Hi, ich bin Christian und liebe es unkompliziert und jederzeit die Natur von dem Wasser zu entdecken. Dafür gibt es nichts besseres als portable Boote, die für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind!
Der Ortlieb Gear-Pack ist Rucksack und wasserfester Packsack zugleich. Wir haben ihn uns vor mehr als einem Jahr zugelegt, da wir als Kajaker auf wasserfeste und widerstandsfähige Ausrüstung angewiesen sind. Zudem haben wir nach einem Rucksack gesucht, der auch der perfekte Begleiter für unsere Touren mit Packrafts sein kann. Unsere Erfahrungen mit dem Ortlieb Gear-Pack möchten wir euch in diesem Testbericht schildern.
1,28 kg 40 L 66 x 30 x 19 cm PD620, PS620C Deutschland
Den Gear-Pack von Ortlieb gibt es in drei verschiedenen Varianten: 25L, 32L und 40L. Wir haben uns für die größte Variante entschieden. Dank des Rollverschlussystems kann man nicht benötigtes Volumen von der Höhe einfach reduzieren. So bekommt man den Rucksack auch bei weniger Inhalt auf ein kompaktes Maß.
Den Ortlieb Gearpack gibt es in verschiedenen Größen
Bei den Abmaßen der 40L Version ähnelt der Rucksack herkömmlichen Wanderrucksäcken mit gleichem Volumen. Bei den eingesetzten Materialien unterschiedet sich der Ortlieb Gear-Pack von den meisten anderen Wanderrucksäcken. Der Gear-Pack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite setzt der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe ein. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Staub- und Wasserdichtigkeit, das heißt der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser aus allen Richtungen. Diese Schutzklasse haben auch die üblichen Packsäcke von Ortlieb. Bei starkem Regen oder Eintauchen ins Wasser könnte dennoch Wasser eindringen.
Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack
Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack
Von den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung macht der Rucksack einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Besondere am Gear-Pack ist, dass man das Tragesystem komplett abnehmen kann. Zunächst möchten wir den Gear-Pack als Rucksack genauer unter die Lupe nehmen, und anschließend als Packsack.
Der Ortlieb Gear-Pack als Rucksack
Mit dem Gear-Pack hat Ortlieb kein Packsack mit Tragefunktion entwickelt, sondern einen vollwertigen (Wander-) Rucksack und Packsack zugleich. Das hochwertige und konfigurierbare Tragesystem macht den Gear-Pack von Ortlieb sogar zu einem richtigen Wanderrucksack. Einzig die fehlenden Innen- und Außentaschen sind zu bedenken. Da er aber auch als Packsack seine Funktion erfüllen muss, macht eine Aufteilung in mehreren Innenfächern keinen wirklichen Sinn. Nichtsdestotrotz wäre in der Innenseite ein kleine Tasche für Wertgegenstände, wie Schlüssel und Portemonnaie, die schnell griffbereit sein sollten, wünschenswert gewesen.
Das Tragesystem verfügt über einen Brust- und Hüftgurt. Der Brustgurt lässt sich in der Höhe verstellen. Die Schultergurte lassen sich nicht nur angenehm auf dem Rücken tragen, sondern durch die Lastenkontrollgurte an dem jeweiligen Schultergurt lässt sich die Trageposition optimal anpassen. Über den Klettverschluss können die Schultergurte nicht nur abgenommen werden, sondern so lässt sich das Tragesystem auch von der Höhe verstellen.
Das Tragesystem ist höhenverstellbar
Das Tragesystem lässt sich zudem komplett abnehmen
Der Hüftgurt ist ebenfalls gut verarbeitet und bequem. Wer keinen Hüftgurt mag, kann auch diesen einfach abnehmen. Gerade wenn man den Gear-Pack im Alltag verwendet, ist ein Hüftgurt nicht unbedingt notwendig und auch nicht praktisch.
Wer Ortlieb-Produkte kennt, weiß, dass der Hersteller bei vielen seiner Rucksäcken und Taschen auf Rollverschlüsse setzt. Somit verfügt auch der Gear-Pack über dieses Verschlusssystem, welches 3-4 Mal eingerollt werden sollte, damit der Rucksack auch von oben vor Wasser geschützt ist. Über den Rollverschluss ist weiterhin ein Kompressionsgurt angebracht, womit sich der Rucksack bei weniger Inhalt auch gut in der Höhe komprimieren lässt.
Der Brustgurte ist höhenverstellbar
Rollverschluss mit Kompressionsgurt
Was schnell griffbereit sein soll, gehört ansonsten in den Seitennetztaschen. Standardmäßig wird aber nur eine Seitennetztasche mitgeliefert. Falls man wie bei vielen anderen Rucksäcken auf zwei Seitennetze zurückgreifen möchte, muss man diese zusätzlich erwerben. Hier halt Ortlieb also definitiv ein wenig gespart. In den Seitentaschen bekommt man aber echt einiges rein, auch wenn der Rucksack ziemlich vollgepackt ist. Dadurch dass die Netze nicht sehr eng am Rucksack anliegen, sind sie sehr gut nach Außen dehnbar.
Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen
Ähnlich verhält es sich mit den Seitenstraps zur besseren Befestigung der Ausrüstung, die in den Seitentaschen gepackt werden können. Ein 4-teiliges Doppelpaddel passt super in die Seitennetze. Richtig Halt bekommen sie aber erst durch die Seitenstraps.
Auch an der Außenseite lässt sich viel befestigen
Auch wenn ihr den Rucksack nie als Packsack nutzen würdet, habt ihr mit dem Rucksack einen großen Vorteil. Durch die abnehmbaren Elemente, lassen sie sich auch austauschen. Wie praktisch Seitennetze an der Seite eines Rucksacks sind, so schnell passiert es auch, dass sie durch spitze Gegenstände Schaden nehmen. Beim Gear-Pack könnt ihr die Netze unkompliziert austauschen. Dafür gibt auf jeden Fall einen großen Pluspunkt bezüglich Nachhaltigkeit, da man den Rucksack selbst „reparieren“ kann, was die Nutzungsdauer erhöht.
Seitdem wir den Ortlieb Gearpack besitzen, nutzen wir ihn auch als Rucksack für den wöchentlichen Einkauf. Dadurch, dass es keine weiteren Innentaschen oder Trennungen im Rucksackinneren gibt, ist er an der Kasse sehr schnell eingeräumt oder eben so schnell zuhause auch wieder ausgepackt. Für uns hat sich der Rucksack als perfekter Begleiter für den Einkauf erwiesen.
Der Ortlieb Gear-Pack als Packsack
Wenn man die Schultergurte, die Seitentaschen, den Hüftgurt und Kompressionsgurt abnimmt, verwandelt sich der Rucksack in einem Packsack. Es ist doch schon eine kleine Fummelei bis man alle Elemente komplett abgenommen hat. An sonnigen Tagen und bei wenig Wellengang lassen wir für kürzere Paddeltouren das Tragesystem dran und schnallen den Rucksack einfach so auf das Kajak, was auch gut funktioniert. Man muss eben nur aufpassen, dass keine der Gurte im Wasser hängt.
Für längere Ausflüge und vor allem wenn es doch mal regnen kann, dann ist man auf der sicheren Seite die ganze Elemente abzunehmen. Gerade bei Mehrtagestouren, wo man zwischenzeitlich den Packsack nicht als Rucksack nutzen möchte, lohnt es sich den Gear-Pack komplett in einem Packsack zu verwandeln.
Auch vom Design überzeug der Gear-Pack
Ohne Tragesystem ist der Gear-Pack ein Packsack
Zusätzlich lässt sich auch die Rückenpolsterung herausnehmen, die dann als Sitzunterlage verwendet werden kann. Mit seinem 40L Volumen lässt sich im Packsack so einiges verstauen. Bisher hatten wir ihn schon auf mehreren kürzeren Kajaktouren dabei gehabt und hat sich als treuer Begleiter erwiesen. Auf der einen Seite lässt sich für die An- und Abreise zum Wasser einiges an Ausrüstung mit dem Gear-Pack transportieren. Auf dem Wasser hält er Jacke und Wertsachen oder die Fotoausrüstung zuverlässig trocken.
Ausgerollt zeigt der Packsack sein volles Volumen
Im Inneren lässt sich viel unterbringen
Der Packsack ist auch nicht zu groß und findet auf den meisten Verdecks von Luftkajaks Platz. Mit einem Gepäcknetz, wie man es beispielsweise beim Itiwit x100+ findet, ist der Ortlieb Gear-Pack sicher angebracht.
Der Packsack lässt sich ideal auf einem Kajak befestigen (hier das ITIWIT X100)
Richtig praktisch ist die Befestigung auf dem Verdeck des Bugs. Dank des Rollverschlusses hat man auch auf dem Wasser einfachen Zugriff zum Inhalt des Packsacks.
Auf dem Verdeck ist der Packsack stets griffbereit
Stärken und Schwächen des Gear-Packs
Ortlieb ist der Hersteller für Packsäcke und hat sich in letzter Zeit immer mehr in Richtung Rucksäcke vorgetastet. Mit dem Gear-Pack beweist Ortlieb, dass sie beides auch richtig gut in Einklang bringen können. Für uns ein Rucksack, der auch außerhalb des Wasserspots eine gute Figur macht, wie für den Einkauf mit dem Fahrrad. Dank der guten Konfigurierbarkeit lässt er sich jederzeit an die eigenen Bedürfnissen anpassen.
Ein großer Pluspunkt ist ohne Zweifel auch die Herstellung in Deutschland. Dies hat leider Seltenheitswert im Outdoorbereich und die meisten Produkte werden in Asien produziert. Hier sehen wir den höheren Anschaffungspreis auf jeden Fall gerechtfertigt, da auch die Materialqualität und Verarbeitung stimmt.
Das hat uns gefallen
+ Rucksack und Packsack + guter Tragekomfort + abnehmbares und austauschbares Tragesystem + stabiles Material und gute Verarbeitung + auch im Alltag sehr gut verwendbar + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– keine Innentaschen – zweite Seitennetztasche und Seitenstraps sind nicht im Lieferumfang – keine Rückenpolsterung bzw. Lüftung (vgl. Ortlieb Two Pack)
Fazit zum Ortlieb Gear-Pack
Uns wird der Ortlieb Gear-Pack nicht nur auf unseren Kanutouren begleiten, sondern auch im Alltag. Wir sind gespannt, wie sich der Rucksack auf langer Sicht im Einsatz schlägt und werden den Artikel hier auch dazu zu späteren Zeitpunkten immer wieder ergänzen. Von unseren ersten Eindrücken und Erfahrungen mit dem Gear-Pack können wir euch den Rucksack empfehlen.
Frankreich gilt als eines der beliebtesten Reiseländer der Welt. Viele Touristen lockt die Kultur, das gute Essen, die schönen Städte und die vielfältigen Regionen mit ihren Schlössern und Burgen für einen Urlaubs ins Nachbarland. Neben zahlreichen Reisen nach Frankreich, haben wir selbst in den letzten Jahren einige Kanudestinationen dort erkundet und können mittlerweile sagen, dass Frankreich ein regelrechtes Paddelparadies ist. Im folgenden möchten wir euch die schönsten Paddelregionen des Landes vorstellen. Einige davon sind wir selbst gepaddelt und Tourenberichte mit Karten helfen euch bei der Planung. Andere Paddelregionen sollen Inspiration dienen.
Frankreich als Paddeldestination
Der Kanusport erfreut sich in Frankreich großer Beliebtheit und zieht neben den eigenen Landsleuten auch viele Touristen ins Land, die bei einem Urlaub in der Natur die schönen Gewässer des Landes erkunden möchten. Es sind vor allem die wunderschönen Flüsse, die unter Paddelbegeisterten das Nachbarland so attraktiv machen. Im Vergleich zu den Wanderflüssen in Deutschland sind sie oftmals naturbelassen und machen somit eine Kanutour um einiges entspannter (weniger umtragen) und natürlicher. Viele der beliebten Flüsse befinden sich im Süden des Landes. Somit hat man das gute Wetter bei einer Kanutour auch oft mit auf der Seite. In der Provence warten Wildwasserflüsse, die durch Schluchten fließen, wie sie in Europa nur selten zu finden sind.
Seenketten, die etwa der Mecklenburgische Seenkette in Deutschland nahe kommen, findet man in Frankreich eher nicht. Ebenso können auch die größten Seen des Landes nicht mit dem Bodensee, Chiemsee oder der Müritz mithalten. Einziger Kandidat ist hier der Genfer See (auf franz. Lac Léman), den sich die Franzosen mit der Schweiz teilen. Möglichkeiten für das Küstenpaddeln gibt es ebenfalls reichlich. Vor allem das Mittelmeer im Süden ist für Seekajaker ein wahres Paradies. Wunderschöne Buchten, azurblaues Wasser und steile Klippen wie man sie beispielsweise in der Nähe von Marseille findet, sorgen auf jeden Fall bei guten Wetterbedingungen für ein einmaliges Paddelerlebnis.
Für Flusspaddler hat Frankreich mit die besten Kanuspots in Europa.
Mehrtägige Kanutouren in Frankreich
Vor allem an den beliebten Wanderflüssen haben sich zahlreiche Campingplätze niedergelassen, die sich auch auf den Kanutourismus spezialisiert haben. Verleihstationen von Kanus bieten auch oftmals Campingausrüstung an und es sehr typisch, dass man am Ende einer Tour mit einem Shuttlebus wieder zurück zum Ausgangspunkt gebracht wird.
Wildcampen ist in den meisten Teilen Frankreichs zwar generell nicht erlaubt, wird aber eben in der Wildnis oftmals toleriert. Somit ist es üblich, dass man an den Flussufern Kanuten sieht, die ihr Zelt aufschlagen. Natürlich gilt auch hier stets den Platz so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.
Auch wer kein Freund des Camping ist, ist in unserem Nachbarland gut bedient. An vielen Flussabschnitten warten idyllischen Unterkünfte mit ebenso schönen Hotels und Pensionen. Richtig viel Spaß macht so eine Tour, wenn man den Abend mit einem Besuch in einem Restaurant ausklingen lässt, um die französische Küche zu genießen.
Kanutouren mit Kindern in Frankreich
Für Familien mit Kindern bietet das Land die besten Bedingungen. Gutes Wetter im Süden ermöglicht Badespaß für die Kleinen und die zahlreichen Campingplätze haben sich auch auf Familien eingestellt. Somit verfügen die meisten Campingplätze über Spielplätze, Swimmingpool, Restaurant und einen kleinen Lebensmittelladen. Gerade in den ländlichen Gegenden findet man auch viele preiswerte Unterkünfte.
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Zudem ist das Land ziemlich dicht besiedelt und man befindet sich nie so wirklich in abgeschiedener Wildnis. Im Fall der Fälle ist die nächste Stadt oder das nächste Dorf nie allzu weit entfernt. Ein ganz großer Vorteil sind auch die die zum größten Teil naturbelassenen Flüsse. Gerade das lästige Umtragen für Familien kann hier komplett entfallen.
Beste Reisezeit für einen Kanuurlaub in Frankreich
Im Süden des Landes kommt dank des mediterranen Klimas der Sommer früh und geht erst spät. Vor allem die französischen Schulferien sollte man versuchen zu meiden, denn auch die Franzosen sind gerne auf den Flüssen mit ihren Familien für eine Kanutour unterwegs. Im Südfrankreich führen die Flüsse im Hochsommer auch oft ziemlich wenig Wasser, was das Kanufahren für ungeübte Paddler aufgrund der geringeren Strömungen einfacher macht. Dafür muss man sein Kanu dann auch an zu flachen Stellen treideln oder umtragen. Wir empfehlen für Südfrankreich vor allem den Mai und den September als ideale Reisemonate. Für den Rest des Landes, wo ein ähnliches Klima wie in Deutschland herrscht, macht das Paddeln vor allem im Sommer außerhalb der Ferienzeit am meisten Spaß.
Ardèche – Eines der beliebtesten Wildwasserspots Europas
Die 27 km lange Ardecheschlucht ist der Spot für Wildwassersport schlechthin in Frankreich. Der Fluss ist auch insbesondere für Anfänger im Wildwassersport und sportliche Tourenpaddler ideal geeignet. Deswegen gibt es auch zahlreiche Bootsverleihe an zahlreichen Stellen der Schlucht.
Zu Ferienzeiten und im Hochsommer, wenn der Wasserstand recht niedrig ist, wimmelt es nur von Touristen in dieser Region. Im Frühjahr bis Ende Mai ist man noch mit dem Kajak relativ ruhig unterwegs. Höhepunkt dieser Tour ist ohne Zweifel der berühmte Felsdurchbruch Pont d’Arc.
Die Durchfahrt durch den Felsdurchbruch Pont d’Arc ist der Höhepunkt einer Kanutour in Ardèche.
Nicht nur zum Kanufahren, sondern auch zum Wandern lädt die Ardècheschlucht ein.
Im Sommer und in den Ferien sind viele Tagestouristen mit Leihbooten unterwegs.
Wir sind schon zweimal durch die Ardecheschlucht mit dem Kajak gefahren und wir sind uns sicher, dass es noch nicht das letzte Mal war. Die erste Tour hatten wir im Mai unternommen und es gab einige wilde Stellen, die richtig viel Spaß gemacht haben. Die zweite Tour haben wir dann im Juli unternommen und der Fluss hatte eine angenehme Strömung, um zügig voranzukommen aber es gab keine wilde Passagen. Deswegen sollte jeder, der es nicht so wild mag, aber dennoch die herrliche Landschaft von einem Kajak bestaunen möchte, eher im späteren Sommer eine Tour planen.
Wer den Fluss für sich ein wenig alleine haben möchte, greift idealerweise auf ein eigenes Boot zurück oder schaut, ob ein Verleih schon ein Boot am sehr frühen Morgen herausgibt. Denn die Massen kommen erst am späteren Morgen.
Dordogne – Eine Tour entlang malerischen Dörfern, Schlössern und Burgen
Die Dordogne ist ein 490 km langer Fluss im Südwesten Frankreichs. Für das Flusswandern ist vor allem der 150 km lange Abschnitt zwischen Argentat und Limeuil interessant. Der Fluss ist dort weitgehend naturbelassen und ihr müsst das Boot an keiner Stelle umtragen, da es bei Wehren dafür Bootsrutschen gibt. Gerade für Familien mit Kindern ist das Dordognetal eine hervorragende Paddelregion. Es gibt zahlreiche Campingplätze entlang der Strecke, das Wasser ist im Sommer und Frühherbst recht zahm und es gibt wirklich viel an den Ufern zu entdecken. Neben wirklich schönen Dörfern, warten unzählige Schlösser und Burgen und sogar die ein oder andere Höhle gibt es.
Hohe Felswände prägen Teile das Dordognetal
Malerische Dörfer im mittelalterlichen Stil laden zum Anlegen ein
Unzählige Schlösser schmücken de Ufer der Dordogne
Für mehrtägige Kanutouren ist die Dordogne wärmstens zu empfehlen. Sie ist so abwechselungsreich, so dass einem nie langweilig werden kann. Wer aber nur einen Tag für eine Paddeltour Zeit hat, sollte den Abschnitt zwischen Vitrac und Beynac paddeln. Hier kann man innerhalb von kurzer Zeit eine schöne Natur, idyllische Dörfer und die bekanntesten Schlösser der Region entdecken. Bei solch einer Tagestour gilt es aber die Ferien und Wochenende eher zu meiden, da diese Strecke sehr beliebt und entsprechend stark frequentiert ist.
Die Natur steht bei jeder Paddeltour eigentlich im Vordergrund, aber anders ist es bei einer Tour auf dem Gardon. Highlight dieser Tour ist nämlich das römische Aquädukt Pont du Gard, eines der am besten erhaltenen Brückenbauwerken des römischen Reiches. Der Pont du Gard zählt in Südfrankreich zu den beliebtesten Ausflugszielen und da gibt es nichts schöneres dieses historisches Bauwerk von Wasser aus zu erkunden.
Da der Kanusport ein beliebtes Freizeitvergnügen vieler Franzosen ist, befinden sich in den Ferien viele Leihboote auf den Fluss, die vorzugsweise den Pont du Gard ansteuern. Mit dem eigenen Schlauchkanu oder Faltboot kann man zur historischen Brücke auch nach den Stoßzeiten paddeln und so die Umgebung in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Ähnlich wie bei der Ardecheschlucht ist der Wasserstand ebenfalls im Hoch- und Spätsommer recht niedrig.
Im Sommer ist das Wasser ziemlich flach und man kann auch die Strecke größtenteils wieder zurückpaddeln
Der Pont du Gard zählt zu eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Südfrankreich
Die Ufer des Gardon sind wenig bebaut und größtenteils naturbelassen
Die Kanutour lässt sich ideal mit den Besuch einiger wunderschönen französischen Städten verbinden. So befinden sich Nîmes, Avignon und Arles in unmittelbarer Nähe, die alle drei ihren ganz eigenen Charme haben und einen Besuch wert sind.
Les Calanques National Park – Mediteranes Küstenpaddeln
Der Nationalpark Les Calanques zählt für viele Franzosen zu der schönsten Küstenregion des Landes. Hohe Kreidefelsen, enge Buchten und azurblaues Wasser zeichnen ein Bild von einer paradiesischen Landschaft, welches man mit dem Mittelmeer verbindet.
Die meisten Touristen kommen in den Nationalpark für eine Wandertour. Wir haben auch bereits zahlreiche Wandertouren in dem Nationalpark unternommen und können euch eine Wanderung dorthin auch nur empfehlen. Es ist einfach ein einzigartiges Erlebnis entlang einer solch schönes Küste zu wandern und eines der traumhaften Buchten zu rasten.
Exzellente Wanderwege lassen euch die Weiten des Nationalparks auch zu Fuß erkunden
Einige Buchten wirken einfach nur paradiesisch
Bei schönem Wetter nutzen viele die Buchten zum Baden gehen
Bei idealen Wetterbedingungen, das heißt kein Wellengang und stabile Wetterverhältnisse, eignet sich die Küste für wundervolle Seekajaktouren. Die vielen kleinen Buchten mit ihren Stränden laden zum Verweilen ein.
Wer sportlich ambitioniert ist, kann wie wir den kompletten Nationalpark von der Küste aus abpaddeln. Beginnen tut man dafür in der kleinen Hafenstadt Cassis und fährt Richtung Marseille. Wir selbst haben unsere Tour direkt im alten Hafen der Stadt Marseille beendet. Auf der Strecke bieten sich imposante Felsformationen und zahlreichen Buchten, die zum Einkehren und Baden locken. In Cassis und Marseille gibt es auch jeweils Kajakverleihstationen. Wer nicht die komplette Strecke von Cassis nach Marseille paddeln möchte, kann auch nur einen Teilabschnitt machen. Hier empfiehlt es sich aber in Cassis zu starten, da man von dort aus schneller in den imposanteren Buchten ist. Eine gemütliche Tagestour wäre in diesen Fall die Strecke Cassis zur Calanque d’en Vau.
Der Verdon ist ein Alpenfluss in Südfrankreich und wird auch als Grand Canyon Frankreichs bezeichnet. Kein Wunder, mit Kreidefelsen, die bis zu. 700 m hoch sind, bietet die Schlucht eindrucksvolle Kulissen. Zur Energiegewinnung und zum Hochwasserschutz wurden hier schon fünf Talsperren errichtet, womit heutzutage einige Teile der Schlucht durch diese Stauseen „verschluckt“ worden sind.
Nichtsdestotrotz ist die Region ein beliebtes Ziel vieler Touristen, die die Stauseen für den sommerlichen Badeurlaub nutzen und Wander- und Klettertouren in der Schlucht unternehmen. Die Seen laden genauso gut auch zu einer gemütlichen Kanutour ein und Teile der Verdonschlucht sind auch gut befahrbar. Neben gutem Wetter, dass man mitbringen sollte, ist es wichtig, dass man sich vorher informiert, wann vom Wasserkraft die Flutwelle in den Verdon geschickt wird.
Der Stausee Lac d’Esparron ist ein guter Startpunkt einer Kanutour
Einfahrt in die Verdonschlucht zwischen Lac d’Esparron und Lac de Sainte-Croix
In der Region trifft man auf zahlreiche idyllische Dörfer
Wer eine Paddeltour in der Verdonschlucht plant, sollte den Artikel auf Faltboot.org durchlesen, die sehr gut die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Abschnitten zusammengeschrieben haben.
Lac d’Annecy – Ein Bergsee mit Alpenkulisse
Unter den Paddelbegeisterten sind es vor allem die Flüsse, die das Land zu bieten hat. Dennoch gibt es aber auch genauso schöne Seen, die zu einer Tagestour einladen. Der Alpensee Lac d’Annecy ist hier ein sehr gutes Beispiel und zählt zu unseren Lieblingsseen in Frankreich. Da der See von Gebirgsflüssen mit Trinkwasserqualität gespeist wird und keine Abflüsse in den See geleitet werden, zählt der See zu den saubersten Gewässern Europas.
Am Nordufer liegt die Stadt Annecy, die mit per Zug gut erreicht werden kann. Bekannt ist der Ort für das Paragliding. Aber es lohnt sich genauso sehr die Gegend mit dem Kajak vom Wasser aus zu erkunden. Der 14,6 km lange See bietet nämlich wunderschöne Blicke auf das südliche Bergpanorama. Da es sich um einen Alpensee handelt, sollte man auf gute Wetterbedingungen achten, da es bei Wind und Sturm auch schnell wellig und ungemütlich auf den See werden kann.
Der Lac d’Annecy ist ein Bergsee wie aus einem Bilderbuch
Mit dem Kajak lassen sich schöne Tagestouren auf den See unternehmen
Ebenso schön lässt es sich um den See wandern
Um den See herum gibt es sehr schöne Wanderwege, die man ebenfalls erkunden kann. So kann man auf eines der Berge wandern, um den See auch mal aus der Höhe zu bestaunen. Richtig viel Spaß macht auch eine Fahrradtour am See entlang, die man sich an eines der zahlreichen Verleihen in Annecy mieten kann.
Sorgue – Kanutour nahe des Urpsrungs
Die Sorgue ist vor allem durch ihren smaragdgrünen Wasser in großen Teilen Frankreichs bekannt. Idealerweise beginnt man seine Tour von der Fontaine de Vaucluse, dort wo der Fluss entspringt. Bis zu der Kleinstadt L‘Isle sur la Sorgue sind es rund 8 km, somit auch perfekt für Familien geeignet. Je nach Jahreszeit und Regenmenge kann der Wasserstand stark variieren. Insbesondere während Trockenperioden im Sommer ist es möglich, dass der Fluss erst weiter flussabwärts Wasser führt.
Tst
Kajakstationen gibt es in der Nähe der Fontaine de Vaucluse, die auch die Boote wieder am Zielpunkt entgegen nehmen und den Rücktransport zum Ausgangspunkt organisieren.
Das Wasser ist an vielen Stellen so kristallklar, dass man auch an sehr tiefen Stellen bis auf den Boden sehen und das Fischtreiben beobachten kann. Der Fluss ist größtenteils vom Ufer stark mit Bäumen und wilden Sträuchern bewachsen und bietet auch somit an heißen Sommertagen genug Schatten auf dem Wasser.
Loire – Ein endlos naturbelassener Wanderfluss
Mit einer Länge von mehr als 1000 km ist die Loire der größte Wanderfluss in Frankreich. Das schöne und besondere an diesen Wanderfluss ist, dass er weitgehend naturbelassen ist. Somit teilt die Loire sich an verschiedenen Stellen in mehreren Flussarmen auf, bildet somit schöne Inseln, die bei Paddlern als Rast- und Übernachtungsplatz sehr beliebt sind. An den Ufern warten Sandstrände, Wälder, Felder und natürlich zahlreiche Schlösser.
Der Oberlauf der Loire ist ein richtiger Wildwasserfluss mit WW III-V und entspringt im Zentralmassiv. Der Mittellauf mit WW II stellt für erfahrene Flusswanderer kein Problem dar und die Strömung sorgt für ein zügiges Vorankommen. Der untere Flusslauf ist durch eine ruhige Strömung geprägt und eignet sich auch bestens für Paddelanfänger und Familien. Die Loire ist der ideale Wanderfluss für Campingfreunde, denn hier könnt ohne Probleme mehrere Wochen paddeln.
Der Ortlieb X-Tremer ist der richtige Packsack, wenn es darum geht große Mengen an sperrige Ausrüstung trocken zu transportieren. Mit seinen 150 L Volumen ist er aber auch ein idealer Transportrucksack für euer Schlauch– oder Faltboot. In diesem Testbericht möchten wir mit euch unsere Langzeiterfahrungen zum Ortlieb X-Tremer genau für diesen Einsatzzweck teilen, der unser treuer Begleiter in den letzten Saison war.
1,32 kg 150 L 92 x 50 x 30 cm PD620, PS620C IP64 Deutschland
Mit etwas mehr als 1kg Gewicht ist der Rucksack ein wirkliches Leichtgewicht. Ungefüllt lässt er sich sehr kompakt zusammenfalten und bequem in anderen Taschen verstauen.
Der Packsack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite hat der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe gewählt. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Wasserdichtigkeit, d.h. der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser. Bei starkem Regen oder Eintauchen könnte aber dennoch Wasser eindringen.
Der Ortlieb X-Tremer im zusammengefalteten Zustand
Geschlossen wird der Rucksack über einen Rollverschluss. Um ihn wasserdicht zu verschließen, muss der Rollverschluss dreimal gerollt werden. An den Klickverschluss befinden sich zwei D-Ringe, womit der Rucksack zusätzlich mit einem Schloss abgesperrt werden kann. Ein zusätzlicher D-Ring zwischen den Schultergurten ermöglicht es, den Rucksack an etwas zu befestigen oder ihn darüber abzuseilen.
Die Vorderseite besteht aus einem PVC-beschichteten Polyestergewebe
Die Rückseite besteht aus einem PVC-beschichteten Cordura Material und Wasser kann leicht abgewischt werden
Ortlieb X-Tremer 150 L als Transportrucksack
Wir haben uns den Packsack zugelegt, als wir uns ein Schlauchkajak gekauft haben. Wir wollten unser neues Boot möglichst bequem auf den Rücken überall mithin nehmen. Dabei war es uns wichtig, nicht nur das Boot in den Packsack zu bekommen, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie z.B. Doppelpaddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc. Dies solltet ihr vor dem Kauf eines Transportsacks unbedingt berücksichtigen. Möchtet ihr nur das Boot oder das Boot mit kompletter Ausrüstung in einem Packsack bekommen? Wie wird zusätzliche Ausrüstung, beispielsweise Campingausrüstung, Wechselsachen, etc. transportiert.
Daher sollte es für uns ein Packsack sein, der weit über 100 L fassen kann. Bei der Recherche stellt man allerdings fest, dass es gar nicht so viele Packrucksäcke mit solch einer Größe gibt. Entweder die Hersteller von portablen Booten packen von Haus aus eine Tasche mit bei oder man muss sich auf eigener Suche begeben. Gerade bei günstigen Booten packt der Hersteller oft nur eine Tragetasche bei, die maximal für kurze Wege oder für die Lagerung geeignet ist. Andere Hersteller wie Grabner oder Gumotex vertreiben auch separat Packsäcke für ihre Boote, diese sind aber oft nicht wasserfest.
Ein großer wasserfester Packrucksack für das Boot ist aus unserer Sicht aber mehr als praktisch, denn somit kann man ihn auch während der Paddeltour als Dry bag für Sachen nehmen, die nicht nass werden sollen (z.B. Schuhe, Jacken, Wertsachen, …).
Wenn wir den Ortlieb X-Tremer nicht gerade für unser Schlauchkajak nutzen, dann ist er auch für uns eine gute Wahl auf Reisen. Insbesondere als Aufgabegepäck am Flughafen ist er super, denn in ihm lassen sich mehrere Gepäckstücke zusammen packen. Paddler, die mit Packrafts unterwegs sind, sollten einen Blick auf den Ortlieb Gear-Pack 40L werfen.
Die Schultergurte sind mit einem kleinen Mesh-Polster ausgestattet
Der Brustgurt sorgt für eine Gewichtsverteilung
Bei einem Rucksack mit solch einem Packvolumen ist auch schnell ein hohes Gewicht erreicht. Daher ist der Brustgurt absolut für eine Entlastung der Schultern notwendig, welcher sich auch von der Höhe verstellen lässt. Schön wäre es gewesen, wenn der Rucksack auch über einen Hüftgurt verfügen würde, denn somit könnte man nochmals das Gewicht besser auf den ganzen Körper verteilen.
Ob der Packsack bequem auf dem Rücken sitzt, hängt davon ab wie ihr ihn bepackt. Er verfügt über keine Rückenpolsterung und somit sollten sich keine spitzen oder kantigen Gegenstände auf der Rückenseite befinden. Die fehlende Rückenpolsterung ist aus unserer Sicht aber völlig in Ordnung. Denn dadurch hat Ortlieb den Innenraum so flexibel wie möglich gehalten und das Volumen lässt sich perfekt ausnutzen. Da ein Schlauchkanu auch viele weiche Elemente hat, packen wir diese immer so, dass sie auf der Rückenseite liegen und somit sich der Rucksack bequem tragen lässt.
Hier haben wir einen 2 Personen Schlauchkajak verstauen (Gumotex Swing 2)
Wir haben den Rucksack nun seit mehr als 2 Jahren im Gebraucht und haben den Kauf seitdem nicht bereut. Allerdings muss man aber auch sagen, dass er an einigen Stellen bereits Materialschwächen aufzeigt. So löst sich an einem Schultergurt das Mesh-Polster aus der Naht heraus. Zusätzlich löst sich an den Stellen, wo die Schultergurte mit dem Rucksack verbunden sind, das Material ebenfalls leicht auf.
Stärken und Schwächen des Ortlieb X-Tremer
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser.
Um die maximale Flexibilität zu genießen, haben wir uns lieber für einen größeren als für einen zu kleinen Packsack entschieden und haben am Ende die große Variante nicht bereut. Denn das ist der Vorteil eines Packsacks. Was ihr als Größe nicht braucht, könnt ihr einfach beim Schließen des Packsacks einrollen.
Das größte Manko ist für uns ein fehlender Hüftgurt, der aus unserer Sicht mehr als Sinn machen würde. Denn gerade wenn man das Boot über eine längere Zeit auf dem Rücken trägt, macht es einen großen Unterschied, ob man Gewicht von den Schultern nur über einen Brustgurt oder auch zusätzlich über einen Hüftgurt verteilen kann.
Vermissen tun wird auch an den Seiten des Rucksack ein paar Riemen. Hierüber hätte man sehr gut Paddel befestigen können und würde somit reichlich Platz im Innenraum für andere Ausrüstung haben.
Das hat uns gefallen
+ sehr großes Packvolumen + geringes Eigengewicht + sehr klein zusammenfaltbar + stabiles Material + Brustgurt zur Gewichtsverteilung + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– kein Hüftgurt zur zusätzlichen Gewichtsverteilung – fehlende Seitenriemen zur Befestigung von Paddeln – Verarbeitung an einigen nicht ausreichend
Fazit zum Ortlieb X-Trember 150 L
Der X-Tremer Packsack von Ortlieb hat sich für unsere Einsätze in den letzten Jahren mehr als bewährt. Ohne solch ein großen Packrucksack hätten wir unser Kajak nicht in abgeschiedene Ecken transportieren können. Nichtsdestotrotz merkt man das der Packsack nicht in erster Linie für den Transport von portablen Boot konzipiert worden ist. Kleine Features könnten den Packsack auf ein Niveau heben, um ihn zu einem ultimativen Transportrucksack portabler Boote zu machen. Auch wenn er an einigen Stellen Alterserscheinungen und wohl möglich auch Qualitätsmängel aufweist, würden ihn wieder kaufen. In unserem Ratgeberartikel zu wasserdichten Packsäcken haben wir euch die verschiedenen Typen von wasserdichten Packsäcken vorgestellt.
Faltboote haben eine lange Historie, doch es gibt zahlreiche Einsteiger- und Freizeitpaddler, die von diesem Bootstyp noch nie gehört haben. Zugegeben, für den Laien sehen solche Boote aus der Ferne auch wie herkömmliche Kajaks oder Kanadier aus. In diesem Artikel erfährst du alles zum Thema Faltboote und kannst für dich herausfinden, ob solch ein Boot in Frage kommt.
Was ist ein Faltboot und seit wann gibt es sie?
Ein Faltboot ist ein Boot, welches aus einem zerlegbaren Innengerüst und einer flexiblen Bootshaut besteht. Innovationen haben aber auch nicht vor den Faltbooten Halt gemacht. So gibt es heutzutage Modelle, die aus einem ganzen Stück bestehen und durch eine besondere Falttechnik in die richtige Form gebracht werden. Solche Faltboote nennt man auch Origami Kajak oder Origami Kanadier.
Die meisten Faltboote orientieren sich aber weiterhin an dem Baukonzept Gerüst und Bootshaut. Im Folgenden Bild siehst du den Querschnitt eines Ally Faltkanadiers. Gut zu erkennen sind hier diese zwei wesentlichen Bestandteile. Zusätzlich gibt es noch zwischen Gerüst und Boden eine Schaumstoffmatte.
Querschnitt eines modernen Faltkanadiers
Die Geschichte der Faltboote geht weiter zurück als manch einer es erahnen würde. Bereits die Ureinwohner nördlich des Polarkreises gingen schon vor mehr als 2000 Jahren mit solchen Booten auf die Jagd. Damals bestand das Gerüst aus Treibholz und Knochen und waren mit Tierhäuten bespannt.
Das Faltboot, wie wir es heute kennen, stammt ursprünglich aus Deutschland. Der Architekturstudent Alfred Heurich baute 1897 ein Faltboot aus Bambusstangen und Segeltuch, welches er später durch Eschenholz und Leinwand ersetzte. Die Idee verkaufte er wenig später im Jahr 1907 an den Sportartikelhändler Johannes Klepper, der das Faltboot in die Serienfertigung schickte. Damit legte er den Grundstein für den Erfolg des Faltbootes für die breite Masse.
In den 1920er Jahren bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs avancierte sich das Faltbootfahren zum Volkssport. Mit dem Zug ging es durch ganz Deutschland oder ins nahe Ausland, um sämtliche Gewässer zu erkunden. Nach dem 2. Weltkrieg war zunächst an Sport und Freizeitgestaltung nicht mehr zu denken. Mit dem Wirtschaftswunder kam der Individualverkehr in Westdeutschland und dank des eigenen Autos war man auf ein zerlegbares Boote nicht mehr angewiesen. In der DDR erlangten die Boote aufgrund der eingeschränkten Reisemöglichkeit sowie der großen Bedeutung des Campings und der großen Seenketten wieder einen richtigen Aufschwung.
Auch heute verbinden noch viele Paddelbegeisterte den Namen Klepper mit hochwertigen Faltbooten. Weitere Hersteller sind in der Zeit hinzugekommen und einige davon auch wieder vom Markt verschwunden. Dennoch gibt es auch heute noch eine ganz gute Auswahl an Faltbooten auf dem Markt und die Beliebtheit der Boote ist tendenziell steigend. Denn mit der Urbanisierung der Bevölkerung verzichten viele Menschen auf ein eigenes Auto und haben auch wenig Platz für die Lagerung eines Festrumpfbootes. Das Konzept Faltboot trifft heute also wieder den Nerv der Zeit.
Die verschiedenen Faltboottypen
Die Arten von Faltbooten lassen sich in drei unterschiedlichen Kategorien einordnen: klassische Faltboote, Hybridboote und Origami Boote. In der jeweiligen Kategorie kann man wiederum zwischen Kajaks und Kanadier unterscheiden.
Wer sich schon ein wenig mit dem Paddelhobby auseinander gesetzt hat, wird zweifelsohne auch von den Begriffen Kajak, Kanu oder Kanadier gehört haben und kann womöglich diese auch den richtigen Bootstypen zuordnen. Doch so trivial ist das für den Laien gar nicht, denn oft werden umgangssprachlich Kanu und Kanadier gleichgesetzt. Dies ist aber nicht korrekt. Denn bei dem Begriff Kanu handelt es sich um den Obergriff für Paddelboote, wobei Kanadier und Kajak zwei Varianten eines Kanus darstellen. Bei einem Kajak wird ein Doppelpaddel und bei einem Kanadier ein Stechpaddel genutzt.
Faltboote gibt es als Kanadier und Kajak
Kajaks werden oft mit sportlichem Paddeln und Kanadier mit mehrtägigen und gemütlichen Ausflügen auf dem Wasser verbunden. Obwohl die Richtung dieser Vorstellung stimmen mag, kann man mit geeigneten Kajaks auch gemütliche Mehrtagestouren unternehmen und genauso mit einem geeigneten Kanadier sportlich unterwegs sein. Für diejenigen, die noch nicht wissen, ob sie sich lieber ein Kajak oder ein Kanadier zulegen sollen, empfehlen wir die Lektüre unseres Einsteigerguides zu Kajaks und Kanadiern.
Sofern die Entscheidung feststeht, ob es ein Faltkajak oder -kanadier sein soll, empfehlen wir unsere Artikel zu dem einzelnen Bootstyp, wo wir nochmal vertieft auf einige Dinge eingehen und konkrete Modelle vorschlagen:
Den Begriff „klassisch“ verwenden wir hier, weil die Konstruktionsweise des Faltbootes der ursprünglichen bzw. der traditionellen Faltbauweise folgt. Das heißt, es handelt sich hierbei um ein Boot, bei dem ein Innengerüst die Bootshaut aufspannt. Unter den klassischen Faltbooten gibt es auch die größte Auswahl an Booten auf dem Markt. Traditionshersteller wie Klepper bauen ihre Faltkajaks schon seit über 100 Jahren!
Klassische Faltkajaks
Die meist verkauften klassischen Faltboote lassen sich den Faltkajaks zuordnen und hier lassen sich die meisten Hersteller finden.
Klassisches Faltkajak: Hier zu sehen ist das Triton Advanced Ladoga
Traditionsreiche Faltkajak Hersteller wie Klepper oder Pouch sprechen vor allem erfahrene und ambitionierte Paddler an, die nach einem 2-Personen Boot suchen. Diese Paddler besitzen in den meisten Fällen schon ein Festrumpfkajak und möchten mit einem Faltboot bequem und mit wenig Aufwand weit entfernt vom Wohnort neue Gewässer erkunden , ohne dabei große Abstriche bei den Fahreigenschaften machen zu müssen. Und genau das ist der springende Punkt. Für ein Faltkajak entscheidet man sich für ein Boot, wenn man nach einem transportablen Boot sucht, welches von den Fahreigenschaften mit einer Festrumpfboot mithalten kann.
Das Innengerüst gibt einem Faltkajak seine Stabilität und Form
Faltkajak verfügen über einen sehr gut ausgeformten Rumpf
Einsteiger im Paddelsportbereich haben oft diese hohen Anforderungen an die Fahreigenschaften gar nicht. Als Anfänger wird man auch mit den guten Fahreigenschaften eines Schlauchkajak glücklich. Denn im Vergleich zu klassischen Faltkajaks sind viele Schlauchkajaks schon deutlich günstiger zu haben und oft sind diese auch noch um einiges leichter im Gewicht und bei Weitem einfacher im Auf- und Abbau.
Klassische Faltkanadier verfolgen die gleiche Konstruktionsweise wie die klassischen Faltkajaks. Kanadier wurden früher für den Transport von Waren auf Wasserwegen verwendet und bieten daher viel Platz und gute Zulademöglichkeiten in Innenraum. Daher werden sie heutzutage auch gerne für mehrtägige oder -wöchige Kanutouren eingesetzt und erfreuen sich bei Familien großer Beliebtheit.
Klassischer Faltkanadier: Hier zu sehen ist ein Ally
Faltkanadier sind auch ziemlich aufwendig und zeitintensiv im Auf- und Abbau, was vom Kauf im ersten Moment abschreckt. Mit etwas Übung verkürzt sich aber auch hier wie bei allen portablen Booten die benötigte Zeit. Vor allem wenn man mit dem Kanadier große Tagestouren unternimmt oder für mehrere Tage zum Beispiel auf einer Kanutour in Schweden unterwegs ist, fällt die Auf- und Abbauzeit überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Die Transportabilität und die guten Fahreigenschaften überwiegen in dem Fall.
Innengerüst einen Ally Faltkanadiers
Die aufgespannte Bootshaut gibt dem Rumpf die Form
Sehr beliebt unter den Faltkanadiern sind die Boote der Marke Ally. Diese werden von der norwegischen Firma Bergans gefertigt. Die Modellpalette der Ally Boote unterscheidet sich im Prinzip nur in der Länge des Bootes. Ansonsten sind die Boote allesamt sehr ähnlich.
Wer mit einem klassischen Faltkajak auf einer mehrtägigen Tour unterwegs ist, dem stört die lange Auf- und Abbauzeit nicht. Doch für eine kurze Paddeltour am Wochenende sieht es da schon ganz anders aus. Da überlegt man sich zweimal, ob man für ein paar Stunden Paddelvergnügen sich den aufwändigen Auf- und Abbau antun möchte. Und hier kommen die Hybridboote ins Spiel. Hybridboote sind eine Kombination aus Falt- und Schlauchboot, die das Problem des aufwendigen Auf- und Abbaus zu lösen versuchen.
Die Seitenwände des Bootes sind Schläuche, die mit einer Luftpumpe aufgepumpt werden. Das gibt dem Kajak schon seine erste Form und sorgt vor allem auch für gute Kippstabilität. Der Boden besteht aus einem Gestänge und einer Bootshaut, welche für die Ausformung des Rumpfes sorgen und gute Fahreigenschaften verspricht. Somit versucht ein solches Kajak möglichst gut die Vorzüge beider Bauweisen zu kombinieren.
Hybridkajaks
Der Markt der Hybridkajaks ist noch ziemlich jung und oft werden sie auch einfach nur als Faltkajaks bezeichnet. Doch wenn der Hersteller bei seinem Faltboot mit einem einfachen und schnellen Aufbau wirbt, dann steckt oft ein Hybridkajak dahinter.
Durch den einfachen Aufbau sprechen solche Boote auch Paddeleinsteiger an, die schon zu Beginn ein Boot mit richtig guten Fahreigenschaften suchen. Zudem gibt es unter den Hybridkajaks einige Modelle, die um einiges erschwinglicher sind als die vielen klassische Faltkajaks.
Hybridkajaks sind eine Kombination aus Schlauch- und Faltkajak
Dank der Hybridkonstruktion sind die Boote schnell aufgebaut
Dabei sind die Boote der Reihe scubi von der Marke nortik die bekanntesten auf dem deutschen Markt. Wir hatten bereits die Gelegenheit gehabt, diese Kajaks selbst zu paddeln und auch einige davon intensiver zu testen. Vor allem in Punkten Kippstabilität und Fahreigenschaften haben sie uns richtig überzeugt. Das nortik scubi 1 ist eher für Paddler unter 180 cm. Für größere Paddler gibt es das scubi 1 XL und für all diejenigen, die am liebsten zu zweit unterwegs sind, hat der Hersteller vor kurzem mit dem scubi 2 XL eine 2-Personen Variante auf den Markt gebracht. Das Gestänge bei Hybridbooten ist auf ein Minimum reduziert worden, womit sich der Aufwand für Auf- und Abbau drastisch reduziert.
Bei Hybridkanadiern wird der Rumpf ebenfalls durch ein Gestänge ausgeformt und die Seitenwände bestehen aus Luftschläuchen. Die hybride Bauweise ist unter den Kanadiern jedoch nicht stark verbreitet. Die von Out-Trade vertriebenen Boote der Marke Pakboats sind die einzigen Kanadier, die dieser Bauweise zumindest nahe kommen.
Das Gerüst kann hier jedoch nicht auf ein Minimum reduziert werden, da ein größeres Gestänge einfach notwendig ist, um den kanadiertyptischen Rumpf auszuformen. Somit liegt auch die Aufbauzeit eines Pakboats für Geübte bei ca. 20 Minuten. Zusätzlich gibt es eine Außenhaut, wo an den Innenseiten Luftschläuche angebracht sind, die somit für eine gute Kippstabilität und für Schutz vor Beschädigungen sorgen.
Hybridkanadierr: hier Pakboats
Origami Boote
Origami Boote sind eigentlich aus Papier gefaltete Boote, denn der Begriff Origami bezeichnet die Kunst des Papierfaltens. Genau diese Faltkunst machen sich einige Hersteller zu Nutze. Die Idee ist es, ein Boot aus einem Element durch Falten in seine richtige Form zu bringen.
Origami Faltkajaks
Origami Kajaks gelten in den vergangenen Jahren als die Neuheit unter den Faltkajaks. Dank der entfallenden Zusammensetzung einzelner Elemente und der vorgefaltener Platte, sind solche Kajaks sehr schnell aufgebaut und einsatzbereit. Durch die Möglichkeit der Verwendung eines festen Bootsmaterials haben solche Kajaks sehr gute Fahreigenschaften. Im zusammengefalteten Zustand lassen sie sich zudem gut transportieren und verstauen.
Origami Faltkajak: nortik Fold 4.2
Der US-amerikanische Hersteller Oru Kayak war der Erste, der solche Kajaks 2012 auf den Markt gebracht hat. Seitdem erfreuen sich seine Faltkajaks vor allem in den USA aber auch im Ausland wachsender Beliebtheit. Mittlerweile hat Oru Kayak weitere Modelle im Origami-Stil herausgebracht und zuletzt folgte sogar ein 2 Personen-Kajak.
Aufbau eines Origami Kajaks
nortik fold 4.2 im Einsatz
Die in Deutschland bekannte Faltbootmarke nortik der Firma Out-Trade hat in den letzten Jahren sein Sortiment um zwei Origami Kajaks ergänzt. Auf den ersten Blick ähneln sich die Boote stark denen des Konkurrenten aus den USA. Der größte Unterschied zu den Booten von Oru Kayak ist wohl das verwendete Material. Oru Kayak setzt bei seinen Booten auf ein Hohlkammermaterial, welches leichter ist. Ein falsches Falten würde das Material aber irreversibel beschädigen oder sogar zerstören. Die nortik Boote bestehen hingegen aus einem Vollmaterial.
Origami Faltkanadier
Wenn es Origami Kajaks gibt, dann ist der Gedanke natürlich nicht fern, dass es auch Kanadier in solch einer Bauweise geben muss. In der Tat gibt es einen Hersteller namens ONAK aus Belgien, der solche Origami Kanadier herstellt. Wir haben über eine Saison das Onak X-Duo des Herstellers getestet und waren vor allem von seinen Fahreigenschaften begeistert. Erfahrt mehr in unserem Testbericht zu dem Boot.
Aufbau eines Origami Kanus
Das ONAK X-Duo im Einsatz
Für wen ist ein Faltboot geeignet?
Faltboote richten sich in erster Linie an begeisterte Paddelsportler, die eine Alternative zum Festrumpfboot mit ähnlichen Fahreigenschaften suchen. Oft sind es ambitionierte Tourenpaddler, die mit einem Faltboot unterwegs sind. Kollegen aus dem Wildwasserbereich können mit solchen Booten eher weniger anfangen, da sie auch für diesen Einsatzbereich nicht geschaffen sind.
Die meisten Faltboote sind nämlich lang und schmal geschnitten. Das Gerüst mit umspannter Bootshaut sorgt für eine gute Steifigkeit und verdrängt das Wasser entsprechend gut. Paddler mit einem Faltboot haben bei Schnelligkeit und Geradeauslauf kein Nachsehen mit Paddlern von Festrumpfbooten.
Es gibt auch einige Paddeleinsteiger, die direkt zu einem Faltboot greifen. Diese Gruppe möchte dann ein hochwertiges Boot erwerben, welches auch mit dem Auto transportiert und im Keller gelagert werden kann sowie lange Freude bereitet. Solche Einsteiger sind sich dann aber schon ziemlich sicher mit ihrem neuen Hobby, denn ein Faltboot ist nicht gerade günstig.
Unterwegs mit einem Faltkajak (nortik argo 2)
Wieviel kostet ein gutes Faltboot?
Günstige Faltboote sucht man eigentlich so gut wie vergebens. Höchstens gebraucht lässt sich mal das ein oder andere Schnäppchen ergattern. Ansonsten erscheint es aber auch logisch, dass solche Boote nicht im Tiefpreissegment zu finden sind. Schließlich kann bei der Konstruktion des Innengerüsts und der Bootshaut nicht gespart werden. Beide Bestandteile werden bei Auf- und Abbau strapaziert und sollen lange halten.
Für ein Faltboot zahlt man schnell einen Betrag im unteren vierstelligen Bereich. Hier ist das Zubehör noch nicht eingerechnet. Der Preis für ein Boot variiert natürlich auch hier in Abhängigkeit vom Hersteller und Modell. Ein großer Faltkanadier für 3 Personen ist entsprechend teurer als ein kleines 1 Personen Faltkajak. Zu berücksichtigen gilt, dass die meisten Hersteller nicht in allzu großen Stückzahlen produzieren, da Faltboote im Vergleich zu Festrumpf- oder Schlauchbooten eher einen Nischenmarkt darstellen. Viele Hersteller fertigen ihre Modelle zudem in Handarbeit.
Vor- und Nachteile von Faltbooten
Das hat uns gefallen
+ gute Steifigkeit + ausgeformter Rumpf + einfacher Transport und Lagerung + gute Laufeigenschaften + „abreiten“ von Wellen
Das hat uns weniger gefallen
– lange Auf- und Abbauzeiten – hohe Anschaffungskosten – Pflegeaufwand des Gestänges – empfindlich gegenüber Kollisionen
Faltboot Tests
Wir sind bereits verschiedene Faltboote gepaddelt und konnten auch einige Modelle intensiver testen. Unsere Erfahrungen zu den folgenden Faltbooten haben wir im Rahmen eines Testberichts näher dokumentiert:
Falls du mal selbst ein bestimmtes Faltboot Probe paddeln möchtest, solltest du Ausschau nach einer Outdoormesse in deiner Umgebung halten. Manche stellen nämlich auch Faltboote aus, die dann Probe gepaddelt werden können. Einige Fachhändler bieten auch das Probepaddeln vor Ort an. Globetrotter hat z.B. in seinen Geschäften im Frühling und Sommer Wasserbecken im Innenbereich, in denen die Boote angetestet werden können.
Notwendiges Zubehör
Schwimmweste
Auch wenn man ein guter Schwimmer ist, so sollte nie eine Schwimmweste fehlen. Denn gerade wenn man mit dem Boot einmal kentert, saugen sich die eigenen Sachen am Körper schnell voll und erschweren das Schwimmen. Eine Schwimmweste sorgt für Auftrieb und Sicherheit beim Kentern und sollte somit stets getragen werden und nicht nur im Boot mitgeführt werden.
Doppel- bzw. Stechpaddel
Genauso wichtig wie die Auswahl des richtigen Bootes ist die Wahl des richtigen Paddels. Gerade für portable Boote sind teilbare Paddel zu empfehlen, damit diese gut verstaut werden können. Wer beim Paddel zu sehr spart, wird auch mit dem besten Boot nicht viel Fahrspaß haben. In unseren Artikel zu Doppelpaddel und Stechpaddel erklären wir, auf was du beim Kauf eines Paddels achten solltest.
Packsäcke
Während der Paddeltour sollen die Wertsachen und andere Utensilien möglichst trocken bleiben. Schon für relativ wenig Geld bekommst du gute wasserdichte Packsäcke, die z.B. deine Fotoausrüstung und Wechselsachen schützen.
Transportrucksack bzw. Kanuwagen
Der Vorteil eines Faltbootes liegt natürlich darin, dass es sich einfach transportieren lässt. Nichtsdestotrotz wiegen die meisten Faltboote doch einiges und für den Weg zum Bahnhof und zum See sollte man das Boot so packen, dass es sich möglichst einfach und bequem transportieren lässt. Wer keinen schweren Rucksack tragen möchte, sollte sich gleich einen Kanuwagen zulegen, womit man das Boot bequem ziehen kann. Wer auch mal auf Wanderwege das Boot transportieren möchte und schwere Rucksäcke nicht scheut, sollte sich eher einen großen Packrucksack zulegen.
Schlauchboote als Alternative
Viele Paddler verbinden heutzutage noch Faltboote mit hochwertigen Booten und Schlauchboote im Vergleich dazu mit günstigen Badebooten, die man im Supermarkt oder im Baumarkt kaufen kann. Es gibt aber auch zahlreiche Hersteller, die hochwertige Schlauchkajaks und Schlauchkanadier fertigen, die den direkten Vergleich mit einem Faltboot nicht scheuen müssen. Diese können zwar in Sachen Fahreigenschaften nicht mit den meisten Faltbooten mithalten, dafür sind sie einfach im Auf- und Abbau, leichter vom Gesamtgewicht und haben eine sehr gute Kippstabilität.
Seit kurzem gibt es auch Schlauchboote mit Drop-Stitch-Boden (z.B. Advanced Elements Advanced Frame Convertible Elite oder Gumotex Rush), womit noch eine höhere Steifigkeit erreicht wird, um somit den Fahreigenschaften richtiger Kanus näher zu kommen.
Wer es richtig transportabel und kompakt mag, sollte auch mal einen Blick auf Packrafts werfen. Diese ultraleichten Schlauchboote vereinen das Paddeln mit dem Wandern und eröffnen ganz neue Möglichkeiten im Outdoorbereich.
In unseren Ratgeberartikeln findest du alle Informationen zu den jeweiligen Schlauchboottypen:
Faltboote sind eine echte Alternative zu Festrumpfbooten und haben sich schon seit langer Zeit bewährt. Gerade heutzutage trifft das Konzept Faltboot wieder voll den Nerv der derzeitigen Generation. Viele Menschen leben in Großstädten und haben keinen Platz für die Lagerung eines Bootes, möchten zudem kein Auto besitzen, aber dennoch immer wieder neue Orte entdecken. Mit einem Faltboot kannst du ohne großen Aufwand in den Paddelsport einsteigen und ganz unabhängig die schönsten Gewässer deiner Umgebung und der ganzen Welt entdecken. Zwar ist der Anschaffungspreis für die meisten Modelle recht hoch, dafür überzeugen diese in Qualität, Fahreigenschaften und Langlebigkeit. Wer weniger ausgeben möchte für ein portables Boot, sollte einen Blick auf aufblasbare Kajaks oder aufblasbare Kanadier werfen.
Die Möglichkeiten für eine Kanutour auf der Mecklenburgische Seenplatte sind nahezu grenzenlos. Diese kurze Tagestour, die sich ideal an einem Vor- oder Nachmittag paddeln lässt, führt uns zur südlichen Grenze der Mecklenburger Seenplatte. Neben der ruhigen Natur und den wunderschönen Seenlandschaften ist das Rheinsberger Schloss zweifelsohne das Highlight auf dieser Kanufahrt.
Rheinsberg ist eine kleine Stadt im Norden Brandenburgs mit etwas mehr als 8000 Einwohnern, welche dank seines Schlosses auch überregional bekannt ist. Das Schloss gilt als Musterbeispiel des Friderizianischen Rokokos und diente sogar dem berühmten Schloss Sanssouci in Potsdam als Vorbild. Ein Besuch des Schlosses vor oder nach der Tour lohnt sich als auf jeden Fall.
Anfahrt nach Rheinsberg
Rheinsberg liegt etwa 110 km nordwestlich von Berlin und lässt sich auch mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln recht gut erreichen. Von Berlin aus gibt es mit dem RB54 eine direkte Bahnverbindung, die mehrmals täglich verkehrt. Alternativ erreicht ihr Rheinsberg noch öfter am Tag aus Berlin, in dem ihr bis nach Gransee den Regionalzug nimmt und mit dem Bus 764 weiterfährt. Dieser Bus fährt sogar bis zu Schloss Rheinsberg, wo der Startpunkt unserer Paddeltour sich befindet.
Der Bahnhof liegt ansonsten ungefähr 1km vom Wasser entfernt, was man auch zu Fuß bewerkstelligen kann. Dafür kommt ihr auf dem Weg vom Bahnhof zum Ufer am Schlosspark an einem Lidl vorbei, wo ihr gegeben falls noch euer Proviant auffüllen könnt. Bei der Anreise mit dem Auto stellt ihr euer Auto am besten auf eines der Parkplätze auf der Rhinstraße ab. Da wir mit unser eigenem aufblasbarem Kajak anreisen, bauen wir es direkt am Ufer des Schlossparks auf. Falls ihr nicht mit eigenem Boot anreist, empfehlen wir euch den Verleih Rheinsberger Adventure Tours, da dieser sich direkt am Schlosspark befindet.
Unsere Kanutour nähe Rheinsberg
Wir setzen also unser Boot am Schlosspark zu Wasser und paddeln auf den Grienericksee. Gleich neben uns befindet sich auch schon das Schloss Rheinsberg und dementsprechend entfernen wir uns beim Herauspaddeln auf dem See nicht allzu fern vom Ufer, da wir es natürlich auch von der Nähe bestaunen möchte. Gerade vom Wasser aus wirkt das Schloss bei gutem Wetter regelrecht malerisch. Kein Wunder, dass der damalige Kronprinz Friedrich der Große hier die glücklichste Zeit seines Lebens verbracht hatte.
Unser Gumotex Swing 2 Schlauchkajak haben wir am Ufer des Schlossparks aufgebaut
Schon nach den ersten Paddelschlägen hat sich die Tour für uns also voll gelohnt. Doch keine Sorge; obwohl wir schon zu Beginn unserer Tour das Highlight gesehen haben, wissen wir, dass mit der Insel Remus auf dem Rheinsberger See und dem Hafendorf noch zwei weitere sehenswerte Ziele auf uns warten. Und schließlich gibt es auch noch die beiden Seen zu erkunden.
Start unserer Tour ist der Schlosspark in Rheinsberg
Wir paddeln zunächst weiter auf den relativ überschaubaren Grienericksee Richtung Norden zum Rhin-Kanal, der den See mit dem Rheinsberger See verbindet. Oft wird übrigens der Grienericksee mit dem Rheinsberger See verwechselt. Man könnte nämlich zurecht vermuten, dass das Schloss Rheinsberg am Rheinsberger See liegt. Dem ist aber nicht so, denn das Schloss liegt man Grienericksee.
Das Rheinsberger Schloss ist das Highlight unserer Tour
Das Ufer des Grienericksees ist durch Wälder und der Stadt Rheinsberg geprägt
Die Umgebung ist durch Wäldern und der der Stadt Rheinsberger mit seinem imposantem Schloss geprägt. Wir begegnen einige Motorboote, die aber wenig stören. Aufpassen sollte man aber auf dem kurzen Abschnitt des Rhin-Kanals, der zwar breit genug ist, aber wo eben auch mal größere Boote unterwegs sind. Daher solltet ihr euch hier ziemlich nah am Ufer mit dem Boot halten. Wir haben zunächst nicht daran gedacht, sondern genießen die Sonne und lassen uns ein wenig treiben bis plötzlich uns ein Schiffshorn eines passierenden Bootes von hinten darauf aufmerksam macht, dass er so nicht vorbeikommen kann.
Der Rhin-Kanal verbindet die beiden Seen Grienericksee und Rheinsberger See miteinander
Da der Kanal weit weniger als 1 km lang ist, sind wir auch schnell auf dem nächsten See angelangt, dem Rheinsberger See. Dieser gefällt uns richtig gut, denn Wälder prägen überwiegend die Ufer und wir haben das Gefühl mehr und mehr in die Natur einzutauchen. Zu unserer rechten Seite liegt das Hafendorf Rheinsberg, welches wir zunächst nicht ansteuern, sondern uns für den Rückweg aufheben. Zunächst möchten wir nämlich zu der Insel Remus, um dort ein kleines Picknick einzulegen. Die Insel liegt genau in der Mitte des Sees und auf ihr soll sich im 13. Jahrhundert eine slawische Burg befunden haben. Sichtbare Überreste sind leider nicht mehr vorhanden und ein dichter Wald prägt die Insel heute. Das Ufer ist mit Schilf bewachsen, doch einige Einschnitte bieten geeignete Anlegestellen für Kanufahrer. Wir finden nicht weit vom Ufer einen umgekippten Baumstamm, der uns als Bank für unsere Mittagspause dient. Wenn ihr die Kanutour im Hochsommer unternimmt, bietet sich die Insel regelrecht für Pausen an, denn die zahlreichen Bäume spenden natürlich hier viel Schatten.
Dichte Wälder prägen das Bild des größeren Rheinsberger Sees
Das Ufer ist mit Schilf bewachsen, aber einige Stellen eignen sich zum Anlegen mit Kajak
Viel Schatten und Grün findet man auf der Insel vor
Gestärkt geht es dann weiter und wir möchten aus Neugier zumindest einmal komplett um die Insel paddeln, um uns auch ein Bild von der anderen Seite zu machen. Und siehe dort, am Nordufer hätte es auch nochmal eine richtig gute Stelle für unsere Mittagspause gegeben, mit weniger dichten Wald, aber dafür mit einer richtigen Wiese, die ideal für das Ausbreiten einer Picknick gewesen wäre. Falls wir nochmal eine Kanutour auf dem See machen, werden wir also auf jeden Fall hier unsere Pause einlegen.
Auch die Nordseite der Insel würde sich ideal für eine Pause anbieten
Nachdem wir dann die Insel einmal umrundet haben, treten wir den Rückweg mit einem Abstecher in das Rheinsberger Hafenviertel an. Übrigens umzudrehen ist hier aber kein Muss, denn die schöne Natur setzt sich über viele weitere Seen fort. Wer ihr also Lust und Zeit habt, könnt ihr die Tour ausweiten und sogar eine mehrtägige Kanutour auf der mecklenburgische Seenplatte daraus machen. Durch die angelegten Kanäle und Schleusen könntet ihr theoretisch bis zur Nordsee paddeln.
Weitere Kajaker nutzen den sonnigen Vormittag für eine Tour
Das Hafendorf Rheinsberg ist auf unserem Weg von der Insel schon bald deutlich in der Ferne an den markanten Leuchtturm zu erkennen. Wer braucht auf solch einen kleinen See eigentlich einen Leuchtturm, mag man sich schnell fragen. Das Hafendorf ist noch nicht so alt. Es entstand Anfang der 2000er, wo zuvor ein altes FDGB-Hotel aus DDR-Zeiten stand. Dieses wurde gesprengt und heute stehen hier zahlreiche Holzhäuschen im skandinavischen Fachwerkstil, die als Ferienhäuser genutzt werden. Der Leuchtturm wurde als Wahrzeichen und Aussichtsturm für Besucher gebaut.
Unabhängig vom Bootsverleih!
Entdecke die MöglichkeitEN Aufblasbarer Kajaks
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Wir paddeln also ein wenig durch das Hafendorf und uns gefällt der skandinavische Stil sehr und lässt uns an unsere nächste Kanutour in Schweden träumen. Für Paddelbegeisterte, die nicht unbedingt das Zelten mögen und dennoch auf einer mehrtägigen Kanutour gehen möchten, ist das Hafendorf sicherlich auch ein heißer Tipp für eine nächtliche Unterkunft.
Einfahrt in das Hafendorf mit dem Leuchtturm als Wahrzeichen
Das Hafendorf Rheinsberg ist Anfang der 2000er entstanden
Ferienhäuser im skandinavischen Fachwerkstil
Nachdem kurzen Besuch des Hafendorf geht es dann über den Rhin-Kanal wieder zurück auf den Grienericksee, wo wir nochmal aus der Ferne das Rheinsberger Schloss bestaunen dürfen. Angekommen am Schlosspark endet schließlich unsere Rundtour und wir blicken auf einen wunderschönen Vormittag zurück.
Die Mecklenburgische Seenplatte ist einfach perfekt für jegliche Art von Paddeltouren. Bei dieser Tour haben wir ein paar Sehenswürdigkeiten der Stadt Rheinsberg mit zwei wunderschönen Seen kombiniert, was eine echt gute Abwechslung für uns darstellte. Wir können euch nur empfehlen, diese schöne Region in Norddeutschland mal selbst mit dem Kanu zu entdecken.
Inspirationen für weitere Touren in Brandenburg gibt es in unserem Leitartikel Kanutouren in Brandenburg.
Weitere Paddeltouren in der Umgebung
Neben einer Paddeltour bei Rheinsberg haben wir auch schon andere tolle Paddelgebiete in näherer Umgebung ausfindig machen können, wo folgende Tourenberichte bereits in unserem Blog erschienen sind.
3-Seen-Tour auf den Mecklenburger Seeplatte
Für eine ausgiebige Tagestour im Mitten der Mecklenburgische Seenplatte empfehlen wir euch die 3-Seen-Rundfahrt, auf der ihr den Rätzsee, Labussee und Gobenowsee entdeckt.
Berlin ist nicht nur Großstadttrubel, sondern dank seiner zahlreichen Wasserwege auch ein richtig guter Platz für Freizeitpaddler. Entdeckt doch mal unsere Hauptstadt von einer ganz anderen Seite vom Wasser aus.
Der Spreewald zählt zu eines der schönsten Paddelregionen Deutschlands. Dank seiner schmalen Kanäle herrschen hier so gut wie immer perfekte Paddelbedingungen und somit ist eine Paddeltour hier besonders auch für Familien interessant.
Viele Paddelbegeisterte zieht es für eine Kanutour nach Schweden. Endlose Seen, umgeben von malerischen Wäldern auf Felsen und kleinen Holzhäuschen, die in einsamer Abgeschiedenheit zum Träumen einladen. Doch wie sieht es in und um den schwedischen Großstädten mit dem Paddeln aus? Wir sind in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gewesen und haben dort eine Kajaktour unternommen. Schon jetzt können wir euch sagen, dass Stockholm wirklich viele Möglichkeiten zum Paddeln bietet, die uns so gut gefallen haben, dass wir auf jeden Fall dort wieder zurückkehren möchten.
Kajaken in der schwedischen Hauptstadt Stockholm
Wir haben zwar nur eine Kajaktour um die Insel Djurgarden unternommen, aber zunächst möchten wir euch kurz die Möglichkeiten für Kanutouren in und um Stockholm skizzieren. Die meisten leidenschaftlichen Paddler zieht es für eine Tour in den Stockholmer Schärengarten. Dieser besteht aus ungefähr 30.000 Inseln, die sich vom Stadtzentrum bis in die Ostsee hinein erstrecken. Die zahlreichen Inseln schützen einem an vielen Stellen recht gut vor das offene Meere und durch das Jedermannsrecht kann man auf vielen Inseln einfach sein Zelt für die Nacht aufschlagen.
Der Schärengarten eignet sich also ideal für Kajaker, die gerne auf mehrtägige Touren unterwegs sind und jeden Tag auf einer anderen Insel nächtigen möchten. Kajakverleihe vor Ort statten euch nicht nur mit der richtigen Paddelausrüstung, sondern auch bei Bedarf mit einer kompletten Campingausrüstung aus. Falls ihr keine Freunde des Wildcampen seit, aber dennoch eine mehrtägige Tour unternehmen möchtet, empfiehlt sich auf den größeren Inseln in eines der zahlreichen Unterkünften einzukehren. Zimmer oder ganze Ferienhäuser von Privatpersonen lassen sich beispielsweise auf AirBnB finden. Für die Planung einer Tour in den Stockholmer Schärengarten empfehlen wir auch die Seite der Archipelago Foundation, welche nicht nur allgemein zu der Region informiert, sondern auch viele Detailinformationen zu den einzelnen Inselgebieten bereithält.
Schärengarten vor den Toren Stockholms
In den Schären könntet ihr also unendlich lange Kanufahrten unternehmen. Aber die Stadt Stockholm ist mindestens genauso interessant für eine Tagestour. Die größte Stadt Skandinaviens erstreckt sich selbst über 14 Inseln und lässt sich somit bestens vom Wasser aus erkunden. Aber während eines einzelnen Tages werdet ihr es nicht schaffen, sämtliche Teile der Stadt mit dem Kajak zu erkunden. Dafür ist die Stadt einfach zu groß.
Blick auf die Stockholmer Innenstadt
Hinzu kommt das einige Teile für Freizeit- und Sportpaddler gesperrt und wiederum andere Abschnitte aufgrund des hohen Schiffs- und Bootsverkehr eher ungeeignet für eine Tour sind. Folgende Touren können wir euch in Stockholm empfehlen, wobei wir selbst die Tour um den Djurgarden gepaddelt sind:
Långholmen und Reimersholme (6km/ 2h)
Kungsholmen (10km/ 3-4h)
Årstaviken (6km/ 2h)
Djurgarden (10km/ 2-3h)
Ihr seht, alleine in der schwedischen Hauptstadt gibt es genug Möglichkeiten für eine Paddeltour. Habt ihr erst einmal eine Tour in oder um Stockholm unternommen, werdet ihr euch sicherlich nach eurer Reise zurück nach weiteren Kanutouren in Schweden sehnen.
Unsere Kajaktour um Djurgarden in Stockholm
Djurgarden ist eine Insel in Stockholm mit dem größten Stadtpark. Hier befinden sich zudem zahlreiche historische Gebäude, Denkmäler, Museen, ein Vergnügungspark und ein großes Freilichtmuseum. Für die Stockholmer ist Djurgarden mit seinen Wiesen und Wäldern vor allem ein Erholungsgebiet. Ein Spaziergang auf der Insel ist nach der Kajaktour sehr empfehlenswert, weil die Insel echt besonders ist und viel Natur bietet.
Die Insel Djurgarden beherbergt den größten Stadtpark
Wir wollten eine Tour unternehmen, die möglichst urbanes Paddeln mit viel Grün und Ruhe kombiniert. Eine Rundtour um Djurgarden schien für uns genau diese Anforderungen zu erfüllen. Gleich an der Brücke Djurgardsbron befindet sich das Café Sjöcafeet, welches auch einen größeren Kajakverleih betreibt. Hier leihen wir also unser Kajak aus und paddeln nach kurzer Einweisung und Routenabsprache in Richtung Osten zum Djurgardenbrunnskanal.
Blick von der Brücke Djurgardsbron Richtung Innenstadt
Café Sjöcafeet mit Verleih von Boten, u.a Kajaks
Die erste Hälfte der Tour ist von ruhigem Gewässer geprägt und eignet sich hervorragend für Paddeleinsteiger oder Familien. Zudem durchqueren nur wenig Boote und Schiffe diesen Abschnitt. Je weiter man fährt, desto schmaler wird der Kanal und desto tiefer taucht man ab ins Grüne und lässt den Großstadttrubel hinter sich. Es gibt genug Möglichkeiten, um mal mit dem Kajak an der rechten oder linken Uferseite anzulegen. Gerade an sonnigen Tagen lohnt es sich Ausschau nach einem guten Platz für ein Picknick zu halten.
Das Gewässer Richtung Osten ist sehr ruhig und man bekommt nur wenig vom Großstadttrubel mit
Wir paddeln jedoch weiter, da der Wetterbericht für den frühen Nachmittag schlechtes Wetter voraussagt. Bevor es anfängt zu regnen, möchten wir also die Tour beendet haben. Wir nähern uns den Djurgardenbrunnskanal, den wir sehr genießen, weil wir das Gefühl haben als ob wir direkt durch den Park paddeln. Am beiden Ufern spazieren Leute auf den Parkwegen oder sitzen auf den Bänken. Da es hier so schön ruhig ist, lassen wir uns des Öfteren treiben und verweilen auf dem Wasser, um die Sonnenstrahlen zu genießen.
Der Djurgardenbrunnskanal bietet viel Natur und wir fühlen uns fernab von der Großstadt
Am Ende des Kanals haben wir das Gefühl als ob wir auf einen großen See rauspaddeln. Das Gewässer wird rauer und wir merken nun, dass wir bisher gut vom Wind geschützt waren. Wer eher das ruhige Wasser und das gemütliche Paddeln bevorzugt, sollte nicht unbedingt die komplette Insel umrunden. Denn ab hier nimmt der Schiffsverkehr merklich zu und man teilt sich das Wasser unter anderem mit großen Passagierschiffen, die für ordentlich Wellen sorgen. Es ist also kein Problem am Ende des Kanals ein wenig rauszupaddeln, um dann wieder umzudrehen und den gleichen Weg zurückzunehmen.
Nachdem Djurgardenbrunnskanal zeigt sich ein erstes Bild wie wir uns den Schärengarten vor den Toren der Stadt vorstellen
Nichtsdestotrotz lohnt es sich eben ein wenig über das Ende des Kanals rauszupaddeln, um die Landschaft in der Ferne zu bewundern. Vor uns baut sich nämlich ein Bild auf, wie wir uns den Schärengarten vor den Toren der Stadt vorstellen. Kleine Inseln, mit Felsenufern und kleinen Häuschen soweit das Auge reicht. Das ist ein Anblick, wo wir so richtig Lust bekommen eigentlich weiter in den Schärengarten zu paddeln, um seine unendliche Schönheit zu entdecken. Aber für diese Tour ist das Ziel die Insel Djurgarden zu bepaddeln.
Wir entscheiden uns zwar die komplette Insel zu umrunden, aber im Rückblick müssen wir zugeben, dass uns vor allem der erste Abschnitt aufgrund der Ruhe am besten gefallen hat. Dennoch genießen wir die Weiterfahrt auf der anderen Seite der Insel, müssen aber stets Ausschau nach vorbeifahrenden Schiffen halten.
Unabhängig vom Bootsverleih!
Entdecke die MöglichkeitEN Aufblasbarer Kajaks
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Unabhängig vom Bootsverleih!
Entdecke die Möglichkeit Aufblasbarer Kajaks
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Ein kleines Highlight ist ein uns entgegenkommendes altes Segelschiff, dass uns an das Vasa Kriegsschiff erinnert, welches wir am Tag zuvor besichtigt haben. Dieses Schiff sank bereits kurz nach dem Beginn seiner Jungfernfahrt 1628 aufgrund schwerwiegender konstruktiver Instabilität vor den Toren Stockholms. Erst mehr als 300 Jahre später wurde das Schiff aufwändig geborgen sowie restauriert und befindet sich nun einem Museum. Einen Besuch des Vasa Museum können wir euch nur wärmstens empfehlen, welches sich ebenfalls auf der Insel Djurgarden befindet.
Nicht ganz so imposant wie das Kriegsschiff Vasa, aber dennoch beeindruckend solch ein altes Segelschiff auf See zu begegnen
Auf der Weiterfahrt begegnen wir ein paar Anliegestellen für Segelboote und kleinere Yachten und bald sehen wir die kleine Insel Beckholmen vor uns. Um etwas den Fährverkehr zu meiden und in ruhiges Gewässer zu gelangen, paddeln wir rechts an der Insel vorbei. Hier paddeln wir zudem direkt an den Vergnügungspark Gröna Lund vorbei, was schon ziemlich beeindruckend ist, wenn riesige Fahrgeschäfte auf einmal die Uferlandschaft dominieren. Spätestens ab jetzt sehen wir auch einiges von der Innenstadt aus der Ferne, wie z.B. die Zitadelle Kastellet.
Vergnügungspark Gröna Lund auf der Insel Djurgarden
Vor allem nahe der Innenstadt muss man auf den Fährverkehr aufpassen
Am Ende kommt die Sonne wieder raus und wir kehren zu Mittag bei Sjöcafeet ein
Nach dem Passieren von Beckholmen nimmt der Fährverkehr auf einmal wieder richtig stark zu. Ständig fahren kleine und größere Boote von einem Ufer zum anderen, die für ordentlich Wellengang sorgen und wo man aufpassen muss, dass man sich nicht in die Quere kommt. Deswegen warten wir an einigen Stellen, um den geeigneten Moment für eine ungestörte Weiterfahrt abzupassen. Hierbei handelt es sich wirklich nur um die letzten paar hundert Meter unserer Paddeltour. Nichtsdestotrotz muss man hier eben gut aufpassen und sicher mit dem Kajak unterwegs sein.
Nach etwas mehr als 2 Stunden paddeln, erreichen wir wieder den Kajakverleih. Wir freuen uns dann auch gleich beim Café zu Mittag einkehren zu können und genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Terrasse des Cafés. Trotz dicker Wolkendecke am frühen Nachmittag unternehmen wir noch einen ausgiebigen Spaziergang auf der Insel Djurgarden.
Weitere Paddeltouren im Ausland
Hat euch der Bericht zu unserer Kajaktour in Stockholm gefallen? Weitere Ideen für eine Paddeltour findet ihr in unserem Artikel Kanufahren in Schweden. Oder entdeckt andere Kanutouren, die wir im Ausland unternommen haben und lasst euch für den nächsten Urlaub inspirieren.
Kanutour nähe Amsterdam, Holland
Amsterdam ist ein beliebtes Ziel für Städtereisen. Neben den zahlreichen Kanälen in der Stadt gibt es auch ebenso viele Wasserwege außerhalb der Stadt und genau hier beginnt ein wirkliches Paddelparadies.
Ardèche zählt zu eines der beliebtesten Kajakdestinationen in Europa. Für Wildwasserpaddler gibt es hier sehr viele interessante Abschnitte. Aber auch für Familien und Freizeitpaddler warten wunderschöne Strecken.
Kennt ihr den Pont du Gard? In Südfrankreich zählt das alte Aquädukt aus Römerzeiten zu eines der meist besuchten Sehenswürdigkeiten. Als Kanufahrer hat man sogar die Möglichkeit, durch dieses historische Bauwerk durchzufahren – ein einmaliges Erlebnis!
Das nortik scubi 2XL gibt es seit 2019 auf dem Markt und wird laut Hersteller als das vielseitigste Faltboot der scubi Reihe bezeichnet. Dank seiner cleveren Konzeption und der verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten soll es sich in fast jedem Einsatzgebiet bewähren. Wir sind bereits die Ein-Personen-Variante, das nortik scubi 1 XL, vor geraumer Zeit gepaddelt und waren damals von den Fahreigenschaften begeistert. Nun hatten wir auch die Chance, dass scubi 2 XL zu testen und möchten euch im folgenden unsere Erfahrungen und Eindrücke schildern.
Da wir das Kajak auf einer Outdoormesse getestet haben, war dieses bereits aufgebaut. Daher können wir nur wenig über den Aufbau des Bootes berichten. Ein Blick auf die Konstruktion verrät aber das der Aufbau recht einfach ist. Denn bei diesem Boot handelt es sich um ein Hybridkajak, das heißt eine Kombination aus Faltkajak und Schlauchkajak, welches die Vorteile beider Typen vereint.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein Faltkajak hat die besseren Fahreigenschaften, ist dafür aber mit seinem Gestänge recht mühselig und zeitaufwändig im Aufbau. Ein Schlauchkajak ist schnell aufgepumpt und einsatzbereit, dafür hat es nicht so einen guten Tiefgang und ist ziemlich windanfällig. Beim nortik scubi 2 XL sind die Seiten des Bootes aufblasbare Elemente, die für eine gute Kippstabilität sorgen. Das Gestänge hat nortik hier auf ein Minimum reduziert, so dass der Aufbau schnell und unkompliziert von der Hand geht. Somit besteht nur der Unterteil des Bootes aus einer Faltkonstruktion, was dafür sorgen soll, dass der Rumpf steif und der Kiel V-förmig ausgeformt ist. An Gestänge gibt es lediglich ein Bug- und ein Heck-Steven, vier Kielstangen, vier Spanten für die beiden Sitze, zudem noch einen kleinen Bug- und einen Heckspant. Die Sitze mit Halterungen, die Schenkelgurte und die Luftelemente sind bereits fest integriert. Das spart Zeit, denn somit muss eigentlich nur noch das Gestänge aufbauen und dieses mit der Schaumstoffmatte im Boot einsetzen. Am Ende werden die Seitenschläuche aufgepumpt und fertig ist das Boot aufgebaut. Mit etwas Übung ist eine Aufbauzeit von unter 15 Minuten realistisch.
Durch die Faltkonstruktion hat das Kajak einen sehr gut ausgeformten Bug
Eine Schaumstoffmatte wird zwischen Außenhaut und Gestänge gelegt
Luftschläuche, Sitze mit Halterung sind bereits integriert und erleichtern somit den Aufbau
Die vier unabhängigen Luftschläuche werden mit bis zu 0,25 bar aufgepumpt. Dass diese einzeln aufgepumpt werden müssen ist durchaus gewollt, da hierdurch die Sicherheit deutlich erhöht wird. Sollte ein Element während einer Paddeltour mal beschädigt werden, kommt man noch sicher mit dem Boot bis zum nächsten Ufer. Das Gestänge besteht aus Aluminium. Die Bootshaut besteht aus einer reißfesten und robusten PVC/PU-Mischung. Zwischen Bootshaut und Gestänge wird eine Schaumstoffmatte gelegt, die Schäden verhindern soll. Sicherlich wird diese auch etwas bei Kälte von unten isolieren. Bei sämtlichen Teilen und Materialien hat man den Eindruck, dass hier im Sinne der Langlebigkeit des Bootes die Auswahl gefallen ist und auch dementsprechend das Boot konzipiert wurde.
Die Seitenelemente des Hybridkajaks sind Luftschläuche, die über 4 Ventile aufgepumpt werden
Die Vielseitigkeit des Bootes ist darin begründet, dass es sowohl als 1-, 2- und 3-Personen Variante genutzt werden kann. Primär ist es als 2-Personen-Kajak mit viel Platz konzipiert und im Lieferumfang sind bereits zwei Sitze enthalten. Durch die Positionierung eines dritten Sitzes findet auch noch ein Kind zwischen den beiden Paddlern Platz. Mit einem zusätzlichen Erwachsenen statt eines Kindes würde es hier sehr eng werden. Wer das Hybridkajak alleine paddeln möchte, kann einfach einen Sitz in der Mitte des Bootes befestigen. Durch die Länge des Bootes ist man dann natürlich entsprechend fix unterwegs, aber wer eher nur solo paddeln möchte, sollte eher das nortik scubi 1 XL in Erwägung ziehen, welches deutlich kompakter und günstiger ist.
Die Sitze machen auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Da wir schon viele Kajaks bereits gepaddelt sind, wissen wir, wie wichtig ein guter und bequemer Sitz gerade auf langen Touren sein kann. Die Rückenlehne kann individuell verstellt werden. Der Sitz wird zudem nicht ins Boot eingelegt, sondern eingehängt. Zwar sind die Positionen im Boot für den Sitz durch die D-Ringe fest vorgegeben, aus unserer Sicht sind diese aber optimal gewählt. Die Position der Rückenlehne lässt sich aber individuell einstellen.
Die Sitze sind nicht nur hochwertig, sondern auch sehr bequem und von der Rückenlehne verstellbar
Den ambitionierten Paddler wird es freuen, dass sich auch eine Steueranlage nachrüsten lässt, womit das Kajak noch einfacher und besser navigiert werden kann. Untypischer für portable Kajaks, aber durchaus interessant, ist die mögliche Nachrüstung eines Kajaksegels. Dadurch können gerade auf Seen große Distanzen bei entsprechenden Windverhältnissen schnell zurückgelegt werden. Neu ist auch der Drop-Stitch-Einlegeboden, den man zusätzlich nachrüsten kann. Drop-Stitch-Böden können mit einem hohen Druck aufgepumpt werden und haben somit eine sehr gute Steifigkeit. Sämtliche aufblasbare SUP-Boards setzten auf diese Konstruktionsweise. In den letzten Jahren sind Drop-Stitch-Böden im Bereich der Schlauchkajaks ziemlich populär geworden (Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite, Gumotex Thaya, … ). nortik arbeitet hier mit einem dünneren Drop-Stitch-Boden, damit dieser sich auch sich an die Kielform anpassen kann. Der Drop-Stitch-Boden ist schon ziemlich kostspielig, ist aber die richtige Wahl für diejenigen, die einen festen und robusten Boden haben möchten.
Das Boot wird bereits in einem passenden Transportrucksack ausgeliefert, was auf jeden Fall positiv hervorzuheben ist. Bei vielen portablen Booten ist das leider nicht der Fall. Mit seinen 19 kg bewegt sich das scubi 2 XL im Rahmen portabler 2-Personen Kajaks, ist aber auch kein wirkliches Leichtgewicht. Da gibt es deutlich leichtere 2-Personen-Kajaks, wie z.B. das Gumotex Swing 2 oder das Gumotex Twist 2/1. Wir haben schon viele verschiedene Boote mit einem Rucksack transportiert und können aus Erfahrung sagen, dass 19 kg zwar durchaus händelbar sind, aber für Gehdistanzen von über 1km zum Wasser kann es schon ziemlich schwer werden. Zumal man nicht nur das Boot transportiert, sondern auch sämtliches Zubehör wie Paddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc.
Wer das Kajak nicht nur bei Schönwetter auf ruhigen Seen nutzen möchte, hat außerdem die Möglichkeit das Boot mit einem Verdeck nachzurüsten. Dadurch dass diese abnehmbar ist, hat man völlige Flexibilität. Bei einem Ausflug auf dem Badesee, kann man das gute Wetter in einem offenen Kajak genießen. Bei einer Mehrtagestour mit möglichen Regen oder auf Flüssen oder Seen mit reichlich Spritzwasser, ist man mit dem Verdeck gut geschützt.
Ohne Verdeck ist das nortik scubi 2 XL ein offenes Freizeitkajak, welches sich auch gut für Familien als Badeboot eignet
Das Verdeck ist sehr schnell angebracht
Dank der Süllringe können Spritzschürzen befestigt werden
Das Verdeck wird mit Klettverschluss befestigt und die Montage des Verdecks ist wirklich einfach. In weniger als 1 Minute ist es angebracht und noch schneller wieder entfernt. Wer komplett trocken bleiben möchte, kann sogar über die Süllringe noch Spritzschürzen anbringen.
Über das Klettverschlusssystem ist das Verdeck nicht nur einfach angebracht, sondern es sitzt auch richtig fest
Erfahrungen auf dem Wasser
Die Paddelbedingungen an dem Tag waren nicht gerade einladend, aber umso interessanter war es das Boote unter eben solchen Bedingungen auch einmal zu testen. Es wechselte stets zwischen Sonne und Regen und über den See peitschten Böen.
Dank der Tragegriffe am Bug und Heck lässt sich das Boot sehr bequem zum Wasser tragen und einsetzen. Alleine bei den stabilen Tragegriffen merkt man, dass die Verarbeitung stimmt. Günstige Schlauchkajaks verfügen zwar auch über Tragegriffe, jedoch sind diese in vielen Fällen einfach nur schlecht verarbeitet und man hofft, dass sie beim Tragen halten. Solche Details sind es dann, die einem die Qualität demonstrieren und zeigen.
Beim Einsteigen ins Boot überzeugt das Boot bereits von seiner Kippstabilität. Die Seitenschläuche fangen Bewegungen und Schwankungen richtig gut ab. Gerade für zögerliche Paddeleinsteiger ist das durchaus von Vorteil, wenn das Kajak gleich zu Beginn Sicherheit und Stabilität vermittelt.
Mit dem Verdeck ist man vor Regen und Spritzwasser gut geschützt
Schon beim Lospaddeln hat uns das Kajak gut gefallen. Es liegt stabil im Wasser, als großer Paddler hat man reichlich Beinfreiheit und man kommt gut voran. Die guten Fahreigenschaften des nortik scubi 2 XL lassen sich eindeutig auf die Faltkonstruktion zurückführen. Der sehr gut ausgeformte Kiel schneidet das Wasser regelrecht. Bei den aufkommenden Winden merkt man aber doch schon, dass wir ordentlich gegenhalten müssen, um auf die angesteuerte Fahrtrichtung zu bleiben. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass manchmal die Winde schon ziemlich stark waren und dass man auch bei einem Festrumpfkajak hätte gegenhalten müssen.
Aufgrund der Länge reagiert das Kajak auch nicht so schnell auf Richtungswechsel, was bei längeren Kajaks aber normal ist. Gerade beim Wind und den aufkommenden Wellen leisten die Seitenschläuche sehr gute Arbeit, indem sie dem Kajak eine sehr gute Stabilität verleihen. Wir haben uns während der ganzen Zeit sicher im Boot gefühlt und nie das Gefühl gehabt, dass es wackelig werden könnte. Das Kajak hat die aufkommenden Wellen förmlich abgeritten.
Auf dem Wasser überzeugt das Boot durch Stabilität und Schnelligkeit
Das Gestänge im Boden haben beim Paddeln nicht gestört. Der Innenraum ist groß genug, sodass man genug Platz für seine Füße hat und man diese auch mal etwas bewegen kann. Die Beine kommen dank der erhöhten Sitzposition sowieso nur wenig mit dem Boden in Kontakt. Der eingehängte Sitz sorgt nicht nur für eine angenehme Sitzposition, sondern auch dafür, dass man stets im Trockenen sitzt.
Große Paddler werden das nortik scubi 2 XL lieben, da es wirklich viel Beinfreiheit bietet
Reichlich Platz für Paddler und Gepäck
Auch der Vordermann hat genug Beinfreiheit
Nicht nur genügend Beinfreiheit hat man im nortik scubi 2 XL, sondern auch viel Platz für Gepäck. Wenn man es zu zweit paddelt, bleibt genug Platz in der Mitte für Campingausrüstung. Das scubi 2 XL ist daher auch eine gute Wahl für Leute, die Campen und Kajaken miteinander verbinden möchten.
Da es an dem Tag des Öfteren Schauer gab, hatten wir die Möglichkeit auch mit dem Verdeck zu paddeln. Dieses hat dafür gesorgt, dass wir nicht nur gut vor dem Regen geschützt waren, sondern auch von sämtlichen Spritzwasser. Das Verdeck ist aber nicht standardmäßig im Lieferumfang enthalten, sondern muss zusätzlich erworben werden. Dieses gibt es sowohl als 1er- als auch als 2-er Variante. Wer das Boot zusammen mit einem Kind oder Hund paddeln möchte, muss auf ein Verdeck verzichten. Das macht auch Sinn, da die 3-Personen Variante auch eher auf Freizeitausflüge abzielt und nicht auf das Tourenpaddeln mehrerer Tage, wo man auch mal in den Regen kommen kann. Wir finden es bloß Schade, dass es keine Gepäcknetze auf dem Verdeck gibt, was bei Booten von Gumotex oder Advanced Elements sehr zu schätzen gelernt haben.
Stärken und Schwächen
Das nortik scubi 2 XL überzeugt eindeutig mit seinen Stärken, wie der vielseitigen Einsetzbarkeit und der guten Verarbeitung. Schwächen muss man regelrecht an diesem Boot suchen. Gerade für Paddelneulinge mag der hohe Anschaffungspreis zunächst abschrecken.
Das scubi nortik 2 hat seinen Preis, dafür gibt es ein sehr gut durchdachtes Kajak
Das hat uns gefallen
+ Dank Zubehör und Konfigurationsmöglichkeiten + sehr viele Einsatzmöglichkeiten + sehr gute Verarbeitung und hochwertige Materialien + sehr bequeme Sitze + sehr gute Fahreigenschaften + passender Transportrucksack inbegriffen
Das hat uns weniger gefallen
– hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu einem Schlauchkajak – keine Gepäcknetzte, auch nicht auf dem zusätzlich erhältlichen Verdeck – etwas schwer für ein 2-Personen Hybridkajak – fürs Solopaddeln ist der optionale Mittelsitz notwendig (die zwei mitgelieferten Sitze passen nicht in der Mittelposition)
Fazit zum nortik scubi 2 XL
Der Hersteller trifft es mit seinem Werbespruch für das Boot ziemlich gut: „Das scubi 2 XL ist das Boot, das mitwächst und immer genauso ist, wie sie es brauchen.“ Man kann es solo paddeln (optionaler Mittelsitz notwendig) oder auch mit dem Partner oder Freunden. Es gibt genug Platz, um auch mit dem Boot auf Mehrtagestouren zu gehen. Bei Nachwuchs kann mit einem zusätzlichen Sitz nachgerüstet werden und es beweist sich als hochwertiges Badeboot, welches stets stabil im Wasser liegt. Mit weiteren Zubehör kann aber auch der ambitionierte Paddler das Boot nach seinen Bedürfnissen anpassen. Wenn man weiß, dass man viel auf dem Wasser unterwegs sein wird und die Flexibilität des Bootes in seiner Konfiguration schätzt, dann ist das nortik scubi 2 XL eine lohnende Investition, von der man lange etwas haben wird.
Alternativen zum nortik scubi 2 XL
Alternative Hybridkajaks wie das scubi 2 XL sucht man vergeblich auf dem Markt. Dafür gibt es aber aufblasbare Kajaks, die eine gute Alternative sein können. Folgende zwei Kajaks können durchaus mit dem scubi 2 XL verglichen werden.
Gumotex ist eines der bekanntesten Hersteller von Schlauchkajaks auf dem europäischen Markt und das Seawave eines der beliebtesten Modelle. Das Seawave ist ebenfalls sehr flexibel einsetzbar. Man kann es als 1-, 2- oder 3-Personen-Kajak paddeln. Zubehör wie Steueranlage oder Spritzschutz sind auch erhältlich. Dazu ist das Gumotex Seawave deutlich günstiger.
AE AdvancedFrame Convertible Elite
Wer ein Kajak sucht mit ähnlich guten Fahreigenschaften sollte einen Blick auf das 2er Kajak von Advanced Elements werfen. Es ist ebenfalls günstiger als das nortik scubi 2 XL, dafür aber schwerer im Gewicht. Es kann zudem auch nur als 1-er oder 2-er Kajak genutzt werden.
Die Dordogne gilt als eines der schönsten Wanderflüsse Europas. Alleine der ungebändigte Flusslauf mit seinem stets wechselnden Charakter aus Hügeln, Auen und steilen Felswänden lassen jedes Paddlerherz höher schlagen. Zusätzlich prägen Schlösser, Burgen, mittelalterliche Dörfer und Höhlen das Dordognetal und machen eine Kanutour zu einem kulturellen Erlebnis . Wir sind für 6 Tage auf der Dordogne unterwegs gewesen und möchten Euch in diesem Tourenbericht Lust auf eines der schönsten Paddelregionen in Frankreich machen.
Auf dieser Tour waren wir nicht mit unseren eigenen Booten unterwegs, sondern haben uns ein Kanadier von Explorando ausgeliehen. Neben den zahlreichen anderen Verleihen in der Region hat dieser uns vor allem durch seinen freundlichen und flexiblen Service sowie die guten Booten überzeugt.
Die Dordogne als Paddelregion
Die Dordogne ist ein 490 km langer Fluss im Südwesten Frankreichs. Die Flussregion gilt dank seiner vielfältigen Natur mit malerischen Tälern und Felsen, seinen gut erhaltenen und restaurierten Dörfern und Burgen als Eldorado für Paddler. Der seichte Flusslauf (max. Wildwasserstufe II) und das milde Klima locken jährlich auch zahlreiche Paddeleinsteiger und Familien in die Region.
Für das Flusspaddeln ist vor allem der rund 150 km lange Dordogneabschnitt zwischen Argentat und Limeuil interessant. Der Abschnitt ist überwiegend naturbelassen und nur durch zwei Wehre beschränkt, die mit einer Bootsrutsche umfahren werden können. Der Höhepunkt einer jeden Dodorgnetour bildet ohne Zweifel der Abschnitt zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazenac mit seiner ausgeprägten Burgenlandschaft. Nach Beynac-et-Cazenac wird die Landschaft weniger aufregend, dafür kann man auf diesem Abschnitt bis nach Limeuil die Tour auch im Hochsommer in Ruhe ausklingen lassen. Hinter Limeuil wird der Fluss breit und träge und durch viele Wehre gekennzeichnet, wodurch die Befahrung für die meisten Paddler weniger interessant ist.
Gerade für mehrtägige Paddeltouren ist die Dordogne ideal geeignet. Sie ist abwechslungsreich und lässt auch nach mehreren Tagen keine Langeweile aufkommen. Die zahlreichen Dörfer in direkter Ufernähe bieten die Möglichkeit, den eigenen Proviant wieder aufzufüllen oder auch mal in einem Restaurant einzukehren. Durch die zahlreichen Campingplätze und die vereinzelten Unterkünfte am unmittelbaren Flussufer findet man auch so gut wie an jedem Abend eine Möglichkeit zur Übernachtung. In der Hochsaison müsst ihr aber darauf vorbereitet sein, dass vieles bereits ausgebucht ist.
Wer kein großer Fan von längeren Paddeltouren ist, kann auch eine Tagestour unternehmen. Hier gibt ist zahlreiche Möglichkeiten, aber der beliebteste Abschnitt ist der die Strecke zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazennac. Dieser Abschnitt ist jedoch dementsprechend stark von vielen Tagestouristen frequentiert. Kanuvermieter holen Euch dann am Ende der Paddeltour mit einem Minibus ab und kümmern sich um den Rücktransport der Boote.
Anfahrt zur Dordogne
Für die Anreise aus Deutschland eignen sich vor allem Toulouse und Bordeaux, wo zahlreiche Flugverbindungen existieren. Von diesen beiden Städten seid ihr innerhalb von 3,5 Stunden mit dem Auto in der Dordogne Region. Die Anreise mit einem Mietwagen, den man bequem am Flughafen oder im Stadtzentrum mieten kann, empfehlen wir euch. Die Anfahrt mit den Öffentlichen Nahverkehr ist zwar prinzipiell möglich, aber leider aus den beiden oben genannten Städten ziemlich zeitaufwändig und umständlich. Das liegt vor allem daran, dass die Region wirtschaftlich schwach entwickelt ist und die Agrarwirtschaft dominiert. Zugverbindungen zu den größeren Städten existieren zwar, sind aber nur mit mehrmaligem Umsteigen und nur wenige Male pro Tag möglich.
Wer nicht mit dem Auto anreisen möchte, könnte die Kanutour auch in Souillac beginnen. Souillac ist die größte Stadt in der Region und verfügt über eine direkte Zugverbindung nach Paris. Für die Abreise solltet ihr euch dann einen Transport nach Souillac organisieren. Falls ihr ein Boot über einen Kanuvermieter ausleiht, ist es üblich, dass er euch auch wieder zum Ausgangspunkt zurückfahrt. Wer mit eigenem aufblasbaren Kanu unterwegs ist, kann dennoch bei Kanuvermietern bezüglich eines Rücktransports anfragen. Wenn sie Platz in ihren Minibussen auf ihren Touren haben, nehmen sie euch in der Regel gegen ein Kostenbeteiligung mit.
Bordeaux
Toulouse
Die beste Reisezeit für eine Kanutour auf der Dordogne
Möchte man vom mediterranen Klima profitieren, empfehlen sich die Monate Juni bis September. Im Hochsommer von Juli bis August sind sehr viele Touristen auf dem Fluss unterwegs. Viele schöne Kiesbänke, die zum Verweilen einladen, oder die flussnahen Campingplätze sind schnell belegt. In den Monaten Juni und September ist der Vorteil, dass deutlich weniger Touristen in der Region unterwegs sind und das Wetter sehr stabil ist. Temperaturen über 20°C sind auch im September die Regel und bieten auch eher die angenehmeren Paddelbedingungen. Lediglich in der Nacht kann es bereits im September kälter werden. Mai und Oktober können ebenfalls eine Option für wetterfeste Paddler und Camper darstellen, wobei aber hier die meisten Campingplätze bereits geschlossen haben.
Der Herbst besticht in der Region durch milde Temperaturen und viele sonnige Tagen
Wir haben unsere Kanutour auf der Dordogne im September unternommen und können diesen Zeitraum auch nur empfehlen. Das Wetter war sehr gut. Wir hatten nur einmal während der Nacht Regen und die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 20°C und 26°C. Nachts gingen die Temperaturen auch manchmal auf 7°C runter und eine gute Campingausrüstung war dementsprechend sehr wichtig. Dafür haben wir von den Herbstfarben und der Ruhe auf dem Fluss profitiert. Berücksichtigen sollte man natürlich aber auch, dass die Tage im Herbst kürzer werden.
Übernachtungsmöglichkeiten an der Dordogne
Auch wenn man mehrere Tage in der Natur unterwegs ist, ist Zelten kein Muss. Die Möglichkeiten reichen hier von Wildcampen auf einer Kiesbank bis zum gehobenen Hotel.
Wildcamping
Wildcampen ist zwar auch in Frankreich verboten, die einmalige Übernachtung am Flussufer wird aber in der Dordogne toleriert. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass ihr euer Zelt nicht auf ein Privatgrundstück oder gleich in nächster Nähe zu einem Dorf aufstellt. Freie und ebene Stellen auf Inseln und Kiesbänken weisen auf geeignete Plätze hin. Schlagt euer Zelt nicht zu dicht am Wasser oder zu knapp über dem Wasserpegel des Flusses auf, da vor allem am oberen Flusslauf durch die Regulierung am Wehr der Wasserpegel schnell ansteigen kann. In der Hochsaison sollte man sich aber auf freie Plätze für das Wildcampen nicht verlassen, da diese sehr beliebt und dementsprechend schnell vergriffen sind.
Campingplatz
Die meisten Paddler, die für eine Mehrtagestour unterwegs sind, übernachten auf eines der zahlreichen Campingplätze entlang des Flusslaufs. Da es so viele Campingplätze gibt, lassen sich die einzelnen Etappen recht flexibel gestalten. Es gibt so gut wie immer einen Campingplatz, den man ansteuern kann. Die meisten liegen direkt am Ufer, wo man sein Kanu lassen kann. Aber auch hier gilt, dass in der Hauptsaison die beliebten Campingplätze schnell voll sind und man nicht immer freie Platzwahl hat. Neben der warmen Dusche führen die meisten Campingplätze auch ein kleines Restaurant, verfügen über einen Pool und sogar über einen kleinen Laden für Lebensmittel.
Hotel
Wer kein Freund des Campings ist, sondern lieber im Bett schläft, kann in den vielen Dörfern ein Bed&Breakfast oder ein Hotel ansteuern, die auch preislich sehr überschaubar sind. Da es sich oft um kleinere Unterkünfte mit wenigen Zimmern handelt, empfiehlt sich hier eine frühzeitige Reservierung. Man muss dann nur sehen, ob man das Kanu mit Bootswagen auf dem Gelände des Hotels abstellen kann oder es sicher am Ufer befestigen kann. Die meisten Unterkünfte befinden sich in idyllischen Dörfern und in liebevoll eingerichteten Landhäusern, die den Charme und Charakter der Region sehr gut vermitteln.
Wir waren in der Nebensaison unterwegs und haben 5 Nächte wild gecampt. Dadurch hatten wir die komplette Flexibilität bei der Tourenplanung, da wir jederzeit Schluss machen konnten. Durch die wenigen Paddler auf der Dordogne im September hatten wir so gut wie immer freie Platzwahl und die Inselchen oder Kiesbänke für uns alleine. Für uns war das ein Highlight der Dordognetour, denn es gab nichts Schöneres am Abend an einer idyllischen Stelle mit herrlichem Blick auf dem Fluss in aller Ruhe den Abend ausklingen zu lassen. Lediglich am letzten Abend in Beynac-et-Cazenac haben wir auf einem Campingplatz übernachtet, da das Wildcampen in unmittelbarer Nähe zu Dörfern nicht gern gesehen wird.
Kanuvermieter an der Dordogne
Kanuverleihe gibt es an der Dordogne wie Sand am Meer. Einige haben sich eher auf Tagestouren und andere mehr auf Mehrtagestouren spezialisiert. Für Mehrtagestouren in der Hochsaison sollte man sein Kanu vorher reservieren. Bei den meisten Kanuvermietern kann das Auto auf dem Parkplatz abgestellt werden. Der Rücktransport nach der Tour erfolgt in Minibussen der Kanustationen.
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Üblicherweise bekommt man auch wasserfeste Gepäcktonnen oder Packsäcke dazu. Einige Vermieter verleihen auch Campingausrüstung. Wir haben uns für den kleineren Anbieter Explorando entschieden, der sich vor allem auf mehrtägige Touren spezialisiert hat. Dank der guten Ausrüstung, des flexiblen und freundlichen Service können wir diesen Kanuvermieter auch weiterempfehlen.
Packliste für die Kanutour
Damit eine mehrtägige Kanutour gelingt und Spaß macht, solltet ihr die richtige Ausrüstung dabei haben. Folgende Dinge solltet ihr mitnehmen bzw. werden euren Kanutrip aufwerten:
Die erste Tageshälfte haben wir mit der Anreise nach Argentat verbracht. Schon am Vorabend sind wir mit dem Auto in Groléjac angekommen und haben in einem kleinen Hotel dort übernachtet. Am nächsten morgen um 9:30 Uhr haben wir uns am Basislager des Kanuvermieters Explorando getroffen. Fix haben wir unsere Sachen und Proviant für die nächsten Tage in den Minibus geladen und schon ging es los für eine ungefähr zweistündige Fahrt nach Argentat. Vom Kanuvermieter gab es auch noch eine kleine Flusskarte dazu, die übrigens sehr hilfreich war. Hier waren alle Stellen eingezeichnet, wo es stärkere Stromschnellen gibt und wie man sie am besten umfahren sollte. Zudem waren auch einige Campingplätze, Restaurants und Schlösser eingezeichnet.
Wer mit eigenem Boot unterwegs ist oder vom Kanuvermieter keine Karte bekommt, sollte sich auf jeden Fall eine besorgen. So bietet auch das Kanu Kompakt Buch zur Dordogne gutes Kartenmaterial und zahlreiche Infos, um sich gut auf den Fluss zu Recht zu finden. Die wichtigsten Stellen haben wir natürlich auch unserer Karte markiert. Nichtsdestotrotz ist stets Achtsamkeit geboten und Ihr seid eigenverantwortlich auf dem Fluss unterwegs.
Beladung des Kanadiers am Campingplatz „Camping Europe“
Ausgangspunkt unserer Tour war dann am Campingplatz „Camping Europe“, direkt vor der Stromschnelle Malpas (Als „mal passage“ bezeichnet man schlecht passierbare Engpässe im Flusslauf). Hier haben wir dann unser Boot beladen und ins Wasser gesetzt.
Die Stelle Malpas hat es dann auch schon zu Beginn in sich. Eine Insel teilt die Passage, wobei beide Seiten befahrbar sind. Einfacher ist die Durchfahrt auf der linken Seite, aber auch diese kann sich als recht holprig und spritzig gestalten. Durch die niedrigeren Wasserstände im September war die Strömung weniger flott als im Sommer, dafür bringen einige Felsen im Flusslauf das Boot schnell zum Schaukeln. So erwischen wir einen Felsen ziemlich schlecht und das Boot geriet ins Schwanken und läuft ordentlich mit Wasser voll. Das Kentern haben wir schon vor unseren Augen, aber am Ende können wir uns gerade noch so mit dem vollgelaufenem Boot ans Ufer retten. Da der Wasserstand zu der Zeit sehr niedrig ist, wäre ein Kentern bei diesen Flussstand aber kein gefährliches Unterfangen gewesen. Paddelanfänger sollten aber lieber ihre Tour nach dieser Stelle beginnen. Im Sommer bei höheren Pegelständen steht hier sogar die freiwillige Feuerwehr um gekenterte Kanuten zu helfen.
Ufer nähe Argentat nach Malpas
Unterwegs waren wir mit einem Kanu von Old Town
Das milde Wetter, die Herbstfarben und weniger Touristen machen die Nebensaison besonders attraktiv
Nach dem Malpas geht es weiter durch Stellen mit flotter Strömung. Die meisten sind ohne Probleme zu passieren und sorgen eher für ein zügiges Vorankommen und machen ziemlich Spaß zu durchfahren. Ein paar Stellen erfordern aber schon etwas mehr Aufmerksamkeit, da Felsen oder Steine gerne mal den Flusslauf blockieren und ausgewichen werden müssen. Gerade bei niedrigem Wasserstand sind Bodenberührungen mit einem voll beladenen Kanadier nicht selten. Hier sollte man sich immer nach der Hauptströmung richten, wo wir die meisten Passagen am besten durchgekommen sind. Nach einiger Zeit wird wird der Flusslauf aber auch immer wieder ziemlich ruhig. Die Grundströmung reicht aber aus, um sich auch mal treiben zu lassen und trotzdem gut voranzukommen.
Zahlreiche Angler, die im Wasser stehen, und Graureiher prägen diesen Abschnitt. An diesem Tag begegnen wir nur zwei weitere Paddelboote und können daher die Flusswanderung bei bestem Wetter in ganzer Ruhe genießen. Schon bei der ersten längeren Pause am Flussufer wird uns klar, wie gut die Anschaffung der klappbaren Campingstühle in Bordeaux war. Es gibt nichts Besseres als bei Sonnenschein an einer schönen Kiesbank anzulegen und sein Campingstuhl aufzustellen. Einmal hingesetzt, versinkt man regelrecht bei dem Anblick der schönen Natur in seinem Stuhl und könnte am liebsten eine Ewigkeit verweilen.
Bei Brivezac treffen wir nochmal auf eine recht starke Stromschnelle, wo wir beschließen, sie vorher anzuschauen, um den besten Weg für die Durchfahrt auszumachen. Wenn man ein starkes Rauschen aus der Ferne hört und sich nicht sicher ist, wie man die Stelle am besten befahren sollte, ist es immer eine gute Idee, vorher anzulegen und sich die Stelle anzuschauen. Kurz nach der Passage neigt sich dann auch der erste Tag unserer Tour dem Ende zu und wir steuern eine schöne Uferstelle an, wo wir schließlich unser Zelt aufschlagen.
Unsere Wildcampingstelle für die erste Nacht
Tag 2 – von Brivezac nach Reingues
Nach der ersten Übernachtung geht es dann weiter Richtung Beaulieu-sur-Dordogne, dem ersten größeren Dorf, wo es sich auf jeden Fall lohnt anzulegen, um auf Entdeckungstour zu gehen oder in einem Café einzukehren. Vor diesem Ort entdecken wir aber eine so schöne Uferstelle, wo wir einfach nochmal eine Pause einlegen müssen. Sie befindet sich auf der rechten Uferseite sobald man das erste Haus des Dorfers aus der Ferne erblickt. Von hier hat man auch einen richtig guten Blick auf den Fluss. Die Stelle ist auch perfekt, um Baden zu gehen. Wären wir hier am Abend vorbeigepaddelt, hätten wir auf jeden Fall unser Zelt an dieser Stelle aufgeschlagen. So nutzen wir die warme Mittagssonne, um uns eine Abkühlung im Fluss zu gönnen und um das Mittag vorzubereiten.
An einigen Stellen kann das Wasser recht wild werden
Manchmal ist es einfacher das Boot umzutragen
Biwakstelle vor Bealieu-sur-Dordogne: Perfekt für eine Badepause
In Beaulieu-sur-Dordogne befindet sich dann eine unbefahrbare Wehranlage. Diese kann aber links entlang über Nebenarm, welche man durch eine Bootsrutsche erreicht, umfahren werden. Wer sich den Ort anschauen möchte, sollte vorher rechts am Ufer nahe der Kirche anlegen. Der Ort ist zwar nicht so spektakulär wie andere idyllische Orte, die noch auf uns warten werden, aber er vermittelt schon beim Vorbeifahren einen Eindruck, was für malerische Ortschaften diese Region bereithält. Außerdem gibt es hier einen keinen Supermarkt, wo man auch seinen Proviant nachfüllen kann bzw. etwas kaufen kann, dass man vielleicht vorher vergessen hat. Neben einem Spaziergang laden ebenfalls kleine Restaurants und Cafés zu einer gemütlichen Pause ein.
Ausflugsschiff vor Beaulieu-sur-Dordogne
Chapelle des Pénitents in Bealieu-sur-Dordogne
Ein kleines idyllisches Dorf, welches zu einem Spaziergang einlädt
Nach Beaulieu durchfließt die Dordogne vor allem Weidenland und als nächstes fällt uns eine große alte Mauer am rechten Flussufer auf. Hierhinter verbirgt sich das Château d’Estresse, welches durch die Mauer nicht einsehbar ist. Zufälligerweise sehen wir, dass am Flussufer eine große Leiter liegt. Die Neugier überredet uns einen Blick über die Mauer zu wagen, um doch einige Blicke auf das Schloss zu erhaschen. Die Idee mit der Leiter hat zwar gut funktioniert, aber das Schloss haben wir leider auch von dort aus nicht gesehen. Somit bleibt uns der Blick auf das erste Schloss während unserer Tour zunächst verwehrt. Doch dies soll sich bald ändern.
Hinter den Mauern verbirgt sich das Château d’Estresse
Denn nicht viel später folgt das, wofür eine Paddeltour in der Dordogne so bekannt und beliebt ist: die erste Burg, die sich in das Landschaftsbild wie in einem Märchenbuch platziert. Die Burg Castelnau-Bretenoux liegt einige Kilometer vom Fluss entfernt. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann am Ufer anlegen und dort hinwandern und sie besichtigen. Wir entscheiden uns die Burg nicht zu besichtigen. Da sie aber auf einem Hügel thront, ist sie für einige Zeit recht gut vom Wasser aus zu sehen und versetzt uns für eine Zeitlang ins Staunen.
In der Ferne erblicken wir das erste Schloss auf unserer Tour: Château de Castelnau-Bretenoux
Anschließend folgt eine größere Insel, die zahlreiche Kiesbänke mit guten Rastplätzen bietet. Nach dieser Insel legen wir dann am linken Ufer nahe des kleinen Dorfes Reingues an und schlagen unser Camp auf. Da an dieser Stelle der Fluss eine Kurve macht, hatten wir am Abend einen richtig guten Ausblick auf den Flusslauf.
Am Abend nach der geschafften 2. Tagesetappe ist Entspannung angesagt
Tag 3 – Von Reingues nach Montvalent
Am nächsten Morgen geht es weiter entlang kleiner Dörfer mit dem Ziel Carennac. Dieses Dorf wurde als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet. Wer dieses mittelalterliche Dörfchen besuchen möchte, sollte sich vor dem Ort links halten und den Nebenarm des Flusses befahren, denn nur so gelangt man direkt nach Carennac. Die Fahrt durch den Kanal finden wir besonders abwechslungsreich. Dieser kleine Abschnitt, der sehr schmal und mit vielen Bäumen versehen ist, erinnert uns stark an unsere Paddeltour im Spreewald.
Nach etwa 1,5km Fahrt auf dem Seitenarm erreichen wir das Stadtzentrum. Hier genießen wir bei herrlichen Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen den Spaziergang durch das Dorf. Carennac ist in der Tat ein malerisches Dorf mit sehr viel Charme. Ein alleinstehender Turm im Zentrum des Dorfes ist ein beliebtes Fotomotiv. Eine große Funktion erfüllt dieser heute nicht mehr, da es sich um einen Treppenturm eines früheren Gebäudes handelt. Im Restaurant Priearé kehren wir dann zu Mittag ein. Hier haben wir sehr gut gegessen und können es uneingeschränkt weiterempfehlen.
Übrigens, wer das Zelten in wilder Natur mit einem weichen Bett in einem romantischen Dorf mal für eine Nacht tauschen möchte, ist in diesem Dorf genau richtig. Rückblickend müssen wir sagen, dass Carennac für uns eines der Höhepunkte auf der Dordognetour war.
Lokaler Markt in Carennac
Die Kirche Saint-Pierre
Um wieder vom Seitenarm auf die Dordogne zu kommen, muss man eine Bootsrutsche nutzen. Bei uns ist der Wasserstand allerdings so niedrig, dass wir das Boot runterziehen müssen. Auf dem Hauptfluss gibt es kurz danach noch einmal ein paar Stromschnellen, wo man aufpassen muss, damit man auch hier sicher durchkommt. Da die Sonne an diesem Tag so schön warm ist und wir uns noch voll vom Mittag fühlen, machen wir bald eine Stelle am Ufer ausfindig, um unsere Hängematten aufzuspannen. Bei so wenig Trubel auf dem Fluss und so gutem Wetter zählt der Campingstuhl und die Hängematte zu unseren treuen Freunden, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Gerade in der Nebensaison hat man so gut wie jedes schöne Fleckchen am Ufer für sich
Bei der Weiterfahrt merken wir nun wie sich so langsam riesige Felswände auftürmen, die für die kommenden Kilometer die Flusslandschaft bestimmen. Der Aussichtspunkt „Belvédère de Copeyre“ bietet die Möglichkeit, das Dordognetal mal von oben zu bestaunen. Dementsprechend legen wir mit unserem Kanu an den Kiesbänken unterhalb des Aussichtspunktes an. Leider gibt es keinen Fußweg hoch zum Aussichtspunkt, sondern es bleibt nur der Weg auf der Straße. Hier muss man allerdings ziemlich gut aufpassen, denn die Straße ist ziemlich stark befahren. Die Kurven und das Gefälle der Straße macht sie für Autofahrer an einigen Stellen schlecht einsehbar. Familien mit Kindern würden wir diesen Abstecher nicht empfehlen. Vom Aussichtspunkt hat man dann aber eine wirklich hervorragende Aussicht, die einem den Atem raubt.
Ausblick von Belvédère de Copeyre
Durch die Felsformationen wird das Paddeln nie langweilig
Steile Kreidefelsen prägen diesen Abschnitt der Tour
Mit genauso viel Staunen paddeln wir schließlich weiter, denn die aufregenden Felsformationen erzeugen im abendlichen Lichtspiel eine ganz besondere Kulisse. Auf der Kurve von Le Port de Gluges legen wir dann nochmal eine Pause ein, weil der Anblick der Felswände einfach zu beeindruckend ist. Anschließend paddeln wir dann weiter und in der Abenddämmerung finden wir unsere perfekte Campingstelle an einer Kurve nahe des Dorfes Montvalent. Bei den letzten Sonnenstrahlen und der einsam Stille wirken die Herbstfarben der Bäume am Ufer richtig magisch. Die Kiesbank ist sehr langgezogen und zahlreiche Feuerstellen zeigen, dass hier viele Kanuten regelmäßig übernachten. Wir haben die ganze Kiesbank an diesem Abend für uns alleine, sitzen bis spät mit Lagerfeuer am Flussufer.
Ein wunderschöner Herbstabend lässt den Tag ausklingen
Tag 4 – Von Montvalent nach Le Treil
Als wir das Zelt am nächsten Morgen öffnen, stellen wir schnell fest, dass sich die warme Herbststimmung am Abend zuvor in morgendliche Herbstkälte verwandelt hat. Die Temperatur liegt noch weit unter 10°C. Wir entscheiden uns, unser Zelt fix abzubauen und unsere Ausrüstung im Boot zu verstauen. Auf geht’s mit kräftigen Paddelschlägen, um uns warm zu paddeln und bald die ersten Sonnenstrahlen zu tanken.
Spätestens als es wärmer wird, ergreift uns der Hunger und der Appetit nach einem richtig guten Frühstück . Ein Blick auf die Karte verrät uns, dass das Dorf Saint-Soizy nicht weit entfernt ist und hier soll es auch einen Laden mit frischen französischen Baguettes geben. Wir beschließen mit dem Boot unterhalb der Autobrücke anzulegen, um dann unser wohlverdientes Frühstück im naheliegenden Stadtzentrum zu kaufen.
Ausblick von der Straßenbrücke nahe Saint-Soizy
Zurück am Boot, paddeln wir dann noch einige hundert Meter weiter, um dann die Autobrücke hinter uns zu lassen und um am Ufer in Ruhe zu frühstücken. Aus der kleinen Frühstückpause wird eine recht ausgedehnte Pause mit Abkühlung im Fluss bei mittlerweile sommerlichen Temperaturen.
Danach geht es dann weiter zu der Ortschaft Lacave, wo wir eine Pause einlegen möchten, um die dortige Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Entweder unsere Karte auf dem Handy und unsere Flusskarten zeigen uns den falschen Weg oder wir haben uns deutlich im Weg geirrt. Am Ende begegnen wir auf einer Wiese zwei Esel, die uns mitteilen wollen, dass bei denen sicherlich keine Tropfsteinhöhle zu finden ist. Daher verlassen wir das Ufer wieder ohne die Höhle gefunden zu haben, da wir wissen, dass bald eine weitere auf uns wartet.
Eingang zur einer Höhle, die es zu erkunden gilt
Bei niedrigeren Wasserstand lässt sie sich zu Fuß besichtigen
Denn wenn wir von Lacave weiterpaddeln, müssen wir uns nur links an der Felswand halten und die Augen nach einer Höhle offen halten. Kurz vor einem am Hang liegenden Haus zeigt sich schließlich in der Felswand der Eingang zu einer Höhle. Bei ausreichendem Wasserstand kann man sogar ein paar Meter mit dem Kanu reinfahren. Bei uns ist der Wasserstand zu niedrig und wir müssen aussteigen, um zu Fuß weiterzugehen. Am Ende beginnt dann ein Wasserbecken, wo man nur mit Taucherausrüstung weiterkommen würde. Dennoch ist die Höhle sehenswert und lässt ein kleines Abenteuergefühl aufkommen.
Nachdem wir unser kleines Höhlenerlebnis doch noch bekommen haben, paddeln wir weiter und als nächstes verlockt uns das Château de la Treyne zu einer Pause. Es liegt auf einem Felsen und schmiegt sich regelrecht in die Landschaft ein. Wir greifen unsere Campingstühle und legen eine Stärkungspause ein. Viel zu besuchen gibt es übrigens beim Château de la Treyne nicht, da es heutzutage ein Luxushotel ist.
Schließlich wird die Dordogne etwas weiter und die Uferregionen flacher. Schon erblicken wir das nächste Schloss aus der Ferne, nämlich das Château de Lanzac, welches sich auch in Privatbesitz befindet. Mit den weidenden Kühen vor dem einsamen Schloss und dem Fehlen jeglicher Moderne fühlt man sich fast wie vor ein paar Jahrhunderten zurückversetzt.
Château de la Treyne
Schloss in Cieurac
Schon bald folgt dann die einzige richtige Stadt auf der Dordogne – Soulliac. Die Stadt mit seinen 4000 Einwohnern prägt weniger das typische Bild neben diesen ganz kleinen mittelalterlichen Dörfern. Vielmehr ist Souillac ein Verkehrsknotenpunkt und das moderne Leben beherrscht das Stadtbild. Die Stadt eignet sich aber hervorragend, um sein Proviant wieder aufzufüllen oder zum Essen gehen. Da wir noch reichlich Proviant haben, legen wir hier nicht an und paddeln weiter.
Bei Cieurac erblicken wir nochmal ein Schloss, welches auch im Privatbesitz ist und auch keinen offiziellen Namen trägt. Nichtsdestotrotz legen wir mit unserem Kanu an und spazieren auf dem Hügel des Schlosses, welches eben in Mitten der Ortschaft von Cieurac liegt. Auch von Außen lässt sich das Schloss gut besichtigen und seine Architektur und Lage ist schon wirklich beeindruckend. Die Stille im Dorf und rund um das Schloss sorgt schon fast für eine mystische Atmosphäre, was zu einem bewölkten Abendspaziergang sehr gut passt.
Da sich der Tag zu Ende neigt, suchen wir nach einer geeigneten Stelle, um unser Zelt aufzuschlagen. Zum ersten Mal kommen wir an einer Stelle vorbei, die uns so gut gefällt, dass wir dort am liebsten unser Zelt aufgeschlagen hätten. Jedoch waren zwei andere Kanuten schneller und haben den Platz schon eingenommen. Wir beschließen deshalb noch ein paar Kilometer für den nächsten Tag voraus zu paddeln und werden schließlich auf der Insel nach dem Campingplatz „Camping La Borgne“ in Le Treil fündig. In der Nacht hat es dann ordentlich geregnet, aber das war auch das einzige Mal während der ganzen Tour.
Tag 5 – Von Le Treil nach Monfort
An manchen Stellen wirkt die Dordogne so wild und naturbelassen, als ob man in Kanada wäre
Am nächsten Morgen ist zunächst recht bewölkt und und überall zeigt sich die Nässe vom Regen der letzten Nacht. Wir brechen auf Richtung in Groléjac und paddeln so gut wie ohne Pause durch. Landschaftlich gefallen uns die Felswände vor Groléjac nochmal richtig gut.
Eines der zahlreichen schönen alten Brücken, die wir während der Kanutour passieren
Angekommen in diesem relativ einsamen Straßendorf wollen wir unser Proviant auffüllen. Aufpassen muss man bloß bei den Öffnungszeiten, denn das Lebensmittelgeschäft hat zwischen 13 und 15 Uhr Mittagsruhe. Daher beschließen wir kurzerhand einfach auch eine Mittagspause am Ufer einzulegen. Nachdem wir dann am Nachmittag unser Proviant wieder etwas aufgefüllt haben, geht es weiter und bald folgt das Château de Montfort. Die Kurve, indem das Schloss sichtbar wird, ist auch von der Natur sehr schön und wir entscheiden uns dafür eine weitere Pause einzulegen. Hier kann man nicht so einfach vorbeipaddeln, sondern man muss diesen Ort auf sich wirken lassen. Aus der Pause wird dann schließlich eine Übernachtung an selbiger Stelle, denn wir sind uns sicher, ein schöneres Örtchen zum Campen werden wir nicht finden. Ein kleiner Sandstrand, direkter Blick auf das Schloss und ein geschützter Bereich für das Zelt. Besser geht es nicht. Statt unser Zelt aufzubauen, spannen wir schließlich unsere Hängematten auf. Einmal in der Hängematte zu schlafen, das hatten wir uns für die Tour nämlich fest vorgenommen.
Eine kleine Insel mitten auf dem Fluss
Château de Montfort
Eines der besten Stellen zum Pausieren und Übernachten fanden wir nahe Montfort
So sitzen wir auch diesen Abend wieder sehr lange in den Campingstühlen und genießen den wunderschönen Blick und freuen uns beim Schlafengehen auf die Atmosphäre am nächsten Morgen.
Tag 6 – von Montfort nach Beynac
Die Nacht haben wir in unserer Hängematte verbracht
Die Nacht in der Hängematte war schon ziemlich frisch, da die Temperatur unter 10°C gefallen ist. Ohne einen guten Schlafsack und einer Hängematte, in der man eine Isomatte einschieben kann, wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Trotz der Kälte fühlen wir uns wie in einem Paradies. Der Nebelschleier, der über den Fluss liegt, die Sonne die langsam aufgeht und das Schloss auf dem Felsen, welches von den ersten warmen Sonnenstrahlen berührt wird, schaffen eine ganz besondere Stimmung. Wir sind für unseren letzten Paddeltag früh aufgestanden, denn wir wissen, dass der letzte Tag unserer Tour nochmal mit einigen Highlights auf uns warten wird.
Beim Vorbeipaddeln an das Château de Montfort lohnt sich noch einmal der Blick zurück, denn von hinten sieht man nochmal ganze andere Teile des Schlosses und es wirkt viel imposanter aber auch etwas verbauter und verspielter. Bald schon kreuzen wir dann die Brücke von Vitrac und ab jetzt merken wir, dass der eigentliche Dordogne-Tourismus beginnt. Hier warten große Kanuverleihe mit ihren zahllosen Booten an den Ufern auf die Tagestouristen. Wir sind den populären Abschnitt zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazennac unterhalb der Woche in der Nebensaison gepaddelt und dennoch waren schon viel mehr Leute auf dem Fluss unterwegs als auf dem vorherigen Abschnitt. An Sommerwochenende ist dieser Abschnitt ohne Zweifel sehr stark frequentiert.
Großer Kanuverleih bei Vitrac
Unweit von Vitrac erscheint bald auf einem Felsvorsprung das Dorf Domme am Horizont. Ein Abstecher in diesem Dorf lohnt sich auf jeden Fall, denn man findet hier viele schöne kleine Läden, Cafés und Restaurants. Wir beschließen unsere Mittagspause hier einzulegen und im Dorf etwas Essen zu gehen. Da das Dorf auf einem Felsvorsprung liegt, ist die Aussicht auf das Tal der Dordogne wirklich beeindruckend. Für diesen Abstecher sollte man aber schon ein paar Stunden einplanen, denn vom Ufer muss man erst einmal zur Altstadt hochwandern und dieser Weg ist nicht gerade kurz.
Hoch zur Altstadt wartet ein steiler Fußmarsch
Viele Restaurants und Läden laden zum Schlendern ein
Nach der Mittagspause geht es dann weiter Richtung La Roque-Gageac. Auch dieses Dorf ist wirklich malerisch und wer keinen Abstecher nach Domme gemacht hat oder sich das Hochwandern ersparen wollte, der sollte dafür bei La Roque-Gageac Halt machen. Wir legen auf der gegenüberliegenden Uferseite des Dorfes mit unserem Boot an und genießen die Aussicht bei strahlender Sonne auf das französische Dorf, welches uns wie aus einem Bilderbuch erscheint. Zwischen La Roque-Gageac und dem Château de Castelnaud verkehren Ausflugsschiffe, die aber beim Kanufahren wenig stören, da der Flusslauf ziemlich breit ist.
Das Dorf La Roque-Gageac vermittelt richtig viel Charme
Hier verkehren auf kurzer Strecke wieder einige Ausflugsschiffe
Das Château de Castelnaut ist ein Highlight jeder Dordognetour und gilt als meistbesuchte Burg in Südfrankreich. Sie hat nicht nur eine interessante Geschichte zu erzählen, sondern beherbergt zudem ein Museum für mittelalterliche Kriegsmaschinen. Wir haben sie besucht und waren sowohl von der Burg als auch von der Ausstellung sehr fasziniert.
Sie galt in jener Zeit aufgrund der Flusslage als schwer einnehmbar und wurde während der französischen Revolution geplündert und angezündet. Später diente sie dann als Steinbruch, um Uferbefestigungen der Dordogne zu errichten. Erst 1967 wurde sie aufwändig wieder aufgebaut und seit 2002 erstrahlt die Burg wieder in neuem Glanz.
Château de Castelnaud fest im Blick
Ein Besuch der Burg ist sehr empfehlenswert
Von der Burg Castelnaud ist es dann wirklich nicht mehr weit bis nach Beynach-et-Cazenac. Wenn man Castelnaud besichtigt, sieht man schon aus der Ferne die Burg Beynac. Und nicht nur sie, sondern auch weitere Burgen und Schlösser, die diesen Teil der Dordogne den Beinamen „Burgenabschnitt“ verleihen.
Castelnaud-Fayrac zwischen Castelnaud und Beynac, welches sich in Privatbesitz findet
In Beynach-et-Cazenac endet schließlich unsere Kanutour nach 6 Tagen. Am letzten Tag übernachten wir auf dem Campingplatz „Camping le Capeyrou“. Im Sommer soll er sehr schnell ausgebucht sein, aber nach der Ferienzeit bekommt man auch noch spontan am gleichen Abend problemlos einen Platz. Vom Campingplatz gibt es leider keinen direkten Flusszugang und somit müssen wir unser Boot am Ufer für die Nacht zurücklassen.
Unsere Kanutour endet in Beynac-et-Cazennac
Den Abend nutzen wir dann noch um das Dorf zu erkunden und hoch zur Burg Beynac zu spazieren. Für uns war der Spaziergang eine perfekte Abrundung des Tages. Da in der Nebensaison unter der Woche am Abend sehr wenig Leute im Dorf unterwegs sind, kann man das mittelalterliche Dorf sowie die schönen Aussichten so richtig auf sich in Ruhe wirken lassen kann. Dafür haben natürlich auch schon viele Restaurants zu dieser Zeit geschlossen, aber am Flussufer finden wir trotzdem einige Anlaufstellen, um die Tour mit einem tollen Abendbrot abzuschließen.
Der Campingplatz befindet sich unweit vom Stadtzentrum
Spaziergang durch den Gassen von Beynac-et-Cazennac
Für den nächsten Morgen haben wir dann unsere Abholung mit dem Kanuverleih Explorando ausgemacht, um uns wieder nach Groléjac zu gelangen, wo wir den Mietwagen abgestellt hatten. So endet dann unsere Dordognetour und wir blicken auf ereignisreiche und erholsame Tage in einer wunderschönen Region zwischen malerischen Schlössern und Dörfern und viel Natur zurück.
Tourenbericht von Beaulieu nach Siourac von ferienwelt.com
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Kajaken in den Calanques Nationalpark
Der französische Nationalpark Les Calanques gilt in Frankreich als Wanderparadies, welches Berge und Traumstrände miteinander verbindet. Für Paddelfans ist dieser Nationalpark ein spektakulärer Ort zum Seekajaken.
Die Ardècheschlucht zählt zu eines der bekanntesten Paddelspots in ganz Europa. Neben zahlreichen Touristen treibt es jährlich viele passionierte Wildwasserpaddler in die Region. Der beeindruckende Natursteinbogen Vallon-Pont-d’Arc gilt als Wahrzeichen der Ardècheschlucht.
Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt im Süden Frankreichs und eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Region. Ein Kanutour zu diesem historischen Monument ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Der Spreewald zählt zu eines der beliebtesten Paddelzielen in Deutschland. Gerade für Paddeleinsteiger, die eine kleine oder große Tagestour planen, ist der Spreewald der ideale Ort. Dank der kleinen Kanälen herrschen hier nahezu immer hervorragende Bedingungen für den Paddelsport. Wir sind im Spreewald schon mehrmals gepaddelt und stellen Euch hier unsere Lieblingstour vor.
Der Spreewald als Paddeldestination
Im Südosten Brandenburgs und nur 100 km von Berlin entfernt liegt der Spreewald. Dabei handelt es sich um ein großes Niederungsgebiet, welches sich vor allem durch die natürliche Flusslaufverzweigung der Spree auszeichnet, die durch künstliche Kanäle deutlich erweitert wurde.
Dank der Naturschönheit des Spreewalds lebt die Region heute vor allem vom Tourismus. Durch die Moorlandschaft scheint der Spreewaldes mystisch und sogar ein wenig märchenhaft. Viel Grün, Idyllische Dörfer, handbetriebene Schleusen, kleine Brücken und das Fehlen von Motorbooten geben dem Spreewald seinen ganz besonderen Charakter für Ausflüge auf dem Wasser.
Aber auch schon in der Vergangenheit prägte das Bild des Spreewaldes die zahlreichen Kähne. Sie werden per Hand mit einem Rudel angetrieben. Ein Rudel ist eine lange Stange, die einem sehr schmalen Ruder ähnlich sieht, womit der Kahnfahrer sich vom Flussgrund abstößt. So wird beispielsweise die Post von April bis Oktober in Lübbenau und Lehde auch per Kahn zugestellt.
Neben der angrenzenden Mecklenburgischen Seenplatte zählt der Spreewald zu eines der beliebtesten Destinationen für Kanutouren in Brandenburg. Durch die Flussverzweigungen wirkt die Region wie ein Labyrinth und innerhalb der Dörfer bekommt man das Gefühl, dass Straßen durch Wasserkanäle ersetzt worden sind.
Bei der Einfahrt in den Dörfern stehen häufig Ortsschilder, wie man sie von Straßen kennt
Ob Paddelanfänger oder eingefleischte Kajaker, im Spreewald kommt so gut wie jeder auf seine Kosten. Schon alleine wenn man sich für eine Stunde ein Kajak ausleiht, wird man die Möglichkeit haben, sehr viel zu entdecken. Oft bieten schon die Fahrten durch ein Dorf wunderschöne Eindrücke in diese historische Kulturlandschaft der Region. Ein kleiner Abstecher außerhalb einer Ortschaft vermittelt zusätzlich das Bild einer wilden und unberührten Natur.
Da der Spreewald ziemlich groß ist, bietet er sich auch für Mehrtagestouren hervorragend an und stellt den ambitionierten Paddler von der Qual der Wahl an Tourenmöglichkeiten. Die dichte Besiedlung von Gasthäusern und Campingplätzen stellen sicher, dass man problemlos eine Unterkunft am Abend finden kann. In der Hochsaison sollte man auf jeden Fall seine Unterkunft vorbuchen.
Vom Teufel geschaffen … ?
Heute weiß man, dass der Spreewald als Teil eines Urstromtals bei Rückzug der Eismassen nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Doch früher glaubten die Menschen an eine Sage nachdem der Spreewald ein Missglück des Teufels war. Nach dieser Überlieferung ist der Spreewald entstanden, als der Teufel seine Höllenochsen vor den Pflug spannte und diese nicht vor oder zurück wollten. Der Teufel geriet in Wut und trieb seine Tiere quer über die Felder. Als er die Tiere wieder einfing, war das Feld jedoch völlig zerstört. Diese verbliebenen Rinnen füllten sich danach mit Wasser und der heutige Spreewald war geboren.
Anfahrt zum Spreewald
Dank der guten Regionalzuganbindung der Orte Lübbenau und Lübben ist der Spreewald auch ohne Auto sehr gut zu erreichen. So erreicht man den Spreewald unter einer Stunde direkt mit dem Zug von Berlin aus. Der Weg vom Bahnhof zum Wasser ist dann auch per Fuß sehr gut zu bewerkstelligen. Der Spreewald ist gerade für Leute mit eigenem Schlauchkanu oder -kajak, die die Anreise mit der Bahn bevorzugen, eine sehr attraktive Paddelregion. Andere Ort wie Burg, die auch für Paddeltouren sehr beliebt sind, lassen sich zwar nicht mit dem Zug erreichen, dafür verkehren aber Busse von Lübben aus, die die Anreise auch dorthin mit den Öffentlichen ermöglichen.
Kanuverleih im Spreewald
Wer nicht mit eigenem Boot anreist, hat zahlreiche Möglichkeiten auch ein Boot vor Ort auszuleihen. In der Hochsaison während der Ferienzeit und am Wochenende kann es durchaus Sinn machen vorher etwas zu reservieren, da wir es schon selbst erlebt haben, dass einige Kajakverleihe komplett ihren Bestand verliehen hatten. Im Vergleich zu vielen anderen Paddelregionen in Deutschland sind die Verleihpreise im Spreewald sehr günstig. So kann man schon ein 2 Personen Kajak ab 25€ für den kompletten Tag mieten.
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Folgende Bootsverleihe stehen Euch beispielsweise zur Verfügung:
Für die Anfahrt haben wir uns für den Regionalexpress aus Berlin entschieden. In Lübbenau angekommen wartet noch ein kleiner Fußmarsch bis zum Wasser, welcher aber überhaupt kein Problem darstellt. Für unsere Tagestour haben wir uns für eine Rundtour entschieden. Wir beginnen und beenden unsere Kanufahrt entsprechend in Lübbenau, mit Stopps in Leipe und Lehde. Für die Gesamttour haben wir 7 Stunden gebraucht. Dabei sind aber zwei ausgiebige Pausen eingerechnet und zwar einmal zum Mittagessen in Leipe und einmal bei einem Gasthof in Lehde.
Da wir mit unserem eigenen Boot unterwegs waren, mussten wir zunächst eine geeignete Stelle am Ufer suchen, um unser Boot aufzubauen und ins Wasser zu lassen. Hier findet man einige gute Stellen, aber man sollte stets darauf achten, dass man auch dort sein Boot ins Wasser lassen darf. Denn es gibt Kanalabzweige, die beispielsweise für Sportboote gesperrt sind.
Bis nach Leipe fahrt Ihr die ganze Zeit auf der Hauptspree. Prinzipiell sind die Wasserwege des Spreewaldes gut beschildert. So gibt es an fast jeder größeren Kreuzung ein Schild, welches die Richtung zu den nächsten Ortschaften mit Kilometerangaben zeigt.
Aufbau der Schlauchkajaks am Spreeufer in Lübbenau
Die Kanäle in und um Lübbenau sind stets mehr von Kahnen und Paddelbooten frequentiert als der restliche Spreewald. Denn für viele ist Lübbenau der Ausgangspunkt eines Ausflugs auf den Wasserwegen des Spreewalds. Insbesondere an Sommerwochenenden und in den Ferien muss man sich an das Tempo der Boote anpassen, die vor einem paddeln.
Spreewälder Gurken kann man auch direkt am Wasser kaufen
Besonders beliebt sind auch Kahnfahrten im Spreewald
Da im Spreewald keine Motorboote erlaubt und keine großen Straßen in der Nähe ist, herrscht so gut wie überall himmlische Ruhe
Sobald man erst einmal eine Zeit lang gepaddelt ist, verläuft sich der starke Verkehr von Paddelbooten und Kahnen. Die meisten Kahne bleiben in der Umgebung von Lübbenau und Lehde. Der ein oder andere Paddler schlägt eine andere Route ein und so stellt sich schnell die erhoffte Idylle ein, die man in aller Ruhe genießen kann. Auch an sehr sonnigen und warmen Tagen ist man die meiste Zeit durch Bäume von der prallen Sonne geschützt.
Die Spreewaldgurken sind das Markenzeichen der Region, die man unbedingt probieren sollte. Diese gibt es mit verschiedenen Gewürzen, die kein Vergleich zu Gewürzgurken aus dem Supermarkt darstellen. An einigen Uferstellen stehen im Sommer lokale Verkäufer mit ihrem kleinen Stand, um Paddlern Köstlichkeiten aus der Region zu verkaufen. Das Probieren einer typischen Spreewaldgurke darf hier natürlich nicht fehlen.
An heißen Sommertagen ist man durch die Bäume gut geschützt
Außerhalb der Dörfer prägen Wälder und Felder das Bild
Bis nach Leipe paddelt Ihr ungefähr 2 Stunden, wo Ihr auf die erste Schleuse trifft. Im Sommer gibt es oft jemanden, der sie per Hand bedient und der sich über ein kleines Trinkgeld freut. Nach der Schleuse liegen Euch die Gasthöfe und Restaurants in Leipe zu Füßen. Wir sind im Restaurant Froschkönig eingekehrt, welches wir nur empfehlen können. Da Gurken im Spreewald groß geschrieben werden, gab es zum Mittag entsprechend auch Schmorgurken.
In Leipe muss man sich aber auch wieder auf zahlreiche Paddler einstellen. Als wir in der Nähe des Restaurants angelegt haben, waren wir erstaunt wie viel Paddelboote bereits die gleiche Idee hatten. Das hat uns aber eigentlich weniger gestört, dass der Ort so stark von Paddlern frequentiert ist, sondern eher gefreut. Das zeigt einfach, wie viele Menschen den umweltfreundlichen Sport in ihrer Freizeit nachgehen.
Ein Parkplatz für Paddelboote in Leipe
Gut gestärkt ging es dann weiter durch Leipe, welches übrigens auch ein sehr idyllisches Dorf ist. Auf dem Leiper Graben taucht Ihr dann wieder komplett in die Natur ein. Wälder, Seerosen mit wunderschönen blauen Libellen prägen die Fahrt. Wir haben sogar das Glück gehabt, einen Biber zu sehen.
Wir sind dann auf den Burg-Lübbener Kanal Richtung Lehde abgebogen. Wer aber mehr Zeit mitbringt und die Tour im Grünen etwas verlängern möchte, kann auch über den Hochwald auf den Nordfließ nach Lehde fahren. Bei beiden Routen passiert man jedoch noch einmal eine Schleuse.
Fahrt durch Leipe nach dem Mittagessen
Fahrt durch die Natur auf dem Leiper Graben
Mit ein wenig Glück sieht man neben wunderschönnen blauen Libellen auch einen Biber
Weiter ging es für uns dann auf den Burgerfließ, der sich durch die Natur schlängelt. Alternativ kann man auch auf den Wehrkanal fahren. Kurz vor Ende der Paddeltour erreichen wir dann Lehde, wo wir noch eine Pause einlegen. Uns hat dieser Ort besonders gut gefallen. Er ist so schön verzweigt und man hat das Gefühl, dass es in jedem Kanal etwas anderes zu entdecken gibt. Die zahlreichen Gasthöfe und Restaurants locken mit wunderschönen Terrassen zu einem kühlen Getränk.
Die idyllische Ortschaft Lehde ist ein Highlight der Tour
Die Wasserwege in Lehde wirken wie ein Labyrinth
Zahlreiche Gastronomiebetriebe locken mit einer Terrasse direkt am Wasser
Nachdem wir im Gasthof Oppott eine größere Erfrischungspause eingelegt haben, ging es dann weiter durch die verzweigte Ortschaft Richtung Lübbenau. Die Strecke nach Lübbenau ist dann wirklich nicht mehr lang und so langsam brach dann auch schon der Abend an und die Sonne verschwand hinter den Bäumen. Somit gab es auch am Ende der Tour schon viel weniger Boote auf den Kanälen und wir konnten auch mal eine kleine Ortschaft in völliger Ruhe genießen.
Auf dem Rückwerg durch Lehde in Richtigung Lübbenau
Wir sind schon öfter im Spreewald gepaddelt und jedes Mal sind wir von dem Ausflug begeistert. Die von uns hier vorgestellte Tour gehört zu unserer Lieblingsroute, weil sie eine bequeme Rundtour für einen Tagesausflug darstellt und Natur und Dörfer ideal kombiniert. Wir sind uns sicher, dass wir wieder im Spreewald unterwegs sein möchten. Das nächste Mal würden wir aber vielleicht versuchen den Spreewald um Burg zu erkunden.
5. Weitere Touren in der Umgebung des Spreewaldes
Der Osten Deutschlands bietet neben dem Spreewald noch weitere exzellente Paddelmöglichkeiten. Um ehrlich zu sein, sind diese schon alleine in Brandenburg unendlich. Hier möchten wir Euch nochmals auf einige verweisen, die wir auch bereits selbst gepaddelt sind und entsprechend dokumentiert haben.
Paddeln in Berlin
Viele kennen Berlin als pulsierende und hippe Großstadt. Aber wusstet Ihr, dass man in Berlin richtig gut kajaken kann? Für Freunde des urbanen Paddeln gibt es unzählige Möglichkeiten die Hauptstadt einmal von einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.
Ebenfalls in Brandenburg, aber weiter im Norden befindet sich die Stadt Rheinsberg und hier beginnt die Mecklenburgische Seenplatte. Wer bei seiner Paddeltour nicht nur ein paar schöne Seen erkunden möchte, sondern auch ein Schloss, der ist hier genau richtig.
Wenn man einen Hauch von Paddeln in Skandinavien in Deutschland finden möchte, dann vielleicht auf der Mecklenburgische Seenplatte. Das Naturgebiet zählt endlos viele Seen, die über Kanäle miteinander verbunden sind, in meist abgeschiedener Natur.
Mit dem nortik FamilyRaft bietet Out-Trade ein Packraft mit viel Platz im Innenraum an, welches somit vor allem für den Einsatz mit Kind oder für besonders größere Paddler richtet. Wir haben es auf einer Outdoor-Messe gepaddelt und möchten Euch in diesem Artikel unsere Erfahrungen teilen.
Mit einer Länge von 2,90 m ist das FamilyRaft in der Tat das längste Packraft der Marke nortik und auch länger als viele anderen 1 Person Modelle anderer Hersteller. Der Name FamilyRaft deutet bereits daraufhin, dass das Boot für den Familieneinsatz konzipiert ist. Somit kann ein Kind zusätzlich vor einem Erwachsenen Platz nehmen. Aber auch für Hundebesitzer ist der zusätzliche Platz interessant, wenn man auch mal mit dem Vierbeiner auf Paddeltour gehen möchte.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Von der Verarbeitung und den verwendeten Materialien überzeugt das Boot und ähnelt stark dem TrekRaft. Wer schon mit dem TrekRaft liebäugelt, aber sich bei der Größe nicht sicher ist, trifft mit dem FamilyRaft wohlmöglich die bessere Entscheidung. Dafür ist das FamilyRaft aber nicht so gut für den Wildwassereinsatz geeignet, da kein Verdeck integriert Verdeck werden kann. Für gemäßigtes Wildwasser ist das FamilyRaft bei gutem Wetter und richtiger Kleidung dennoch einsetzbar.
Die Süllringe werden im Cockpit eingeschoben. Diese geben der Luke mehr Stabilität und es lässt sich eine Spritzschürze nutzen
Da wir das FamilyRaft auf einer Outdoormesse getestet haben, können wir nur wenig über den Auf- und Abbau berichten. Dieser ist aber wie bei den meisten Packrafts denkbar einfach und schnell. Anstatt mit einer Luftpumpe wird der mitgelieferte Befüllsack verwendet, um die Seitenschläuche aufzupumpen. Der schlussendliche Druck wird dann mit Hilfe des Mundventils hergestellt. Dank des möglichen Verzichts auf einer Luftpumpe spart man zusätzlich ordentlich Platz im Rucksack. Anders als man es vielleicht von herkömmlichen aufblasbaren Kanus oder Kajaks kennt, muss der Boden eines Packrafts dank des geringen Gesamtgewichts nicht aufgepumpt.
Der Boden eines Packrafts wird nicht aufgepumpt
Der aufblasbare Sitz ist anschließend schnell mit dem Mund aufgepustet und im Boot fixiert. Uns hat es gefallen, dass der Sitz über eine verstellbare Rückenlehne verfügt. Bei den meisten Packrafts kommt lediglich ein Sitzkissen zum Einsatz und man muss sich ans Bug lehnen, was je nach Modell aber auch recht komfortabel sein kann. Praktisch ist zusätzlich, dass hinter dem Sitz ein wenig Platz für Gepäck bleibt.
Der Sitz wird im Boot fest fixiert
Hinter dem Sitz gibt es noch Platz für Gepäck
Erfahrungen auf dem Wasser
Wie bei den meisten Packrafts ist auch das Einsetzen des FamilyRaft dank seines leichten Gewichts ein Kinderspiel. Auch wenn das Boot beim Einstieg ein bisschen kipplig wirkt, liegt es dennoch stabil im Wasser. Packrafteinsteiger müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass einem nur die Bodenplane vom Wasser trennt. Einmal los gepaddelt, gewinnt man aber auch als Einsteiger schnell Vertrauen ins Boot und es macht richtig Spaß damit zu paddeln.
Als Paddler mit einer großen Körpergröße hat uns vor allem die gute Beinfreiheit gefallen. Lange Touren könnten wir uns problemlos mit dem FamilyRaft vorstellen, zumal auch noch genug Platz für Gepäck und Ausrüstung bleibt.
Auch mit einem kleineren Kind sollte das FamilyRaft sehr gut zu paddeln sein. Der Hersteller wirbt zwar, dass auch zwei nicht zu groß gewachsene Erwachsene im Boot Platz finden würden, aber ein angenehmes Paddeln könnten wir uns da nur schwer vorstellen. Ein kleiner Ausflug mit dem Partner auf dem ruhigen Badesee bei gutem Wetter ist da eher realistisch.
Auch große Menschen haben im FamilyRaft gute Beinfreiheit
Bei den Fahreigenschaften hätten wir ehrlich gesagt aufgrund der Länge etwas mehr erwartet. Eine montierbare Finne würde sicherlich den Geradeauslauf um einiges verbessern. So muss man eben seine Paddeltechnik etwas anpassen, damit das Boot nicht bei jedem Paddelschlag zu sehr nach recht oder links. Mit etwas Eingewöhnung ist das aber problemlos möglich und nach der Zeit empfindet man es auch nicht mehr als störend. Von der Geschwindigkeit ist auch nicht wirklich schneller als andere Modelle der Marke nortik, wie z.B. das nortik Cityraft oder Trekraft. Das erklärt sich aber schnell durch den Blick auf die technische Spezifikation. Denn das FamilyRaft ist knapp 10cm breiter als die zwei anderen genannten Modelle des Herstellers.
Dafür ist das FamilyRaft recht wendig und reagiert zügig auf Richtungswechsel. Das Paddeln war auch dank des Sitzes sehr bequem. Durch die feste Fixierung des Sitzes an Boden und Seitenschläuchen hatten wir sehr guten Halt beim Paddeln.
Stärken und Schwächen
Die größte Stärke des FamilyRafts ist das Platzangebot im Bootsinneren. Ob für den Ausflug gemeinsam mit Kind oder Hund, mit etwas mehr Gepäck oder eben für den sehr großen Paddler, das FamilyRaft spricht in dieser Hinsicht so einige Zielgruppen an. Dafür ist das Packraft mehr ein Freizeitboot als ein Boot für den typischen Wildwassereinsatz.
Das FamilyRaft ähnet vom Aussehen sehr dem eines herkömmlichen Schlauchkajaks
Das hat uns gefallen
+ kippstabil + wendig + bequemer und verstellbarer Sitz mit Rückenlehne + großes Platzangebot im Innenraum + gute Verarbeitung
Das hat uns weniger gefallen
– wenig guter Geradeauslauf und Geschwindigkeit
Fazit zum nortik FamilyRaft
Das nortik FamilyRaft ist kein gewöhnliches Packraft, das sich an dem Extremsportler richtet, der sich im Wildwasser- oder Expeditionsbereich zu Hause fühlt. Es ist viel mehr ein kompaktes und hochwertiges Freizeitboot, welches auch jungen Eltern die Möglichkeit bietet, die Welt mit dem Nachwuchs vom Wasser aus zu erkunden. Aber auch für sehr große Paddler, die kein geeignetes Packraft für ihre Körpergröße finden, ist das FamilyRaft eine sehr gute Alternative. Wer eher ein Packraft für den Freizeiteinsatz sucht, ist mit dem FamilyRaft sehr gut beraten.
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Transporttasche
Reperaturset
Finne
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: ExtaSea Vario 230cm (gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ideal für Einsteiger und regelmäßige Tagespaddler)
Noch mehr Platz bietet das 2-Personen Packrafts nortik Duo Expedition. Es kann sowohl alleine als auch zu zweit gepaddelt werden. Außerdem besitzt zwei Gepäcktaschen im Luftschlauch.
Eine weitere interessante Alternative ist das Anfibio Sigma TX, welches noch leichter und kompakter ist. Es ist etwas kürzer und bietet keinen Spritzschutz. Dennoch eignet es sich gut als Packraft für einen Erwachsenen und Kind gut an.
Hi, ich bin Christian und liebe es unkompliziert und jederzeit die Natur von dem Wasser zu entdecken. Dafür gibt es nichts besseres als portable Boote, die für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind!