Kanutouren in Schweden

Eine Kanutour in Schweden ist für viele Paddelbegeisterte ein Traum. Das Land bietet unendlich viele Möglichkeiten, so dass die Auswahl regelrecht schwer fällt. Viele Regionen sind  so dünn besiedelt, dass Kanutouren auch möglich sind, auf denen man so gut wie ganz alleine die Natur genießen kann. Verkehrslärm ist so gut wie nie vorhanden, da entweder oft keine Straßen in der Nähe vorbeiführen oder nur kleine Straßen, die nicht stark befahren sind. Schweden ist also eine Kanudestination, die die Sehnsucht nach unberührter Natur und Abgeschiedenheit stillt.

In diesem Artikel möchten wir Euch die spannendsten Regionen für das Kanufahren in Schweden vorstellen. Von Seelandschaften mit Kanälen und unzähligen Inseln, über naturbelassene Flüsse bis hin zu urbane Paddelregionen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Genauso gut ist es auch möglich die Küstenregionen im Westen und Osten mit seinen Schären zu entdecken. Wir geben hier bewusst keine Routen vor, sondern möchten euch lediglich für eure nächsten Kanuurlaub inspirieren und bei der Recherche unterstützen.

Schweden als Kanudestination

Neben Region für das Kanuwandern, die absolute Einsamkeit und Ruhe versprechen, ist es auch die Natur die uns Paddler nach Schweden zieht. Das Land verfügt über knapp 96.000 Seen, atemberaubende Küsten mit Schärengärten, endlose Wälder und weiße Sandstrände.

Der Süden Schwedens ist für skandinavische Verhältnisse recht dicht besiedelt. Dementsprechend gut ist hier auch die Anbindung mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Paddelgebiete verfügen über zahlreiche Kanuverleihe und kleine Dörfer sowie Städte sind nie weit entfernt, um den eigenen Proviant aufzufüllen. Durch das Jedermannsrecht ist auch das Wildcampen kein Problem und gestaltet die meisten Paddeltouren somit um einiges unkomplizierter, wenn man dementsprechend ausgerüstet ist. Nichtsdestotrotz lassen sich an vielen Orten Campingplätze finden.

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Schweden bietet endlose Möglichkeiten für Paddeltouren

Der Norden mit dem Lappland bietet Möglichkeiten für Kanutouren in extremer Abgeschiedenheit, die auch dann schwerer zu erreichen sind. Hier sind für die Touren nicht nur ein besonders gute Vorbereitung von Nöten, sondern auch reichlich Paddelerfahrungen. Prinzipiell gilt auch, je nördlicher man in Schweden unterwegs ist, desto mehr hat man mit Mücken zu tun. Hauptsaison der Mücken ist von Mitte Juli bis Mitte August. Ab dann setzen erste Nachtfröste ein und die Zahl und Mobilität der Mücken nimmt deutlich ab.

Auch die Schweden lieben es mit dem Kajak oder Kanu die Natur zu erkunden. Somit wirst du in der Regel oft kein Problem haben besonders in den beliebten und gut besuchten Gegenden einen Bootsverleih zu finden. Du kannst aber natürlich auch mit deinem eigenen Boot anreisen. Für mehrtägige Touren auf Seen sind vor allem aufblasbare Kanus oder auch Faltkanus sehr praktisch, da sie nicht nur viel Platz bieten, sondern auch einfach zu transportieren sind. Für Abenteurer bietet sich ebenfalls der Einsatz von Packrafts an, mit denen man Wandern und Paddeln verbinden kann.

Beste Reisezeit für ein Kanuurlaub in Schweden

Vor allem in Südschweden sollte man versuchen die Ferienzeit im Sommer zu vermeiden. Viele Schweden reisen zu dieser Zeit nämlich gerne selbst in ihrem Land und nutzen die umliegenden Seen und Naturreservate für ihre Sommerurlaube. Die genauen Daten der Schulferien in Schweden könnt Ihr auf der Webseite feiertagskalender.ch nachschauen. In Skandinavien ist gutes Wetter oft ein Glücksspiel. Viel Sonne und warme Temperaturen sind in keinem Monat garantiert. Die besten Chancen hat man jedoch im Juli und August. In diesen Monaten profitiert man auch von den langen Tagen und der Tatsache, dass es nicht richtig dunkel wird. Auf jeden Fall sollte man für eine Kanutour für wechselhaftes Wetter ausgerüstet sein, denn das Wetter kann unglaublich schnell umschlagen.

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Bei gutem Wetter wirken Natur und Dörfer wie in einem Bilderbuch

Packliste für mehrtägige Kanutour in Schweden

Damit euer Kanuurlaub gelingt und Spaß macht, solltet ihr die richtige Ausrüstung dabei haben. Möchtet ihr unabhängig von einem Kanuvermieter eure Tour machen, dann empfiehlt sich gerade für die weite Anreise ein aufblasbarer Kanadier oder ein Faltkanadier als Boot. Für eingefleischte Outdoorfans eignen sich auch Packrafts, mit denen sich Paddeln sowie Wandern und Biken miteinander verbinden lassen. Folgende Boote würde wir euch empfehlen:

Kanadier

Packrafts

Ausrüstung

Da das Wetter in Schweden ziemlich wechselhaft sein kann, sollte man auf jeden Fall regenfeste und warme Kleidung mitnehmen. Hinzu kommt einiges an Campingausrüstung, wie Zelt und Schlafsack, die ebenfalls auf schlechtes und kaltes Wetter ausgelegt sein sollten. Je nördlicher man reist, desto mehr begleiten einem die Mücken während einer Kanutour. Wir haben Anti-Mücken-Spiralen zu schätzen gelernt, da diese ziemlich gut die Mücken fernhalten können. Aber und auch ein Mückennetz für den Kopf sollte gerade im Lappland in der Packliste nicht fehlen. Damit die Sachen auch trocken bleiben wenn es mal auf der Tour regnet, sollten man auf keinen Fall ein paar gute Packsäcke vergessen. Unabdingbar für mehrtägige Kanutouren sind unserer Meinung nach auch Wasserschuhe.

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Dalsland – Die Destination für Paddeleinsteiger

Für Kanuneulinge ist Dalsland ein idealer Einstieg in die schwedische Wildnis. Die Region ist geprägt durch seine schmalen und langgestreckten Seen. Dementsprechend gibt es so gut wie nie einen nennenswerten Wellengang und der Weg zum nächsten Ufer ist stets in unmittelbare Nähe.

Dalsland liegt ungefähr 200 km nördlich von Göteborg und erstreckt sich entlang der norwegischen Grenze. Die Anreise aus Göteburg oder Oslo ist somit einfach zu bewerkstelligen. Die Zivilisation mit ihren Asphaltstraßen, Supermärkten und Restaurants ist nie allzu weit entfernt und doch hat man hier das Gefühl von Einsamkeit und Weite. Die große Gefahr, dass man hier in abgeschiedener Wildnis auf sich alleine gestellt ist, ist hier also nicht gegeben.

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See Västra Silen in Dalsland (Bild von 2342639 auf Pixabay).

Mit über 400 Seen und zahlreichen Flüssen, Kanälen und Schleusen, umgeben von einer leicht hügeligen Landschaft, ist die Region einzigartig in Schweden. So gibt Dalsland gerade Paddlern endlose Möglichkeiten für eine Kanutour. Zahlreiche Inseln laden zudem zum Pausieren oder Nächtigen ein. Zwischen den Seen erstrecken sich Hügel mit Nadelwälder. Ab und zu befinden sich in Ufernähe kleine Dörfer mit den typischen roten Holzhäusern. Die Region hat sich auf die Kanufahrer eingestellt und so warten an vielen Uferstellen und kleinen Inseln Lagerplätze mit Feuerstellen und Holz sowie Plumpsklo und Schutzhütte auf den Paddler. Für umgerechnet drei Euro am Tag gibt es die Naturpflegekarte, die die Nutzung dieser vorgesehenen Plätze erlauben. Praktisch alle Seen in Dalsland verfügen zudem über Trinkwasserqualität.

Dadurch dass die Region aber auch so gut erreichbar ist, eine Natur bietet, wie man es sich von Schweden vorstellt und Paddelbedingungen auch für Einsteiger bietet, muss man gerade in der Hochsaison mit zahlreichen Paddelfreunden die wunderschöne Natur teilen. Dies sollte zwar kein großes Problem darstellen, aber man liest und hört, dass der Kanutourismus in Dalsland zum Massentourismus geworden ist. Es gibt deutsche Reiseveranstalter, über die man seine Kompletttour mit Anreise und sämtlicher Ausrüstung buchen kann. Per Bus geht es dann von Deutschland nach Dalsland und auch die Verpflegung wird direkt aus Deutschland antransportiert, um die Kosten zu drücken. Das stößt auch in Teilen der Bevölkerung auf Unmut, da die Tourismuswirtschaft vor Ort nur wenig davon abbekommt. So hat man abends des Öfteren das Nachsehen, wenn z.B. die Schutzhütten von anderen Paddlern bereits belegt sind.

Eine gute Idee ist es in der Hochsaison nicht die typischen Routen auf den Seen Le Stora und Foxen zu wählen, um die sämtlichen Gruppen der Reiseveranstalter zu umgehen. Gepaart mit der schwedischen Ferienzeit können täglich bis zu 5000 Kanus auf den Seen unterwegs sein. Ebenfalls muss man sich bewusst sein, dass manche Seen für den Motorverkehr freigegeben sind. Daher sollte man seine Route auf weniger beliebten Seen legen und durch die zahlreichen Wasserläufe, welche die Seen verbinden, bietet sich vor allem auch eine Rundtour an.

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Vänern – Das schwedische Binnenmeer

Der Vänernsee liegt in Südwesten von Schweden und ist der größte See des Landes sowie der Europäischen Union und immerhin der drittgrößte in Europa. Mit einer Breite von 75 km und einer Länge von 140 km kann er zurecht als schwedisches Binnenmehr bezeichnet werden. Auf den ersten Blick auf der Karte kann man es sich fast gar nicht vorstellen, aber der Vänernsee verfügt über rund 22.000 große und kleine Inseln sowie Schären (kahle Felseninseln), die vor allem nahe dem Ufer liegen.

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Ausblick auf dem Vänern See vom Halleberg

Einige Schären sind aber Naturreserverate unter besonderem Schutz, wodurch eine faszinierende Naturlandschaft erhalten werden konnte. Hier sollte man Acht geben, wo man mit seinem Kajak anlegen darf und wo nicht.
Besonders für Seekajakfans ist der Vänern bestens geeignet, aber auch generell für Paddeleinsteiger, da viele kleine Ortschaften und andere Aktivitäten an den Ufern des Sees auf einen warten. Für die meisten Paddeltouren sind aber schon gute Grundkonditionen von Nöten.
Zahlreiche kleine Städte und Dörfer befinden sich rund um den See. Karlstad mit über 60.000 Einwohnern ist die größte Stadt und liegt am Nordufer des Sees. Vänersborg ist größte Stadt am südlichen Zipfel. Am einfachsten gestaltet sich die Anreise von Göteborg oder Oslo. Von Oslo gibt es mehrmals täglich direkte Busverbindungen nach Karlstad, z.B. mit dem Anbieter nettbuss für unter 20€ pro Strecke. Von Göteborg erreicht man mit einer Direktzugverbindung die Stadt Vänersborg innerhalb von 40 Minuten.

Glaskogen – Ein Traum zum Kanuwandern

Glaskogen liegt ebenfalls im Südwestschweden und ist ein Naturreservat mit schlängelnden Flüssen, kleinen und großen Seen sowie weitgestreckten Wäldern, die zum Teil unberührt sind. Im Gegensatz zu den anderen Kanugebieten in Südschweden, ist das schwedische Naturreservat Glaskogen gut erschlossen, aber lässt dennoch echte Einsamkeit zu. Insgesamt umfasst das Gebiet rund 80 Seen. Neben Elchen und Dachsen leben auch zahlreiche für Schweden seltene Tierarten wie Luchse und Wölfe. In Wäldern gibt es sowohl für Wanderer als auch für Paddler zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Form von offenen Holzhütten, ausgestattet mit Feuerstellen und Feuerholz sowie Plumpsklos. Auch sonst findet man viele Buchten, die sich perfekt für das Zelten anbieten.

Richtig wild und einsam ist der größere See Stora Gla, der auch bei Wetterumschwung mal schnell ungemütlich werden kann.

Das Dorf Lenungshammar mit seinen rund 30 Einwohnern, das im Herzen des Reservats liegt, verfügt über einen Campingplatz, einen kleinen Lebensmittelladen, Café und Kanuverleih. Kanusationen gibt es zusätzlich auch in Arvika oder Glava Glasbruk. Wenn man sich in Glaskogen aufhalten möchte, muss man eine Besucherkarte kaufen. Der Erlös wird für die Pflege und Instandhaltung des Naturreservats verwendet.

Die Anreise gestaltet sich am einfachsten von Oslo. Züge verkehren direkt von Oslo nach Arvika bei einer Fahrzeit von knapp zwei Stunden. Alternativ ist auch die Anreise über Göteborg möglich, ebenfalls per Zug, aber dafür mit Umsteigen und einer Reisezeit von ungefähr 3 Stunden.

Schwedisch Lappland – Die raue und einsame Wildnis

Das Lappland ist eine Landschaft in Nordeuropa, die sich aber je nach Zusammenhang auf eine unterschiedliche Größe der Region beziehen kann. Es existiert keine eindeutige geografische Definition der Region. Meistens wird damit der Teil Skandinaviens bezeichnet, der nördlich des Polarkreises liegt. Wir betrachten nur den schwedischen Teil, also Schwedisch Lappland.

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Schwedisch Lappland (Bild von Steen Jepsen auf Pixabay)

In Schwedisch Lappland leben durchschnittlich 2 Einwohner pro Quadratkilometer. In Deutschland sind es dagegen 230 pro Quadratkilometer. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen im Lappland eher in den größeren Städten wohnen. Das bedeutet, dass wir hier große Teile der Region finden, die komplett unbesiedelt sind. Das Lappland in Schweden verfügt auch über zahlreiche Seen und Flüsse, die mit dem Kanu erkundet werden können. Hinzu kommt, dass die Landschaft sehr stark durch Bergeketten geprägt ist. Es ist also die richtige Destination für jeden erfahrenen Paddler, der das große Abenteuer sowie richtig in die Natur und Einsamkeit eintauchen möchte.

Der Kalixälven ist mit 461 km der längste naturbelassene Fluss Schwedens und beliebtes Ziel für Flusspaddler. Ebenfalls gern wird der Fluss Torne älv von Paddelbegeisterten angesteuert.

Ein sehr langgestreckter und schmaler See im Süden des Lapplands ist Storvindeln.

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Bohuslän – Der wilde Westen Schwedens

Bohuslän liegt an der westschwedischen Küste nördlich von Göteborg. Im Norden grenzt die schwedische Provinz direkt an Norwegen und im Osten an das ebenfalls beliebte Paddelgebiet Dalsland. Bohuslän ist vor allem durch eine felsige Küste mit vorgelagerten Inseln und Schären bekannt. Hier befindet sich auch mit Gullmaesfjorden Schwedens einziger Fjord. Was ein Paradies für erfahrene Seekajaker ist, kann für den Paddeleinsteiger schnell stressig oder auch gefährlich werden. Das Paddeln an der westschwedischen Küste ist nämlich recht anspruchsvoll und Wind- sowie Wellenlage können schnell umschlagen.

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Der Hafen von Hunnebostrand in Bohuslän (Bild von Marie Sjödin auf Pixabay).

Im Norden befindet sich übrigens mit Kosterhavet der einzige Meeresnationalpark Schwedens. Da sich die Inselgruppe etwas weiter vom Land befindet, nimmt man am besten die Fähre von Strömstad. Gerade Paddeln am offenen Meer sollte hier nicht unterschätzt werden und die Beteiligung an eine der Touren der dortigen Kajakanbieter ist zu empfehlen. Bitte achtet auch immer darauf, ob die Insel, wo ihr anlanden wollt, nicht unter Vogel- oder Robbenschutz steht. Gerade in einem Nationalpark gibt es davon nicht wenige.

Sehr beliebt ist ebenfalls der Abschnitt zwischen den Küstenstädtchen Grebbestad und Fjällbacka. Die großen Inseln Pinnön und Otterön bieten Paddlern Schutz und auch gute Campingmöglichkeiten. Fäjällbacka ist zudem an der schwedischen Westküste ein bekanntes Touristenziel, denn die steilen Wände des Vettenberg ragen nahezu senkrecht hinter dem Dorf heraus. Zahlreiche Inseln um Fjällbacka verfügen über wunderschöne Sandstrände und das Wasser ist hier kristallklar.

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Blick auf Fjällbacka

Etwa 13 km von Fjällbacka liegen die Väderröarna Insel bzw. Wetterinseln. Die meisten der 365 Inseln sind klein und hügelig. Auf eines der Inseln gibt es sogar ein kleines Hotel (Väderröarnas värdshus). Die Inseln sind aber auch durch die dort große Anzahl an lebenden Seehunden bekannt, und die Leuchttürme. Auch hier sollte man als nicht erfahrener Paddel auf eine geführte Tour zurückgreifen.

Es gibt noch so viele weitere schöne Spots an der westschwedischen Küste, die das Paddlerherz höher schlagen lassen.

Linkempfehlungen

  • Die Seite vastsverige.com führt viele detaillierte Artikel zu der Region auch auf Deutsch, die man unbedingt durchstöbern sollte, wenn man einen Trip in den Westen Schwedens plant.

Stockholm und sein Schärengarten – Ein Meer aus tausenden Inseln

Stockholm ist ebenfalls ein richtig guter Spot für den Paddelsport. Die schwedische Hauptstadt verteilt sich auf 14 Inseln und vor den Toren der Stadt befindet sich der größte Schärengarten des Landes und die zweitgrößte Inselgruppe der Ostsee nach dem Schärenmeer, welches zu Finnland gehört.

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Stockholm nähe Djurgarden

Für urbane Paddeltouren eignen sich insbesondere Djurgarden und Langholmen. An beiden Inseln, die zur Innenstadt Stockholms gehören, gibt es auch Verleihstationen, wo man sich ein Kajak mieten kann. Auf Djurgarden erstreckt sich vor allem ein riesiger Park und dementsprechend ruhig lässt es sich hier paddeln. Diese Tour sind wir bereits selbst gepaddelt und in unserem Bericht zu Kajaken in Stockholm findet ihr die Karte zum Nachpaddeln und viele Fotoeindrücke der Tour. Wer Djurgarden aber komplett mit dem Kajak umrunden möchte, muss sich auf eine rauere und stark befahrene Südseite einstellen. Denn hier fahren auch Fähren und große Schiffe entlang und können für ordentlichen Wellengang sorgen.
Ruhiger verhält es sich bei der kleineren Langholmen. Auf der Insel befand sich früher einmal ein Gefängnis. Heute ist Langholmen eine grüne Oase und an warmen Sommertagen halten sich hier gerne die Stadtbewohner für ein Picknick oder Bad auf. Auf der Internetseite der Verleihstation von Langholmen gibt es sogar eine Übersicht zu einigen Paddeltouren in Stockholmen beschreibt und sie auch auf der Karte eingezeichnet hat.

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Stockholmer Schärengarten bei Ingarö

Der Stockholmer Schärengarten mit seinen 24.000 Inseln bietet so viele Paddelmöglichkeiten, dass man hier mehrere Sommermonate verbringen könnte. Von großen Inseln mit Dörfern bis zu kleinen felsigen Inseln zum Zelten, findet man hier eigentlich alles. Wichtig für eine Tour im Schärengarten ist vor allem gutes und stabiles Wetter. Vor allem eine Tour mit Übernachtung auf einer kleinen Insel ist etwas ganz besonderes. Zahlreiche Kanustationen verleihen auch entsprechende Campingausrüstung. Viele solcher Verleihstationen bieten auch geführte Touren an und kümmern sich um die Ausrüstung und Verpflegung. Wer kein großer Campingfreund ist, kann seine Tour auch so legen, dass man abends in einer Hütte auf eines der Inseln einkehrt.

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Aussicht im Björnö Naturreservat

Mälaren – Drittgrößter See Schwedens

Neben dem Schärengarten im Osten von Stockholm gibt es im Westen den See Malären (auch Malärsee genannt). Er ist der drittgrößte See Schwedens und doppelt so groß wie der Bodensee. Ähnlich wie der Stockholmer Schärengarten zeichnet sich auch der See durch viele Buchten, Inseln und Halbinseln aus. An dem See gibt es auch berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Gripsholm in Mariefred, das Schloss Drottningholm oder den wichtigsten Handelsplatz Skandinaviens namens Birka aus dem 10. Jahrhundert. Hier bieten sich sowohl Tagestouren zu den Sehenswürdigkeiten als Mehrtagestouren, um den See und seine Schönheit zu entdecken, an.

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Mälaren mit Mariefred im Hintergrund

Dalarna – Einsame Natur im Herzen Schwedens

Dalarna ist eine beliebte Reiseregion der Schweden. Denn hier im Mitten des Landes nicht all zu weit entfernt von Stockholm und Göteborg gibt es raue und einsame Natur wie wir sie aus dem hohen Norden kennen. Der Name Dalarna bedeutet „die Täler“ und bezieht sich auf die hügelige und waldreiche Landschaft der Region. Durch seinen zahlreichen großen und kleinen Seen sowie Flüssen ist Dalarna auch der ideale Ort für Paddler, die vor allem einsame Natur und naturbelassene Inseln auf den Seen vorfinden möchten.

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Kleiner See namens Rämmasjön

Der Siljansee als siebtgrößter See Schwedens das Zentrum des Tourismus für die Region. Der Süden ist vor allem durch seine Bergbautradition geprägt und es ist eher der Norden und die Mitte Dalarnas, der die richtige Outdoorfans anzieht. Es ist schier unmöglich die ganzen Paddelmöglichkeiten aufzuzählen. Auch kleinere und sehr unbekannte Seen wie Rammasjön oder Stor-uppdjusen mit ihren kleinen Inseln bieten Naturpur und volles Schwedenfeeling.

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Stor-uppdjusen mit seinen zahlreichen Inseln

Göteborg – Gemütliches urbanes Paddeln

Urbanes Paddeln ist auch in der schwedischen Hafenstadt Göteborg möglich. Es gibt kleine Seen, wie Lilla Delsjön oder Stora  im Osten der Stadt mit umliegenden Wäldern, die zu ruhigen Touren mit Picknickpausen einladen. Man kann aber auch durch die Innenstadt von Göteborg paddeln.

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Die Hängebrücke Älvsborgsbron zur Hafeneinfahrt in Göteborg (Bild von Peter H auf Pixabay).

Ebenfalls wie Stockholm verfügt Göteborg auch über einen Schärengarten vor den Toren der Stadt, die sich hervorragend für Seekajaktouren eignen. Kanuverleihstationen gibt es einige in Göteborg uns auch geführte Touren werden angeboten.

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Insel Styrsö in den Schären vor Göteborg (Bild von Marie Sjödin auf Pixabay).

Haben wir eine Paddelregion in Schweden vergessen, die deiner Meinung nach aber unbedingt erwähnt werden sollte? Dann schreib uns doch in den Kommentaren und wir nehmen sie gerne auf!

Der Beitrag hat 1 Kommentare

  1. Hallo Christian,
    vielen Dank für diesen wunderbaren und hilfreichen Artikel !

    Meine Planung für dieses Jahr beinhaltet den einen oder anderen Paddelaufenthalt in Schweden.
    Dazu möchte ich mit einem Kurztrip (4 Tage) nach Stockholm starten und von da in Richtung Mälaren aufbrechen. Das werde ich dann beim nächsten Mal auf einen längeren Zeitraum ausdehnen und einen Rundkurs einschlagen, der mich über Schloss Drottningholm und Schloss Gripsholm wieder zurück nach Stockholm führen soll.
    So der Plan – mal gucken wann Zeit und Wetter (Wassertemperatur von Mälaren ?) zusammenpassen, ich denke so ab Mai ?

    Du hast hier jedenfalls meine Lust darauf sehr angefacht.

    Viele Grüße
    Helmut

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