Engländer abgewehrt wurden. Leider ist sie aber nicht vom Wasser aus sichtbar. Zudem befindet sich am Cap Morgiou in 37 m Tiefe ein Eingang zu der Henry-Cosquer-Höhle. In ihr befinden sich in einem höher gelegenen trockenen Raum mit zwischen 19.000 und 27.000 Jahren alten Höhlenmalereien. Morgiou strahlt aus diesem Grunde für mich etwas mystisches aus mit seinen vielen besonderen Geschichten, die sie erzählen kann.
Ab Morgiou hatten wir dann keinen Halt mehr am Land gemacht, sondern sind direkt nach Marseille durchgepaddelt. Für eine kleine Pause haben wir dann lieber auf dem Wasser verweilt und haben uns ein wenig treiben lassen, um den Ausblick zu genießen. Theoretisch bieten aber auch weitere Buchten auf der Strecke nach Marseille eine Möglichkeit um direkt am Ufer anzulegen. Empfehlenswert wären dafür wären die Calanque Sormiou, die Calanque de Podestat und die Calanque des Queyrons. All diese drei Buchten verfügen über einen schönen Strand, der zum Baden einlädt. Nichtsdestotrotz, muss man sich entscheiden wo und wann man Halt machen möchte, denn rein zeitlich gesehen, kann man es nicht schaffen an jeder schönen Bucht einen Stopp einzulegen.

calanque de podestat
Calanque de Podestat – ein sehr guter Ort um zu schnorcheln
calanque marseilleveyre
Calanque Marseilleveyre mit kleinem Restaurant

Je dichter man sich Marseille nähert, desto greifbarer werden auch die Inseln, die aus der Ferne sichtbar sind. Durch ihre kleinen Größe und der felsigen Landschaft erinnern sie an verlassene Orte aus Abenteuerfilmen. Wer nochmal in den Calanques in einem Restaurant essen möchte, kann dies in der letzten größeren Calanque de Marseilleveyre oder in der Calanque de Callelongue tun. Bei Marseillevery hat man zwar den besseren Ausblick beim Essen, aber das einzige Hauptgericht ist Spaghetti Bolognese. Im Gegensatz dazu bietet das italienische Restaurant La Grotte ein höheres Ambiente und eine viel größere Auswahl an Spezialitäten.

callelongue marseilleveyre
Die hohen Felsformationen nehmen ab und der Nationalpark nähert sich seinem Ende

Callelongue stellt das Ende des Nationalparks dar und ist somit auch ein potentieller Ausstiegspunkt für diejenigen, die nicht unbedingt bis nach Marseille weiterpaddeln möchten. Zudem gibt es die Buslinie 20 von Callelongue nach Montredon (siehe Abfahrtszeiten). In Montredon steht dann meist schon die Buslinie 19 bereit, die bis zur Metrohaltestelle Castellane fährt (siehe Abfahrtszeiten).

marseille meer
Kurz nach dem Verlassen des National Parks, erkennt man Marseille aus der Ferne
marseille südfrankreich meer
Je näher man der Stadt kommt, desto mehr vom Stadtleben kann man beim Kajaken beobachten

Wer mit seinem Schlauchboot bis nach Marseille paddelt, muss nochmals mindestens drei Stunden einplanen bis man den Vieux Port erreicht. Man muss sagen, dass das letzte Drittel nicht mehr so abwechslungsreich wie die Fahrt in den Calanques ist. In der Ferne sieht man Marseille, was auch ein sehr beeindruckender Anblick ist, aber man hat auch das Gefühl, dass man eine halbe Ewigkeit braucht, um dieser Stadt dann auch wirklich näher zu kommen. Die letzte halbe Stunde macht dann aber dafür wieder richtig Spaß, da man nah an der Küste ist und man spürt wie schnell man plötzlich voran kommt. Zudem sieht man die Leute, die an den Stränden und auf den Felsen sitzen oder die Schiffe aus Korsika und Nordafrika ein- und ausfahren. Die Einfahrt dann in den alten Hafen bei Sonnenuntergang von Marseille ist schließlich auch ein besonderes Gefühl, da man genau in Herzen von Marseille anlegt. Da am Vieux Port nicht so einfach eine Ausstiegspunkt zu finden ist, haben wir auf der unteren Karte unseren genauen Ausstiegspunkt eingetragen, wo wir unsere Tour beendet haben.

marseille vieux port
Unsere Tour endet mit der Einfahrt in den alten Hafen von Marseille

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Die Kajaktour in den Calanques zählt zu eines der schönsten Paddeltouren, die wir in Frankreich bisher unternommen haben. Wir haben aber auch weitere Kanuurlaube in Frankreich unternommen. Lasst euch von unseren anderen Kanutouren in Frankreich inspirieren.

Drei Ideen für weitere Aktivitäten in der Region

Für diejenigen, die für den Trip mehrere Tage einplanen, möchten wir am Ende noch ein paar Anregungen für weitere Aktivitäten in der Region geben.

Les Friouls und Château d’If

Die Friouls sind eine Inselgruppe nahe Marseille, die innerhalb von 15 min mit der Fähre zu erreichen sind. Die Inseln bieten nicht nur eine tolle Natur mit kleinen Stränden, sondern auch ein kleines Dorf, alte Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, eine alte Krankenhausruine oder kleine burgähnliche Anlagen. Château d’If ist sicherlich vielen ein Begriff durch die Geschichte des Monte Christo.

Stadttour in Marseille

Marseille ist eine für Frankreich eine sehr spezielle Stadt. Einerseits hat sie den Ruf sehr schmutzig zu sein und der hohen Kriminalität nicht Herr zu werden. Andererseits steht sie für Multikulti und Mittelmeerflair mit ganz besonderem Charme. Seit Marseille 2012 Kulturhauptstadt war, hat sich viel getan und ein Besuch lohnt sich ohne Zweifel.

marseille

Ausflug nach Arles und Avignon

Die Provence ist nicht weit entfernt und wer sich einen Tag Zeit nimmt, kann sich zwei sehr schöne Städte anzuschauen, die zudem mit dem Zug bequem zu erreichen sind. Arles ist eine eher italienisch und spanisch geprägte Stadt mit seinem Amphitheater und dem Kolosseum. Avignon ist hingegen typisch französisch und ist mit dem Papstpalast und der Brücke von Avignon eines der beliebtesten Ziele Frankreichs. Da beide Städte auf der gleichen Zugstrecke liegen, kann man sie am gleichen Tag besuchen.

avignon sehenswürdigkeiten

Weiterführende Links

Abfahrtzeiten für Shuttlebus Marseille Flughafen <-> Marseille St Charles Bahnhof: hier
Abfahrtzeiten für Zug Marseille <-> Cassis: hier
Abfahrtzeiten für Bus Cassis Bahnhof <-> Cassis Stadtzentrum: hier
Abfahrtzeiten für Bus von Callelongue <-> Montredon: hier
Abfahrtzeiten für Bus von Montredon <-> Marseille Stadtzentrum: hier

Seite des Nationalparks: hier
Kajakverleih Cassis: hier