Advanced Elements AdvancedFrame im Test

Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes 1-Personen Schlauchkajak. Den kalifornische Hersteller Advanced Elements gibt es erst seit 2007,  produziert dafür aber schon eine Vielzahl von aufblasbaren Kajaks. Das AdvancedFrame ist der Klassiker des Herstellers und ist in den USA unter den aufblasbaren Kajaks sehr verbreitet und beliebt. Wir haben das Kajak seit 2019 im Einsatz und möchten im Folgenden unsere Eindrücke mit Euch teilen.

advanced elements advancedframe

Produktdaten

Max. Personenanzahl:
Länge:
Breite:
Gewicht:
Packmaß:
Max. Beladung:
Material:

1
318 cm
81 cm
16,3 kg
76 x 43 x 25 cm
136 kg
600D Nylon (Verdeck), Tarpaulin Polyester Fabric (Boden), PVC (Luftkammern)

Produktionsland:
Luftdruck:

Indonesien
0,14 bar (Seitenschläuche)
0,07 bar (Boden)

Welches Modell wurde getestet?

Advanced Elements AdvancedFrame 1-Personen Kajak mit Backbone (optionales Zubehör) aus dem Jahr 2019

Wie ist der Test entstanden?

Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.

Wie intensiv wurde es getestet?

angetestet

sehr intensiv 1 Balken = 1-3 km gepaddelt (angetestet)
2 Balken = mind. 1 Tages-/ 2 Halbtagestouren
3 Balken = mind. 4 Touren
4 Balken = mind. 8 Touren
5 Balken = mind. 12 Touren (sehr intensiv)

Wo wurde es getestet?

Wildwasser

Ruhige Flüsse

Seen

Ersteindruck und Aufbau

Das Schlauchkajak wird in einer robusten Transporttasche geliefert, die jedoch ohne Rucksackriemen ausgestattet ist. Das ist schade, da das Boot mit seinen 16,3 kg kein Leichtgewicht ist. Falls Ihr das Boot auch mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß transportieren möchtet, empfehlen wir die Anschaffung eines einen geräumigen Transportrucksacks  Für die Lagerung des Bootes oder den Transport mit dem Auto im Kofferraum ist die mitgelieferte Transporttasche hingegen ideal. Für ein 1er Schlauchkajak ist das Advanced Elements recht schwer. Das können andere Hersteller besser (z.B. wiegt das 2er Kajak Gumotex Swing 2 nur 14,3 kg). Hier hat aber Advanced Elements mit einem anderen Modell, dem AdvancedFrame Ultralite, nachgelegt.

Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.

LUFTPUMPE
EXTASEA
extasea-luftpumpe

Für Gumotex Boote geeignet

Effizient (Doppelhubfunktion)

Mehrere Ventilaufsätze inkl.

Kompakte Größe

DOPPELPADDEL
EXTASEA
extasea doppelpaddel 200px

Gutes Allrounder Doppelpaddel

In mehreren Längen verfügbar

Sehr gut transportierbar

Stufenlos verstellbar

SCHWIMMWESTE
ITIWIT
itiwit schwimmweste 200px

Robuste Auftriebsweste (50N+)

Angenehmer Tragekomfort

In mehreren Größen verfügbar

Passform einstellbar

advancedframe_tasche
Das AdvancedFrame ist in einer Tragetasche verpackt

Wir hatten das AdvancedFrame mit der Backbone getestet, welches optional als Zubehör erhältlich ist. Unabhängig vom Backbone sind das Bug und das Heck des Kajaks mit Aluminiumschienen ausgesteift, die verbesserte Fahreigenschaften versprechen sollen.

Was bedeutet Backbone?
Beim Backbone handelt es sich um eine vierteilige Stange, die vor dem Aufpumpen zwischen Außenhaut und Bodenkammer gelegt wird. Durch das Gewicht des Paddlers wird die Stange gegen den Kajakboden gedrückt und bildet somit die für Kajaks gewöhnliche V-Form, was sonst unüblich für Schlauchkajaks ist. Dadurch wird der Rumpf des Bootes besser ausgeformt. Die V-Form des Rumpfes verbessert den Geradeauslauf und erhöht die Geschwindigkeit. Eine ähnliche Konstruktionsweise verwendet nortik bei seinen Hybrid-Kajaks (z.B. Nortik Scubi 1 oder Scubi XL)

advancedframe_boden_backbone
Der Luftboden gehört zur Grundausstattung. Der Backbone ist optionales Zubehör zum Schlauchkajak
advancedframe_backbone
Der Backbone ist eine vierteilige Stange, welche unter den Luftboden gelegt wird

Das Kajak besitzt sieben Luftkammern. Das klingt im ersten Moment viel, was es aber nicht ist. Für die Seitenschläuche gibt es zwei Kammern, eine innere sowie eine äußere Luftkammer. Diese Konstruktion verleiht dem Schlauchkajak noch mehr Sicherheit, da die innere Kammer von der Äußeren geschützt ist. Sollte die äußere Kammer mal defekt sein, so kommt man immer noch sicher ans Ufer. Die dritte Kammer ist der Boden, der aufgrund des niedrigen Luftdrucks sehr schnell aufgepumpt ist. Dann gibt es noch jeweils zwei Luftkammern bzw. Luftschläuche für das Verdeck und den Süllring.

Der Backbone wird vor dem Aufpumpen der Bodenkammer in das Boot platziert. Dafür wird die vierteilige Stange zur Hälfte zusammengesteckt. Die beiden Stangen werden dann im Boot zusammengefügt. Das Platzieren des Backbone sowie das Stecken ist sehr einfach und erfordert keinen hohen Kraftaufwand. Danach wird die Luftkammer des Bodens darübergelegt und auf 0,07 bar aufgepumpt. Hier ist beim Aufpumpen notwendig zu überprüfen, ob der Backbone mittig liegt. Auch wenn der Backbone nicht ganz mittig platziert ist, läuft das Boot noch gut im Wasser und weicht nur sehr wenig von der Spur ab. Ihr pumpt die Bodenkammer solange auf, bis Luft aus dem Überdruckventil entweicht. Dann ist der korrekte Betriebsdruck erreicht.

advancedframe_backbone_platziert
Die Schaufeln der Backbone werden unter die Luftschläuche platziert
advancedelements_backbone_stecksystem
Die zwei Enden der Backbone lassen sich im Boot einfach zusammenstecken

Im Vergleich zum Advanced Elements Convertible hat der Sitz kein hohes Sitzpolster. Das ist auch nicht notwendig, da der weiche Boden des Kajaks genügend Sitzkomfort bietet. Der einzige Nachteil des flachen Sitzes ist, dass bei Wasser im Boot man sofort im Nassen sitzt. Hier wäre ein erhöhtes Sitzpolster praktischer.

Die Rückenlehne wird über zwei Riemen mittels Klickverschluss an den Seitenwänden befestigt. Die Position der Rückenlehne könnt ihr individuell vor und auch während der Fahrt auf dem Wasser einstellen. Der Sitz ist gut verarbeitet und  kann variabel im Boot platziert werden. Die Rückenlehne des Sitzes ist schön hoch dimensioniert. Große Personen sollten sich den Sitz sehr weit hinten im Innenraum befestigen(siehe untere Abbildung).

Damit der Süllrand und das Verdeck nicht runterhängen, sind Luftschläuche integriert, die aufgepumpt werden. Somit erhält die Luke des Cockpits eine gute Form und eine optionale Spritzschürze kann drüber gespannt werden.

advancedframe_sitz
Der Sitz wird nicht aufgeblasen
advancedframe_süllrand
Unter dem Verdeck und am Süllrand gibt es weitere Luftschläuhce zum Aufpumpen
advancedframe_befestigung_rueckenlehne
Die Rückenlehne wird an den Seitenwänden befestigt

Das Boot ist mit zwei Richtungsfinnen ausgestattet, eine sehr flache längliche Finne am Bug und eine kurze größere Finne am Heck. Richtungsfinnen sind bei Schlauchkajaks essenziell für einen guten Geradeauslauf. Viele Schlauchkajakhersteller bieten ansteckbare Finnen, sodass diese bei Wildwasser oder sehr flachen Wasser abnehmbar sind. Unser Gumotex Swing 2 fahren wir bei sehr flachem Gewässer und Wildwasser ohne Finne. Bei Advanced Elements ist das nicht möglich, da sie fest montiert sind. Dafür sind die Finnen relativ flach, sodass die Gefahr von Grundberührungen auch bei flachen Gewässern deutlich reduziert ist. Zudem ist sie auch nicht ganz starr und bei leichten Berührungen zur Seite nachgeben würde.

advancedframe_zweite_finne
Nach dem Aufbau ist das Bugende sehr gut ausgeformt
advancedframe_finne
Das Kajak besitzt eine fest-integrierte Richtungsfinne am hinteren Rumpf

Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes Kajak, welches sich mit einer Spritzschürze fast wasserdicht verschließen lässt. Die Betonung liegt auf „fast“, denn der Reißverschluss im Verdeck ist nicht wasserdicht. Bei kleinen Wassermengen schützen die grauen Stoffeisten als Barriere, die den Reißverschluss teilweise verdecken. So fließt das Wasser nicht zum Reißverschluss, sondern gut vom Verdeck wieder ab. Bei größeren Wassermengen (z.B. wenn man eine große Welle ungünstig erwischt, und diese über das Bug schwappt, träufelt anschließend Wasser in den Innenraum). Andererseits ermöglicht der Reißverschluss einen einfachen Zugang in den Innenraum, sei es um den Backbone zu platzieren oder den Innenraum des Bootes trocken zu wischen. Sehr gelungen finden wir das Gepäcknetz auf dem vorderen Verdeck. Es lässt sich so ein Packsack oder Tagesrucksack sicher und leicht erreichbar verstauen.  Denn hinter dem Sitz unter dem Verdeck ist nicht viel Stauraum, hier finden maximal eine Wasserflasche und eine Lunchbox Platz.

advancedframe_gepaecknetz
Auf dem vorderen Verdeck gibt es ein sehr praktisches und großes Gepäcknetz

Hinten gibt es kein Gepäcknetz auf dem Verdeck, sondern lediglich 4 D-Ringe als Vorrichtung zur Befestigung von Gepäck. Die Tragegriffe ähneln sehr den Griffen von Gumotex Schlauchkajaks und sind sehr bequem für den Transport des Kajaks am Land.

advancedframe_ventil
Das Schlauchkajak hat mehrere Ventile zum Aufpumpen der Luftkammern. Außerdem besitzt es gummierte Tragegriffe
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Die Luftpumpe lässt sich leider nicht komplett unter das Heck des Bootes verstauen, auch nicht wenn man sie legt

Wir finden den modularen Aufbau des Bootes sehr gut. Zum einen lässt es sich in einem Schadensfall einfach reparieren, denn die Boden- und Seitenkammer sind austauschbar. Zum anderen kann es an unterschiedlichen Paddelbedingungen erweitert bzw. angepasst werden. Wer große und langsam fließende Flüsse sowie Seen paddelt, stattet das Boot mit der Backbone aus. Wer wildere Flüsse mit möglichen Grundberührungen paddelt, verwendet nur die weiche Bodenkammer und das Boot federt unschöne Berührungen mit Felsen und Steinen besser ab.

Außerdem hat das aufblasbare Kajak auf dem Verdeck einen Paddelhalter. Beim Tragen des Bootes über der Schulter kann man das Paddel in der Hand nehmen. Wenn man jedoch auf dem Wasser länger verweilen möchte, ist der Paddelhalter durchaus praktisch.

Nach dem Aufbau des Schlauchkajaks fällt einem sofort auf, wie gut Bug und Heck ausgesteift sind. Die tolle spitze Form hat AdvancedFrame durch die inneren Aluminiumschienen und eingeschobenen Plastikplatten zu verdanken.

advancedframe_bug
An den Spitzen des Kajaks gibt es noch Einschublaschen auf dem Verdeck. Dort werden Plastikplatten eingeschoben und formen die Enden noch besser aus

Erfahrungen auf dem Wasser

Das aufblasbare Kajak lässt sich alleine gut zu Wasser tragen und einsetzen, indem man es über die Schulter nimmt. Der Einstieg ist ebenfalls unkompliziert und sicher. Wem es zu eng ist, kann das Verdeck über den Reißverschluss öffnen und nach dem Einstieg wieder schließen.

Sylvensteinsee_Walchen2
Das AdvancedFrame ist schnell einsatzbarbereit

Wenn man nun im Kajak sitzt und anfängt los zu paddeln, fallen einem zwei Dinge auf. Zum einen liegt das Kajak stabil auf dem Wasser. Ein Kentern wäre nur schwer möglich. Somit ist das Kajak auch für Einsteiger sehr gut geeignet. Auch bei Wellengang (durch vorbeifahrende Schiffe) hat sich das Kajak sehr stabil auf dem Wasser verhalten. Zum anderen hat uns der Geradeauslauf sofort gefallen. Das Kajak schlägt bei jedem Paddelschlag nur sehr gering aus, was ziemlich gut ist im Vergleich zu anderen 1er Schlauchkajaks ähnlicher Qualität (z.B. Gumotex Swing 1 oder Gumotex Twist). Somit ist ein Paddeln ohne ständiges Korrigieren der Richtung problemlos möglich.

advancedframe_sylvensteinsee
Das Schlauchkajak liegt gut im Wasser und ist sehr kippstabil

Bei gemütlichem Paddeln erreicht das Schlauchkajak eine Geschwindigkeit von über 5 km/h, bei zügigem Paddeln deutlich über 6 km/h. Das sind gute Werte für ein 1er Schlauchkajak. Es ist dennoch spürbar langsamer als das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite, die 2 Personen Variante dieses Bootes. Im Vergleich zum 1er hat das 2er Kajak aufgrund seines langen Rumpfes eine noch besseren Geradeauslauf und ist 1-2 km/h schneller. Die Wendigkeit des Bootes ist gut, wir sind jedoch auch schon wendigere 1er Kajaks gepaddelt.

Was bringt der Backbone auf dem Wasser?
Wir hatten auf einer weiteren Paddeltour das Boot ohne Backbone ausprobiert. Wir hätten größere Unterschiede erwartet. Ohne Backbone hat das aufblasbare Kajak einen etwas schlechteren Geradeauslauf und ist zwischen 0,5 und 1 km/h langsamer.  Den Preis von knapp über 100€ finden wir für solch eine Stange nicht gerechtfertigt. Wer nur gelegentlich paddelt, kann vorerst auf einen Backbone verzichten, da das Boot auch ohne diese Stange sich zufriedenstellend paddeln lässt.

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Wir hatten das Kajak mit und ohne Backbone getestet

Das Kajak bietet ausreichend Platz und Beinfreiheit (sowohl wenn man mit als auch ohne Schuhe paddelt), sodass es auch große Personen paddeln können. Der Komfort ist ebenfalls gut. Wir fanden den weichen Luftboden am Anfang eher minderwertig, da er beim Einsteigen doch sehr nachgibt. Ohne Backbone hätten wir uns hier einen deutlich härteren Luftboden gewünscht (z.B. 0,2 bar). Bei der Verwendung des Backbone macht es jedoch Sinn, dass der Boden nachgibt und somit die Stange nach unten drückt. Dadurch entsteht nämlich erst die V-Form des Rumpfes.

Uns ist der Sitz beim Paddeln nach einer Weile verrutscht. Leider lässt ist dieser am Boden des Kajaks nicht befestigt. Eine Klettverschluss-Lösung, um den Sitz am Boden zu befestigen, wäre schön gewesen. Dennoch gibt die Sitzlehne beim Paddeln genügend Halt und hat eine gute Höhe. Obwohl die Bodenkammer sehr weich ist, hatte der Backbone in keinster Weise beim Paddeln gedrückt.

advancedframe_berlin_tour
Für ein 1er Schlauchkajak erreicht das AdvancedFrame eine gute Geschwindigkeit und hat einen guten Geradeauslauf

Nach mehreren Paddeltouren auf kleinen sowie großen Seen und auf Flüssen mit Steinkontakt hat uns das AdvancedFrame überzeugt. Die Außenhaut des Bodens ist robust und dick genug, sodass es auch unschöne Grundberührungen wegsteckt. Dennoch konnten wir zwei kleine lange Schrammen in der Bootshaut feststellen, die wir nicht als kritisch sehen. Keines der Schrammen deutet darauf hin, dass es zu einem Loch führen wird. Das spricht für eine dicke Bootshaut, welches das Boot schwerer aber auch robuster macht. Ebenfalls positiv ist, dass sich das Material an keiner Stelle irgendwie abgescheuert hat. Obwohl wir mit dem aufblasbaren Kajak an Kieselsteinstränden unsanft angelandet sind, hat es dem Boot nichts ausgemacht. 

Im Wildwasser haben wir das AdvancedFrame nicht ausprobiert. Hier würden wir empfehlen, den Backbone nicht zu verwenden. Bei starkem Grundkontakt gibt die Stange nicht nach und das Material ist den Reibungen komplett ausgelastet. Ohne Backbone, federt der Luftboden den „Aufprall“ deutlich besser ab.

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Die Fahreigenschaften haben uns rundum überzeugt

Abbau des Schlauchkajaks

Der Abbau des Schlauchkajaks ist sehr einfach und schnell. Nach dem Paddeln öffnet man die Ventile, und der Großteil der Luft entweicht von selbst. Die restliche Luft entweicht beim Zusammenrollen bzw. kann mit der Luftpumpte abgepumpt werden. Der große Nachteil ist das Nylonmaterial des Verdecks und des Seitenschlauchmantels. Das Wasser kann mit einem Tuch abgewischt werden, dennoch bleibt das Textil lange feucht und muss Zuhause nochmal zum Trocknen rausgelegt werden. Denn feucht sollte man das Boote auf keinen Fall für längere Zeit lagern, da sich dadurch Schimmel am Nylon bilden kann.

Stärken und Schwächen

Das AdvancedElements AdvancedFrame mit BackBone glänzt vor allem mit seinen Fahreigenschaften. Für ein aufblasbares 1er Kajak ist die Geschwindigkeit und der Geradeauslauf richtig gut. Die größte Schwäche ist die lange Trocknung des Nylonhüllen der Seitenschläuche und des Verdecks. Auch ist das Boot kein Leichtgewicht.

advancedFrame_winterpaddeln
Mit dem AdvancedFrame auf dem Schliersee

Das hat uns gefallen

+ modular aufgebaut und somit leicht reparabel + sehr gute Geschwindigkeit für ein 1er Schlauchkajak + sehr guter Geradeauslauf für ein 1er Schlauchkajak + großzügiger Innenraum, auch für große Personen geeignet + gute Verarbeitung und robuste Bootshaut + bequem zu sitzen und zu paddeln + großes und sehr leicht erreichbares Gepäcknetz auf dem Bug
+ kippstabil

Das hat uns weniger gefallen

– wasserdurchlässige Reißverschlüsse – lange Trocknungsdauer aufgrund des Nylonmaterials
– hohes Gewicht für ein 1er Schlauchkajak – großes Packmaß für ein 1er Schlauchkajak – Backbone muss zusätzlich erworben werden – keine Fußstütze

Fazit zum AdvancedFrame

Das Advanced Elements 1er ist ein geschlossenes Schlauchkajaks für Einsteiger und anspruchsvolle Kajaker. Uns hatte es jedes Mal sehr viel Spaß bereitet das AdvancedFrame zu paddeln. Im Vergleich zu Billig-Schlauchkajaks ist es in Fahreigenschaften, Verarbeitung und Ausstattung um Welten überlegen. Daher finden wir den Preis von ungefähr von 650€ gerechtfertigt. Wer mehrmals in der Saison Kajaktouren unternehmen möchte, ist mit dem AdvancedFrame 1er Kajak gut beraten. Besonders die feste und spitze Ausformung des Bugs und Hecks des Schlauchkajaks hat Advanced Elements richtig gut hinbekommen und sucht seinesgleichen auf dem Markt. Dadurch schneidet das Boot besser das Wasser und kommt den Fahreigenschaften eines Festrumpfkajaks sehr nahe. Wer nicht alleine paddeln möchte, kann sich das Kajak auch als 2er Variante kaufen. Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible hatten wir als Elite Version testen können.

advancedframe_im_vergleich
Das AdvancedFrame Convertible (im Hintergrund)

Für ein 1er Schlauchkajak finden wir das AdvancedFrame schwer. Für wen das Gewicht wichtig ist, weil das Kajak im Rucksack transportiert werden soll, empfehlen wir die Ultralite Variante des Kajaks. Die Ultralite Variante bekommt man für einen Aufpreis von weniger als 100€. Dann lässt sich aber nicht der Backbone verwenden. Auch die Trocknungszeit sollte vor dem Kauf berücksichtigt werden. Das Boot muss nach der Paddeltour Zuhause nochmal zum Trocknen teilweise aufgebaut werden. Für wen das hohe Gewicht und die lange Trocknungszeit nicht stört, bekommt mit dem AdvancedFrame von Advanced Elements ein tolles Schlauchkajak, welches robust ist und viel Freude beim Paddeln bereitet.

Zubehör

Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:

  • Transportrucksack
  • Reparaturset
  • Ventiladapter

Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:

  • Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
  • Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
  • Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
  • Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
  • Fußstütze: Im Vergleich zum Advanced Elements Advanced Frame Ultralite hat dieses Kajak keine Fußstütze im Lieferumfang, die zusätzlich das Paddeln unterstützt. Die Advanced Elements Fußstütze* kann zusätzlich erworben werden. 

Alternativen

Advanced Elements ist nicht der einzige Hersteller von aufblasbaren 1er Kajak. Wir sich gerne Alternativen zum Boot anschauen möchte, empfehlen wir folgende Schlauchkajaks . Diese beiden Boote sind ebenfalls hochwertig verarbeitet und bieten gute Fahreigenschaften.

NORTIK SCUBI 1
1 Person Kajak
nortik scubi 1

Maße: 320 x 75 cm

Gewicht: 8,5 kg

Zuladung: 110 kg

GUMOTEX SWING 1
1 Person Kajak
gumotex swing 1 produktfoto

Maße: 316 x 87 cm

Gewicht: 11,3 kg

Zuladung: 120 kg

AE UTLRALITE
1 Person Kajak
advanced elements ultralite

Maße: 318 x 81 cm

Gewicht: 7,2 kg

Zuladung: 102 kg

Advanced Elements Airvolution

Advanced Elements hat letztes Jahr mit der Airvolution Serie sein erstes Full Drop-Stitch Kajaks auf den Markt gebracht. Vor allem im Design des Cockpits unterscheidet es sich von den Drop-Stitch Booten anderer Hersteller. Es ist zwar noch ein offenes Cockpit aber eben durch die nach Innen gezogenen Seitenwände wirkt das Schlauchkajak wie ein Festrumpfboot und schützt dank dieser Konstruktion auch besser vor Spritzwasser beim Paddeln. Wir haben bereits seit mehreren Jahren andere Boote des Herstellers im Einsatz, die uns in ihrer Verarbeitung und vor allem in den Fahreigenschaften überzeugen haben. Das Airvolution gibt es auch als 2-Personen Kajak.

nortik Scubi 1

Das AdvancedFrame hat uns in Sachen Rumpfform (ausgeformte spitze Kiele mit einem breiten mittigen Rumpf) und den Fahreigenschaften sehr an das Nortik Scubi 1 erinnert. Das Scubi 1 verwendet ebenfalls zu den Schläuchen ein Gestänge zur besseren Aussteifung des Bootes. Das Nortik Scubi hat den Vorteil, dass es kein Nylon verwendet und somit deutlich pflegeleichter ist, da die langen Trocknungszeiten entfallen. Auch das geringe und leichte Packmaß spricht für das Nortik Scubi 1. Für große Menschen ist das Nortik Scubi 1 jedoch nichts, da der Innenraum ziemlich klein ausfällt. Hier bietet das AdvancedFrame mehr Komfort. Auch ist das AdvancedFrame für Wildwasser besser geeignet, da das Boot auch ohne Gestänge gepaddelt werden kann. Beim Nortik Scubi 1 muss das Gestänge immer verwendet werden, da es über keine Luftkammer im Boden verfügt.

Gumotex Swing 1

Das Gumotex Swing 1 ist ebenfalls ein geschlossenes 1er Schlauchkajak. Bei der Geschwindigkeit und dem Geradeauslauf kann das Swing 1 jedoch nicht mit dem AdvancedFrame mithalten. Dafür ist es wendiger sowie leichter und kompakter beim Transport. Auch das verwendete Nitrilon Material ist unserer Meinung robuster und deutlich pflegeleichter. Das Nylonverdeck des Swing 1 trocknet sehr schnell. Das Gumotex Swing 1 ist vor allem für Flusstouren und Wildwasser Stufe 2 geeignet. Auch kleine Touren auf Seen eignet sich das Swing 1 gut. Für lange ausgedehnte Seetouren würden wir das AdvancedFrame empfehlen.

AdvancedFrame Ultralite

Das AdvancedFrame Ultralite wiegt nur 7,9 kg. Der größte Unterschied liegt im Boden und Material. Beim Ultralite wird eine dünne Schaummatte statt eines Luftbodens verwendet. Die Verwendung eines Backbone wird beim Ultralite laut Hersteller nicht empfohlen. Außerdem wird beim Ultralite nur ein 300D Nylon statt des 600D Nylongewebes eingesetzt. Die Bootshaut ist ebenfalls dünner und nur einfach beschichtet im Vergleich zum AdvancedFrame. Daher ist die Ultralite Variante nicht so robust und strapazierbar. Das Kajak zielt also auf Paddler ab, die ein äußerst leichtes Kajak mit guten Fahreigenschaften suchen und im Gewässer unterwegs sind, die eine ausreichende Wassertiefe haben.

Der Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Hallo Sebastian, Ich überlege derzeit ob ich mir dieses Advanve Elements Zweier Kayak kaufe. Mich würde interessieren welche Version dieses Kayaks hat einen besseren geradeauslauf. Das günstigere Kayak mit Backbone oder das Kayak mit Dropstich Boden ohne Backbone? Die Sitze sind recht niedrig. Sitzt man da nicht ständig im Wasser wenn mal Wasser ins Boot kommt und man ohne Spritzverdeck fährt? Gruss Heiko

    Antworten
  2. Suche ein Boot für kleinere Touren in der Freizeit. Maximal Tagestouren. Bin 178 groß und schlank. Meine ersten Versuche hatte ich jetzt mit dem challenger Nr1 wenn das so heißt.

    Bisher hatte ich eigentlich an das Itiwit 500X gedacht. Wäre das hier eine Alternative? Würde lieber weniger als mehr Geld ausgeben und der die doch sportliche Sitz Weise beim Itiwit hat mich etwas abgeschreckt für eine Tagestour.

    Antworten
  3. Hallo Sebastian

    Gibt es Erfahrungswerte mit dem Advanced Elements Lagoon 1? Das Modell ist wohl schon länger auf dem Markt, inzwischen auch mit einem überarbeiteten Modell. Für welchen Einsatzzweck würdet ihr es empfehlen? Beurteilt nach Preis und Verarbeitung macht es erstmal keinen schlechten Eindruck und sollte mit einem Gewicht von etwas mehr 10 kg meines Erachtens auch leicht in der Handhabung und zu transportieren sein.

    Beste Grüße
    Mario

    Antworten
    • Hallo Mario,

      wir haben selbst mit dem Lagoon 1 keine Erfahrungen. Es ist schon ziemlich kurz und wir größere Paddler eher zu klein. Wenn du nicht allzu groß bist, könnte das Boot allerdings für dich eine Option sein. Aufgrund der Kürze des Bootes hast du natürlich auch weniger Platz für Gepäck und die Laufeigenschaften werden nicht die gleichen sein können wie bei längeren Kajaks. Wenn du aber nur gemütliche Nachmittagsausflüge unternehmen möchtest, sollte es aber ok sein.

      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  4. Hallo 🙂

    Ist in Zukunft auch ein Test vom Advanced Elements Expedition Elite geplant? (AE1009-XE)

    Dort würde mich vor allem ein Vergleich zum Gumotex Seawave interessieren.

    Liebe Grüße
    Chris

    Antworten
  5. Hallo, priama Test, aber eine Fragestellung finde ich auch hier nicht beantwortet. So wird hier, in vielen Test, berücksichtigt, ob und wie große Menschen in dem Kajak paddeln können. Ich als Leichtgewicht und Sitzzwerg, habe oft das Problem, dass ich ich nicht genug Gewicht aufs Boot bringe und zudem das Paddel sehr weit mit den Armen anheben muss. Auf Dauer gibt das Nackenschmerzen und macht wenig Spaß. Wie verhält sich das Advanced Elements in Bezug auf diese Kriterien?
    Grüße aus Hessen, Angie

    Antworten
    • Hi Angie,
      das können wir leider als „große“ Paddler nicht beurteilen, wie sich das Kajak bei kleinen leichtgewichtigen Personen verhält. Mit welchen Kajaks hattest du Probleme und welche Paddellänge hattest du verwendet?
      Viele Grüße
      Sebastian

      Antworten
      • Hi Sebastian,
        ich fahre ein Grabner Holiday, ein etwa 20 Jahre altes Modell ohne Hochdrucksitz und Stemmbügel. Mein Paddel ist ein ebenfalls in die Jahre gekommenes Bavaria Alupaddel mit einer Länge von 220 cm, das ist etwas kurz, aber für die hintere oder vordere Sitzposition hatte es bisher gereicht. Welche Paddellänge würdest du für Solofahrten empfehlen? Gefahren bin ich sonst noch Feststoffboote wie Prijon Taifun.

        Beste Grüße, Angie

        Antworten
    • Mach Dir aus Lexan eine V förmige Bodenplatte damit Du höher sitzt und nicht „einsinkst“.
      Wichtigst mit allen AE Booten ist die Wahl der Paddel, Standartpaddel sind zu kurz, was Du als kleiner Paddler sicher schon bemerkt und auch beschrieben hast. Ich selbst fahre 220er, bei schwierigen Bedingungen sogar 232er.
      Die mitgelieferten 4 teiligen Paddel sind zwar praktisch beim Transport aber zum Paddeln….ne, nicht wirklich.
      Bei meinen jüngeren, kleineren Schülern habe ich registriert, das Die mit gewinkelten Paddeln besser über die hohen Seiten kommen…musste mal probieren.

      Antworten
  6. Hallo Zusammen,

    erst mal ganz herzlichen Dank für diese Webseite. Als ( Wieder- ) Einsteiger, nach 30 Jahren, wäre es mir ohne Euere Seite verdammt schwer gefallen, eine vernünftige Wahl bei der Suche nach einem Kajak/Packraft zu treffen. Vielen Dank für Eure Arbeit.

    Jetzt zu einer fast banalen Frage :

    Ich kaufe für meine Frau und mich zwei Advanced Elements Frame TM Elite Kajak’s, die ich auch gerne, vorschriftsgemäß kennzeichnen würde.
    Bei einer vorgeschriebenen Höhe von 10cm für die Beschriftung frage ich mich allerdings, wo das ernsthaft gehen soll ?

    Unabhängig davon, ……….

    …….bei der Obermaterialbeschichtung ( Nylon ) scheint mir das Kleben von Buchstaben wenig sinnvoll.
    Bliebe die Möglichkeit einer Schablonenfolie zum Lackieren, aber mit was für einer Farbe ? ( die einerseits hält, anderseits das Material nicht beschädigt ) ?

    Für Tips und Anregungen wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße,
    Christian

    Antworten
    • Hallo Christian,
      wir haben selbst noch keine Boote dauerhaft beschriftet. Das scheint aus unserer Sicht nur ganz vorne am Bug oder hinten am Heck an der grauen Bootshaut möglich zu sein. Du könntest PVC Folie kaufen und erstmal darauf testen. Wenn das Ergebnis gut ist, dann klebst du es mit dem beiliegenden Kleber des Reparatursets auf. Ich würde den Namen für die äußere Kennzeichnung kurz halten. Alternativ könntest du zwei kleine D-Ring an der jeweiligen Stelle befestigen, Kennzeichnung ausdrucken und einlaminieren und mittels kleinen Karabinern (besser mit Kabelblindern , dann erfüllt es der Anforderung einer dauerhaften Kennzeichnung) an den selbst angebrachten D-Ringen und D-Ringen vom Gepäcknetz befestigen.
      Viele Grüße
      Sebastian

      Antworten
      • Hallo Sebastian,

        vielen Dank für Deinen Tip.

        Auf der Suche nach zwei gebrauchten Kajak´s habe ich festgestell, dass keines der Kajak´s die ich mir angeschaut habe, eine Kennzeichnung trug. Die Kajak´s in meiner Vergangenheit waren Festkajak´s unseres damaligen Vereins, die gekennzeichte waren, weil wir als Organisiation sie kennzeichnen mussten, zumal wir den Rhein befuhren.

        Deinen Tip mit PVC Farbe werde ich auf einem Stück Reparaturmaterial einfach mal ausprobieren.

        Ansonsten werde ich die Frage vermutlich anders auslegen 🙂 :

        SUP´S und Surfbretter sind von der Norm ausgenommen, weil sie die Vorgaben ( 10cm große Buchstaben, dauerhaft angebracht und sichtbar ) nicht erfüllen können.
        Das kann ich realistisch mit meinen Kajak´s dann auch nicht und mich auf die Eigentümerdeklaration beschränken.

        VG
        Christian

        Antworten
  7. Hallo,

    Wenn man das Advanced Elements Advanced Frame Convertible Elite mit dem steifen Drop Stitch Boden kauft kann man dann zusätzlich den Backbone mit einbauen oder geht das nicht. Wie schaut es aus wenn mal Wasser ins Boot kommt. Sitzt man dann gleich im Wasser? Der Boden der Sitze scheint sehr nahe am Drop Stitch Boden und nicht allzu hoch zu sein.

    Wegen der Nässe hätte ich mal noch einen Tip den ich von einem Schuhverkäufer erhielt. Man könnte die Stellen die nur schwer trocknen mit Collonil Carbon Pro einsprühen und imprägnieren. Das wirkt stark Wasser abweisen.

    viele Grüße

    Heiko

    Antworten
    • Hallo Heiko,

      eine Kombination des Drop-Stitch-Bodens mit einem Backbone wäre theoretisch möglich aber hier gibt der Hersteller selbst an, dass beide nicht für den kombinierten Einsatz gedacht sind und auch keine bessere Laufeigenschaften bringen. Daher solltest du nur eines von beiden verwenden.

      Beim AdvancedFrame Convertible ist das Sitzkissen etwas höher, so dass man nicht schnell im Nassen sitzt, auch wenn mal etwas mehr Wasser im Boot sein sollte. Beim AdvancedFrame 1er ist das Sitzkissen in der Tat ziemlich flach, aber auch hier haben wir keine schlechte Erfahrung gemacht. Das integrierte Verdeck hält viel Spritzwasser ab und wenn mal etwas Wasser ins Boot kommt, sammelt es sich oft direkt unter der einlegbaren Bodekammer an. Ansonsten könntest du auch einfach ein kleines aufblasbares Sitzkissen auf dem Sitz legen. Das funktioniert in vielen Fällen ganz gut, wenn der Sitz nicht so bequem oder einem zu niedrig ist.

      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  8. Hallo,

    vielen Dank für Eure zahlreichen durchgeführten Tests. Für mich stellt sich die Frage nach dem Platz im Fuß- und Beinraum und der Rückenlehne, da ich 2m groß (bei 100 kg) bin, hätte ich gern ein Kajak (aufblasbar) welches auch für längere Touren den entsprechenden Platz bietet und auch robust ist.

    Welches Kajak wäre da am besten geeignet, dass Advanced Elements AdvancedFrame, Itiwit x500 oder ein anderes?

    Vielen Dank.

    Viele Grüße
    Norman

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    • Hallo Norman,
      das AdvancedFrame und Itiwit x500 könnten vom Platzangebot recht knapp werden. Ich würde dir das nortik scubi 1 XL empfehlen. Das offene Kajak bietet sehr viel Platz und einen hohen Sitzkomfort. Das scubi 1 XL lässt sich zusätzlich mit einem Verdeck, Steuerruder und einem Drop-Stitch Boden ausstatten. Auch mit optionalem Verdeck wirst mit deiner Körpergröße noch ausreichend Platz haben, dich nicht eingeengt fühlen und noch genügend Gepäck mitnehmen können.
      Viele Grüße
      Sebastian

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  9. Hallo Sebastian,

    vielen Dank für diese sehr ausführliche und kompetente Seite. Sie hat mir beim Einstieg in das Thema Schlauch-/Faltkajak echt geholfen und ich habe mir mittlerweile eine Advanced Elements Advanced Frame gekauft, mit dem ich bis auf Kleinigkeiten (u.a. Handling der kleinen gelben Ventile) sehr zufrieden bin.
    Ich habe allerdings Bedenken, dass der Boden des Boots irgendwann an den Knickstellen (wie beim Faltskajak nicht zu vermeiden) bricht/undicht wird. Man sieht bereits deutlich mehrere dieser Stellen, auch wenn bisher alles dicht ist.
    Wie ist eure Erfahrung damit, auch bei anderen Booten?

    Viele Grüße
    Sebastian

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    • Hallo Sebastian,
      nach Gebrauch und sogar nach Produktion eines Schlauch-/Faltkajaks wird die Bootshaut nie ohne Falten glatt sein. Oberflächliche Knickstellen bzw. Falten sind normal und unproblematisch, solange die Bootshaut nicht brüchig wird. Wir haben Advanced Elements Kajaks schon mehrere Jahre im Einsatz. Uns ist bis jetzt nicht aufgefallen, dass die Bootshaut brüchig wird. Wichtig ist, dass sich ein Boot nicht über Jahre eng zusammengelegt gelagert wird. Man sollte sein Boot regelmäßig nutzen, locker zusammengepackt / leicht aufgepumpt / zeitweise aufgebaut lagern, nicht immer an den selben Stellen fallten, sodass es sich nicht kaputt liegt.
      Viele Grüße
      Sebastian

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  10. Hi Leute,
    durch euren schönen Test konnte ich mich endlich mal für ein Boot entscheiden!

    Ich habe nun einige Fahrten mit dem AE Kayak Frame gemacht, vorwiegend in der Spree bei Treptow.
    Meine Erfahrungen zum größten Nachteil, dem trocknen sind bisher unproblematisch. Es ist ja auch Sommer. Wir haben einen Dachboden zum Wäsche trocken, dort steht es dann aufgepumt in einer Ecke – Ein Stahlseil zum abschließen habe ich um einen Schlauch gezogen.
    Das die Oberdecke nicht ganz Wasserdicht ist, habe ich auch bemerkt – aber wirklich nur, als ich etwas Ladung vorne festgemacht habe. Die entstandene Mulde sammelt das Wasser und selbiges läuft dann ins Boot zur tiefsten Stelle – unter den Hintern. Gut, wenn man auf die Schnelle ein Handtuch dabei hat zum Wasser aufnehmen bzw. draufsetzen 😉
    Vielleicht kann man ja mal was aus Plane drumherum basteln?! Speziell für die kälteren Jahreszeiten.

    Eine Frage habe ich noch an euch: was denkt ihr, über eine Fußstütze? Es gibt ja extra ein aufblasbares Kissen von AE für etwas happige 50€. Diese Art von Kraftübertragung zur Torso Rotation (Beine an Hüfte an Torso) könnte ja für den regelmäßigen Paddler durchaus von größerer Bedeutung sein..
    Beste Grüße aus Berlin
    Malte

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    • Hi Malte,
      vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Die Spree bei Treptow ist echt schön! Das AdvancedFrame Ultralite hat eine Fußstütze inklusive. Ich bin mit meinem Bruder auf dem Tegernsee abwechselnd das AdvancedFrame ohne Fußstütze und das AdvancedFrame Ultralite mit Fußstütze gepaddelt. Ich fand das Paddeln mit Fußstütze deutlich angenehmer. Ich finde es nur schade, dass originales Bootszubehör oft echt teuer ist. Ich frage mich auch, was da 50 Euro kostet. Naja, so ist es nun mal. Ich persönlich würde sie mir kaufen, weil sie das Paddeln deutlich verbessert.
      Viele Grüße
      Sebastian

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    • Ich hab seit 14 Jahren AE Kajakks, den kleinen und auch den 4 meter single.
      Bin hier in Nordnorwegen auf WW 2 und natürlich auch auf See unterwegs.
      Ich empfehle Dir einen 25/30 cm Gummiball als Fusstütze. Der Ball gibt Dir die Möglichkeit die Knie hoch zubekommen, was bei schwierigen Bedingen bekanntlich zur Stabilität beiträgt.

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  11. Hallo,
    ich fahre dieses Boot seit einigen Wochen und verwende den Backbone. Die Fahreigenschaften des Bootes überzeugen mich vollständig.
    Wenn nur nicht immer wieder der nasse Hintern wäre. Der Sitz selbst nimmt die Feuchtigkeit auf, sodass man die Nässe eigentlich nicht vermeiden kann. Verschiedene Versuche, selbst Änderungen vorzunehmen führten nicht zum Erfolg. Habt ihr noch eine Idee?

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    • Hallo Wolf,
      das konnten wir bei unserem AdvancedFrame nicht feststellen. Entweder holst du dir Wasser ins Boot (z.B. Paddeln im Wildwasser ohne Spritzschürze, lange Touren mit Doppelpaddel ohne Tropfringe, ständiges Ein- und Aussteigen mit Wasserschuhen, …) oder eine Verklebung ist undicht. Am Bug und Heck hast du schwarze Streifen. An diesen beiden Stellen ist äußere Bootshaut verklebt. Die kleinste Undichtigkeit dort könnte dazu führen, dass nach einer halben Stunde Paddeln ein halber Liter Wasser im Boot steht. Am besten kontaktierst du deinen Händler, wo du es gekauft hast.
      Viele Grüße
      Sebastian

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      • Hallo Sebastian,
        das Boot ist vollständig intakt. Es genügt, dass, wenn man am seichten Ufer aus dem Wasser einsteigt und zwangsläufig ein wenig Wasser mit ins Boot nimmt. Beim Sitzen erzeugt man die tiefste Stelle im Boot, an der sich dann auch das Wasser sammelt und in den Sitz zieht. Der Sitz hat direkten Kontakt zum Boden. Diese Problematik wird bereits in diesem Test angesprochen.
        Auch ist der Reißverschluss nicht absolut dicht.
        Im Ergenis bedeutet es, wenn man sich, wie auch immer, etwas Wasser ins Boot holt, dann sitzt man auch im Wasser.
        Das ist wirklich schade, weil ich ansonsten von diesem Boot begeistert bin.
        Gruß
        Wolf

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        • Hi Wolf,
          ja, deine Ausführungen stimme ich vollkommen überein. Auf Paddeltouren mit 2-3 Ein- und Ausstiegen ist es mir jedoch noch nicht aufgefallen, dass mir dadurch das Gesäß nass wurde. Vielleicht liegt es u.a. daran, dass ich von meinen Füßen einzeln das Wasser abschüttel, bevor ich den Fuß in den Innenraum des Bootes nehme. Das AdvancedFrame Ultralite hat beispielsweise ein deutlich höheres Sitzpolster. Hier wurde ein höheres Sitzpolster gewählt, weil es keine Luftkammer sondern nur eine Matte im Boden gibt. Ich hatte mal dieses Sitzkissen für ein anderes Schlauchkajak genommen und unter den Sitz gelegt, um mein Gesäß vor Nässe im Innenraum zu schützen. Alternativ wäre auch dieses Sitzkissen interessant.
          Viele Grüße
          Sebastian

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        • Ich habe mir aus Lexan eine Formschale gesägt, dann nach Erwärmung mit der Heissluftpistole in Kielrichtung V Förmig verformt.
          Das Boot läuft deutlich besser und meine Gesässbacken bekommen auch im steinigen WW keine blauen Flecken mehr.
          Bist Du interresssiert an mehr Info sende ich gerne Bilder

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          • Hallo Heinz,
            interessant! Könntest du uns bitte ebenfalls ein paar Fotos davon senden? (E-Mail: info[at]paddleventure.de)
            Viele Dank
            Sebastian

  12. Hallo Christian, hallo Sebastian,
    vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Er hat sehr zu meiner Entscheidung beigetragen, dass Kajak zu kaufen.
    Ich hatte anfangs ein ITIWIT Touring 2, welches mir jedoch zu langsam war. Dann bin ich auf das ITIWIT X500 umgestiegen, welches ich nach wenigen Tagen zurückbrachte – von ca. 10 Stunden Paddelzeit verbrachte ich ca. 8 Stunden damit, das gekenterte Boot umzudrehen, auszuschaufeln und wieder hineinzuklettern. Vorteil: Das kann ich nun. Nachteil: Es raubt einem jede Freude am Paddeln. Für Anfänger ist das überhaupt nicht geeignet. Hier hoffe ich auf deutlich mehr Stabilität beim AE1012.
    Ich danke nochmals und wünsche eine schöne Saison!
    Viele Grüße
    Tobias

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    • Hey Tobias,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns, dass dir der Artikel geholfen hat 🙂 Bis jetzt hat es uns immer viel Spaß bereitet, das AdvancedFrame zu paddeln. Letztes Jahr waren wir mit diesem Kajak in Berlin auf der Spree. Auch größere Wellen durch vorbeifahrende Schiffe hat das AdvancedFrame gut weggesteckt und man fühlte sich sehr sicher im Boot.
      Dir auch eine schöne Saison!
      Sebastian

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  13. Ich selber fahre seit Jahren das AE1012. Positiv ist das der wirklich sehr robust ist und bis WWII geeignet ist. Relativ schnell und vorallem Spurtreu. Er wackelt nicht hin und her wie der Gumotex Swing. Warum ich trotzdem den AE1012 nicht mehr kaufen würde: sehr schwer, vorallem wenn man noch der Backbone und Durafloor verwendet, aber größte Nachteil ist das Trocknen, es dauert wirklich Tage bis Bug und Heck (innendrin) richtig trocken ist, auch wenn man den kompletten Schlauch rausnimmt. Noch ein kleiner Nachteil, der Finne ist zwar klein aber leider nicht abnehmbar, manchmal verflucht man dies 😉

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    • Hi,
      danke für dein Feedback. Es ist immer gut, wenn weitere Meinungen und Erfahrungen zum Boot als Kommentar hinterlassen werden 🙂 Wir selbst sind das AdvancedFrame noch nicht im Wildwasser gefahren. Dann muss das Kajak schon sehr nass gewesen sein, dass du die Schläuche herausnehmen musstest. Wir legen es nach dem Paddeln im Keller. Im Innenraum an Bug und Heck packen wir noch unter den Schlauch jeweils ein Paddelblatt, damit es besser trocknen kann. Ich denke, dass das Swing 1 das bessere Flusskajak, vor allem für Wildwasser ist. Für Seen und ruhige Flüsse finde ich das AdvancedFrame als 1er Kajak aufgrund des besseren Geradeauslaufs richtig klasse. Hier sollte der Innenraum dann auch nicht allzu nass werden.
      Viele Grüße
      Sebastian

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  14. Hallo,

    finde euere Infos sehr hilfreich. Ich überlege mit meiner Frau ein Kanu zu erwerben. Wäre eine gute Ergänzung zu unseren Wohnmobiltouren. Jetzt will unser Nachbar von gegenüber ein Advanced Elements AirFrame 2 für 300€ verkaufen. Kajak ist in einem guten Zustand. Ich konnte aber bisher nichts im Internet über Alter , Zubehör etc. finden. Für Informationen, Bedienungsanleitungen, Herstellungsjahr wären wir sehr dankbar. Eventuell enstehende Kosten werden wir natürlich erstatten! Vielen Dank schon mal für die vielen Hinweise auf der Internetseite.
    Grüsse aus dem Münsterland
    Bernd Woeste

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