Sevylor Riviera Test
Sevylor gehört zu den bekanntesten Schlauchbootherstellern und hat sich vor allem mit seinen Einsteigermodellen bei vielen Leuten einen Namen gemacht. Das Sevylor Riviera ist das günstigste Schlauchkajak des Herstellers, welches auf den ersten Blick viel Paddelspaß verspricht. Wir haben es getestet und verraten euch in diesen Artikel, welchen Eindruck das Boot auf uns gemacht hat und ob wir es euch als Einsteigerkajak oder eher als Badeboot empfehlen würden.
Produktdaten
Max. Personenanzahl:
Länge:
Breite:
Gewicht:
Packmaß:
Max. Zuladung:
Material:
Produktionsland:
Luftdruck:
2
315 cm
92 cm
8,4 kg
61 x 41 x 24 cm
180 kg
PVC
China
0,06 bar
Welches Modell wurde getestet?
Sevylor Riviera aus dem Jahr 2018
Wie ist der Test entstanden?
Das Kajak hatten wir uns selbst gekauft.
Wie intensiv wurde es getestet?
angetestet
1 Balken = 1-3 km gepaddelt (angetestet)
2 Balken = mind. 1 Tages-/ 2 Halbtagestouren
3 Balken = mind. 4 Touren
4 Balken = mind. 8 Touren
5 Balken = mind. 12 Touren (sehr intensiv)
Wo wurde es getestet?
Wildwasser
Ruhige Flüsse
Seen
Sevylor Riviera vs. Sevylor Tahaa
Seit 2021 gibt es den nahezu baugleichen Nachfolger Tahaa, welches das Riviera ersetzt. Laut Angaben des Hersteller ist das Tahaa 3 cm kürzer und 0,5 kg leichter.
Ersteindruck und Aufbau
Schon beim Aufbau fällt auf, wie leicht und kompakt das Riviera ist. Es erscheint schon ziemlich erstaunlich, dass ein 2 Personen Kajak unter 10 kg wiegen kann. Schlauchboote sind prinzipiell schnell aufgebaut und das stellt sich auch bei dem Riviera heraus. Man muss lediglich die zwei Seitenkammern und den Boden aufpumpen und schon ist das Boot fast einsatzbereit. Es fehlen nur noch der vordere Spritzschutz, der sehr einfach angebracht werden kann, und die zwei Sitze, die mit dem Mund aufgepustet werden. Bei der Spritzdecke hat sich Sevylor übrigens ein ziemlich cleveres Konzept überlegt. Man kann sie nämlich als eine Art Rucksack für das aufgerollte Boot verwenden. Mehr als praktisch sind auch die angebrachten Luftdruckanzeigen auf den Seitenkammern. Liegt der Balken im grünen Bereich weiß man, dass die Kammer den idealen Druck hat. Somit erspart man sich ein Manometer bei der Luftdruckkontrolle. Für die Bodenkammer gibt es solch eine Druckanzeige nicht. Hierfür muss man den den Luftdruck per Handdruck mit dem der Seitenschläuche vergleichen.
Erfahrungen auf dem Wasser
Das Einsetzen des Bootes ins Wasser gestaltet sich dank des geringen Gewichts auch für eine Person problemlos. Die Seitenleinen an dem vorderen und hinteren Spritzschutz sind aber nicht wirklich zum Tragen geeignet, da es lediglich dünne Gummischnüre sind. Sie können nur dazu genutzt werden, um das Boot an einem Steg heranzuziehen, wenn niemand drinsitzt. Wünschenswert wäre der Einsatz von Seilen gewesen.
Wer sich das Sevylor Riviera zulegt, sollte sich unbedingt auch die passende Finne kaufen. Denn diese ist nicht im Lieferumfang enthalten. Ohne Finne hat das Boot so gut wie keinen richtigen Geradeauslauf und es stellt sich schnell quer. So macht das Paddeln nur wenig Spaß und als Anfänger mag man sich die Frage stellen, ob die eigene Paddeltechnik nicht stimmt. Das wahrscheinlichere Problem ist aber die fehlende Finne, denn mit ihr verbessert sich der Geradeauslauf deutlich und somit auch der Paddelspaß.
Das mitgelieferte Paddel konnte uns beim Einsatz auf dem Wasser ebenfalls nicht überzeugen. Das Paddel mit seinem Stecksystem wirkt erstens nicht sonderlich stabil und zweitens, was weitaus wichtiger ist, sind die Paddelflächen gegenüber herkömmlichen Kajakpaddel einfach viel zu klein. Somit verdrängt man mit jedem Paddelschlag weniger Wasser und man kommt auch nur langsamer voran. Die Anschaffung eines besseren Paddels kann man auch hier nur empfehlen.
Das Sitzsystem bietet aber auch seine Nachteile. Obwohl die Sitze beim Paddeln nicht merklich verrutscht sind, bieten sie vor allem wenig Halt am Rücken, wenn man mal kräftiger paddelt. Sie sind zwar bequem und sicherlich recht gut konzipiert für Leute, die eher mit dem Boot ein Stück auf dem See paddeln, um in der Sonne zu entspannen, aber für ambitioniertes Paddeln konnten uns die Sitze jedenfalls nicht überzeugen.
Wenn man das Riviera alleine paddelt, ist die Beinfreiheit sehr gut, da man den Sitz beliebig positionieren kann. Man zusätzlich reichlich Platz für Gepäck, welches aber nicht festgemacht werden kann. Bei 2 Personen ist das Platzangebot noch völlig ok, aber nicht immens und gerade für große Personen bei längeren Touren ungeeignet.
Bei einem Betriebsdruck von 0,06 bar und einem ziemlich breiten Bootsform, verwundert es auch nicht, dass man nicht so schnell mit dem Riviera auf dem Wasser unterwegs ist. Für kleine gemütliche Touren auf Seen reicht die Geschwindigkeit aber trotzdem völlig aus. Bei den geringen Luftdruck wirken die Schläuche auch ziemlich weich. Hierbei sollte man sich aber an die Herstellerangaben halten und nicht einfach mehr Luft aufpumpen, denn gerade bei hoher Sonneneinstrahlung kann schnell der Druck in den Schläuchen steigen. Und letztlich ist das Material nicht für mehr Druck ausgelegt.
Stärken und Schwächen
Das größte Kaufargument des Sevylor Riviera ist sicherlich der Preis. Für etwas mehr als 100€ bekommt man ein auf den ersten Eindruck ansprechendes Schlauchkajak. Dass man in dieser Preiskategorie bei Sevylor aber auch kein hochwertiges Kajak erwarten darf, sollte jeden vor dem Kauf bewusst sein. Zwar besticht das Kajak durch sein geringes Gewicht und seinen kompakten Packmaßen, aber dafür nimmt es die Einbußen bei der Materialstabilität in Kauf. Gerade bei einem Schlauchboot ist eine stabile Bootshaut besonders wichtig, wer sich intensiv dem Paddelhobby widmen und lange Zeit Freude an seinem Boot haben möchte.
Etwas Budget sollte auf jeden Fall zusätzlich für eine Finne und ein höherwertiges Paddel eingeplant werden. Wer es zu zweit paddeln möchte, muss noch zusätzlich ein zweites Paddel kaufen. Dadurch lässt sich das Boot ohne Zweifel aufwerten.
Das hat uns gefallen
+ sehr leicht für ein 2 Personen Kajak + geringes Packmaß + schneller und einfacher Aufbau + einfach umfunktionierbar in 1er oder 2er Kajak + ansprechendes Design + integriertes Rucksacksystem
Das hat uns weniger gefallen
- wenig robustes Material und keine hochwertige Verarbeitung - wenig Platz für 2 große Personen - schlechter Geradeauslauf ohne Finne - Sitze geben wenig Halt - minderwertiges Paddel im Lieferumfang - deutlich mehr Badeboot als Kajak
Fazit zum Sevylor Riviera
Das Sevylor Riviera ist ein günstiges Schlauchboot für Einsteiger und lässt sich mit dem Intex Challenger K2 oder Explorer K2 vergleichen. Man kann nicht sagen, dass das Riviera besser ist als die Intex Boote, die auch sehr beliebt sind bei Einsteigern. Das Riviera ist zwar schnell aufgebaut und einfach zu transportieren. Die Bootshaut hat uns nicht überzeugt und erinnert uns eher an einer robusteren Luftmatraze. Es ist daher für uns mehr ein Badeboot als ein richtiges Kajak. Wer aber nur gelegentlich kleine Touren auf ruhigem Gewässer plant, wird sicherlich auch mit dem Boot zufrieden. Für alle anderen, mit großen Paddelambitionen und hohen Qualitätsansprüchen, empfiehlt sich eher der Kauf eines hochwertigeren Sevylor Boots oder eines Gumotex Boots.
Geeignetes Zubehör
Im Lieferumfang des Bootes ist je nach Angebot folgendes Zubehör enthalten:
- Doppelpaddel
- Paddel: Wer zügiger vorankommen möchte, dem empfehlen wir das Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel).
- Luftpumpe: Sevylor Doppelhubpumpe* oder Fußpumpe*, je nach dem welche Art von Luftpumpe einem persönlich gefällt.
- Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht)
- Dry Bag: Itiwit Packsack 10L* (ideal zum Schutz von Gegenständen vor Spritzwasser und kurzem Eintauchen im Wasser, gute Verarbeitung, mit Tragegurt, in unterschiedlichen Farben und Größen erhältlich)
- Transportrucksack: Das Kajak hat ein integriertes Tragesystem, sodass es sich als Rucksack tragen lässt. Wer das Kajak über längere Strecken und komfortabler zum Wasser transportieren möchte, empfehlen wir den Itiwit Transportrucksack*, der sich angenehm tragen lässt und ausreichend Platz für das Kajak und das Zubehör bietet.
- Finne: Für einen deutlich besseren Geradeauslauf empfehlen wir die Sevylor Richtungsfinne*.
Alternativen zum Sevylor Riviera
Sevylor gehört zu den bekanntesten Herstellern von aufblasbaren Kajaks für Einsteiger. Doch es gibt noch weitere und vor allem auch Hersteller, die Modelle mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.
Intex Challenger K2
Ein sehr ähnliches Kajak ist das Intex Challenger K2, welches im Komplettset kommt. Es ist ebenfalls ein absolutes Einsteigerkajak, oder besser gesagt ein Badeboot als Kajak. Dennoch hat uns das Intex Challenger K2 mehr überzeugt, insbesondere die Sitze und die Konstruktion.
Itiwit Touring 2-Sitzer
Deutlich mehr bietet das Itiwit Touring 2-Sitzer von Decathlon. Es bietet deutlich bessere Sitze und die Luftschläuche sind durch eine Außenhülle geschützt. Es ist ein gutes Einsteiger Kajak, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Nachteil gegenüber dem Sevylor und Intex ist die lange Abtrocknungszeit der Stoffhülle.
Itwit x100+
Das Itiwit x100+ ist ein Drop-Stitch-Kajak des Sporthändlers Decathlon. Im Vergleich zu den anderen Kajaks ist es aufgrund des Drop-Stitch Bodens sehr kippstabil. Durch den hohen Luftdruck in den Schläuchen ist sehr formstabil und die Bootshaut macht ebenfalls einen deutlich robusteren Eindruck. Nach dem Einsatz lässt sich die Bootshaut einfach trocken wischen.
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