Der Ortlieb Gear-Pack ist Rucksack und wasserfester Packsack zugleich. Wir haben ihn uns vor mehr als einem Jahr zugelegt, da wir als Kajaker auf wasserfeste und widerstandsfähige Ausrüstung angewiesen sind. Zudem haben wir nach einem Rucksack gesucht, der auch der perfekte Begleiter für unsere Touren mit Packrafts sein kann. Unsere Erfahrungen mit dem Ortlieb Gear-Pack möchten wir euch in diesem Testbericht schildern.
1,28 kg 40 L 66 x 30 x 19 cm PD620, PS620C Deutschland
Den Gear-Pack von Ortlieb gibt es in drei verschiedenen Varianten: 25L, 32L und 40L. Wir haben uns für die größte Variante entschieden. Dank des Rollverschlussystems kann man nicht benötigtes Volumen von der Höhe einfach reduzieren. So bekommt man den Rucksack auch bei weniger Inhalt auf ein kompaktes Maß.
Den Ortlieb Gearpack gibt es in verschiedenen Größen
Bei den Abmaßen der 40L Version ähnelt der Rucksack herkömmlichen Wanderrucksäcken mit gleichem Volumen. Bei den eingesetzten Materialien unterschiedet sich der Ortlieb Gear-Pack von den meisten anderen Wanderrucksäcken. Der Gear-Pack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite setzt der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe ein. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Staub- und Wasserdichtigkeit, das heißt der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser aus allen Richtungen. Diese Schutzklasse haben auch die üblichen Packsäcke von Ortlieb. Bei starkem Regen oder Eintauchen ins Wasser könnte dennoch Wasser eindringen.
Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack
Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack
Von den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung macht der Rucksack einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Besondere am Gear-Pack ist, dass man das Tragesystem komplett abnehmen kann. Zunächst möchten wir den Gear-Pack als Rucksack genauer unter die Lupe nehmen, und anschließend als Packsack.
Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack
Mit dem Gear-Pack hat Ortlieb kein Packsack mit Tragefunktion entwickelt, sondern einen vollwertigen (Wander-) Rucksack und Packsack zugleich. Das hochwertige und konfigurierbare Tragesystem macht den Gear-Pack von Ortlieb sogar zu einem richtigen Wanderrucksack. Einzig die fehlenden Innen- und Außentaschen sind zu bedenken. Da er aber auch als Packsack seine Funktion erfüllen muss, macht eine Aufteilung in mehreren Innenfächern keinen wirklichen Sinn. Nichtsdestotrotz wäre in der Innenseite ein kleine Tasche für Wertgegenstände, wie Schlüssel und Portemonnaie, die schnell griffbereit sein sollten, wünschenswert gewesen.
Das Tragesystem verfügt über einen Brust- und Hüftgurt. Der Brustgurt lässt sich in der Höhe verstellen. Die Schultergurte lassen sich nicht nur angenehm auf dem Rücken tragen, sondern durch die Lastenkontrollgurte an dem jeweiligen Schultergurt lässt sich die Trageposition optimal anpassen. Über den Klettverschluss können die Schultergurte nicht nur abgenommen werden, sondern so lässt sich das Tragesystem auch von der Höhe verstellen.
Das Tragesystem ist höhenverstellbar
Das Tragesystem lässt sich zudem komplett abnehmen
Der Hüftgurt ist ebenfalls gut verarbeitet und bequem. Wer keinen Hüftgurt mag, kann auch diesen einfach abnehmen. Gerade wenn man den Gear-Pack im Alltag verwendet, ist ein Hüftgurt nicht unbedingt notwendig und auch nicht praktisch.
Wer Ortlieb-Produkte kennt, weiß, dass der Hersteller bei vielen seiner Rucksäcken und Taschen auf Rollverschlüsse setzt. Somit verfügt auch der Gear-Pack über dieses Verschlusssystem, welches 3-4 Mal eingerollt werden sollte, damit der Rucksack auch von oben vor Wasser geschützt ist. Über den Rollverschluss ist weiterhin ein Kompressionsgurt angebracht, womit sich der Rucksack bei weniger Inhalt auch gut in der Höhe komprimieren lässt.
Der Brustgurte ist höhenverstellbar
Rollverschluss mit Kompressionsgurt
Was schnell griffbereit sein soll, gehört ansonsten in den Seitennetztaschen. Standardmäßig wird aber nur eine Seitennetztasche mitgeliefert. Falls man wie bei vielen anderen Rucksäcken auf zwei Seitennetze zurückgreifen möchte, muss man diese zusätzlich erwerben. Hier halt Ortlieb also definitiv ein wenig gespart. In den Seitentaschen bekommt man aber echt einiges rein, auch wenn der Rucksack ziemlich vollgepackt ist. Dadurch dass die Netze nicht sehr eng am Rucksack anliegen, sind sie sehr gut nach Außen dehnbar.
Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen
Ähnlich verhält es sich mit den Seitenstraps zur besseren Befestigung der Ausrüstung, die in den Seitentaschen gepackt werden können. Ein 4-teiliges Doppelpaddel passt super in die Seitennetze. Richtig Halt bekommen sie aber erst durch die Seitenstraps.
Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen
Auch wenn ihr den Rucksack nie als Packsack nutzen würdet, habt ihr mit dem Rucksack einen großen Vorteil. Durch die abnehmbaren Elemente, lassen sie sich auch austauschen. Wie praktisch Seitennetze an der Seite eines Rucksacks sind, so schnell passiert es auch, dass sie durch spitze Gegenstände Schaden nehmen. Beim Gear-Pack könnt ihr die Netze unkompliziert austauschen. Dafür gibt auf jeden Fall einen großen Pluspunkt bezüglich Nachhaltigkeit, da man den Rucksack selbst „reparieren“ kann, was die Nutzungsdauer erhöht.
Seitdem wir den Ortlieb Gearpack besitzen, nutzen wir ihn auch als Rucksack für den wöchentlichen Einkauf. Dadurch, dass es keine weiteren Innentaschen oder Trennungen im Rucksackinneren gibt, ist er an der Kasse sehr schnell eingeräumt oder eben so schnell zuhause auch wieder ausgepackt. Für uns hat sich der Rucksack als perfekter Begleiter für den Einkauf erwiesen.
Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack
Wenn man die Schultergurte, die Seitentaschen, den Hüftgurt und Kompressionsgurt abnimmt, verwandelt sich der Rucksack in einem Packsack. Es ist doch schon eine kleine Fummelei bis man alle Elemente komplett abgenommen hat. An sonnigen Tagen und bei wenig Wellengang lassen wir für kürzere Paddeltouren das Tragesystem dran und schnallen den Rucksack einfach so auf das Kajak, was auch gut funktioniert. Man muss eben nur aufpassen, dass keine der Gurte im Wasser hängt.
Für längere Ausflüge und vor allem wenn es doch mal regnen kann, dann ist man auf der sicheren Seite die ganze Elemente abzunehmen. Gerade bei Mehrtagestouren, wo man zwischenzeitlich den Packsack nicht als Rucksack nutzen möchte, lohnt es sich den Gear-Pack komplett in einem Packsack zu verwandeln.
Auch vom Design überzeug der Gear-Pack
Ohne Tragesystem ist der Gear-Pack ein Packsack
Zusätzlich lässt sich auch die Rückenpolsterung herausnehmen, die dann als Sitzunterlage verwendet werden kann. Mit seinem 40L Volumen lässt sich im Packsack so einiges verstauen. Bisher hatten wir ihn schon auf mehreren kürzeren Kajaktouren dabei gehabt und hat sich als treuer Begleiter erwiesen. Auf der einen Seite lässt sich für die An- und Abreise zum Wasser einiges an Ausrüstung mit dem Gear-Pack transportieren. Auf dem Wasser hält er Jacke und Wertsachen oder die Fotoausrüstung zuverlässig trocken.
Ausgerollt zeigt der Packsack sein volles Volumen
Im Inneren lässt sich viel unterbringen
Der Packsack ist auch nicht zu groß und findet auf den meisten Verdecks von Luftkajaks Platz. Mit einem Gepäcknetz, wie man es beispielsweise beim Itiwit x100+ findet, ist der Ortlieb Gear-Pack sicher angebracht.
Der Packsack lässt sich ideal auf einem Kajak befestigen (hier das ITIWIT X100)
Richtig praktisch ist die Befestigung auf dem Verdeck des Bugs. Dank des Rollverschlusses hat man auch auf dem Wasser einfachen Zugriff zum Inhalt des Packsacks.
Auf dem Verdeck ist der Packsack stets griffbereit
Stärken und Schwächen des Gear-Packs
Ortlieb ist der Hersteller für Packsäcke und hat sich in letzter Zeit immer mehr in Richtung Rucksäcke vorgetastet. Mit dem Gear-Pack beweist Ortlieb, dass sie beides auch richtig gut in Einklang bringen können. Für uns ein Rucksack, der auch außerhalb des Wasserspots eine gute Figur macht, wie für den Einkauf mit dem Fahrrad. Dank der guten Konfigurierbarkeit lässt er sich jederzeit an die eigenen Bedürfnissen anpassen.
Ein großer Pluspunkt ist ohne Zweifel auch die Herstellung in Deutschland. Dies hat leider Seltenheitswert im Outdoorbereich und die meisten Produkte werden in Asien produziert. Hier sehen wir den höheren Anschaffungspreis auf jeden Fall gerechtfertigt, da auch die Materialqualität und Verarbeitung stimmt.
Das hat uns gefallen
+ Rucksack und Packsack + guter Tragekomfort + abnehmbares und austauschbares Tragesystem + stabiles Material und gute Verarbeitung + auch im Alltag sehr gut verwendbar + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– keine Innentaschen – zweite Seitennetztasche und Seitenstraps sind nicht im Lieferumfang – keine Rückenpolsterung bzw. Lüftung (vgl. Ortlieb Two Pack)
Fazit zum Ortlieb Gear-Pack
Uns wird der Ortlieb Gear-Pack nicht nur auf unseren Kanutouren begleiten, sondern auch im Alltag. Wir sind gespannt, wie sich der Rucksack auf langer Sicht im Einsatz schlägt und werden den Artikel hier auch dazu zu späteren Zeitpunkten immer wieder ergänzen. Von unseren ersten Eindrücken und Erfahrungen mit dem Gear-Pack können wir euch den Rucksack empfehlen.
Das Gumotex Rush 2 ist das neueste Schlauchkajak mit Drop-Stitch Technologie des Herstellers. Es ist ein offenes Kajak, das sich optional mit einem 1-er oder 2-er Verdeck ausstatten lässt. 2019 konnte das Kajak auf der PADDLE EXPO einen Award für „Produkt des Jahres“ in der Kategorie Freizeit und Erholung gewinnen. Gründe waren u.a. die umweltfreundliche Produktion, die einzigartige Konstruktion und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Seit Anfang 2020 ist das neue Luftkajak erhältlich. Wir sind das Rush 2 auf Seen, Flüssen und im Wildwasser gepaddelt. Im folgenden Artikel findest du unsere Eindrücke zum Boot.
2 420 cm 81 cm 15,5 kg 69 x 48 x 28 cm 195 kg Nitrilon
Produktionsland: Luftdruck:
Tschechien 0,5 bar (Boden) 0,25 bar (Seiten)
Welches Modell wurde getestet?
Modelljahr 2020 mit Spritzdecken (1er und 2er Variante, als optionales Zubehör erhältlich)
Wie ist der Test entstanden?
Das Gumotex Rush 2 wurde uns auf Leihbasis von Arts-Outdoors, einem Fachgeschäft und Online Shop für Outdoor Ausrüstung sowie dem deutschen Gumotex Distributor, zur Verfügung gestellt. Unser Testbericht ist unabhängig vom Hersteller oder Shop und spiegelt unsere eigene Meinung zum Boot wieder.
Im Lieferumfang des aufblasbare Kajaks befindet sich ein wasserdichter 100 L Transportrucksack, der sich für kurze Strecken zum Wasser angenehm tragen lässt. Im Vergleich zu den vorjährigen Rucksäcken von Gumotex wurden die Schultergurte breiter ausgelegt, was den Tragekomfort erhöht. Das Boot selbst befindet sich in einem zusätzlichen Transportbeutel.
In dem mitgelieferten Rucksack passt sogar noch das 2-Personen Verdeck, inkl. der Querstreben, rein. Das aufblasbare Kajak wiegt selbst 15,5 kg und das Verdeck mit seinen Querstreben und Einschubringen fast 3,5 kg.
Die komplette Paddelausrüstung (2 Schwimmwesten, 2 Doppelpaddel und eine Luftpumpe) passt aber nicht rein. Hier benötigst du dann einen größeren Gumotex Rucksack (135 L) oder den Ortlieb X-Tremer (150 L). Alternativ kannst du einem zusätzlichen Rucksack bzw. einer Tragetasche transportieren.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Im Lieferumfang ist bereits ein Transportrucksack enthalten
Die Sitze und Fußstützen werden vor dem Aufpumpen des Bootes im Inneren montiert. Beide Elemente wirken sehr gut verarbeitet. Die Fußstützen werden mit dem Mund aufgeblasen. Typischerweise haben die Fußstützen von Gumotex in der Mitte einen Gurt zur Befestigung. Die Fußstützen des Rush haben jedoch jeweils zwei Gurte an den Seiten und können so nicht mehr nach links oder rechts wegrutschen.
Die Sitze bestehen aus einem festen Schaumstoff, der einen recht starren und harten Eindruck macht. Das Sitzkissen wird am Kajakboden mit einem Gurt befestigt. Die genaue Position lässt sich je nach Belieben über den Gurt einstellen. Zusätzlich hat die Rücklehne zwei Gurte zur Befestigung an den Seitenwänden, womit sich die Rückenlehne ebenfalls individuell justieren lässt.
Die zwei Schaumstoffsitze des Gumotex Rush 2
Die Fußstütze wird über zwei Gurte im Boot befestigt
Außerdem ist eine Richtungsfinne für einen verbesserten Geradeauslauf dabei, die vor dem Aufbau am Boden des Bootes angesteckt werden kann. Die Anbringung der Sitze, Fußstützen und der Finne funktionierte sehr unkompliziert und einfach.
Gumotex ist eigentlich bekannt für seine Boote mit knalligen Farben. Das Rush ist in einem schlichten grau und schwarz gestaltet. Ausgerollt erinnert uns das Kajak an das Gumotex Seawave, nur dass es etwas kürzer ist. Dennoch finden wir die Länge von 420 cm und Breite von 81 cm sehr gut für ein 2-Personen Schlauchkajak, welches auch gleichzeitig anspruchsvolle Solo-Tourenpaddler anspricht, die das Kajak alleine paddeln möchten.
Die mitgelieferte Finne sorgt zusätzlich für einen verbesserten Geradeauslauf
Zusammengerollt ist das Rush 2 für ein 2er Schlauchkajak ziemlich kompakt
Das Kajak ist innerhalb weniger Minuten aufgepumpt. Dafür verwendest du am besten mindestens eine 2×2 L Doppelhubpumpe, sodass du bei jedem Hub Luft in die Kammer pumpst. Das Boot besitzt insgesamt drei voneinander getrennte Luftkammern, die allesamt über Push-Push Ventile aufgepumpt werden. Im Vergleich zu vielen anderen Gumotex Booten haben Gumotex Schlauchkajaks mit Drop-Stitch Boden kein Überdruckventil, dass beispielsweise den Boden vor einem Überdruck beim Aufpumpen schützt.
Was ist Drop-Stitch? Bei der Drop-Stitch Technologie sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer zusätzlich mit Textilfäden verworben. Erst dadurch ist ein deutlich höherer Luftdruck möglich, als bei Luftkammern ohne die verworbenen Fäden. Die Luftkammer erreicht somit eine sehr hohe Formstabilität und Steifigkeit. Die Drop-Stitch Technologie ist bei SUP Boards (Stand Paddling Boards) sehr verbreitet, und findet bei Schlauchkajaks immer mehr Verwendung. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Drop-Stitch Kajaks.
Auseinander gerollt erinnert uns das Rush 2 an das Seawave
Das Gumotex Rush 2 lässt sich am besten mit einer Doppelhubpumpe aufpumpen
Der Drop-Stitch Luftboden muss auf bis zu 0,5 bar aufgepumpt werden, und die Seitenwände auf bis zu 0,25 bar. Für die Überprüfung des korrekten Luftdrucks empfiehlt sich eine Luftpumpe mit Manometer oder ein separates Manometer für Push-Push-Ventile.
Das Kajak besitzt drei separate Luftkammern und wird somit über drei Ventile aufgepumpt
Zuladung und Platzangebot
Mit einer maximalen Zuladungsgrenze von 195 kg hat das Rush im Vergleich zu den anderen Gumotex Schlauchkajaks mit ähnlichen Abmessungen die niedrigste Zuladungskapazität. Zwei kräftigere Paddler mit Gepäck kommen hier sehr schnell an die Grenzen des Bootes. Ein Gumotex Solar mit ähnlichen Abmessungen hat eine Belastungsgrenze von 270 kg.
Es gibt drei verschiedene Sitzpositionen im Kajak, sodass sich das Kajak als 1- oder 2-Personen Kajak paddeln lässt. Bei beiden Konfigurationen gibt es genügend Beinfreiheit. Mit einer Körpergröße von 189 cm haben wir auch hinten im Boot ausreichend Platz, und hinter dem Rücksitz war noch ordentlich Luft. Hier lässt sich ein kleiner Ruck- oder Packsack platzieren und mit einer Schnur befestigen. Wenn du das Rush alleine paddelst, gibt es sehr viel Platz für die Mitnahme von Gepäck.
Das Rush 2 als 1-Personen Kajak
Das Rush 2 als 2-Personen Kajak
Auch für große Personen bietet das Gumotex Rush 2 ausreichend Beinfreiheit
Bei dem Design des Rumpfes hat Gumotex einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Durch den intelligenten Einsatz von Drop-Stitch-Elementen hat es der Hersteller geschafft, bei einem reinen Schlauchkajak (ohne Versteifungselemente mittels Gerüst oder Stangen) einen schön ausgeformten Rumpf zu erzeugen. Gumotex spricht von einer hydrodynamischen Bootsform, welche also mit weniger Widerstand durch das Wasser gleiten soll. Es kommt dem Rumpf eines klassischen Festrumpfkajaks sehr nahe. Aufgrund des Luftauftriebs kann man aber nicht von identischen Fahreigenschaften reden. Aber für ein reines Schlauchkajak verspricht das Rumpfdesign bessere Fahreigenschaften auf dem Wasser. Außerdem gibt es zusätzlich zur Richtungsflosse einen vorderen Längskiel, das richtungsstabilisierend wirken soll.
Im Bereich der Bodenventils kann im Drop-Stitch Boden sporadisch eine kleine Blase auftreten. Das hatten wir beim ersten Aufpumpen festgestellt (siehe Foto). Die kleine runde Auswölbung kann bei jedem Aufpumpen anders aussehen oder sogar gar nicht vorhanden sein. Bei einem zweiten Einsatzes Bootes war die Stelle komplett verschwunden.
Grund für die Auswölbung ist, dass auf Höhe des Ventils konstruktionsbedingt keine Fäden zwischen der oberen und unteren Innenwand der Luftkammer angebracht werden können. Dabei handelt es sich um keinen Verarbeitungsfehler oder Qualitätsmangel, sondern ist bei Drop-Stitch Konstruktionen durchaus üblich.
Für ein aufblasbares Kajak hat das Rush einen sehr gut ausgeformten Rumpf. Der Boden besteht aus Drop-Stitch
Das Boot ist aus Nitrilon gefertigt, wobei es sich um ein beidseitig mit Kautschuk-ummanteltes Polyestergewebe handelt. Mit dem Material haben wir über die letzten Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir mussten bei unseren Gumotex Kajaks nach etlichen Einsätzen keine einzige Stelle flicken, obwohl unsere Boote schon so einiges aushalten mussten. Am Ende haben wir sicherlich auch in der ein oder anderen Situation Glück gehabt. Nichtsdestotrotz lässt sich das Material nicht mit der PVC-Folie von günstigen Schlauchkajak vergleichen, wie etwa von Intex oder Sevylor. Neben des eingesetzten Materials überzeugt auch die Verarbeitung, denn die Seiten- und die Bodenkammer sind miteinander sehr sauber verklebt.
Bug und Heck sind durch Einsatz von Drop-Stitch gut ausgeformt
Zusätzlich ist das Rush mit zwei Tragegriffen am Bug und Heck sowie einer Lenzöffnung am Heck ausgestattet. Die Lenzöffnung ist dann praktisch, wenn bei Wildwasserfahrten doch mehr Wasser ins Boot kam. Es ist deutlich leichter das Wasser aus dem Boot durch die Lenzöffnung abfließen zu lassen. Gumotex gibt für das Rush eine Wildwassertauglichkeit von bis zu Stufe 2 an. Außerdem lässt sich das Rush mit einem Steuerruder ausstatten, was vor allem für Tourenpaddler sehr interessant ist.
Die Lenzöffnung befindet sich hinten am Heck
Das optionale Verdeck
Gumotex bietet für das Rush 2 zwei unterschiedliche Verdecks als Zubehör an, welche entweder mit einer oder zwei Sitzluken versehen ist. Beide Verdecks gibt es ausschließlich in rot/schwarz. Das grüne/schwarze Verdeck gibt es aktuell nur für das Gumotex Rush 1.
Beim Verdeck liegen noch 3 Querstreben bei, damit es nicht durchhängt. Diese Querstreben musst du vor dem Aufpumpen des Bootes montieren. Nach dem Aufpumpen bringst du das Verdeck an. Vor der Anbringung des Verdecks musst du die Klettabdeckungen an den Seitenschläuchen lösen, was am Anfang etwas kraftaufwendig ist. Die Anbringung des Verdecks selbst ist dann sehr einfach und passgenau. Das Verdeck wird auf die Klettstreifen gelegt und mit den Klettabdeckungen wieder verdeckt. So ist das Verdeck beidseitig mit Klettverschluss befestigt. Es sitzt somit sehr fest auf den Seitenschläuchen und auch bei größeren Wellen oder im Wildwasser gelangt durch die Klettabdeckung so gut wie kein Wasser ins Bootsinnere. Ein weiterer positiver Nebeneffekt hat die Klettabdeckung am Boot auch bei Nicht-Nutzung des Verdecks. Es schützt den Klettverschluss vor Dreck.
Die Spritzdecke für 2 Personen mit Querstreben und Einschubringen kostet laut Hersteller 495€, für eine Person 441€. Wir finden den Preis der Verdecks schon ziemlich teuer und können diese Preisgestaltung auch nicht wirklich nachvollziehen.
Das 2-Personen Verdeck als Zubehör mit großem Gepäcknetz auf dem Heck
Das Verdeck wird mit Klettverschluss befestigt
Im Vergleich zum 1er Verdeck vom Seawave befindet sich hier die Sitzluke etwas weiter vorne
Bei den Süllrändern hat Gumotex endlich nachgebessert. Wer wilderes Gewässer oder zur kälteren Jahreszeit mit Spritzschürze paddelt, wird von der Verbesserung profitieren. Das ist eine echte Verbesserung im Vergleich zum Framura, Swing oder Seawave. Bei den bisherigen Kajaks hielt oft der Einschubring nicht zusammen, die Spritzschürze ließ sich nur mühselig befestigen und ist oft wieder abgegangen. Das sollte beim Rush deutlich besser klappen, da der Süllrand anders vernäht ist und die Enden des Einschubrings mit einem winkelartigen Kupplungselement verbunden werden. Trotz der Verbesserung kann man es nicht mit dem Süllrand eines Festrumpfkajaks mit Neoprenschürze vergleichen.
Kupplungselement für das Verbinden des Einschubrings
Das Kupplungselement hält den Einschubring gut zusammen
Ein weiterer Pluspunkt des Verdecks ist, dass es die Verstauungsmöglichkeiten von Gepäck deutlich erhöht. Gumotex hat jeden Platz auf dem Verdeck genutzt, um Gepäcknetze anzubringen. Die feinmaschigen Gepäcknetze sind ideal für das Verstauen von kleinen Utensilien jeglicher Art oder Ruck- und Packsäcken. Hinten auf dem Bug gibt es noch ein weiteres großes Gepäcknetz, wo du ein großes Gepäckstück befestigen kannst. Abgesehen vom Preis ist das Verdeck ein großartiges Zubehör für das Kajak.
Die Querstreben erhöhen die Stabilität des Bootes und verhindern, dass das Verdeck im Innenraum durchhängt
Erfahrungen auf dem Wasser
Gumotex verfolgt beim Rush das gleiche Prinzip wie beim Seawave. Du kannst das Kajak sowohl offen als auch geschlossen paddeln. Der Einstieg ist sehr einfach. Dank der Drop-Stitch Bodenkammer gibt der Boden beim Einsteigen nicht nach. Durch den Drop-Stitch Boden erinnert das Kajak nur noch wenig an ein klassisches Luftboot mit I-Beam Boden. Auch mit Verdeck sind die Sitzluken ausreichend groß dimensioniert, sodass du dich beim Einstieg nicht verrenken musst.
Persönlich gefällt uns ein Drop-Stitch Boden im Luftkajak sehr, allein wegen des höherwertigeren Eindrucks eines sehr festen und ebenen Kajakbodens. Über die genauen Vor- und Nachteile von Drop-Stitch bei Schlauchkajaks erfährst du mehr in unserem Artikel Drop-Stich Kajaks.
Bei den Gumotex Booten mit einem Boden von 0,2 bar ist uns bei kühleren Jahreszeiten öfters aufgefallen, dass der Boden nach kurzer Zeit weicher wird. Das ist völlig normal bei Luftbooten. Im Vergleich zu den Seitenschläuchen hat der Boden den größten Kontakt mit dem kalten Wasser, sodass sich die Luft im Schlauchinneren „zusammenzieht“ und der Druck sinkt. Der Schlauch wird somit weicher. Manche setzen das Boot ins Wasser und pumpen nach ein paar Minuten nochmal wenige Hübe nach. Dieses Problem hat das Rush aufgrund des hohen Betriebsdruck nicht. Auch hier verringert sich der Luftdruck etwas unter 0,5 bar, aber spürbar ist das nicht.
Dank Drop-Stitch Boden ist der Einstieg einfach und sicher
Gumotex Rush 2 als 1er Kajak
Ein weiterer Tragegriff am Seitenschlauch wäre für ein Boot mit einer Länge von 4,2 m praktisch gewesen, um das Boot auch alleine leichter anzuheben und ins Wasser zu setzen. Durch den steifen Luftboden ist die Trimmung des Bootes auf dem Wasser auch bei einer Person sehr gut. Die Geschwindigkeit als 1-Personen Kajak ist gut, aber nicht überragend. Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite hat aus unserer Sicht nochmal bessere Gleiteigenschaften. Das hat mehrere Gründe: Es ist länger, hat einen schnittigeren Bug und eine ausgeprägtere Kiellinie.
Auf einer über 20 km langen Tour auf der Havel und kleinen See ist einer von uns das Gumotex Rush 2 solo gepaddelt und der andere das 40 cm kürzere nortik Scubi 1 XL. Der Geradeauslauf und die erreichbare Geschwindigkeit waren bei beiden Kajaks ähnlich (Gumotex Rush 2 mit Finne und Scubi 1 XL ohne Finne oder Steuerruder). Im Vergleich zum Rush 2 ließ sich das Scubi 1 XL jedoch leichter paddeln. Es hatte im direkten Vergleich spürbar bessere Gleiteigenschaften.
Mit dem Scubi 1 XL kann das Rush 2 bgzl. Gleiteigenschaften nicht ganz mithalten, dafür ist es deutlich einfacher im Aufbau
Gumotex schreibt von einem maximalen Sitzkomfort. Die Beinfreiheit ist wirklich gut. Auch die Fußstütze und der Sitz geben beim Paddeln einen guten Halt. Von einem maximalen Sitzkomfort können wir trotzdem nicht sprechen. Nach 1-2 Stunden Paddeln schmerzte das Gesäß. Das ist kein Wunder bei dem harten Sitzkissen in Kombination mit dem harten Drop-Stitch Boden. Das Gumotex Swing hat sehr ähnliche Sitze. Hier hatten wir bisher keine Probleme, weil der Luftboden deutlich weicher ist. Für längere Touren würden wir eine weichere Unterlage empfehlen (z.B. ein aufblasbares Sitzkissen*).
In der Länge hat man mit seinen Beinen viel Platz, denn ist der Fußraum in der Breite eng dimensioniert, sofern das Kajak mit dem optionalem Verdeck ausgestattet ist. Mit leichten Sommerschuhen (Größe 44) und Neoprensocken (Größe 44,5) war der Fußraum noch gerade so ausreichend. Wären es Turnschuhe oder Wanderschuhe gewesen, wäre es auf Dauer zu eng. Darüber hinaus wird der Innenraum bei der 1-Personen Konfiguration durch die Wulst in der Mitte, welches auf der Unterseite des Bootes den vorderen Kiel definieren soll, zusätzlich eingeengt.
Die Fußstütze lässt sich sogar auf dem Wasser einstellen
Auch als 1-Personen Kajak hat das Rush 2 eine sehr gute Trimmung auf dem Wasser
Praktisch ist hingegen die Verstellung der Fußstütze auf dem Wasser, denn manchmal sitzt auf Anhieb die Fußstütze nicht gut oder man möchte auf einer langen Tour die Position wechseln. Die Fußstütze ist so angebracht, dass neben den Oberschenkeln sich jeweils ein Gurt der Fußstütze befindet. Wenn du die Gurte straffer ziehst, holst du die Fußstütze näher zu dir heran. Lockerst du die Gurte, kannst du die Fußstütze mit deinen Füßen weiter in den Bug drücken und kannst deine Füße mehr ausstrecken.
Im Vergleich zu den anderen Gumotex Schlauchkajaks sind die Ventile vorne und nicht hinten im Heck. Das kann dazu führen, dass die Verschlusskappe des Ventils am Bein drückt (abhängig von der eigenen Körpergröße, in welchem Maß die Beine angewinkelt sind sowie die Positionierung des Sitzes und der Fußstütze). Uns hatte das Ventil auf keiner Tour gestört. Uns hatten eher die Gurte mit der Schnalle der Fußstütze gestört, jedoch nur minimal, wenn wir darauf geachtet hatten.
Das Gumotex Rush 2 durchfährt sicher und stabil wildere Passagen
Aufgrund der Länge ist das Rush 2 nur auf größeren und wenig verblockten Wildwasserflüssen geeignet
Ohne Finne ist die Spurtreue spürbar schlechter
Gumotex gibt für das Rush 2 als Wildwassertauglichkeit die Stufe 2 an, obwohl das Kajak aufgrund seiner Länge das komplette Gegenteil eines typischen Wildwasserkajaks ist. Uns interessierte es dennoch, wie sich ein Kajak mit Drop-Stitch Boden im Wildwasser verhält und ob es für den gelegentlichen Einsatz geeignet ist. Wir sind mit dem Boot auf der Loisach von Garmisch-Partenkirchen bis nach Farchant (Wildwasserstufe 1 -2 ) gepaddelt. Durch den flachen Drop-Stitch Boden durchfährt man wildere Passagen sehr sicher und stabil.
Die Anbringung der Spritzschürze von Gumotex war dann doch mühseliger als gedacht, dennoch einfacher als bei den anderen Gumotex Schlauchkajaks. Außerdem hält die Spritzschürze dann zuverlässig, sofern sie dann richtig sitzt. Bei unserem Gumotex Swing rutschte die Spritzschürze häufig wieder ab
Für das unnötige Vermeiden von Grundberührungen hatten wir auf die Finne verzichtet. Die Spurstabilität war deutlich reduziert. Es erfordert deutlich mehr Korrektur mit entsprechenden Paddelschlägen und ein vorausschauendes Paddeln, um das lange Boot durch engere Passagen zu steuern. Wer viel Wildwasser und kleine Flüsse paddeln möchte, ist mit dem Rush 1 besser bedient. Das Rush 2 als 1er Kajak hat vor allem seine Stärken auf ruhigen Wanderflüssen und Seen. Wer hingegen vor allem auf dem Wildwasser unterwegs sein möchte, sollte sich das Gumotex Rush 1 anschauen. Dieses ist deutlich kürzer und somit wendiger.
Im Vergleich zum Seawave oder Framura sitzt man im Rush 2 bei Nutzung des 1er Verdecks ein Stück weiter vorne als hinter der Bootsmitte. Somit ist der Schwerpunkt des Bootes ein anderer und das Fahrgefühl auch ein wenig anders. Ohne Finne schlägt nicht das Bug stärker aus, sondern beim Rush 2 ist es das Heck. Mit Finne und als 2-Personen Konfiguration konnten wir diesen Effekt nicht wahrnehmen. Im Wildwasser hatten wir außerdem die vordere Sitzposition als nachteilig empfunden, weil je weiter vorne man sitzt, desto schwieriger ist es das Boot zu steuern. Auf ruhigen Gewässern kann es von Vorteil sein, da hier der Geradeauslauf wichtiger ist.
Gumotex Rush 2 als 2er Kajak
Auch zu zweit hatten wir im Gumotex Rush 2 (mit und ohne Verdeck) ausreichend Platz und Beinfreiheit gehabt. Zu zweit haben wir eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h beim gemütlichen Paddeln erreicht. Bis zu 8 km/h können erreicht werden, wenn beide voll in die Paddel hauen. Dann bildet sich aber auch mit dem „hydrodynamischen Rumpf“ eine ordentliche Bugwelle.
Für zwei große Menschen (mit jeweils über 1,80 m) bietet das Rush 2 ausreichend Platz. Da wir selbst groß sind und den Bootsinnenraum nahezu voll ausnutzen, sind die Fußstützen bei der 2er Konfiguration nicht unbedingt notwendig. Auf längeren Touren sind sie jedoch eine sehr gute Unterstützung.
Das Kajak bietet viel Platz für zwei Personen
Bei gemütlichem Paddeln erreicht das Rush 2 eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h ohne Probleme
Das Verdeck schützt beim Paddeln zuverlässig vor Spritzwasser
Während des Paddelns ist der Geradeauslauf mit Finne für ein aufblasbares Kajak gut. Gerade als Paddler im Boot hat man das Gefühl, dass das Kajak sehr gerade läuft. Als Außenstehender in einem anderen Kajak kann man jedoch sehen, dass das Boot bei jedem Paddelschlag etwas nach links bzw. rechts schwenkt. Das liegt vermutlich an den flachen Drop-Stitch Boden. Hier hat Guomtex konstruktionstechnisch mit einem Längskiel am Boden nachgeholfen. Wir finden den Geradeauslauf sehr ähnlich wie bei einem Gumotex Solar.
Als wir mit dem Paddeln aufhörten, driftete das Boot leicht ab. Wir hatten leichten Wind und konnten spüren, wie das Boot auch leicht zur Seite gedrückt wurde. Hier verhält sich also das Gumotex Rush aufgrund seines Luftauftriebs wie andere aufblasbare Kajaks.
Mit dem Gumotex Rush 2 auf dem Chiemsee unterwegs
Auf den bisherigen Touren mit dem Gumotex Rush 2 haben sich die Gepäcknetze des Verdecks als sehr praktisch erwiesen. Das mittlere Gepäcknetz kann sogar einen 40 L Rucksack aufnehmen. Durch die Querstrebe des Verdecks hängt das Gepäck auch nicht durch, sodass es dem hinteren Paddler stören könnte. Ein weiterer Pluspunkt: Das Gepäck ist jederzeit auf dem Wasser erreichbar. Nicht nur für Ruck- oder Packsäcke, sondern auch für Schuhe, Getränkeflasche, … sind die feinmaschigen Netze (Heck und Mitte) ideal.
Das mittlere Gepäcknetz kann sogar einen 40L Rucksack aufnehmen
Auf einer Tour auf dem Walchensee in Bayern ist uns die Notwendigkeit des Verdecks stärker bewusst geworden. Der Walchensee ist für seine Winde und Wellen bekannt und an dem Tag hatten wir das Verdeck zu Hause gelassen. Durch die Wellen ist einiges an Wasser in den Innenraum gekommen. Durch den ebenen Drop-Stich Boden steht das Wasser gefühlt schneller im Boot als in einem klassischen Schlauchkajak mit I-Beam Boden bzw. einer Stegkonstruktion, wo sich das Wasser zuerst in den Rillen sammelt und weniger stört.
Abbau des Gumotex Rush
Für den Abbau werden die Ventilkappen abgeschraubt und die Ventilfeder (roter Knopf) reingedrückt. So entweicht der Großteil der Luft. Wir pumpen dann mit der Abpumpfunktion unserer Luftpumpe die restliche Luft ab, sodass es wieder kompakt zusammengelegt werden kann. Du kannst natürlich auch beim Zusammenlegen die restliche Luft rausdrücken anstatt sie abzupumpen.
Die Bootshaut kann mit einem Mikrofasertuch schnell trocken gewischt werden. Die Querstreben haben wir wieder entfernt, das Verdeck haben wir am Boot gelassen. Das Kajak passt mit Verdeck ohne Probleme wieder in den Transportrucksack. Auch die Stangen und die Süllringe haben Platz.
Beim Zusammenlegen faltest du die Seitenschläuche ineinander, sodass das Boot schmaler ist. Danach faltest du es von den Bootsspitzen (Bug und Heck) jeweils zur Mitte zusammen, und legst beide Stücke übereinander.
Stärken und Schwächen
Die größte Stärke des Rush ist die vielseitige Einsetzbarkeit. Das Rush 2 ist sowohl ein gutes 1-Personen als auch ein 2-Personen Kajak. Du kannst es offen oder optional mit einem Verdeck geschlossen paddeln. Der Bootsrumpf ist so konstruiert und bemessen, dass es einen guten Geradeauslauf bei einer vernünftigen Geschwindigkeit und Wendigkeit hat. Wir sehen das Rush als ideales Boot für See- und Flusstouren sowie das Paddeln entlang ruhiger Küstengewässer. Kleine Schwächen liegen im Detail (z.B. unbequeme Sitzkissen auf lange Paddeltouren, enger Fußraum bei Nutzung des Verdecks).
Das hat uns gefallen
+ ansprechendes Design + robustes Material + viel Beinfreiheit + ausreichend Platz für Gepäck + vielseitig einsetzbar + verbesserte Fußstützen und Süllränder im Vergleich zu anderen Gumotex Schlauchkajaks + hohe Stabilität durch steifen Kajakboden + 2 Jahre Garantie + Ersatzteile nachbestellbar + in Europa hergestellt
Das hat uns weniger gefallen
– teures Zubehör (z.B. Verdeck) – wenig Spritzschutz ohne Verdeck – keine Möglichkeit zur Befestigung eines 3. Sitzes (für Kind) – Sitzkissen auf Dauer sehr unbequem – enger Fußraum bei Konfiguration mit Verdeck
Fazit zum Gumotex Rush 2
Das Gumotex Rush ist eines der interessantesten Neuheiten unter den portablen Booten auf dem Markt. Ein bewährter Hersteller von Schlauchkajaks bringt unserer Meinung mit dem Rush genau das Boot raus, was viele Paddler sich wünschten. Wir haben das Swing 2 immer als Allrounder bezeichnet, mit einem klaren Fokus auf Flusstouren. Das Rush 2 vertritt die Rolle des Allrounders noch besser. Das Gewicht von 15,5 kg befindet sich noch im Rahmen und das Packmaß ist echt kompakt für ein 2-Personen Luftkajak. Es ist ein gutes Wanderkajak für eine oder zwei Personen.
Das Rush 2 hat nahezu identische Abmessungen des Gumotex Solars. Viele Tourenpaddler haben beim Solar die Option eines Verdecks und eines Steuerruders vermisst. Da schafft Gumotex mit dem Gumotex Rush 2 nun Abhilfe. Außerdem haben sich die Gleiteigenschaften und die Stabilität dank der neuen Rumpfform verbessert, wenn auch nicht gravierend. Mit dem Rush werden vor allem anspruchsvolle Paddler angesprochen, die unterschiedliche Gewässer und viel Strecke paddeln möchten. Das Rush 2 hat unter den Schlauchkajaks gute Fahreigenschaften. Mit den Gleiteigenschaften eines Festrumpf- oder Faltboot kommt es logischerweise jedoch nicht ran.
Durch das Fehlen der Möglichkeit eines 3. Sitzes grenzt sich das Rush vom Thaya deutlich ab. Das Thaya ist unter den Gumotex Booten mit Hochdruck-Boden das Kajak für Familien und das Rush für Tourenpaddler. Nicht zu vergessen ist, dass das Rush 2 das teuerste Gumotex Schlauchkajak (vermutlich aufgrund der aufwendigeren Konstruktion) ist. Mit Verdeck kostet das Kajak schnell deutlich über 2000€.
Gumotex Rush 2 mit Gumotex Swing 2 im Vordergrund
Zubehör fürs Gumotex Rush 2
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
100 Liter wasserdichter Transportrucksack
Reparaturset
Kompressionsgurt
Finne
Schwamm
Ventilschlüssel
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Steueranlage: Das Gumotex Rush lässt sich optional mit einer Steueranlage* ausstatten, welche als Zubehör erhältlich ist. Wir empfehlen vorerst keine Steueranlage, weil das Paddeln alleine und zu zweit auch ohne Steuerruder sehr gut funktioniert. Wer dennoch optimieren möchte, kann sie jederzeit nachrüsten.
Spritzdecke: Das Seawave lässt sich mit optionalen Spritzdecken zu einem geschlossenen Kajak verwandeln. Es gibt Spritzdecken für eine Person (also mit einer Sitzluke) oder zwei Personen (also mit zwei Sitzluken). Eine Spritzdecke für drei Spritzdecken ist nicht erhältlich. Aus unserer Sicht sind die Spritzdecken von Gumotex sehr hochpreisig, jedoch alternativlos wenn du dein Kajak damit ausstatten möchtest. Sie sind sehr gut verarbeitet, bieten einen hohen Spritzwasserschutz, haben sehr praktische Gepäcknetze, sind sehr leicht mittels Klettverschluss anzubringen und wieder zu entfernen. Nur die Anbringung von Spritzschürzen (sofern du die Sitzluke abdichten möchtest) ist eine Fummelei, weil die Süllränder nicht steif genug sind. Möchtest du das Seawave ausschließlich alleine mit der Spritzdecke paddeln, benötigst du das Spritzdecken Set für 1 Person inkl. Streben*. Ansonsten empfehlen wir dir das Spritzdecken Set für 2 Personen inkl. Streben* und ggf. die Spritzdecke für 1 Person ohne Streben* zu kaufen, weil du nur einmal die Streben benötigst. Eine Spritzdecke empfiehlt sich, wenn du auch in der Nebensaison, an der Küste im Meer oder auf lebendigen Flüssen paddeln möchtest. Außerdem erreichst du mit der Spritzdecke eine höhere Gepäckzuladung, da du zusätzliches Gepäck auf dem Verdeck anbringen kannst.
Spritzschürze: Die optionalen Spritzdecken besitzen Süllränder, woran sich Spritzschürzen befestigen lassen (keine Neopren sondern beschichtete Spritzschürzen aus Nylon oder Polyester). Z. B.: Gumotex Spritzschürze* (neues Modell seit 2020, verbesserter Halt am Süllrand, Tasche mit Reißverschluss im Frontbereich) oder alternativ die einfachere und deutlich günstigere Hiko Basic Spritzschürze* (in Größe CL 87)
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe)
Luftpumpe: Itiwit Doppelhubpumpe 2 x 2,6L* (inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sehr gut geeignet für das Itiwit Kajaks aber auch für Gumotex Kajaks bis 0,25 bar). Alternativ die ExtaSea Doppelhubpumpe* (deutlich kompakter ist, jedoch ohne integriertes Manometer).
Manometer: Bravo Manometer* (für Push-Push Ventie zur Überprüfung des Luftdrucks für die Seitenschläuche. Bodenkammer des Solar hat ein Überdruckventil, sodass dort die Überprüfung des Luftdrucks mittels Manometer nicht notwendig ist).
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer sind.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Für wen das Gewicht und die Trocknungszeit eines Schlauchkajaks kein entscheidendes Kriterium ist, empfehlen wir das AdvancedFrame Convertible Elite. Wir finden die Gleiteigenschaften des AdvancedFrame Convertible Elite noch besser und es wäre unsere erste Wahl für lange Touren auf großen Seen und Flüssen. Außerdem ist das Kajak modular aufgebaut. Der Drop-Stitch Boden ist durch die äußere Bootshaut zusätzlich geschützt. Bei einem Defekt wäre die Drop-Stitch Kammer einfach austauschbar.
Gumotex Swing 2
Wer ein günstigeres Schlauchkajak mit Verdeck sucht, und überwiegend Flüsse oder gemütlich Seen paddeln möchte, sollte sich das Gumotex Swing 2 genauer anschauen. Das Swing 2 besitzt bereits ein integriertes Verdeck und ist im Vergleich zum Rush 2 mit Verdeck deutlich leichter und fast um die Hälfte günstiger. Es hat einen breiteren Rumpf, somit ist es wendiger aber auch etwas langsamer. Das Material ist identisch mit dem des Gumotex Rush 2.
Gumotex Solar
Wenn du auf ein Verdeck und einen festen Drop-Stitch Boden verzichten kannst, wäre das Gumotex Solar eine Betrachtung wert. Es bietet ebenfalls gute Fahreigenschaften und hat die gleiche Bootshaut wie das Rush 2. Vorteile des Solars gegenüber des Rush 2 sind die komfortableren Sitze, der deutlich günstigere Preis, das höhere Zuladungsgewicht und die optionale Ausstattung eines dritten Sitzes. Der Innenraum ist jedoch nicht so geräumig wie der Innenraum des Rush 2.
Der Ortlieb X-Tremer ist der richtige Packsack, wenn es darum geht große Mengen an sperrige Ausrüstung trocken zu transportieren. Mit seinen 150 L Volumen ist er aber auch ein idealer Transportrucksack für euer Schlauch– oder Faltboot. In diesem Testbericht möchten wir mit euch unsere Langzeiterfahrungen zum Ortlieb X-Tremer genau für diesen Einsatzzweck teilen, der unser treuer Begleiter in den letzten Saison war.
1,32 kg 150 L 92 x 50 x 30 cm PD620, PS620C IP64 Deutschland
Mit etwas mehr als 1kg Gewicht ist der Rucksack ein wirkliches Leichtgewicht. Ungefüllt lässt er sich sehr kompakt zusammenfalten und bequem in anderen Taschen verstauen.
Der Packsack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite hat der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe gewählt. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Wasserdichtigkeit, d.h. der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser. Bei starkem Regen oder Eintauchen könnte aber dennoch Wasser eindringen.
Der Ortlieb X-Tremer im zusammengefalteten Zustand
Geschlossen wird der Rucksack über einen Rollverschluss. Um ihn wasserdicht zu verschließen, muss der Rollverschluss dreimal gerollt werden. An den Klickverschluss befinden sich zwei D-Ringe, womit der Rucksack zusätzlich mit einem Schloss abgesperrt werden kann. Ein zusätzlicher D-Ring zwischen den Schultergurten ermöglicht es, den Rucksack an etwas zu befestigen oder ihn darüber abzuseilen.
Die Vorderseite besteht aus einem PVC-beschichteten Polyestergewebe
Die Rückseite besteht aus einem PVC-beschichteten Cordura Material und Wasser kann leicht abgewischt werden
Ortlieb X-Tremer 150 L als Transportrucksack
Wir haben uns den Packsack zugelegt, als wir uns ein Schlauchkajak gekauft haben. Wir wollten unser neues Boot möglichst bequem auf den Rücken überall mithin nehmen. Dabei war es uns wichtig, nicht nur das Boot in den Packsack zu bekommen, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie z.B. Doppelpaddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc. Dies solltet ihr vor dem Kauf eines Transportsacks unbedingt berücksichtigen. Möchtet ihr nur das Boot oder das Boot mit kompletter Ausrüstung in einem Packsack bekommen? Wie wird zusätzliche Ausrüstung, beispielsweise Campingausrüstung, Wechselsachen, etc. transportiert.
Daher sollte es für uns ein Packsack sein, der weit über 100 L fassen kann. Bei der Recherche stellt man allerdings fest, dass es gar nicht so viele Packrucksäcke mit solch einer Größe gibt. Entweder die Hersteller von portablen Booten packen von Haus aus eine Tasche mit bei oder man muss sich auf eigener Suche begeben. Gerade bei günstigen Booten packt der Hersteller oft nur eine Tragetasche bei, die maximal für kurze Wege oder für die Lagerung geeignet ist. Andere Hersteller wie Grabner oder Gumotex vertreiben auch separat Packsäcke für ihre Boote, diese sind aber oft nicht wasserfest.
Ein großer wasserfester Packrucksack für das Boot ist aus unserer Sicht aber mehr als praktisch, denn somit kann man ihn auch während der Paddeltour als Dry bag für Sachen nehmen, die nicht nass werden sollen (z.B. Schuhe, Jacken, Wertsachen, …).
Wenn wir den Ortlieb X-Tremer nicht gerade für unser Schlauchkajak nutzen, dann ist er auch für uns eine gute Wahl auf Reisen. Insbesondere als Aufgabegepäck am Flughafen ist er super, denn in ihm lassen sich mehrere Gepäckstücke zusammen packen. Paddler, die mit Packrafts unterwegs sind, sollten einen Blick auf den Ortlieb Gear-Pack 40L werfen.
Die Schultergurte sind mit einem kleinen Mesh-Polster ausgestattet
Der Brustgurt sorgt für eine Gewichtsverteilung
Bei einem Rucksack mit solch einem Packvolumen ist auch schnell ein hohes Gewicht erreicht. Daher ist der Brustgurt absolut für eine Entlastung der Schultern notwendig, welcher sich auch von der Höhe verstellen lässt. Schön wäre es gewesen, wenn der Rucksack auch über einen Hüftgurt verfügen würde, denn somit könnte man nochmals das Gewicht besser auf den ganzen Körper verteilen.
Ob der Packsack bequem auf dem Rücken sitzt, hängt davon ab wie ihr ihn bepackt. Er verfügt über keine Rückenpolsterung und somit sollten sich keine spitzen oder kantigen Gegenstände auf der Rückenseite befinden. Die fehlende Rückenpolsterung ist aus unserer Sicht aber völlig in Ordnung. Denn dadurch hat Ortlieb den Innenraum so flexibel wie möglich gehalten und das Volumen lässt sich perfekt ausnutzen. Da ein Schlauchkanu auch viele weiche Elemente hat, packen wir diese immer so, dass sie auf der Rückenseite liegen und somit sich der Rucksack bequem tragen lässt.
Hier haben wir einen 2 Personen Schlauchkajak verstauen (Gumotex Swing 2)
Wir haben den Rucksack nun seit mehr als 2 Jahren im Gebraucht und haben den Kauf seitdem nicht bereut. Allerdings muss man aber auch sagen, dass er an einigen Stellen bereits Materialschwächen aufzeigt. So löst sich an einem Schultergurt das Mesh-Polster aus der Naht heraus. Zusätzlich löst sich an den Stellen, wo die Schultergurte mit dem Rucksack verbunden sind, das Material ebenfalls leicht auf.
Stärken und Schwächen des Ortlieb X-Tremer
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser.
Um die maximale Flexibilität zu genießen, haben wir uns lieber für einen größeren als für einen zu kleinen Packsack entschieden und haben am Ende die große Variante nicht bereut. Denn das ist der Vorteil eines Packsacks. Was ihr als Größe nicht braucht, könnt ihr einfach beim Schließen des Packsacks einrollen.
Das größte Manko ist für uns ein fehlender Hüftgurt, der aus unserer Sicht mehr als Sinn machen würde. Denn gerade wenn man das Boot über eine längere Zeit auf dem Rücken trägt, macht es einen großen Unterschied, ob man Gewicht von den Schultern nur über einen Brustgurt oder auch zusätzlich über einen Hüftgurt verteilen kann.
Vermissen tun wird auch an den Seiten des Rucksack ein paar Riemen. Hierüber hätte man sehr gut Paddel befestigen können und würde somit reichlich Platz im Innenraum für andere Ausrüstung haben.
Das hat uns gefallen
+ sehr großes Packvolumen + geringes Eigengewicht + sehr klein zusammenfaltbar + stabiles Material + Brustgurt zur Gewichtsverteilung + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– kein Hüftgurt zur zusätzlichen Gewichtsverteilung – fehlende Seitenriemen zur Befestigung von Paddeln – Verarbeitung an einigen nicht ausreichend
Fazit zum Ortlieb X-Trember 150 L
Der X-Tremer Packsack von Ortlieb hat sich für unsere Einsätze in den letzten Jahren mehr als bewährt. Ohne solch ein großen Packrucksack hätten wir unser Kajak nicht in abgeschiedene Ecken transportieren können. Nichtsdestotrotz merkt man das der Packsack nicht in erster Linie für den Transport von portablen Boot konzipiert worden ist. Kleine Features könnten den Packsack auf ein Niveau heben, um ihn zu einem ultimativen Transportrucksack portabler Boote zu machen. Auch wenn er an einigen Stellen Alterserscheinungen und wohl möglich auch Qualitätsmängel aufweist, würden ihn wieder kaufen. In unserem Ratgeberartikel zu wasserdichten Packsäcken haben wir euch die verschiedenen Typen von wasserdichten Packsäcken vorgestellt.
Das nortik scubi 2XL gibt es seit 2019 auf dem Markt und wird laut Hersteller als das vielseitigste Faltboot der scubi Reihe bezeichnet. Dank seiner cleveren Konzeption und der verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten soll es sich in fast jedem Einsatzgebiet bewähren. Wir sind bereits die Ein-Personen-Variante, das nortik scubi 1 XL, vor geraumer Zeit gepaddelt und waren damals von den Fahreigenschaften begeistert. Nun hatten wir auch die Chance, dass scubi 2 XL zu testen und möchten euch im folgenden unsere Erfahrungen und Eindrücke schildern.
Da wir das Kajak auf einer Outdoormesse getestet haben, war dieses bereits aufgebaut. Daher können wir nur wenig über den Aufbau des Bootes berichten. Ein Blick auf die Konstruktion verrät aber das der Aufbau recht einfach ist. Denn bei diesem Boot handelt es sich um ein Hybridkajak, das heißt eine Kombination aus Faltkajak und Schlauchkajak, welches die Vorteile beider Typen vereint.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein Faltkajak hat die besseren Fahreigenschaften, ist dafür aber mit seinem Gestänge recht mühselig und zeitaufwändig im Aufbau. Ein Schlauchkajak ist schnell aufgepumpt und einsatzbereit, dafür hat es nicht so einen guten Tiefgang und ist ziemlich windanfällig. Beim nortik scubi 2 XL sind die Seiten des Bootes aufblasbare Elemente, die für eine gute Kippstabilität sorgen. Das Gestänge hat nortik hier auf ein Minimum reduziert, so dass der Aufbau schnell und unkompliziert von der Hand geht. Somit besteht nur der Unterteil des Bootes aus einer Faltkonstruktion, was dafür sorgen soll, dass der Rumpf steif und der Kiel V-förmig ausgeformt ist. An Gestänge gibt es lediglich ein Bug- und ein Heck-Steven, vier Kielstangen, vier Spanten für die beiden Sitze, zudem noch einen kleinen Bug- und einen Heckspant. Die Sitze mit Halterungen, die Schenkelgurte und die Luftelemente sind bereits fest integriert. Das spart Zeit, denn somit muss eigentlich nur noch das Gestänge aufbauen und dieses mit der Schaumstoffmatte im Boot einsetzen. Am Ende werden die Seitenschläuche aufgepumpt und fertig ist das Boot aufgebaut. Mit etwas Übung ist eine Aufbauzeit von unter 15 Minuten realistisch.
Durch die Faltkonstruktion hat das Kajak einen sehr gut ausgeformten Bug
Eine Schaumstoffmatte wird zwischen Außenhaut und Gestänge gelegt
Luftschläuche, Sitze mit Halterung sind bereits integriert und erleichtern somit den Aufbau
Die vier unabhängigen Luftschläuche werden mit bis zu 0,25 bar aufgepumpt. Dass diese einzeln aufgepumpt werden müssen ist durchaus gewollt, da hierdurch die Sicherheit deutlich erhöht wird. Sollte ein Element während einer Paddeltour mal beschädigt werden, kommt man noch sicher mit dem Boot bis zum nächsten Ufer. Das Gestänge besteht aus Aluminium. Die Bootshaut besteht aus einer reißfesten und robusten PVC/PU-Mischung. Zwischen Bootshaut und Gestänge wird eine Schaumstoffmatte gelegt, die Schäden verhindern soll. Sicherlich wird diese auch etwas bei Kälte von unten isolieren. Bei sämtlichen Teilen und Materialien hat man den Eindruck, dass hier im Sinne der Langlebigkeit des Bootes die Auswahl gefallen ist und auch dementsprechend das Boot konzipiert wurde.
Die Seitenelemente des Hybridkajaks sind Luftschläuche, die über 4 Ventile aufgepumpt werden
Die Vielseitigkeit des Bootes ist darin begründet, dass es sowohl als 1-, 2- und 3-Personen Variante genutzt werden kann. Primär ist es als 2-Personen-Kajak mit viel Platz konzipiert und im Lieferumfang sind bereits zwei Sitze enthalten. Durch die Positionierung eines dritten Sitzes findet auch noch ein Kind zwischen den beiden Paddlern Platz. Mit einem zusätzlichen Erwachsenen statt eines Kindes würde es hier sehr eng werden. Wer das Hybridkajak alleine paddeln möchte, kann einfach einen Sitz in der Mitte des Bootes befestigen. Durch die Länge des Bootes ist man dann natürlich entsprechend fix unterwegs, aber wer eher nur solo paddeln möchte, sollte eher das nortik scubi 1 XL in Erwägung ziehen, welches deutlich kompakter und günstiger ist.
Die Sitze machen auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Da wir schon viele Kajaks bereits gepaddelt sind, wissen wir, wie wichtig ein guter und bequemer Sitz gerade auf langen Touren sein kann. Die Rückenlehne kann individuell verstellt werden. Der Sitz wird zudem nicht ins Boot eingelegt, sondern eingehängt. Zwar sind die Positionen im Boot für den Sitz durch die D-Ringe fest vorgegeben, aus unserer Sicht sind diese aber optimal gewählt. Die Position der Rückenlehne lässt sich aber individuell einstellen.
Die Sitze sind nicht nur hochwertig, sondern auch sehr bequem und von der Rückenlehne verstellbar
Den ambitionierten Paddler wird es freuen, dass sich auch eine Steueranlage nachrüsten lässt, womit das Kajak noch einfacher und besser navigiert werden kann. Untypischer für portable Kajaks, aber durchaus interessant, ist die mögliche Nachrüstung eines Kajaksegels. Dadurch können gerade auf Seen große Distanzen bei entsprechenden Windverhältnissen schnell zurückgelegt werden. Neu ist auch der Drop-Stitch-Einlegeboden, den man zusätzlich nachrüsten kann. Drop-Stitch-Böden können mit einem hohen Druck aufgepumpt werden und haben somit eine sehr gute Steifigkeit. Sämtliche aufblasbare SUP-Boards setzten auf diese Konstruktionsweise. In den letzten Jahren sind Drop-Stitch-Böden im Bereich der Schlauchkajaks ziemlich populär geworden (Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite, Gumotex Thaya, … ). nortik arbeitet hier mit einem dünneren Drop-Stitch-Boden, damit dieser sich auch sich an die Kielform anpassen kann. Der Drop-Stitch-Boden ist schon ziemlich kostspielig, ist aber die richtige Wahl für diejenigen, die einen festen und robusten Boden haben möchten.
Das Boot wird bereits in einem passenden Transportrucksack ausgeliefert, was auf jeden Fall positiv hervorzuheben ist. Bei vielen portablen Booten ist das leider nicht der Fall. Mit seinen 19 kg bewegt sich das scubi 2 XL im Rahmen portabler 2-Personen Kajaks, ist aber auch kein wirkliches Leichtgewicht. Da gibt es deutlich leichtere 2-Personen-Kajaks, wie z.B. das Gumotex Swing 2 oder das Gumotex Twist 2/1. Wir haben schon viele verschiedene Boote mit einem Rucksack transportiert und können aus Erfahrung sagen, dass 19 kg zwar durchaus händelbar sind, aber für Gehdistanzen von über 1km zum Wasser kann es schon ziemlich schwer werden. Zumal man nicht nur das Boot transportiert, sondern auch sämtliches Zubehör wie Paddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc.
Wer das Kajak nicht nur bei Schönwetter auf ruhigen Seen nutzen möchte, hat außerdem die Möglichkeit das Boot mit einem Verdeck nachzurüsten. Dadurch dass diese abnehmbar ist, hat man völlige Flexibilität. Bei einem Ausflug auf dem Badesee, kann man das gute Wetter in einem offenen Kajak genießen. Bei einer Mehrtagestour mit möglichen Regen oder auf Flüssen oder Seen mit reichlich Spritzwasser, ist man mit dem Verdeck gut geschützt.
Ohne Verdeck ist das nortik scubi 2 XL ein offenes Freizeitkajak, welches sich auch gut für Familien als Badeboot eignet
Das Verdeck ist sehr schnell angebracht
Dank der Süllringe können Spritzschürzen befestigt werden
Das Verdeck wird mit Klettverschluss befestigt und die Montage des Verdecks ist wirklich einfach. In weniger als 1 Minute ist es angebracht und noch schneller wieder entfernt. Wer komplett trocken bleiben möchte, kann sogar über die Süllringe noch Spritzschürzen anbringen.
Über das Klettverschlusssystem ist das Verdeck nicht nur einfach angebracht, sondern es sitzt auch richtig fest
Erfahrungen auf dem Wasser
Die Paddelbedingungen an dem Tag waren nicht gerade einladend, aber umso interessanter war es das Boote unter eben solchen Bedingungen auch einmal zu testen. Es wechselte stets zwischen Sonne und Regen und über den See peitschten Böen.
Dank der Tragegriffe am Bug und Heck lässt sich das Boot sehr bequem zum Wasser tragen und einsetzen. Alleine bei den stabilen Tragegriffen merkt man, dass die Verarbeitung stimmt. Günstige Schlauchkajaks verfügen zwar auch über Tragegriffe, jedoch sind diese in vielen Fällen einfach nur schlecht verarbeitet und man hofft, dass sie beim Tragen halten. Solche Details sind es dann, die einem die Qualität demonstrieren und zeigen.
Beim Einsteigen ins Boot überzeugt das Boot bereits von seiner Kippstabilität. Die Seitenschläuche fangen Bewegungen und Schwankungen richtig gut ab. Gerade für zögerliche Paddeleinsteiger ist das durchaus von Vorteil, wenn das Kajak gleich zu Beginn Sicherheit und Stabilität vermittelt.
Mit dem Verdeck ist man vor Regen und Spritzwasser gut geschützt
Schon beim Lospaddeln hat uns das Kajak gut gefallen. Es liegt stabil im Wasser, als großer Paddler hat man reichlich Beinfreiheit und man kommt gut voran. Die guten Fahreigenschaften des nortik scubi 2 XL lassen sich eindeutig auf die Faltkonstruktion zurückführen. Der sehr gut ausgeformte Kiel schneidet das Wasser regelrecht. Bei den aufkommenden Winden merkt man aber doch schon, dass wir ordentlich gegenhalten müssen, um auf die angesteuerte Fahrtrichtung zu bleiben. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass manchmal die Winde schon ziemlich stark waren und dass man auch bei einem Festrumpfkajak hätte gegenhalten müssen.
Aufgrund der Länge reagiert das Kajak auch nicht so schnell auf Richtungswechsel, was bei längeren Kajaks aber normal ist. Gerade beim Wind und den aufkommenden Wellen leisten die Seitenschläuche sehr gute Arbeit, indem sie dem Kajak eine sehr gute Stabilität verleihen. Wir haben uns während der ganzen Zeit sicher im Boot gefühlt und nie das Gefühl gehabt, dass es wackelig werden könnte. Das Kajak hat die aufkommenden Wellen förmlich abgeritten.
Auf dem Wasser überzeugt das Boot durch Stabilität und Schnelligkeit
Das Gestänge im Boden haben beim Paddeln nicht gestört. Der Innenraum ist groß genug, sodass man genug Platz für seine Füße hat und man diese auch mal etwas bewegen kann. Die Beine kommen dank der erhöhten Sitzposition sowieso nur wenig mit dem Boden in Kontakt. Der eingehängte Sitz sorgt nicht nur für eine angenehme Sitzposition, sondern auch dafür, dass man stets im Trockenen sitzt.
Große Paddler werden das nortik scubi 2 XL lieben, da es wirklich viel Beinfreiheit bietet
Reichlich Platz für Paddler und Gepäck
Auch der Vordermann hat genug Beinfreiheit
Nicht nur genügend Beinfreiheit hat man im nortik scubi 2 XL, sondern auch viel Platz für Gepäck. Wenn man es zu zweit paddelt, bleibt genug Platz in der Mitte für Campingausrüstung. Das scubi 2 XL ist daher auch eine gute Wahl für Leute, die Campen und Kajaken miteinander verbinden möchten.
Da es an dem Tag des Öfteren Schauer gab, hatten wir die Möglichkeit auch mit dem Verdeck zu paddeln. Dieses hat dafür gesorgt, dass wir nicht nur gut vor dem Regen geschützt waren, sondern auch von sämtlichen Spritzwasser. Das Verdeck ist aber nicht standardmäßig im Lieferumfang enthalten, sondern muss zusätzlich erworben werden. Dieses gibt es sowohl als 1er- als auch als 2-er Variante. Wer das Boot zusammen mit einem Kind oder Hund paddeln möchte, muss auf ein Verdeck verzichten. Das macht auch Sinn, da die 3-Personen Variante auch eher auf Freizeitausflüge abzielt und nicht auf das Tourenpaddeln mehrerer Tage, wo man auch mal in den Regen kommen kann. Wir finden es bloß Schade, dass es keine Gepäcknetze auf dem Verdeck gibt, was bei Booten von Gumotex oder Advanced Elements sehr zu schätzen gelernt haben.
Stärken und Schwächen
Das nortik scubi 2 XL überzeugt eindeutig mit seinen Stärken, wie der vielseitigen Einsetzbarkeit und der guten Verarbeitung. Schwächen muss man regelrecht an diesem Boot suchen. Gerade für Paddelneulinge mag der hohe Anschaffungspreis zunächst abschrecken.
Das scubi nortik 2 hat seinen Preis, dafür gibt es ein sehr gut durchdachtes Kajak
Das hat uns gefallen
+ Dank Zubehör und Konfigurationsmöglichkeiten + sehr viele Einsatzmöglichkeiten + sehr gute Verarbeitung und hochwertige Materialien + sehr bequeme Sitze + sehr gute Fahreigenschaften + passender Transportrucksack inbegriffen
Das hat uns weniger gefallen
– hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu einem Schlauchkajak – keine Gepäcknetzte, auch nicht auf dem zusätzlich erhältlichen Verdeck – etwas schwer für ein 2-Personen Hybridkajak – fürs Solopaddeln ist der optionale Mittelsitz notwendig (die zwei mitgelieferten Sitze passen nicht in der Mittelposition)
Fazit zum nortik scubi 2 XL
Der Hersteller trifft es mit seinem Werbespruch für das Boot ziemlich gut: „Das scubi 2 XL ist das Boot, das mitwächst und immer genauso ist, wie sie es brauchen.“ Man kann es solo paddeln (optionaler Mittelsitz notwendig) oder auch mit dem Partner oder Freunden. Es gibt genug Platz, um auch mit dem Boot auf Mehrtagestouren zu gehen. Bei Nachwuchs kann mit einem zusätzlichen Sitz nachgerüstet werden und es beweist sich als hochwertiges Badeboot, welches stets stabil im Wasser liegt. Mit weiteren Zubehör kann aber auch der ambitionierte Paddler das Boot nach seinen Bedürfnissen anpassen. Wenn man weiß, dass man viel auf dem Wasser unterwegs sein wird und die Flexibilität des Bootes in seiner Konfiguration schätzt, dann ist das nortik scubi 2 XL eine lohnende Investition, von der man lange etwas haben wird.
Alternativen zum nortik scubi 2 XL
Alternative Hybridkajaks wie das scubi 2 XL sucht man vergeblich auf dem Markt. Dafür gibt es aber aufblasbare Kajaks, die eine gute Alternative sein können. Folgende zwei Kajaks können durchaus mit dem scubi 2 XL verglichen werden.
Gumotex ist eines der bekanntesten Hersteller von Schlauchkajaks auf dem europäischen Markt und das Seawave eines der beliebtesten Modelle. Das Seawave ist ebenfalls sehr flexibel einsetzbar. Man kann es als 1-, 2- oder 3-Personen-Kajak paddeln. Zubehör wie Steueranlage oder Spritzschutz sind auch erhältlich. Dazu ist das Gumotex Seawave deutlich günstiger.
AE AdvancedFrame Convertible Elite
Wer ein Kajak sucht mit ähnlich guten Fahreigenschaften sollte einen Blick auf das 2er Kajak von Advanced Elements werfen. Es ist ebenfalls günstiger als das nortik scubi 2 XL, dafür aber schwerer im Gewicht. Es kann zudem auch nur als 1-er oder 2-er Kajak genutzt werden.
Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes 1-Personen Schlauchkajak. Den kalifornische Hersteller Advanced Elements gibt es erst seit 2007, produziert dafür aber schon eine Vielzahl von aufblasbaren Kajaks. Das AdvancedFrame ist der Klassiker des Herstellers und ist in den USA unter den aufblasbaren Kajaks sehr verbreitet und beliebt. Wir haben das Kajak seit 2019 im Einsatz und möchten im Folgenden unsere Eindrücke mit Euch teilen.
1 318 cm 81 cm 16,3 kg 76 x 43 x 25 cm 136 kg 600D Nylon (Verdeck), Tarpaulin Polyester Fabric (Boden), PVC (Luftkammern)
Produktionsland: Luftdruck:
Indonesien 0,14 bar (Seitenschläuche) 0,07 bar (Boden)
Welches Modell wurde getestet?
Advanced Elements AdvancedFrame 1-Personen Kajak mit Backbone (optionales Zubehör) aus dem Jahr 2019
Wie ist der Test entstanden?
Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.
Das Schlauchkajak wird in einer robusten Transporttasche geliefert, die jedoch ohne Rucksackriemen ausgestattet ist. Das ist schade, da das Boot mit seinen 16,3 kg kein Leichtgewicht ist. Falls Ihr das Boot auch mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß transportieren möchtet, empfehlen wir die Anschaffung eines einen geräumigen Transportrucksacks Für die Lagerung des Bootes oder den Transport mit dem Auto im Kofferraum ist die mitgelieferte Transporttasche hingegen ideal. Für ein 1er Schlauchkajak ist das Advanced Elements recht schwer. Das können andere Hersteller besser (z.B. wiegt das 2er Kajak Gumotex Swing 2 nur 14,3 kg). Hier hat aber Advanced Elements mit einem anderen Modell, dem AdvancedFrame Ultralite, nachgelegt.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das AdvancedFrame ist in einer Tragetasche verpackt
Wir hatten das AdvancedFrame mit der Backbone getestet, welches optional als Zubehör erhältlich ist. Unabhängig vom Backbone sind das Bug und das Heck des Kajaks mit Aluminiumschienen ausgesteift, die verbesserte Fahreigenschaften versprechen sollen.
Was bedeutet Backbone? Beim Backbone handelt es sich um eine vierteilige Stange, die vor dem Aufpumpen zwischen Außenhaut und Bodenkammer gelegt wird. Durch das Gewicht des Paddlers wird die Stange gegen den Kajakboden gedrückt und bildet somit die für Kajaks gewöhnliche V-Form, was sonst unüblich für Schlauchkajaks ist. Dadurch wird der Rumpf des Bootes besser ausgeformt. Die V-Form des Rumpfes verbessert den Geradeauslauf und erhöht die Geschwindigkeit. Eine ähnliche Konstruktionsweise verwendet nortik bei seinen Hybrid-Kajaks (z.B. Nortik Scubi 1 oder Scubi XL)
Der Luftboden gehört zur Grundausstattung. Der Backbone ist optionales Zubehör zum Schlauchkajak
Der Backbone ist eine vierteilige Stange, welche unter den Luftboden gelegt wird
Das Kajak besitzt sieben Luftkammern. Das klingt im ersten Moment viel, was es aber nicht ist. Für die Seitenschläuche gibt es zwei Kammern, eine innere sowie eine äußere Luftkammer. Diese Konstruktion verleiht dem Schlauchkajak noch mehr Sicherheit, da die innere Kammer von der Äußeren geschützt ist. Sollte die äußere Kammer mal defekt sein, so kommt man immer noch sicher ans Ufer. Die dritte Kammer ist der Boden, der aufgrund des niedrigen Luftdrucks sehr schnell aufgepumpt ist. Dann gibt es noch jeweils zwei Luftkammern bzw. Luftschläuche für das Verdeck und den Süllring.
Der Backbone wird vor dem Aufpumpen der Bodenkammer in das Boot platziert. Dafür wird die vierteilige Stange zur Hälfte zusammengesteckt. Die beiden Stangen werden dann im Boot zusammengefügt. Das Platzieren des Backbone sowie das Stecken ist sehr einfach und erfordert keinen hohen Kraftaufwand. Danach wird die Luftkammer des Bodens darübergelegt und auf 0,07 bar aufgepumpt. Hier ist beim Aufpumpen notwendig zu überprüfen, ob der Backbone mittig liegt. Auch wenn der Backbone nicht ganz mittig platziert ist, läuft das Boot noch gut im Wasser und weicht nur sehr wenig von der Spur ab. Ihr pumpt die Bodenkammer solange auf, bis Luft aus dem Überdruckventil entweicht. Dann ist der korrekte Betriebsdruck erreicht.
Die Schaufeln der Backbone werden unter die Luftschläuche platziert
Die zwei Enden der Backbone lassen sich im Boot einfach zusammenstecken
Im Vergleich zum Advanced Elements Convertible hat der Sitz kein hohes Sitzpolster. Das ist auch nicht notwendig, da der weiche Boden des Kajaks genügend Sitzkomfort bietet. Der einzige Nachteil des flachen Sitzes ist, dass bei Wasser im Boot man sofort im Nassen sitzt. Hier wäre ein erhöhtes Sitzpolster praktischer.
Die Rückenlehne wird über zwei Riemen mittels Klickverschluss an den Seitenwänden befestigt. Die Position der Rückenlehne könnt ihr individuell vor und auch während der Fahrt auf dem Wasser einstellen. Der Sitz ist gut verarbeitet und kann variabel im Boot platziert werden. Die Rückenlehne des Sitzes ist schön hoch dimensioniert. Große Personen sollten sich den Sitz sehr weit hinten im Innenraum befestigen(siehe untere Abbildung).
Damit der Süllrand und das Verdeck nicht runterhängen, sind Luftschläuche integriert, die aufgepumpt werden. Somit erhält die Luke des Cockpits eine gute Form und eine optionale Spritzschürze kann drüber gespannt werden.
Der Sitz wird nicht aufgeblasen
Unter dem Verdeck und am Süllrand gibt es weitere Luftschläuhce zum Aufpumpen
Die Rückenlehne wird an den Seitenwänden befestigt
Das Boot ist mit zwei Richtungsfinnen ausgestattet, eine sehr flache längliche Finne am Bug und eine kurze größere Finne am Heck. Richtungsfinnen sind bei Schlauchkajaks essenziell für einen guten Geradeauslauf. Viele Schlauchkajakhersteller bieten ansteckbare Finnen, sodass diese bei Wildwasser oder sehr flachen Wasser abnehmbar sind. Unser Gumotex Swing 2 fahren wir bei sehr flachem Gewässer und Wildwasser ohne Finne. Bei Advanced Elements ist das nicht möglich, da sie fest montiert sind. Dafür sind die Finnen relativ flach, sodass die Gefahr von Grundberührungen auch bei flachen Gewässern deutlich reduziert ist. Zudem ist sie auch nicht ganz starr und bei leichten Berührungen zur Seite nachgeben würde.
Nach dem Aufbau ist das Bugende sehr gut ausgeformt
Das Kajak besitzt eine fest-integrierte Richtungsfinne am hinteren Rumpf
Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes Kajak, welches sich mit einer Spritzschürze fast wasserdicht verschließen lässt. Die Betonung liegt auf „fast“, denn der Reißverschluss im Verdeck ist nicht wasserdicht. Bei kleinen Wassermengen schützen die grauen Stoffeisten als Barriere, die den Reißverschluss teilweise verdecken. So fließt das Wasser nicht zum Reißverschluss, sondern gut vom Verdeck wieder ab. Bei größeren Wassermengen (z.B. wenn man eine große Welle ungünstig erwischt, und diese über das Bug schwappt, träufelt anschließend Wasser in den Innenraum). Andererseits ermöglicht der Reißverschluss einen einfachen Zugang in den Innenraum, sei es um den Backbone zu platzieren oder den Innenraum des Bootes trocken zu wischen. Sehr gelungen finden wir das Gepäcknetz auf dem vorderen Verdeck. Es lässt sich so ein Packsack oder Tagesrucksack sicher und leicht erreichbar verstauen. Denn hinter dem Sitz unter dem Verdeck ist nicht viel Stauraum, hier finden maximal eine Wasserflasche und eine Lunchbox Platz.
Auf dem vorderen Verdeck gibt es ein sehr praktisches und großes Gepäcknetz
Hinten gibt es kein Gepäcknetz auf dem Verdeck, sondern lediglich 4 D-Ringe als Vorrichtung zur Befestigung von Gepäck. Die Tragegriffe ähneln sehr den Griffen von Gumotex Schlauchkajaks und sind sehr bequem für den Transport des Kajaks am Land.
Das Schlauchkajak hat mehrere Ventile zum Aufpumpen der Luftkammern. Außerdem besitzt es gummierte Tragegriffe
Die Luftpumpe lässt sich leider nicht komplett unter das Heck des Bootes verstauen, auch nicht wenn man sie legt
Wir finden den modularen Aufbau des Bootes sehr gut. Zum einen lässt es sich in einem Schadensfall einfach reparieren, denn die Boden- und Seitenkammer sind austauschbar. Zum anderen kann es an unterschiedlichen Paddelbedingungen erweitert bzw. angepasst werden. Wer große und langsam fließende Flüsse sowie Seen paddelt, stattet das Boot mit der Backbone aus. Wer wildere Flüsse mit möglichen Grundberührungen paddelt, verwendet nur die weiche Bodenkammer und das Boot federt unschöne Berührungen mit Felsen und Steinen besser ab.
Außerdem hat das aufblasbare Kajak auf dem Verdeck einen Paddelhalter. Beim Tragen des Bootes über der Schulter kann man das Paddel in der Hand nehmen. Wenn man jedoch auf dem Wasser länger verweilen möchte, ist der Paddelhalter durchaus praktisch.
Nach dem Aufbau des Schlauchkajaks fällt einem sofort auf, wie gut Bug und Heck ausgesteift sind. Die tolle spitze Form hat AdvancedFrame durch die inneren Aluminiumschienen und eingeschobenen Plastikplatten zu verdanken.
An den Spitzen des Kajaks gibt es noch Einschublaschen auf dem Verdeck. Dort werden Plastikplatten eingeschoben und formen die Enden noch besser aus
Erfahrungen auf dem Wasser
Das aufblasbare Kajak lässt sich alleine gut zu Wasser tragen und einsetzen, indem man es über die Schulter nimmt. Der Einstieg ist ebenfalls unkompliziert und sicher. Wem es zu eng ist, kann das Verdeck über den Reißverschluss öffnen und nach dem Einstieg wieder schließen.
Das AdvancedFrame ist schnell einsatzbarbereit
Wenn man nun im Kajak sitzt und anfängt los zu paddeln, fallen einem zwei Dinge auf. Zum einen liegt das Kajak stabil auf dem Wasser. Ein Kentern wäre nur schwer möglich. Somit ist das Kajak auch für Einsteiger sehr gut geeignet. Auch bei Wellengang (durch vorbeifahrende Schiffe) hat sich das Kajak sehr stabil auf dem Wasser verhalten. Zum anderen hat uns der Geradeauslauf sofort gefallen. Das Kajak schlägt bei jedem Paddelschlag nur sehr gering aus, was ziemlich gut ist im Vergleich zu anderen 1er Schlauchkajaks ähnlicher Qualität (z.B. Gumotex Swing 1 oder Gumotex Twist). Somit ist ein Paddeln ohne ständiges Korrigieren der Richtung problemlos möglich.
Das Schlauchkajak liegt gut im Wasser und ist sehr kippstabil
Bei gemütlichem Paddeln erreicht das Schlauchkajak eine Geschwindigkeit von über 5 km/h, bei zügigem Paddeln deutlich über 6 km/h. Das sind gute Werte für ein 1er Schlauchkajak. Es ist dennoch spürbar langsamer als das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite, die 2 Personen Variante dieses Bootes. Im Vergleich zum 1er hat das 2er Kajak aufgrund seines langen Rumpfes eine noch besseren Geradeauslauf und ist 1-2 km/h schneller. Die Wendigkeit des Bootes ist gut, wir sind jedoch auch schon wendigere 1er Kajaks gepaddelt.
Was bringt der Backbone auf dem Wasser? Wir hatten auf einer weiteren Paddeltour das Boot ohne Backbone ausprobiert. Wir hätten größere Unterschiede erwartet. Ohne Backbone hat das aufblasbare Kajak einen etwas schlechteren Geradeauslauf und ist zwischen 0,5 und 1 km/h langsamer. Den Preis von knapp über 100€ finden wir für solch eine Stange nicht gerechtfertigt. Wer nur gelegentlich paddelt, kann vorerst auf einen Backbone verzichten, da das Boot auch ohne diese Stange sich zufriedenstellend paddeln lässt.
Wir hatten das Kajak mit und ohne Backbone getestet
Das Kajak bietet ausreichend Platz und Beinfreiheit (sowohl wenn man mit als auch ohne Schuhe paddelt), sodass es auch große Personen paddeln können. Der Komfort ist ebenfalls gut. Wir fanden den weichen Luftboden am Anfang eher minderwertig, da er beim Einsteigen doch sehr nachgibt. Ohne Backbone hätten wir uns hier einen deutlich härteren Luftboden gewünscht (z.B. 0,2 bar). Bei der Verwendung des Backbone macht es jedoch Sinn, dass der Boden nachgibt und somit die Stange nach unten drückt. Dadurch entsteht nämlich erst die V-Form des Rumpfes.
Uns ist der Sitz beim Paddeln nach einer Weile verrutscht. Leider lässt ist dieser am Boden des Kajaks nicht befestigt. Eine Klettverschluss-Lösung, um den Sitz am Boden zu befestigen, wäre schön gewesen. Dennoch gibt die Sitzlehne beim Paddeln genügend Halt und hat eine gute Höhe. Obwohl die Bodenkammer sehr weich ist, hatte der Backbone in keinster Weise beim Paddeln gedrückt.
Für ein 1er Schlauchkajak erreicht das AdvancedFrame eine gute Geschwindigkeit und hat einen guten Geradeauslauf
Nach mehreren Paddeltouren auf kleinen sowie großen Seen und auf Flüssen mit Steinkontakt hat uns das AdvancedFrame überzeugt. Die Außenhaut des Bodens ist robust und dick genug, sodass es auch unschöne Grundberührungen wegsteckt. Dennoch konnten wir zwei kleine lange Schrammen in der Bootshaut feststellen, die wir nicht als kritisch sehen. Keines der Schrammen deutet darauf hin, dass es zu einem Loch führen wird. Das spricht für eine dicke Bootshaut, welches das Boot schwerer aber auch robuster macht. Ebenfalls positiv ist, dass sich das Material an keiner Stelle irgendwie abgescheuert hat. Obwohl wir mit dem aufblasbaren Kajak an Kieselsteinstränden unsanft angelandet sind, hat es dem Boot nichts ausgemacht.
Im Wildwasser haben wir das AdvancedFrame nicht ausprobiert. Hier würden wir empfehlen, den Backbone nicht zu verwenden. Bei starkem Grundkontakt gibt die Stange nicht nach und das Material ist den Reibungen komplett ausgelastet. Ohne Backbone, federt der Luftboden den „Aufprall“ deutlich besser ab.
Die Fahreigenschaften haben uns rundum überzeugt
Abbau des Schlauchkajaks
Der Abbau des Schlauchkajaks ist sehr einfach und schnell. Nach dem Paddeln öffnet man die Ventile, und der Großteil der Luft entweicht von selbst. Die restliche Luft entweicht beim Zusammenrollen bzw. kann mit der Luftpumpte abgepumpt werden. Der große Nachteil ist das Nylonmaterial des Verdecks und des Seitenschlauchmantels. Das Wasser kann mit einem Tuch abgewischt werden, dennoch bleibt das Textil lange feucht und muss Zuhause nochmal zum Trocknen rausgelegt werden. Denn feucht sollte man das Boote auf keinen Fall für längere Zeit lagern, da sich dadurch Schimmel am Nylon bilden kann.
Stärken und Schwächen
Das AdvancedElements AdvancedFrame mit BackBone glänzt vor allem mit seinen Fahreigenschaften. Für ein aufblasbares 1er Kajak ist die Geschwindigkeit und der Geradeauslauf richtig gut. Die größte Schwäche ist die lange Trocknung des Nylonhüllen der Seitenschläuche und des Verdecks. Auch ist das Boot kein Leichtgewicht.
Mit dem AdvancedFrame auf dem Schliersee
Das hat uns gefallen
+ modular aufgebaut und somit leicht reparabel + sehr gute Geschwindigkeit für ein 1er Schlauchkajak + sehr guter Geradeauslauf für ein 1er Schlauchkajak + großzügiger Innenraum, auch für große Personen geeignet + gute Verarbeitung und robuste Bootshaut + bequem zu sitzen und zu paddeln + großes und sehr leicht erreichbares Gepäcknetz auf dem Bug + kippstabil
Das hat uns weniger gefallen
– wasserdurchlässige Reißverschlüsse – lange Trocknungsdauer aufgrund des Nylonmaterials – hohes Gewicht für ein 1er Schlauchkajak – großes Packmaß für ein 1er Schlauchkajak – Backbone muss zusätzlich erworben werden – keine Fußstütze
Fazit zum AdvancedFrame
Das Advanced Elements 1er ist ein geschlossenes Schlauchkajaks für Einsteiger und anspruchsvolle Kajaker. Uns hatte es jedes Mal sehr viel Spaß bereitet das AdvancedFrame zu paddeln. Im Vergleich zu Billig-Schlauchkajaks ist es in Fahreigenschaften, Verarbeitung und Ausstattung um Welten überlegen. Daher finden wir den Preis von ungefähr von 650€ gerechtfertigt. Wer mehrmals in der Saison Kajaktouren unternehmen möchte, ist mit dem AdvancedFrame 1er Kajak gut beraten. Besonders die feste und spitze Ausformung des Bugs und Hecks des Schlauchkajaks hat Advanced Elements richtig gut hinbekommen und sucht seinesgleichen auf dem Markt. Dadurch schneidet das Boot besser das Wasser und kommt den Fahreigenschaften eines Festrumpfkajaks sehr nahe. Wer nicht alleine paddeln möchte, kann sich das Kajak auch als 2er Variante kaufen. Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible hatten wir als Elite Version testen können.
Das AdvancedFrame Convertible (im Hintergrund)
Für ein 1er Schlauchkajak finden wir das AdvancedFrame schwer. Für wen das Gewicht wichtig ist, weil das Kajak im Rucksack transportiert werden soll, empfehlen wir die Ultralite Variante des Kajaks. Die Ultralite Variante bekommt man für einen Aufpreis von weniger als 100€. Dann lässt sich aber nicht der Backbone verwenden. Auch die Trocknungszeit sollte vor dem Kauf berücksichtigt werden. Das Boot muss nach der Paddeltour Zuhause nochmal zum Trocknen teilweise aufgebaut werden. Für wen das hohe Gewicht und die lange Trocknungszeit nicht stört, bekommt mit dem AdvancedFrame von Advanced Elements ein tolles Schlauchkajak, welches robust ist und viel Freude beim Paddeln bereitet.
Zubehör
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Transportrucksack
Reparaturset
Ventiladapter
Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Advanced Elements ist nicht der einzige Hersteller von aufblasbaren 1er Kajak. Wir sich gerne Alternativen zum Boot anschauen möchte, empfehlen wir folgende Schlauchkajaks . Diese beiden Boote sind ebenfalls hochwertig verarbeitet und bieten gute Fahreigenschaften.
Advanced Elements hat letztes Jahr mit der Airvolution Serie sein erstes Full Drop-Stitch Kajaks auf den Markt gebracht. Vor allem im Design des Cockpits unterscheidet es sich von den Drop-Stitch Booten anderer Hersteller. Es ist zwar noch ein offenes Cockpit aber eben durch die nach Innen gezogenen Seitenwände wirkt das Schlauchkajak wie ein Festrumpfboot und schützt dank dieser Konstruktion auch besser vor Spritzwasser beim Paddeln. Wir haben bereits seit mehreren Jahren andere Boote des Herstellers im Einsatz, die uns in ihrer Verarbeitung und vor allem in den Fahreigenschaften überzeugen haben. Das Airvolution gibt es auch als 2-Personen Kajak.
nortik Scubi 1
Das AdvancedFrame hat uns in Sachen Rumpfform (ausgeformte spitze Kiele mit einem breiten mittigen Rumpf) und den Fahreigenschaften sehr an das Nortik Scubi 1 erinnert. Das Scubi 1 verwendet ebenfalls zu den Schläuchen ein Gestänge zur besseren Aussteifung des Bootes. Das Nortik Scubi hat den Vorteil, dass es kein Nylon verwendet und somit deutlich pflegeleichter ist, da die langen Trocknungszeiten entfallen. Auch das geringe und leichte Packmaß spricht für das Nortik Scubi 1. Für große Menschen ist das Nortik Scubi 1 jedoch nichts, da der Innenraum ziemlich klein ausfällt. Hier bietet das AdvancedFrame mehr Komfort. Auch ist das AdvancedFrame für Wildwasser besser geeignet, da das Boot auch ohne Gestänge gepaddelt werden kann. Beim Nortik Scubi 1 muss das Gestänge immer verwendet werden, da es über keine Luftkammer im Boden verfügt.
Gumotex Swing 1
Das Gumotex Swing 1 ist ebenfalls ein geschlossenes 1er Schlauchkajak. Bei der Geschwindigkeit und dem Geradeauslauf kann das Swing 1 jedoch nicht mit dem AdvancedFrame mithalten. Dafür ist es wendiger sowie leichter und kompakter beim Transport. Auch das verwendete Nitrilon Material ist unserer Meinung robuster und deutlich pflegeleichter. Das Nylonverdeck des Swing 1 trocknet sehr schnell. Das Gumotex Swing 1 ist vor allem für Flusstouren und Wildwasser Stufe 2 geeignet. Auch kleine Touren auf Seen eignet sich das Swing 1 gut. Für lange ausgedehnte Seetouren würden wir das AdvancedFrame empfehlen.
AdvancedFrame Ultralite
Das AdvancedFrame Ultralite wiegt nur 7,9 kg. Der größte Unterschied liegt im Boden und Material. Beim Ultralite wird eine dünne Schaummatte statt eines Luftbodens verwendet. Die Verwendung eines Backbone wird beim Ultralite laut Hersteller nicht empfohlen. Außerdem wird beim Ultralite nur ein 300D Nylon statt des 600D Nylongewebes eingesetzt. Die Bootshaut ist ebenfalls dünner und nur einfach beschichtet im Vergleich zum AdvancedFrame. Daher ist die Ultralite Variante nicht so robust und strapazierbar. Das Kajak zielt also auf Paddler ab, die ein äußerst leichtes Kajak mit guten Fahreigenschaften suchen und im Gewässer unterwegs sind, die eine ausreichende Wassertiefe haben.
Advanced Elements ist ein Schlauchkajak-Hersteller aus Kalifornien und wirbt mit einer Evolution von aufblasbaren Kajaks, welche durch den Einsatz von patentierten Technologien geniale Fahreigenschaften bieten soll. In den USA ist der Hersteller bereits Marktführer unter den Schlauchkajaks. In Europa versucht der Hersteller noch seine Bekanntheit auszubauen. Wir besitzen selbst das AdvancedFrame Convertible Elite und konnten bereits zahlreiche Erfahrungen mit dem Boot auf dem Wasser sammeln.
Das AdvancedFrame ist das beliebteste Schlauchkajak von Advanced Elements. Das Kajak ist als 1er und 2er Variante erhältlich . Die 1er Variante ist ein geschlossenes, und das 2er Kajak ist ein offenes Kajak. Dennoch kann das 2er Kajak optional mit einem Verdeck zu einem geschlossenen Kajak verwandelt werden, daher auch die Bezeichnung Convertible. Die Bezeichnung Elite gibt an, dass das Kajak mit einem Drop-Stitch Boden ausgestattet ist. Boote ohne Elite kommen mit einem einfachen 0,07 bar Luftboden. Dennoch lässt sich auch die einfache Version mit einem Backbone oder Dropstitch Boden nachrüsten.
2 460 cm 82 cm 23,5 kg 95 x 55 x 30 cm 249 kg 600D Nylon (Verdeck), geschichtetes PVC Tarpaulin, Polyester, Vinyl (Boden), PVC (Luftkammern)
Produktionsland: Luftdruck:
Indonesien 0,14 bar (Seitenschläuche) 0,41 bar (Drop-Stitch Boden)
Welches Modell wurde getestet?
Advanced Elements AdvancedFrame Elite aus dem Jahr 2019
Wie ist der Test entstanden?
Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.
Das Schlauchkajak befindet sich in einer recht robusten und großen Tragetasche, die sogar als Rucksack getragen werden kann. Sie ist bereits im Lieferumfang enthalten und sehr praktisch für die Aufbewahrung und den kurzen Transport des Bootes. Die Schultergurte sind mit Metall-Karabiner an der Tasche befestigt. Egal wie wir den Rucksack eingestellt haben, die Karabiner haben schmerzhaft in die Schulter gedrückt. Somit ist die Rucksackfunktion so gut wie unbrauchbar. Das ist schade, da das Kajak recht schwer ist. Hier empfehlen wir einen großen 150 L Tragerucksack von Ortlieb, den wir in unserem Ratgeber zu Packsäcken vorstellen.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Schlauchkajak kommt in einem Transportrucksack
Leider ist der Transportrucksack unbequem zu tragen
Das aufblasbare Kajak von Advanced Elements liegt zusammengelegt in der Tasche. Es hat ein Packmaß von 95 x 55 x 30 cm und ein Gewicht von 24 kg. Damit ist es vom Packmaß 27 cm länger und 12 cm breiter sowie vom Gewicht 6,5 kg schwerer als das beliebte Sewave von Gumotex, welches für bis zu 3 Personen geeignet ist. Wir sind gespannt, ob wir es nach dem Test wieder genauso gut in die Tasche bekommen.
Das AdvancedFrame ist mehrmals zusammengelegt. Die Finnen sind fest montiert und die Sitze liegen mit bei
Der Boden des Bootes besteht aus einem Material, welches laut Hersteller aus 3 Schichten zusammengesetzt ist (PVC Tarpaulin, Polyester und Vinyl). Auf den ersten Blick macht das Material einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Unser Langzeittest wird zeigen, wie reiß- und scheuerfest das Material tatsächlich ist.
Die mitgelieferten Sitze machen einen schweren aber zugleich hochwertigen Eindruck
Beim AdvancedFrame Convertible Elite liegen zwei aufblasbare Sitze und eine Fußstütze für den hinteren Paddler dabei. Die mitgelieferten Sitze wirken etwas sperrig und schwer, was zum hohen Gesamtgewicht des Bootes mit beiträgt. Beide Sitze haben ein hohes Sitzpolster. So bleibt auch bei Spritzwasser im Boot der Hosenboden stets trocken. Außerdem sind die Rückenlehnen aufblasbar und besitzen auf der Rückseite eine Tasche für den Ventilschlauch und eine Weitere für kleine Utensilien. Die Sitze machen insgesamt einen qualitativ hochwertigen Eindruck.
Die Elite Version des AdvancedFrame Convertible kommt mit einem Drop-Stitch Boden
Nach dem Auseinanderlegen des Bootes wird einem die Länge ersichtlich. Das spricht prinzipiell für gute Fahreigenschaften. Außerdem liegt ein herausnehmbarer Drop-Stitch Boden bereits im Boot, welcher in der Elite Version standardmäßig mitgeliefert wird. Ein herausnehmbarer Innenboden ist auf jeden Fall sehr praktisch. Denn sollte der Drop-Stitch Boden mal kaputt gehen, so lässt er sich einfach ersetzen.
Die Luftkammern werden über drei Ventile, die sich über Drehen und Drücken der Sprungfeder öffnen lassen, aufgepumpt
Der Drop-Stich-Boden wird zentriert im Boot gelegt
Aufpumpen der Seitenkammern
Das Aufpumpen der Luftkammern geht mit einer Doppelhub-Luftpumpe recht zügig. Dabei müssen die Seitenkammern auf bis zu 0,14 bar aufgepumpt werden. Hier wird die Luft über zwei separate Ventile zugeführt, denn die Seitenwände des Bootes bestehen aus einer separaten Innen- und Außenkammer. Diese Konstruktionsweise verleiht dem Boot eine hohe Sicherheit. Zum einen schützt der PVC-Boden sowie die Nylonhülle die Luftkammern. Zum anderen würde im Fall einer Beschädigung nur die äußere Seitenkammer Luft und die innere Seitenkammer verschont bleiben. Somit ist ein sicheres Paddeln bis zum nächsten Ufer gewährleistet.
Die Seitenkammern befinden sich in Nylonhüllen, die sich mit Reißverschlüssen öffnen lassen. Falls eine Luftkammer defekt ist, lässt sie sich ebenfalls austauschen. Zuletzt wird der Drop-Stitch Boden auf maximal 0,41 bar aufgepumpt. Dabei ist zu beachten, dass der Drop-Stitch Boden zentriert im Boden liegt. Am Anfang dauert der komplette Aufbau etwas länger. Sobald man geübt ist, geht es schneller und das Schlauchkajak ist zwischen 10 und 15 Minuten aufgebaut.
Was ist Drop-Stitch? Bei der Drop-Stitch Technologie sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer zusätzlich mit Nylonfäden verworben. Erst dadurch ist ein deutlich höherer Luftdruck möglich, als bei Luftkammern ohne die verworbenen Nylonfäden. Die Luftkammer erreicht somit eine sehr gute Formstabilität und Steifigkeit. Die Drop-Stitch Technologie ist bei SUP Boards (Stand Paddling Boards) sehr verbreitet, und findet bei Schlauchkajaks immer mehr Verwendung. So hat auch der Schlauchboot-Hersteller Gumotex mittlerweile erste Schlauchkajaks (Gumotex Thaya, Gumotex Rush) mit Drop-Stitch auf den Markt gebracht. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Drop-Stitch Kajaks.
Was ist BackBone? Beim BackBone handelt es sich um eine mehrteilige Stange, die beim Aufbau unter den Luftboden im Inneren des Kajaks platziert wird. Durch das Gewicht des Kajakers wird die Stange gegen die Außenwand des Boots gedrückt und bildet somit eine V-Form, was eigentlich für reine Schlauchkajaks unüblich ist. Dadurch wird der Geradeauslauf und die Geschwindigkeit erhöht. Als Nachrüst-Option ist der BlackBone im Vergleich zum Drop-Stitch deutlich günstiger. Eine ähnliche Konstruktionsweise verwendet Nortik bei seinen Hybrid-Kajaks (z.B. nortik Scubi 1 oder Scubi XL)
Der Drop-Stitch Boden ist herausnehmbar, muss aber zum Aufpumpen ins Boot platziert werden
Der Drop-Stitch Boden ließ sich einfacher aufpumpen als vorher angenommen
Nach dem Aufpumpen hat das Kajak seine vollständige Form erreicht. Der Boden liegt sehr gut im Kajak und ist äußerst fest aufgrund der Drop-Stitch-Technologie. An jeder Seitenkammer gibt es drei Klickverschlüsse, in denen die Sitze befestigt werden können. Das Boot kann sowohl als 2er als auch 1er Kajak gepaddelt werden. Für die 1er Konfiguration nimmt man die Klickverschlüsse in der Mitte.
Die Kunststoff-Platten werden in die Taschen am Bug- und Heck-Ende geschoben
Dadurch sind die Enden des Bugs und Hecks noch besser ausgeformt
Zusätzlich gibt es flexible Kunststoff-Platten für das Heck- und Bug-Ende. Diese werden in die vorgesehenen Taschen eingeschoben und formen somit die Enden des Kajaks noch besser aus. Wir finden es eine klasse Idee, da hier durch einfache Mittel das Kajak noch fester und hochwertiger wirkt.
Das Kajak ist mit Luftschläuchen unterhalb der Spritzschürzen ausgestattet, die ihnen eine bessere Form geben
Das vordere Verdeck hat ein sehr praktisches Gepäcknetz
Das hintere Verdeck hat lediglich eine Vorrichtung für die Befestigung von Gepäck oder Vorbereitung für ein Gepäcknetz
Obwohl das AdvancedFrame Convertible ein offenes Kajak ist, ist es mit sehr großzügigen Spritzdecken am Bug und Heck ausgestattet. Das ist aus zweierlei Hinsicht praktisch. Zum einen schützen die Spritzdecken bei Wellengang vor eintretenden Spritzwasser. Zum anderen lässt sich auf dem Verdeck Gepäck befestigen, ohne dass es beim Paddeln stört. Auf dem Verdeck am Bug ist bereits ein Gepäcknetz angebracht, um beispielsweise einen Tagesrucksack bequem und sicher zu befestigen. Auf dem Verdeck am Heck gibt es lediglich eine Vorrichtung in Form von vier D-Ringen. Damit lässt sich Gepäck mit einem Gepäcknetz oder Schnüren befestigen. Schöner wäre es gewesen, wenn es bereits integriert wäre.
Damit das Verdeck nicht durchhängt und gespannt ist, gibt es vorne und hinten jeweils auf beiden Seiten kleine Luftschläuche zum Aufpusten. Das ist wieder ein kleines Detail, was das Schlauchkajak hochwertiger macht.
Wassertest beim vorderen Teil des Verdecks
Der Reißverschluss im Vorderverdeck ist sehr praktisch, um das Boot zu säubern und den Drop-Stitch oder BackBone richtig zu positionieren. Aber einen Reißverschluss im Verdeck, welches eigentlich Wasser abhalten soll? Wir haben es getestet. Advanced Elements war sich dessen bewusst, und hat den Reißverschluss mit grauen Leisten abgedeckt. Das funktioniert im vorderen Bereich sehr gut. Der Großteil des Wasser fließt nicht rein, sondern vom Verdeck ab. Auf Dauer tropft es ein wenig durch, aber die Leisten erfüllen ihren Zweck sehr gut. Problematischer wird es, wo sich der Reißverschlussschieber befindet. Hier läuft das Wasser durch und man wird beim Paddeln nass. Wer Wellen beim Paddeln erwartet, sollte sich den Reißverschluss mit lösbarem Klebeband abkleben (z.B. das Scotch Supreme Gewebeband) im Vergleich zu herkömmlichen Gewebebändern hinterlässt es keine Klebespuren). Der Nylonstoff des Verdecks lässt hingegen kein Wasser durch.
Das AdvancedFrame Convertible Elite als 2er Kajak
Das Kajak bietet ausreichend Platz
Die Sitze lassen sich einfach in das Kajak platzieren und sitzen fest, sodass sie nicht weiter verrutschen. Die Rückenlehne lassen sich durch die Gurte individuell einstellen. Falls man das Kajak alleine paddeln möchte, platziert man einen Sitz in die Mitte des Kajaks und verwendet die mittleren Schnallen an den Seitenwänden für die Befestigung der Rückenlehne. Dieses Konzept der variablen Sitzposition gefällt uns sehr gut und gibt es auch bei den Gumotex Schlauchkajaks (z.B. Gumotex Solar oder Gumotex Seawave).
Das Kajak bringt viele Extras mit, wie Paddelhalter
Optional lässt sich ein 1er oder 2er Verdeck über einen Reißverschluss anbringen
Das Verdeck bietet zusätzlichen Schutz vor Spritzwasser oder Wellengang und zwischen den beiden Sitzen kann weiteres Gepäck auf dem Verdeck verstaut werden
Das 1er Verdeck bringt zusätzlich eine Gepäckluke mit
Das Schlauchkajak von Advanced Elements hat viele weitere nützliche Features. So besitzt es Tragegriffe am Bug und Heck, was eigentlich selbstverständlich ist, aber einige Schlauchkajaks dennoch nicht haben. Sogar Halterungen für die Doppelpaddel sind vorhanden. Diese sind vor allem beim Umtragen des Bootes praktisch, oder wenn man auf dem See im Kajak entspannen möchte und die Paddel nicht benötigt werden. Außerdem lässt sich das Boot mit einem zusätzlichen Verdeck zu einem geschlossenen Kajak verwandeln. Dafür ist das Kajak mit einem Reisverschluss ringsherum ausgestattet, um so das optional erhältliche Verdeck zu montieren. Das Anbringen des Verdecks ging sehr einfach.
Für ein Schlauchkajak hat es einen sehr gut ausgeformten Rumpf
Advanced Elements hat einen großen Wert auf gute Fahreigenschaften gelegt. Das kann man an unterschiedliche Merkmale des Boots erkennen. Der Kiel des Bugs und Hecks sind für ein aufblasbares Kajaks richtig gut ausgeformt. Diese Aussteifungen werden durch Aluminiumschienen im Bootsinneren erreicht. Somit wird das Wasser geschnitten und nicht „vor sich hingeschoben“. Nicht nur die Kiele sind gut ausgeformt, sondern auch der Boden des Bootes. Auf dem Foto sieht man deutlich den glatten und flachen Unterboden, der durch den eingelegten Dropstitch Boden geformt wird.
Darüber hinaus hat das Schlauchkajak am Boden drei Richtungsfinnen integriert. Jeweils eine sehr flache und längliche Finne am vorderen und hinteren Teil des Kajaks, sowie eine große Richtungsflosse am Bug. Alle drei Richtungsflossen sind sehr flach, sodass Grundberührungen durch die Finnen unwahrscheinlich sind und der Geradeauslauf gleichzeitig verbessert wird.
Erfahrungen auf dem Wasser
Wir konnten das Boot bereits unter verschiedenen Bedingungen testen, u.a. auf ruhigen Kanälen im Spreewald, auf großen Seen mit ordentlichem Wind sowie auf der Havel und Spree in Berlin, wo das Boot einige Ansprüche aushalten musste. Dabei beziehen sich unsere Erfahrungen auf das AdvancedFrame Convertible Elite, also mit Drop-Stitch Boden.
Das Schlauchkajak bietet ausreichend Platz für die Paddler
Als wir das Advanced Elements AdvancedFrame das erste Mal auf dem Wasser gepaddelt sind, waren wir sofort von den Fahreigenschaften beeindruckt. Für ein Schlauchkajak lässt es sich sehr leicht paddeln und wir hatten stets das Gefühl zügig voranzukommen. Im Vergleich zu vielen anderen Schlauchkajaks bildet das Advanced Elements viel später eine Bugwelle und lässt sich daher schneller und leichter paddeln.
Da der Dropstitch Boden bis zu 0,41 bar aufgepumpt werden darf, gibt dieser beim Paddeln nicht nach. Somit ist das Paddeln im Advanced Elements noch effizienter. Der feste Boden verhindert eine mögliche Deformation durch das Gewicht der Paddler. Das resultiert in eine flache und glatte Unterseite des Kajaks im Wasser, mit deutlich weniger Wasserwiderstand. Es entsteht dadurch insgesamt ein Gefühl, als würde man in einem hochwertigen Festrumpfkajak sitzen.
Auch unter windigen Bedingungen hatte das Schlauchkajak eine gute Figur gemacht, was nicht selbstverständlich für ein aufblasbares Kajak ist. Denn prinzipiell schwimmen Schlauchkajaks eher auf dem Wasser als im Wasser im Vergleich zu Festrumpf- und Faltkajaks. Durch die Seitenschläuche geben sie dem Wind viel Angriffsfläche und das Paddeln erschwert sich. Den Effekt des Windes hatten wir auch beim Advanced Elements bemerkt und wurden je nach Windrichtung etwas vom Kurs abgetrieben. Dennoch waren wir mit der Performance zufrieden. Trotz mäßigem Wind und rauer See sind wir gut vorangekommen und hatten eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h.
Durch die lange Bauweise und den gut ausgeformten Rumpf lässt sich das Kajak zügig paddeln
Im Vergleich zu vielen anderen Kajaks liegt das Advanced Elements stabil im Wasser. Es ist nicht ganz so kippstabil wie das Gumotex Swing 2 (was aus unserer Sicht eines der kippstabilsten Schlauchkajaks ist), aber dennoch absolut ausreichend. Auf unserer Paddeltour durch Berlin konnten die teilweise heftigen Wellen durch vorbeifahrende Schiffe das Advanced Elements AdvancedFrame in keine instabile Lage bringen. Wir haben uns jederzeit sicher im Boot gefühlt.
Die Sitze bieten den Paddlern ausreichend Halt
Hier ist das AdvancedFrame Convertible mit einem Verdeck ausgestattet
Das Kajak bietet den Paddlern genügend Beinfreiheit. So ist es auch für große Menschen gut geeignet. Eine Fußstütze ist für den vorderen Paddler im Lieferumfang nicht enthalten. So muss der vordere Paddler seinen Sitz soweit nach vorne stellen, damit er sich mit seinen Füßen vorne im Bug abstützen kann. Alternativ lässt sich eine verstellbare Fußstütze kaufen, die an den Seitenschläuchen angebracht wird. Die Sitze geben beim Paddeln einen guten Halt. Die Rückenlehnen sind fest genug und knicken nicht ein. Auch das Sitzpolster behält seine Position im Boot. Bei längeren Fahrten kann es jedoch für das Gesäß etwas unangenehm werden, da der Sitz fest gepolstert ist und der Drop-Stitch Boden ebenfalls sehr fest ist. Wir empfinden das aber nicht als nachteilig, da ein Paddelboot kein Sofa ist. Wer es dennoch gemütlicher mag, kann sich ein weiches Sitzkissen unterlegen.
Alternativ wäre auch AdvancedFrame Converitble mit Back-Bone statt mit Drop-Stitch in diesem Fall zu empfehlen. Da gibt es den Standard Boden mit 0,07 bar , der weicher ist und somit beim Sitzen mehr nachgibt. Praktisch finden wir zudem, dass man beim Paddeln sehr leicht die Rückenlehne nachstellen kann. Das haben wir auf längeren Fahrten öfters genutzt, um nicht immer in der gleichen Position sitzen zu müssen.Bei der 2er Konfiguration ist der vordere Paddler durch das sehr großzügige Verdeck am Bug gut vor Spritzwasser geschützt. Das entfällt bei der 1er Konfiguration, da man deutlich nach hinten rutscht. Hier wäre auf längeren Touren ein zusätzliches 1er Verdeck zu empfehlen, welches das Kajak verschließt.
Mit dem Verdeck lässt es sich als geschlossenes Kajak umwandeln, ideal für kalte Jahreszeiten
Es lässt sich ebenfalls sehr gut als 1er Kajak paddeln
Als 1er Kajak hat das AdvancedFrame Convertible Elite ebenfalls eine gute Trimmung, liegt also aufgrund des starren Drop-Stich Bodens gleichmäßig verteilt im Wasser. Die Fahreigenschaften hatten uns auch hier überzeugt. Es lässt sich alleine sehr zügig paddeln. Das AdvancedFrame Convertible Elite erreicht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 6 – 7 km/h. Maximal lassen sich kurzzeitig 8,5 km/h erreichen. Bei der 1er Konfiguration fällt auf, dass es aufgrund des sehr langen Rumpfes etwas träge bei der Wendigkeit ist. Daher ist es primär für großes Gewässer, wie Seen, Küstengewässer und weitläufige Flüsse geeignet. Für kleine Flüsse und für Wildwasser empfehlen wir das Schlauchkajak nur eingeschränkt.
Das zusätzliche 1er Verdeck bringt einen Lukendukel mit
Unter dem Lukendekel befindet sich ein Rollverschluss und gewährt Zugang zum Heck des Kajaks
Das zusätzliche Verdeck für eine Person hat uns richtig gut gefallen. Vorne an der Sitzluke gibt es eine Querverstrebung, sodass das Verdeck im Fußbereich des Paddlers nicht durchhängt. Der Lukenverschluss ist eine gute Idee, und aus unserer Sicht die bessere Lösung zu den Reißverschlüssen im Verdeck. Durch den Rollverschluss gelangt kein Wasser ins Innere des Bootes.
Das vordere Gepäcknetz hatte uns auf Touren sehr gut gefallen
Das Gepäcknetz hat uns ebenfalls überzeugt. Durch die Klickverschlüsse lässt sich auch großes Gepäck leicht unterbringen. In dem Fall hatten wir Kleidung und weitere Utensilien von drei Personen in der Tragetasche des Bootes verstaut.
Abbau des Kajaks
Der Abbau und das Zusammenlegen des Bootes gestaltete sich einfach. Nur ist es schwer das Kajak wieder in die mitgelieferte Tasche zu verstauen. Deswegen haben wir den Ortlieb X-Tremer 150 Liter verwendet. Wir haben zuerst das Boot (ohne Sitze, Fußstütze und Drop-Stitch-Boden) in den Rucksack gelegt. Anschließend ist es viel einfacher die restlichen Teile zu verstauen.
Dennoch muss das Kajak Zuhause nochmal auseinandergelegt und leicht aufgepumpt werden, sodass das Nylonverdeck- und die Nylonhüllen ordentlich abtrocknen. Vor allem die Nylonhüllen der Seitenschläuche trocknen schlecht ab. Hier ist es ratsam, die Schläuche nach einiger Zeit anders zu positionieren bzw. zu wenden, so dass am Ende alles trocken ist. Sonst besteht auf Dauer die Gefahr von Schimmelbildung.
Beim Zusammenlegen sollte das Boot einmal längs gefaltet werden. Hier sind nochmal die hinteren Finnen deutlich zu sehen
Stärken und Schwächen
Die gute Fahreigenschaft ist definitiv die größte Stärke des Advanced Elements, die es als Schlauchkajak bietet. Das Paddeln macht mit dem Boot richtig Spaß. Die beiden größten Schwächen des Advanced Elements sind insbesondere das hohe Gewicht und sperrige Packmaß. Auch die lange Trocknungszeit durch die Nylonhülle ist etwas nervig im Vergleich zu Gumotex und Grabner Booten, die aus einem gummierten Kautschuk Material bestehen. Diese Boote der Hersteller lassen sich einfach mit einem Tuch trockenwischen.
Uns hat es Spaß gemacht das AdvancedFrame Convertible mit Drop-Stitch Boden zu paddeln
Das hat uns gefallen
+ sehr gute Fahreigenschaften + geräumiger Innenraum + gute Verarbeitung + viele durchdachte Details und Features + guter Geradeauslauf + modular aufgebaut sowie Seitenkammern und Boden austauschbar + Boot durch Zubehör erweiterbar (Verdeck, BackBone, Drop-Stitch Boden) + auch als 1-Person Kajak paddelbar + erhöhter Luftdruck im Vergleich zu anderen Schlauchkajaks mit Nylonhülle
Das hat uns weniger gefallen
– Schmutzanfällig und lange Trocknungszeit aufgrund der Nylonhülle – hohes Gewicht und großes Packmaß für ein Schlauchkajak – aufgrund der Länge weniger wendig – kein dritter Sitz für ein Kind integrierbar (kann aber auf dem Boden und somit sicherer sitzen) – Im Heck wenig Platz für Gepäck – keine Fußstütze für den vorderen Paddler – unkomfortable und knapp bemessene Transporttasche
Fazit zum Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite
Für ein Schlauchkajak ist das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite wortwörtlich ein richtiges Schwergewicht. Mit seinem Packmaß und Gewicht gehört es zu den sperrigen und schweren Schlauchkajaks. Da das Boot ursprünglich für den amerikanischen Markt konzipiert wurde, wo der nächste See sowieso mit dem Auto statt mit den Öffentlichen angesteuert wird, lässt sich nachvollziehen, warum der Hersteller hier weniger Wert auf Gewichtsreduzierung gelegt hat. Dafür punktet das Boot aber in den Fahreigenschaften, Komfort und Ausstattung. Bei dem AdvancedFrame Convertible ist es ersichtlich, dass der Hersteller kein weiteres Schlauchkajak kopieren und auf den Markt bringen, sondern sich von den herkömmlichen Schlauchkajaks absetzen wollte. Aus unserer Sicht ist es dem Hersteller gelungen. Die integrierten Aluschienen im Bug und Heck des Bootes in Kombination mit einem Dropstitch Boden oder einem Backbone ergeben ein Schlauchkajak, welches so einmalig auf dem Markt ist. Das Kajak erhält so einen schön ausgeformten Rumpf, der an die Festigkeit eines Hartschalenkajaks erinnert. Das macht sich in den Fahreigenschaften spürbar. Es macht richtig Spaß, da es sich sehr leicht und zügig paddeln lässt. Auch bei der Verarbeitung und der Ausstattung ist uns aufgefallen, dass Advanced Elements hier nicht gespart hat. Das Schlauchkajak ist solide verarbeitet und bringt viel an Ausstattung mit.
Aufgrund des Gewichts empfehlen wir für das Advanced Elements einen Kanuwagen auf Dauer. Wer das Auto oder den Camper nimmt und zugängliche Flüsse sowie Seen paddelt, für den ist dieser Aspekt von geringer Bedeutung. Für uns, die vor allem die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und auch mal gerne über eine halbe Stunde das Boot auf dem Rücken tragen, ist das Schlauchkajak weniger geeignet. Für unsere Tests hatten wir das Boot im Rucksack transportiert, jedoch lediglich das Boot ohne weitere Ausrüstung. Unser Gumotex Swing 2 transportieren wir gewöhnlich mit kompletter Ausrüstung in einem Rucksack und es ist noch leichter als das Advanced Elements. Das Material hatte auf den Touren einen robusten Eindruck gemacht und musste einiges wegstecken. Geringe Gebrauchsspuren (wie kleine lange Kratzer) sind zu sehen, aber nicht weiter kritisch aus unserer Sicht. Dennoch empfehlen wir das Boot mit Sorgfalt zu paddeln und nach der Tour es ordentlich zu trocknen. Dann habt ihr ein tolles Schlauchkajak, welches euch viele Jahre einen großen Paddelspaß bereitet.
Zubehör für das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Transporttasche
Reperaturset
Ventiladapter
Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible lässt sich mit einem 1-Person Cockpit* oder 2-Personen Cockpit* ausstatten und somit zu ein geschlossenes Kajak verwandeln. Wir hatten es getestet und fanden die Anbringung des Cockpits sehr einfach. Persönlich fanden wir den Innenraum von der Höhe dadurch etwas zu eingeengt. Dennoch ist es eine gute Option, um sich vor Spritzwasser und Kälte im Frühjahr oder Herbst zu schützen.
Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible mit Cockpit
Alternativen
Für wen das sperrige Packmaß und das hohe Transportgewicht nichts ist, dem empfehlen wir folgende Schlauchkajaks anzuschauen. Diese beiden Boote sind ebenfalls hochwertig verarbeitet und bieten gute Fahreigenschaften.
Aus unserer Sicht ist das Gumotex Seawave eine sehr interessante Alternative zum Advanced Elements AdvancedFrame Convertible. Das Seawave ist deutlich transportabler und kann sogar zu dritt gepaddelt werden. Außerdem ist der Pflegeaufwand aufgrund der einfacheren Konstruktion und des verwendeten Materials geringer. Mit dem Seawave ist man flott unterwegs, kommt aber an die Fahreigenschaften des AdvancedFrame Convertible Elite nicht ran.
Nortik scubi 2 XL
Das Nortik scubi 2 XL ist ebenfalls eine gute Alternative zum AdvancedFrame Convertible. Es ist kein reines Schlauchkajak, sondern Hybrid aus Falt- und Schlauchboot. Es ist robust, gut transportabel und solide verarbeitet. In Sachen Fahreigenschaften muss es sich hinter den AdvancedFrame Convertible Elite nicht verstecken.
Das Intex Challenger K1 ist eines der günstigsten Schlauchkajaks, das je nach Angebot zwischen 60 und 100€ kostet. Es kommt sogar in einem Komplettset, sodass für ein sofortiges Lospaddeln nichts im Wege steht. Wir wollten nun selbst wissen, wie es sich paddeln lässt und ob es eher ein Badeboot oder ein Schlauchkajak ist.
Das Intex Challenger K1 kommt in einer kompakten und sehr leichten Tragetasche. Da das Boot nur 12 kg wiegt, lässt es sich mit der mitgelieferten Tragetasche über kurze Distanzen angenehm tragen. Robust ist die Tragetasche jedoch nicht. Der Stoff der Tasche ist so dünn, dass bereits nach dem ersten Gebrauch ein kleines Loch im Boden drin war.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Boot wiegt 12 kg und lässt mit einer Tragetasche transportieren
In der mitgelieferten Tragetasche befindet sich das Komplettset des Bootes, also inkl. Paddel und Pumpe
Das aufblasbare Kajak ist schnell ausgepackt und erstaunlich handlich. Für das Aufpumpen des Kajaks wird es auseinander gerollt. Das Intex Challenger K1 hat zwei getrennte Luftkammern, eine Boden- sowie eine Seitenkammer, die jeweils über ein Boston-Ventil aufzupumpen sind. Bostonventile sind 2-Wege-Schraubventile, die ein schnelles und sicheres Ein- und Ablassen der Luft ermöglichen. Durch die getrennten Luftkammern ist es auch bei Ausfall einer Kammer noch möglich, sicher ans Ufer zu gelangen. Die Bodenkammer wird mit der mitgelieferten Pumpe zuerst aufgepumpt. Das Aufpumpen ist sehr leicht und geht relativ zügig. Dennoch sind viele Hübe mit der Luftpumpe notwendig, da die Pumpe ziemlich klein ist. Zum Glück ist das Kajak nicht allzu groß. Nach dem Aufpumpen des Bodens wird die zweite Kammer mit Luft befüllt, welches die Seiten und das Verdeck des Kajaks ausformt.
Das aufblasbare Kajak ist schnell ausgepackt und wirklich klein
Das Boot wird über Boston-Ventile aufgepumpt
Aufgepumpt wird das Kajak mit der mitgelieferten Pumpe
Nach dem Aufpumpen der beiden Luftkammern hat das Boot seine endgültige Form erreicht. Der Innenraum wirkt nicht sonderlich groß. Auf dem Boden gibt es einen Klettstreifen, der für die Befestigung des Sitzes gedacht ist.
Fertig aufgepumptes Intex Challenger K1. Der Innenraum wirkt auf den ersten Blick nicht groß
Wer nicht sicher ist, wann der richtige Luftdruck erreicht ist, kann nachmessen. Dafür hat Intex auf jeder Kammer eine Messskala aufgedruckt. Mit dem beigelegten Messstreifen, lässt sich überprüfen, ob genügend Luft in der Luftkammer ist oder ob noch etwas nachgepumpt werden muss.
Der Luftdruck lässt sich mit einem Messstreifen einfach überprüfen
Der Sitz kann ebenfalls mit der Luftpumpe aufgepumpt werden. Dieser besteht aus einem aufblasbares Sitzkissen und einer Rückenlehne. Die Rückenlehne wird mit Gurten an den Seitenwänden befestigt und lässt sich nach Wunsch einstellen. Der Sitz ist etwas breit und sperrig für den kleinen Innenraum des Bootes. Dafür sitzt der Sitz fest im Boot, sobald dieser ordentlich im Innenraum platziert ist. Die Befestigung des Sitzes mit Klettverschluss ist eine simple und gute Idee des Herstellers.
Der Sitz wird über zwei Ventile aufgepumpt
Der Sitz wird über Klett- und Klickverschluss im Boot befestigt
Durch die Gurte an der Rückenlehne lässt sich der Sitz individuell einstellen
Zu guter Letzt wird noch die Fußstütze aufgepumpt und ins Bug des Bootes gelegt und die Finne angesteckt. Vor allem die Finne sehen wir als sehr wichtiges Feature an. Eine Finne sorgt vor allem bei aufblasbaren Kajaks für einen deutlich besseren Geradeauslauf.
Eine aufblasbare „Fußstütze“ ist ebenfalls enthalten
Am Boden des Bootes wird eine große Finne montiert
Das Boot war nach 8 Minuten komplett fertig aufgebaut. Wir müssen zugeben, dass wir mal das Intex Challenger K2 vorher aufgebaut hatten und somit mit dem Aufbau schon etwas vertraut sind. Dennoch denken wir, dass ein Aufbau von 10 bis 15 Minuten problemlos möglich ist.
Bei genauer Begutachtung des Bootes, fällt uns gleich auf, dass die Festigkeit des Bootes zu wünschen übrig lässt. Das war auch nicht anders zu erwarten, da das Schlauchkajak nur einen Betriebsdruck von 0,069 bar hat. Hochwertigere Schlauchkajaks haben einen deutlich höheren Luftdruck (z.B. Gumotex Twist oder Advanced Elements Advanced Frame). Für den Preis kann man jedoch keinen höheren Betriebsdruck erwarten. Einerseits müssten dann die Luftkammern hochwertiger verarbeitet werden, sodass diese einen höheren Betriebsdruck standhalten. Andererseits geben weiche Luftkammern bei Berührungen mit Steinen oder Grund besser nach, sodass das dünne PVC Material nicht so stark belastet wird.
Die Luftkammern des Schlauchkajaks sind sehr weich aufgrund des geringen Betriebsdrucks
Neben der Möglichkeit das Gepäck hinter den Sitz im Heck zu verstauen, hat das Kajak noch ein Gepäcknetz auf dem Bug. Dieses gibt viel Platz für zusätzliches Gepäck, welches schnell griffbereit sein soll (z.B. Schuhe, Trinkflasche, Lunchbox oder Packsack). Hinter dem Sitz lässt sich nur etwas kleines verstauen, was auch während des Paddelns nur schwer erreichbar ist. Deswegen gefällt uns das große Gepäcknetz auf dem Bug umso besser.
Unter dem Gepäcknetz lässt sich einiges an Gepäck verstauen, was schnell griffbereit während der Fahrt ist
Erfahrungen auf dem Wasser
Das Luftkajak hat keine Tragegriffe. Diese sind auch nicht notwendig. Das Boot ist handlich und leicht genug, sodass es sich auch so zum Wasser tragen lässt. Durch das Verdeck ist das Einsteigen etwas schwieriger. Das Boot liegt aber stabil im Wasser, sodass ein Kentern beim Einstige nur schwer möglich ist.
Das Schlauchkajak lässt sich ohne Probleme alleine zum Wasser tragen
Das Intex Challenger K1 liegt kippstabil im Wasser
Das Schlauchkajak ist so konstruiert, sodass Heck und Bug etwas geschlossen sind. Somit wird das Eintreten von Spritzwasser erheblich reduziert. Doch das hat einen Nachteil für große Personen. In meinem Fall ist das Intex Challenger K1 zu klein, da ich für das Boot zu groß bin (1,89 m). Außerdem ist das Verdeck sehr niedrig dimensioniert, sodass man sich eingeengt fühlt. Man sollte mindestens kleiner als 1,80 m sein. Ansonsten empfehlen wir das Intex Challenger K2, was sich auch alleine paddeln lässt.
Viel Platz für die Beine gibt es nicht
Der Innenraum im Bug ist relativ eng dimensioniert
Der Geradeauslauf und die Wendigkeit sind akzeptabel. Für solch ein kurzes Boot erwarten wir auch, dass es schnell auf Kurswechsel reagiert. Beim Geradeauslauf macht sich die Finne bemerkbar, sodass noch ein guter Geradeauslauf möglich ist.
Wer kein Vergleich zu anderen Kajaks hat, wird die Geschwindigkeit als ausreichend und angenehm empfinden. Für gemütliche Erkundungstouren auf einem ruhigen See ist das Intex Challenger K1 völlig ausreichend. Wer jedoch mit anderen hochwertigen Schlauchkajaks oder sogar Festrumpfkajaks mitpaddeln möchte, wird keine Freude mit Challenger K1 haben. Denn dafür ist das Schlauchkajak zu langsam.
Es ist schon bemerkenswert, dass man für so wenig Geld ein paddelfähiges Kajak bekommt
Wir hatten das Intex Challenger K1 auf einem ruhigen kleinen See getestet. Die Bedingungen waren ideal. Dafür ist das Challenger K1 auch gedacht. Für große Touren auf großen Seen oder schnell fließenden Flüssen mit möglichen Bodenkontakt empfehlen wir das Boot nicht. Das Boot hat für solche Einsatzzwecke eine zu geringe Materialstärke und zu geringen Luftdruck.
Für gemütliche Paddeltouren auf ruhigem Gewässer ist das Intex Challenger K1 geeignet
Abbau des Intex Challenger K1
Der Abbau ging zügig und einfach von den Händen. Nur die überschüssige Luft muss man während des Zusammenfaltens etwas rausdrücken. Hierbei sollte man darauf achten, dass sich keine spitzen Gegenstände auf dem Boden befinden, die den Boden beschädigen können. Ist die Luft komplett raus, passt das Boot und das komplette Zubehör ohne Probleme in die vorhergesehene Tragetasche.
Das Intex Challenger K1 ließ sich wieder gut in die Tasche verstauen
Stärken und Schwächen des Intex Challenger K1
Die größte Stärke des Challenger K1 ist vor allem der sehr günstige Preis mit komplettem Zubehör. Der größte Nachteil für große Personen ist der kleine und enge Innenraum. So ist ein Paddeln kaum möglich bzw. ist sehr unbequem. Auch das Material und die Fahreigenschaften sprechen eher für ein Badeboot als ein wirkliches Schlauchkajak.
Das hat uns gefallen
+ sehr günstig + komplettes Zubehör bereits inbegriffen + sehr praktisches Gepäcknetz auf Bug + integriertes Verdeck + ansprechendes Design
Das hat uns weniger gefallen
– kleiner und enger Innenraum – langsam – empfindliches Material – geringer Luftdruck – mehr Badeboot als Schlauchkajak – wackelige Doppelpaddel – kurzes Garantiezeit von 90 Tagen (ab Kauftag)
Fazit zum Intex Challenger K1
Wer erstmal das Paddeln für sich ausprobieren möchte, für den ist das Intex Challenger K1 ideal. Das Schlauchkajak ist das einzige 1er Kajak im Einsteigerbereich auf dem Markt. Es eignet sich besonders gut für kleine Paddeltouren auf ruhigem Gewässer. Das Boot wird in einem Komplettset mit sehr nützlichem Zubehör, wie die Richtungsfinne, angeboten und ermöglicht den sofortigen Start ins Paddelvergnügen.
Man sollte das Challenger K1 nicht mit einem Festrumpfkajak vergleichen, auch nicht mit einem höherwertigeren Schlauchkajak. Wer jetzt schon sicher ist, mehrere Paddeltouren in der Saison zu machen oder sich nicht auf ruhiges Gewässer einschränken möchte, sollte sich ein höherwertigeres Boot kaufen. Der Anschaffungspreis ist größer, aber die Unterschiede bzgl. Fahreigenschaften und Qualität sind enorm.
Zubehör für das Intex Challenger K1
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Doppelpaddel
Aufblasbare Fußstütze
Luftpumpe
Finne
Reparaturflicken
Transporttasche
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht)
Dry Bag: Itiwit Packsack 5 Liter* oder 10 Liter* (ideal zum Schutz von Gegenständen vor Spritzwasser und kurzem Eintauchen im Wasser, gute Verarbeitung, mit Tragegurt, in unterschiedlichen Farben und Größen erhältlich)
Transportrucksack: Im Lieferumfang ist nur eine Tragetasche, die für die Aufbewahrung und den kurzen Transport des Kajaks zum Wasser gedacht ist. Wer das Kajak über längere Strecken und komfortabler zum Wasser transportieren möchte, empfehlen wir den Itiwit Transportrucksack*, der sich angenehm tragen lässt und ausreichend Platz für das Kajak und das Zubehör bietet.
Alternativen zum Intex Challenger K1
Der Markt an aufblasbaren Schlauchkajaks ist recht vielfältig. Die folgenden Boote sind gute Alternativen zum Intex Challenger K1, falls dich das Boot nicht in allen Punkten überzeugt.
Seit 2020 gibt es das Intex Exkursion Pro K1. Es hat eine robustere Bootshaut und einen etwas höheren Luftdruck (0,08 bar). Dennoch ist es aus unserer Sicht ein Einsteigerkajak und kann nicht mit den Eigenschaften eines hochwertigen Schlauchkajaks mithalten (z.B. Gumotex Kajaks). Im Vergleich zum Challenger K1 ist es 29 cm länger, 15 cm breiter und hat kein Verdeck sondern nur kleine Spritzdecken am Bug und Heck. Somit bietet das Intex Excursion Pro K1 deutlich mehr Platz im Innenraum. Darüber hinaus hat es eine höhere Ausstattung (z.B. Fußstütze und Angelhalterungen), sodass es sehr interessant für Angler ist. Jedoch das Exkursion Pro K1 eine geringere Traglast (90 kg statt 100 kg). Wenn du mehr zum Kajak erfahren willst, findest du mehr Informationen in unserem Testbericht, wo wir das Intex Exkursion Pro K1 getestet haben.
Intex Challenger K2
Für wen das Challenger K1 zu klein ist aber ein ähnliches Schlauchkajak sucht, sollte sich das Challenger K2 ansehen. Es ist deutlich länger und bietet Platz für zwei Paddler. Durch den längeren Rumpf hat es auch bessere Fahreigenschaften. Ansonsten ist nahezu identisch mit dem Challenger K1.
Itiwit Touring 1-Sitzer
Ein günstiges aufblasbares Kajak bietet auch der Sporthändler Decathlon mit dem Itiwit Touring 1 an. Es ist zwar etwas teurer als das Intex Challenger K1, dafür aber auch robuster und insgesamt solider verarbeitet. Eine zusätzliche Nylonhülle schützt das Boot vor Beschädigungen und die Schläuche können zudem auch ausgetauscht werden. Durch den großzügig verstellbaren Sitz eignet sich das Kajak für großer Paddler. Wir haben bereits das Itiwit Touring (2-Sitzer) getestet, worüber es einen Testbericht auf unserer Seite gibt.
Gumotex Twist 1
Das Gumotex Twist 1 ist das günstigste Einsteigerkajak des tschechischen Hersteller Gumotex. Das Schlauchkajak hat ein stärkeres Material und einen höheren Betriebsdruck von 0,2 bar. Damit ist es deutlich robuster und bietet bessere Fahreigenschaften als das Challenger K1. Außerdem ist es sogar 3 kg leichter.
Mit dem nortik FamilyRaft bietet Out-Trade ein Packraft mit viel Platz im Innenraum an, welches somit vor allem für den Einsatz mit Kind oder für besonders größere Paddler richtet. Wir haben es auf einer Outdoor-Messe gepaddelt und möchten Euch in diesem Artikel unsere Erfahrungen teilen.
Mit einer Länge von 2,90 m ist das FamilyRaft in der Tat das längste Packraft der Marke nortik und auch länger als viele anderen 1 Person Modelle anderer Hersteller. Der Name FamilyRaft deutet bereits daraufhin, dass das Boot für den Familieneinsatz konzipiert ist. Somit kann ein Kind zusätzlich vor einem Erwachsenen Platz nehmen. Aber auch für Hundebesitzer ist der zusätzliche Platz interessant, wenn man auch mal mit dem Vierbeiner auf Paddeltour gehen möchte.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Von der Verarbeitung und den verwendeten Materialien überzeugt das Boot und ähnelt stark dem TrekRaft. Wer schon mit dem TrekRaft liebäugelt, aber sich bei der Größe nicht sicher ist, trifft mit dem FamilyRaft wohlmöglich die bessere Entscheidung. Dafür ist das FamilyRaft aber nicht so gut für den Wildwassereinsatz geeignet, da kein Verdeck integriert Verdeck werden kann. Für gemäßigtes Wildwasser ist das FamilyRaft bei gutem Wetter und richtiger Kleidung dennoch einsetzbar.
Die Süllringe werden im Cockpit eingeschoben. Diese geben der Luke mehr Stabilität und es lässt sich eine Spritzschürze nutzen
Da wir das FamilyRaft auf einer Outdoormesse getestet haben, können wir nur wenig über den Auf- und Abbau berichten. Dieser ist aber wie bei den meisten Packrafts denkbar einfach und schnell. Anstatt mit einer Luftpumpe wird der mitgelieferte Befüllsack verwendet, um die Seitenschläuche aufzupumpen. Der schlussendliche Druck wird dann mit Hilfe des Mundventils hergestellt. Dank des möglichen Verzichts auf einer Luftpumpe spart man zusätzlich ordentlich Platz im Rucksack. Anders als man es vielleicht von herkömmlichen aufblasbaren Kanus oder Kajaks kennt, muss der Boden eines Packrafts dank des geringen Gesamtgewichts nicht aufgepumpt.
Der Boden eines Packrafts wird nicht aufgepumpt
Der aufblasbare Sitz ist anschließend schnell mit dem Mund aufgepustet und im Boot fixiert. Uns hat es gefallen, dass der Sitz über eine verstellbare Rückenlehne verfügt. Bei den meisten Packrafts kommt lediglich ein Sitzkissen zum Einsatz und man muss sich ans Bug lehnen, was je nach Modell aber auch recht komfortabel sein kann. Praktisch ist zusätzlich, dass hinter dem Sitz ein wenig Platz für Gepäck bleibt.
Der Sitz wird im Boot fest fixiert
Hinter dem Sitz gibt es noch Platz für Gepäck
Erfahrungen auf dem Wasser
Wie bei den meisten Packrafts ist auch das Einsetzen des FamilyRaft dank seines leichten Gewichts ein Kinderspiel. Auch wenn das Boot beim Einstieg ein bisschen kipplig wirkt, liegt es dennoch stabil im Wasser. Packrafteinsteiger müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass einem nur die Bodenplane vom Wasser trennt. Einmal los gepaddelt, gewinnt man aber auch als Einsteiger schnell Vertrauen ins Boot und es macht richtig Spaß damit zu paddeln.
Als Paddler mit einer großen Körpergröße hat uns vor allem die gute Beinfreiheit gefallen. Lange Touren könnten wir uns problemlos mit dem FamilyRaft vorstellen, zumal auch noch genug Platz für Gepäck und Ausrüstung bleibt.
Auch mit einem kleineren Kind sollte das FamilyRaft sehr gut zu paddeln sein. Der Hersteller wirbt zwar, dass auch zwei nicht zu groß gewachsene Erwachsene im Boot Platz finden würden, aber ein angenehmes Paddeln könnten wir uns da nur schwer vorstellen. Ein kleiner Ausflug mit dem Partner auf dem ruhigen Badesee bei gutem Wetter ist da eher realistisch.
Auch große Menschen haben im FamilyRaft gute Beinfreiheit
Bei den Fahreigenschaften hätten wir ehrlich gesagt aufgrund der Länge etwas mehr erwartet. Eine montierbare Finne würde sicherlich den Geradeauslauf um einiges verbessern. So muss man eben seine Paddeltechnik etwas anpassen, damit das Boot nicht bei jedem Paddelschlag zu sehr nach recht oder links. Mit etwas Eingewöhnung ist das aber problemlos möglich und nach der Zeit empfindet man es auch nicht mehr als störend. Von der Geschwindigkeit ist auch nicht wirklich schneller als andere Modelle der Marke nortik, wie z.B. das nortik Cityraft oder Trekraft. Das erklärt sich aber schnell durch den Blick auf die technische Spezifikation. Denn das FamilyRaft ist knapp 10cm breiter als die zwei anderen genannten Modelle des Herstellers.
Dafür ist das FamilyRaft recht wendig und reagiert zügig auf Richtungswechsel. Das Paddeln war auch dank des Sitzes sehr bequem. Durch die feste Fixierung des Sitzes an Boden und Seitenschläuchen hatten wir sehr guten Halt beim Paddeln.
Stärken und Schwächen
Die größte Stärke des FamilyRafts ist das Platzangebot im Bootsinneren. Ob für den Ausflug gemeinsam mit Kind oder Hund, mit etwas mehr Gepäck oder eben für den sehr großen Paddler, das FamilyRaft spricht in dieser Hinsicht so einige Zielgruppen an. Dafür ist das Packraft mehr ein Freizeitboot als ein Boot für den typischen Wildwassereinsatz.
Das FamilyRaft ähnet vom Aussehen sehr dem eines herkömmlichen Schlauchkajaks
Das hat uns gefallen
+ kippstabil + wendig + bequemer und verstellbarer Sitz mit Rückenlehne + großes Platzangebot im Innenraum + gute Verarbeitung
Das hat uns weniger gefallen
– wenig guter Geradeauslauf und Geschwindigkeit
Fazit zum nortik FamilyRaft
Das nortik FamilyRaft ist kein gewöhnliches Packraft, das sich an dem Extremsportler richtet, der sich im Wildwasser- oder Expeditionsbereich zu Hause fühlt. Es ist viel mehr ein kompaktes und hochwertiges Freizeitboot, welches auch jungen Eltern die Möglichkeit bietet, die Welt mit dem Nachwuchs vom Wasser aus zu erkunden. Aber auch für sehr große Paddler, die kein geeignetes Packraft für ihre Körpergröße finden, ist das FamilyRaft eine sehr gute Alternative. Wer eher ein Packraft für den Freizeiteinsatz sucht, ist mit dem FamilyRaft sehr gut beraten.
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Transporttasche
Reperaturset
Finne
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: ExtaSea Vario 230cm (gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ideal für Einsteiger und regelmäßige Tagespaddler)
Noch mehr Platz bietet das 2-Personen Packrafts nortik Duo Expedition. Es kann sowohl alleine als auch zu zweit gepaddelt werden. Außerdem besitzt zwei Gepäcktaschen im Luftschlauch.
Eine weitere interessante Alternative ist das Anfibio Sigma TX, welches noch leichter und kompakter ist. Es ist etwas kürzer und bietet keinen Spritzschutz. Dennoch eignet es sich gut als Packraft für einen Erwachsenen und Kind gut an.
Das nortik TrekRaft wird vom Hersteller als preisgünstiges Packraft beworben, dass auch den Hobbypaddler den Einstieg ins Packrafting ermöglichen soll. Wir hatten die Gelegenheit das Ultraleichtboot auf einer Outdoormesse zu testen und möchten mit Euch in diesem Artikel unsere Eindrücke teilen. Das Boot gibt es sowohl mit als auch ohne Verdeck, die sich ansonsten nicht unterscheiden. Lediglich der Preis macht diesbezüglich nochmal einen ordentlichen Unterschied.
Das TrekRaft von nortik wiegt ungefähr 3 kg und sollte mit seinem Packmaß von ca. 55 x 30 cm in so gut wie jeden Trekkingrucksack passen. Dank des leichten Gewichtes und der kompakten Größe ist es auch sehr leicht handzuhaben. Bei gewöhnlichen Festrumpfkajaks ist das schon oft ein Kraftakt, wo nicht selten zwei Personen von Nöten sind oder auch ein Kanuwagen. Das Boot lässt sich auch im aufgebauten Zustand an einem Rucksack schnallen, um so zum Beispiel kurze Wege per Land zurückzulegen ohne es abzubauen zu müssen. Bei Paddeltouren mit vielen Umtragestellen ist das ein enormer Vorteil.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Packraft aufgebaut im Vergleich zum zusammengepackten Zustand in der Tragetasche. TrekRaft ohne Verdeck
Da wir das Packraft im Rahmen einer Outdoormesse getestet haben, können wir wenig über den Auf- und Abbau berichten. Jedoch ist dieser denkbar einfach. Mit einem Befüllsack wird Luft in das Boot gepumpt. Nach weniger als 10 Stößen ist das Packraft soweit gefüllt, sodass man die Luft für den restlichen Luftdruck mit dem Mund über ein Extraventil hineinpustet. Anschließend wird noch der Sitz mit dem Mund aufgepustet und ins Boot platziert. Schließlich werden die Elemente des Süllrandes zusammengesetzt und mit dem Cockpit befestigt. Anschließend muss nur noch der Sitz aufgeblasen werden und schon ist das Packraft einsatzbereit. Das ist eben auch der große Vorteil eines Packrafts, der einfache und schnelle Auf- und Abbau. Das Video vom Hersteller vermittelt auch einen sehr guten Eindruck, wie einfach der Aufbau ist:
Auch die verwendeten Materialien und Verarbeitung machen beim TrekRaft einen sehr soliden Eindruck. Wir hätten keine Bedenken mit dem Packraft Bodenkontakt zu haben oder mit einem Hindernis in Berührung zu kommen. Auch wenn das Boot so leicht ist, lässt es sich auf keinen Fall mit Billigschlauchbooten aus dem Supermarkt vergleichen. Das nortik TrekRaft ist aus Hochleistungs-Ultraleicht-TPU gefertigt. Die Luftschläuche sind beidseitig beschichtet und die einzelnen Elemente sind nicht vernäht oder verklebt, sondern verschweißt. Das sorgt für eine hohe Robustheit. Am Ende kann natürlich auch dadurch nicht ein Schaden am Boden ausgeschlossen werden. Kleinere Schäden lassen sich aber problemlos selbst reparieren.
Das TrekRaft wirkt insgesamt gut verarbeitet
Das TrekRaft wirkt insgesamt gut verarbeitet
Ab 2020 gibt einen größeres Sitzkissen mit Rückenlehne
Erfahrungen auf dem Wasser
Das Ein- und Aussetzen des Bootes ins Wasser ist ein richtiges Kinderspiel. Da der Boden nicht aufgeblasen wird, tritt man beim Einstiegen wortwörtlich direkt auf das Wasser. Das macht zunächst einen wackligen Eindruck, der aber schnell verfliegt, sobald man Vertrauen ins Boot gewonnen hat und merkt, wie kippstabil es doch eigentlich ist. Der Hersteller bietet auch eine aufblasbare Bodenmatte an. Die sorgt nicht nur für Abfederung bei Bodenberührungen, sondern isoliert auch an kalten Tagen.
Dank der kompakten Größe und des leichten Gewichts ist das Packraft schnell ins Wasser gesetzt
Da das Boot sowohl mit Verdeck als auch ohne Verdeck erhältlich ist, wird man sich vor dem Kauf die Frage stellen, welche Variante die bessere Wahl ist. Rein preislich gesehen schlagen die 200€ zusätzlich für das Verdeck schon ordentlich zu Buche. Wer schon vorher weiß, dass er nur bei gutem und warmen Wetter paddeln und Wildwasser eher meiden wird, kann ruhig zu der Variante ohne Verdeck greifen. Wer jedoch Wildwasser paddeln möchten, sollte die Variante mit Verdeck kaufen. Ein Verdeck schützt gut vor Spritzwasser und kombiniert mit einer Schürze kann man Wildwasserausflüge ziemlich trocken überstehen. Zudem isoliert ein Verdeck auch bei schlechter Witterung und schützt vor Kälte sowie Regen.
Neuerdings gibt es auch eine dritte Version des Packrafts, das nortik TrekRaft Expedition. Die Expedition Variante gibt es sowohl mit als auch ohne Verdeck. Das TrekRaft Expedition besitzt Verstaumöglichkeiten für Gepäck in den Innenkammern der Seitenschläuche. Durch das Verstauen von Gepäck in den Seitenkammern hat man einen niedrigeren Schwerpunkt, was für verbesserte Fahreigenschaften und weniger Windanfälligkeit sorgt. Zusätzlich ist das Gepäck vor Nässe und Feuchtigkeit geschützt und kann nicht verrutschen. Lohnen tut sich diese Variante vor allem für Packrafter, die Mehrtagestouren mit viel Gepäck planen. Auch ohne diese Seitentaschen kann man mit dem Packraft einiges transportieren. Mit den D-Ringen am Bug kann beispielsweise ein Packsack ohne Probleme auf das Verdeck befestigt werden.
Das nortik TrekRaft gibt es sowohl mit als auch ohne Verdeck
Wer noch nie ein Packraft gepaddelt ist und eher herkömmliche Kajaks gewohnt ist, wird sich zu Beginn etwas umstellen müssen. Denn durch der kurzen und breiten Bauform kann das Trekraft beim Geradeauslauf nicht mit herkömmlichen Schlauchkajaks mithalten. Zu kräftige Paddelschläge führen dazu, dass das Boot schnell verreißt. Man muss seine Paddeltechnik entsprechend anpassen und dann funktioniert es auch mit dem Geradeauslauf recht gut. Das spitzgeformte Heck unterstützt den Geradeauslauf aber zusätzlich. Von der Geschwindigkeit ist man natürlich nicht so schnell wie mit normalen Kajaks unterwegs.
Beim Wildwasserpaddeln ist der eingeschränkte Geradeauslauf hingegen kein Problem und hier besticht so ein Packraft durch seine hohen Wendigkeit. Packrafts sind übrigens etablierte Boote für den Wildwassereinsatz. Für den gemütlichen Ausflug auf langsam fließendem Gewässer ist das TrekRaft ebenfalls ideal geeignet.
Für große Touren auf Seen und sogar am Meer ist man im Vergleich zu dem nortik TrekRaft mit einem richtigen Kajak besser beraten, weil man mit diesen einfach schneller vorankommt. Aber am Ende kommt es auf die Tour an. Möchte man Wandern, Biken und Paddeln miteinander verbinden, sind Packrafts unschlagbar. Oder wenn man in schwer zugängliche Gegenden paddeln möchte, ist das TrekRaft ebenso die bessere Wahl.
Obwohl das TrekRaft leicht und kompakt ist, bietet es auch einem großen Paddler genug Beinfreiheit. Für mehr Stabilität vor allem im Wildwasserbereich sorgen die Schenkelgurte, die es bei der Version mit Verdeck gibt. Es kann auch ratsam sein ins Bug einen Rucksack zu verstauen, um sich besser mit seinen Füßen abzustützen. Da der Sitz ein aufblasbares „Kissen“ ist, lässt sich das Packraft auch über längere Zeit sehr bequem paddeln.
Stärken und Schwächen
Vor allem beim Preis und bei der Qualität weiß das nortik TrekRaft zu überzeugen. Wir finden das Packraft auch vom Design sehr gut gelungen. Mit dem Verdeck sieht es sehr hochwertig und sportlich aus. Manche anderen Packrafts sehen da schon mehr nach Gummiboot aus.
Die Fahreigenschaften und der Geradeauslauf entsprechen die eines üblichen Packrafts. Es gibt aber auch beispielsweise Modelle von MRS, die deutlich länger sind und eine Finne besitzen. Dadurch können diese Modelle in Sachen Fahreigenschaften und Geschwindigkeit sehr gut mit herkömmlichen Schlauchkajaks mithalten.
Das nortik TrekRaft besticht auch durch sein ansprechendes Design
Das hat uns gefallen
+ günstiger Preis + sehr leicht und kompakt + ansprechendes Design für ein Packraft + sehr wendig + bequem und genügend Beinfreiheit auch für große Menschen + kippstabil + mit integriertem Verdeck erhältlich + mit Seitentaschen in den Innenschläuchen zur Gepäckverstauung erhältlich + Bodenmatte und Schürze zusätzlich erhältlich
Das hat uns weniger gefallen
– Fahreigenschaften und Geradeauslauf auf großen Seen eher weniger gut
Fazit zum nortik TrekRaft
Das nortik TrekRaft wird als günstiges und dennoch hochwertiges Packraft beworben. Im Vergleich zu vielen anderen Packrafts auf dem Markt ist der Preis vor allem ohne Verdeck sehr konkurrenzfähig. Und auch bei den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung muss man keine großen Abstriche machen. Genau deswegen ist das nortik TrekRaft für uns eine klare Kaufempfehlung für diejenigen, die in das Prackrafting einsteigen möchten und lange Freude an ihrem Boot haben möchten.
Das nortik CityRaft ist kein typisches Packraft. Es ist speziell für den Einsatz in und um Städten konzipiert. Durch sein kleines Packmaß und geringes Gewicht bringt es schon mal die idealen Voraussetzungen mit, um es unkompliziert überall für eine spontane Paddeltour mit hinzunehmen. Durch seine besondere Konstruktionsweise verspricht der Hersteller beim CityRaft im Vergleich zu vielen anderen Modellen einen besonders guten Geradeauslauf. Wir möchten Euch unsere Eindrücke des nortik CityRaft im folgenden Test schildern.
Wer sich ein Packraft zulegt, der entscheidet sich für einen unkomplizierten und spontanen Paddelspaß. Mit knapp 3 kg wiegt das nortik CityRaft weniger als die durchschnittliche Hauskatze und zusammengepackt ist das Packraft in einer Tasche sicherlich weniger auffällig in der U-Bahn als der Sitznachbar mit seinen prallgefüllten Einkaufstaschen. Es ist also erstaunlich, dass ein richtiges Boot so kompakt und leicht sein kann. Das Konzept Packrafting steht eigentlich für die Kombination aus Wandern und Paddeln. Das CityRaft richtet sich an begeisterte Outdoorfreunde in der urbanen Region, die auch mal direkt nach der Arbeit zur Paddeltour nach dem Feierabend direkt aufbrechen möchten. Möchte man z.B. in Großstädten mit vielen Wasserwegen und Seen wie Berlin paddeln, dann ist das CityRaft eigentlich der ideale Begleiter.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das nortik Cityraft ist mit seinen 2,8 kg ein richtiges Leichtgewicht
Da wir das CityRaft auf einer Outdoor-Messe gepaddelt sind, können wir wenig über den Auf- und Abbau im Detail berichten. Jedoch ist dieser denkbar einfach. Mit einem Befüllsack wird Luft in das Boot gepumpt. Nach ungefähr 7-8 Stößen ist das Packraft soweit gefüllt, sodass man die Luft für den restlichen Luftdruck mit dem Mund über ein Extraventil hineinpustet. Wir hatten das Aufblasen mit dem Mund mal ausprobiert und empfanden gerade die letzten Luftstöße als ziemlich schwer . Man muss da schon einen guten Druck mit dem Mund erzeugen können. Aber das ist ohne Zweifel auch eine Gewöhnungssache.
Zum Aufpumpen stehen zwei Ventile zur Verfügung: Eins mit dem Befüllsack und eins mit dem Mund
Bei den meisten Packrafts wird dann noch ein Sitz aufgeblasen, der ins Boot gelegt wird. Das entfällt beim nortik CityRaft. Statt einen aufblasbaren Sitz verwendet das Boot ein Sitznetz, das fest an den inneren Seitenwänden befestigt ist. Die Flechtung des Sitznetzes kann stärker oder schwächer variiert werden, um es so individuell anzupassen. Somit besteht das Boot also nur aus einem Einzelteil. Schon praktisch, denn so kann man ganz sicher beim Aufbau oder Packen nichts vergessen.
Das Sitznetz kann über die Knoten individuell eingestellt werden
Neben dem Packraft sind im Lieferumfang ein Befüllsack zum Aufblasen des Bootes, ein Transportsack und eine Reparaturset enthalten. Das einzige was noch fehlt, ist ein Doppelpaddel, eine Schwimmweste und gegebenenfalls ein Packsack für Wertgegenstände oder sonstiges Kleingepäck, das man mit sich im Boot führen möchte.
Packrafts haben in den letzten Jahren ziemlich stark an Bekanntheit gewonnen. Dennoch wirkt für viele ein Packraft auf den ersten Blick eher wie ein empfindliches Schlauchboot. So leicht und klein kann doch nur gehen, indem man an Robustheit und Langlebigkeit Abstriche macht? Ganz im Gegenteil, das verwendete Material bei hochwertigen Packrafts ist sehr resistent. So wirkt das CityRaft nicht nur gut verarbeitet, sondern auch das Material wirkt sehr stabil. nortik verwendet hier ein Hochleistungs-Ultraleicht-TPU. Die Luftschläuche sind von beiden Seiten beschichtet. Wenn also die Außensicht beschädigt werden sollte, besteht dank der Innensicht weiterhin noch eine Dichtigkeit des Materials. Diese kleinen Boote lassen sich also in keinster Weise in Sachen Material und Verarbeitung mit den Billigschlauchbooten aus dem Discounter oder Baumarkt vergleichen.
Die integrierte Finne verspricht einen guten Geradeauslauf
Der Boden eines Packrafts wird nicht aufgeblasen
Komplett ausstrecken kann man zwar seine Beine als große Person nicht, sitzen tut man aber bequem
Dennoch ist es eher besser Bodenkontakt zu meiden, denn bei ganz spitzen Ästen oder Steinen ist auch hier kein Schaden auszuschließen. Da muss man aber in der Regel schon viel Pech haben, denn die Boote stecken so einiges weg. Im schlimmsten Fall kann man kleine Stellen auch selbst mit dem Reparaturset reparieren.
Erfahrungen auf dem Wasser
Das Einsetzen des Packrafts ins Wasser ist dank des geringen Gewichts ein Kinderspiel. Da der Boden eines Packraft nicht aufgeblasen wird, tritt man beim Einsteigen sozusagen direkt ins Wasser. Das vermittelt beim ersten Einstieg einen wackligen Eindruck. Nach mehrmaligen Ein- und Ausstiegen zeigt sich aber, dass das nur ein Eindruck ist. In Wirklichkeit ist der Ein- und Ausstieg recht stabil und die Seitenschläuche sorgen für die nötige Stabilität.
Mit seinen 2,8 kg ist das nortik CityRaft sehr leicht zu handhaben
Das Sitznetz ist zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig. Man sitzt aber darauf sehr bequem und vor allem ständig im Trockenen dank der erhöhten Sitzposition. Beim Paddeln erweist sich der Sitz auch als verlässlich und man kann am Ende gar nicht so recht sagen, was besser ist. Sitznetz oder aufblasbarer Sitz? Wir könnten mit beiden Varianten langfristig fahren, aber am Ende ist das auch Geschmackssache.
Eins ist uns dennoch aufgefallen. An dem Tag als wir mit dem Packraft gepaddelt sind, war es nicht sonderlich warm und auch die Wassertemperatur war maximal 10°C. Man hat schon die Kälte gemerkt, die vom Boden kommt. Denn im Prinzip trennt uns vom Wasser nur der dünne Boden. Da heißt es also an kälteren Tagen, eine warme Hose anziehen. Aufblasbare Sitze isolieren hier zumindest ein wenig. Und Schlauchkajaks kennen das Problem eigentlich so gut wie gar nicht, da die aufgeblasene Bodenkammer ziemlich gut isoliert.
Das große Versprechen des Nortik CityRaft ist der hervorragende Geradeauslauf. Dank der integrierten spitzen Richtungsflosse am Bug soll das Boot seine Spur treu halten. Im Vergleich zu anderen Packrafts ist der Geradeauslauf auch in der Tat besser. Dennoch muss man sagen, dass das CityRaft nicht ganz so gut die Spur hält wie lange Schlauchkajaks. Wenn man voll in die Paddel haut, merkt man, dass auch das nortik CityRaft leicht nach rechts und links schwankt. Mit angepasster Paddeltechnik bekommt man aber insgesamt einen sehr guten Lauf hin und im Vergleich zum nortik Trekraft beispielsweise hat man mit dem CityRaft doch einen merklich besseren Lauf.
Mit der Sitzposition kann man beeinflussen, wie stark die Finne im Wasser eintaucht
Prinzipiell lässt sich der Geradeauslauf über die Sitzposition einstellen. Je weiter man hinten sitzt, desto tiefer taucht die Richtungsflosse ins Wasser und desto besser ist der Geradeauslauf. Setzt man sich weiter nach vorne, kommt die Richtungsflosse aus dem Wasser heraus und das Packraft wird wendiger. So lassen sich die Fahreigenschaften an die Situation anpassen, z.B. wendig auf schmalen Flüssen und einen guten Geradeauslauf auf Seen. Im Allgemeinen ist es ein sehr interessantes Feature für ein Packraft, dass durch die Sitzposition die Wendigkeit bzw. der Geradeauslauf des Bootes eingestellt werden kann.
Was man auf den Bildern relativ gut erkennt ist, dass das Boot mehr auf dem Wasser als im Wasser liegt. Bei stärkeren Seitenwinden oder Gegenwind hat man aber als Paddler ordentlich anzukämpfen. Das ist bei Schlauchbooten jedoch absolut normal. Diesen Wermutstropfen muss man bei dem Kauf eines Luftkajaks verkraften. Durch die großzügige Breite des Bootes und dank der Luftschläuche ist das Packraft aber dafür sehr kippstabil.
Das nortik CityRaft macht nicht nur Spaß, sondern liegt auch stabil auf dem Wasser
Der Spaßfaktor mit dem CityRaft ist auf jeden Fall gegeben. So klein und kompakt und dennoch ist man so mobil auf dem Wasser unterwegs. Der Name CityRaft steht für den Einsatz in Ballungsgebieten, aber das Einsatzgebiet beschränkt sich nicht nur auf den Großstadtdschungel. Mit dem CityRaft kann man auch auf ruhigen Seen und breiten Flüsse außerhalb von Großstädten fahren. Durch die Richtungsflosse eignet sich das Boot eher weniger für enge Wildwasserflüsse. Auch bei höherem Wellengang auf Seen macht es sich bemerkbar, dass Spritzwasser einfach ins Boot gelangen kann. Hier haben Packrafts mit Verdeck ihren großen Vorteil (z.B. Nortik TrekRaft). Leider kann man das CityRaft in der Hinsicht nicht nachrüsten.
Das Platzangebot ist akzeptabel
Am Ende fragt sich der eine oder andere sicherlich, ob es nicht auch Packrafts gibt, die sowohl einen guten Geradeauslauf haben und zusätzlich ein integriertes Verdeck besitzen. Solche Packrafts gibt es sehr wohl, aber nicht von nortik. Die Packraftmarke MRS führt Packrafts, die zwar keine Richtungsflosse wie das CityRaft haben, aber dafür länger sind und eine ansteckbare Finne besitzen (z.B. das MRS Normad). Diese Packrafts sind wir leider noch nicht gepaddelt, aber der Hersteller verspricht Fahreigenschaften, die dem eines aufblasbaren Kajaks nahe kommen. Dafür kosten diese Packrafts auch ungefähr das Dreifache von dem was das nortik CityRaft kostet.
Stärken und Schwächen
Der große Vorteil eines Packrafts ist das geringe Gewicht und die kompakten Abmaße, die dem Paddler ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Das nortik CityRaft packt hier nochmal einen großen Vorteil durch die Richtungsflosse oben drauf. Nachteilig ist vor allem, dass es nicht die Möglichkeit gibt, einen Spritzschutz nachzurüsten. Im Folgenden geben wir Euch nochmal einen Überblick zu allen Stärken und Schwächen des Bootes.
Das hat uns gefallen
+ guter Geradeauslauf + im Vergleich zu anderen Modellen relativ günstig + sehr leicht und kompakt + bequemes Sitznetz + durch Sitzposition verstellbare Finne
Das hat uns weniger gefallen
– Bodenkälte an kalten Tage – kein Spritzschutz und auch nicht nachrüstbar
Fazit zum nortik CityRaft
Das nortik Cityraft ist der ideale Begleiter für diejenigen, die schon länger mit einem Packraft liebäugeln, aber sich vom schlechten Geradeauslauf vieler Modelle abschrecken lassen. Dank seiner speziellen Konstruktion weiß das CityRaft in Sachen Fahrverhalten zu überzeugen. Im Vergleich zu vielen Schlauchkajaks ist das CityRaft auch kein Schnäppchen, doch viele Packrafts sind um einiges teurer. Das nortik Cityraft ist auch eine gute Wahl für Paddelneulinge, die unkompliziert und ohne viel Aufwand kleine Paddeltouren unternehmen möchten.
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Hi, ich bin Christian und liebe es unkompliziert und jederzeit die Natur von dem Wasser zu entdecken. Dafür gibt es nichts besseres als portable Boote, die für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind!