Hi, ich bin Sebastian und mein erstes Kajak war das Gumotex Swing 2. Heute teste ich zahlreiche portable Boote, unternehme mit ihnen Touren und berichte hier über meine Erfahrungen.
Das Doppelpaddel ist das wichtigste Utensil eines Kajakers. Doppelpaddel gibt es in unterschiedliche Ausführungen. In dem Artikel möchten wir dir anhand des Aufbaus und der eingesetzten Materialien die notwendigen Grundlagen für die richtige Auswahl eines Doppelpaddels näher bringen. Außerdem gehen wir anschließend auf die Gewichts- und Längenunterschiede von Doppelpaddel ein.
Der Aufbau eines Doppelpaddels
In diesem Abschnitt möchten wir etwas näher auf den Aufbau eines Doppelpaddels eingehen. Denn Doppelpaddel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und man tut sich leichter bei der Wahl des richtigen Doppelpaddels, wenn man die Unterschiede kennt.
Der Paddelschaft
Der Paddelschaft verbindet bei einem Doppelpaddel beide Paddelblätter miteinander. Neben den festen Paddelschäften gibt es auch teilbare Paddelschäfte. Doppelpaddel gibt es sowohl als zwei-, drei- oder vierteilige Varianten. Prinzipiell sind ungeteilte Paddel konstruktionsbedingt robuster, weniger anfällig und leichter. Aufgrund ihrer höheren Steifigkeiten lassen sie sich effektiver paddeln. Im Vergleich dazu sind teilbare Doppelpaddel empfindlicher, verschmutzen und verschleißen schneller an den Teilungen. Unter Schlauch- und Faltkajakfahrer sind zerlegbare Doppelpaddel dennoch sehr beliebt. Sie lassen sich im Rucksack oder in der Transporttasche verstauen und bieten somit maximale Mobilität. Durch die Teilung ist es bei vielen teilbaren Paddeln außerdem möglich, den Drehwinkel individuell einzustellen.
Zu einem guten Kajak gehört das richtige Doppelpaddel
Was ist der Drehwinkel eines Doppelpaddels? Der Drehwinkel gibt an, mit wie viel Grad die Paddelblätter zueinander stehen. Bei einigen Doppelpaddeln lässt sich der Winkel in Stufen oder sogar stufenlos einstellen. Am schnittigsten ist das Paddel bei einer Drehung von 90° und hat somit den geringsten Windwiderstand. Aufgrund der Drehbewegung ist es ergonomisch für die Handgelenke jedoch eine höhere Belastung. Für die Handgelenke ist ein spitzer Winkel ideal, bei Wind jedoch sehr nachteilig. Der Gegenwind setzt sich an das unbenutzte zurückkehrende Paddelblatt fest und erschwert das Paddeln deutlich. Durch den Drehwinkel wird der Luftwiderstand minimiert. Der Drehwinkel ist also immer ein Kompromiss aus Ergonomie und reduziertem Windwiderstand. Daher werden die Doppelpaddel meist mit einem Drehwinkel von 45° gefertigt, Touren Paddel öfters auch mit 60°. Falls euer Doppelpaddel verstellbar ist, so nehmt erstmal 45°. An windstillen Tagen kann der Winkel reduziert werden und ihr schont somit eure Handgelenke. Am Ende hängt es von eurem Empfinden ab, was der richtige Drehwinkel ist.
Es gibt unterschiedliche Stecksysteme bei teilbaren Paddeln. Sehr verbreitet ist der Federschnapper. Außerdem gibt es das Vario System, was eine Art von Schnellspannsystem ist. Im Schaft gibt es einen Spannring, der über einen Hebel festgespannt wird. Dadurch lässt sich die Gradzahl der Paddelblätter stufenlos einstellen und die Länge bis zu 10 cm variieren. Achtet darauf, nicht die günstigsten teilbaren Doppelpaddel zu kaufen. Sehr günstige Modelle klappern und leiern schnell an der Teilung aus.
Die meisten teilbaren Doppelpaddel lassen sich mit Federschnapper verbinden
Bei einigen Doppelpaddeln lässt sich der Drehwinkel bis aufs Grad genau einstellen
Das Paddelblatt
Das Paddelblatt stellt das äußere Ende des Doppelpaddels dar. Doppelpaddel unterscheiden sich nicht nur in Material und Länge, sondern auch in der Symmetrie und Größe des Paddelblatts. Es gibt sowohl symmetrische als auch asymmetrische Paddelblätter. Symmetrische Blätter haben eine identische Ober- sowie Unterseite und eignen sich für das Wildwasserpaddeln. Bei asymmetrischen Paddelblättern ist die Unterseite leicht angeschnitten, sodass beim Einstechen des Paddels ins Wasser sich der Druck gleichmäßiger auf das Paddelblatt verteilt. Dadurch lässt sich das Paddelblatt geschmeidiger durch das Wasser ziehen. Diese Paddelblätter sind ideal für das Paddeln auf Flüssen, Seen und Meer, und stellen die häufigste Art dar. Tourenpaddler, die weite Strecken zurücklegen, nehmen gerne ein schmaleres Paddelblatt, da dieses sanfter durch das Wasser gleitet und die Muskulatur weniger beansprucht. Größere Blätter haben ihre Stärken in der Beschleunigung und bei schnellen Richtungswechseln. Diese sind also vor allem für sportlich-orientierte Paddler gedacht, die auf Schnelligkeit paddeln. Die handelsüblichen Paddelblätter haben eine durchschnittliche Größe und sind für den universellen Einsatz ausgelegt.
Symmetrisches (oben) vs. asymmetrisches Paddelblatt (unten)
Tropfringe
Eigentlich sind Tropfringe bei einem guten Doppelpaddel selbstverständlich. Bei sehr günstigen Doppelpaddeln wird dort oft gespart. Diese lassen sich zusätzlich nachkaufen, und sind unerlässlich. Tropfringe (meist aus elastischem Kunststoff) verhindern, dass das am Paddelblatt und -Schaft zurücklaufendes Wasser am Arm oder ins Boot landet. Statt in die Ärmel oder ins Boot läuft das Wasser an den Tropfring und tropft von dort ab. Idealerweise befinden sich die Tropfringe ungefähr 10-15cm vom Blatt/Schaftübergang. Spätestens auf langen Touren sind Tropfringe unerlässlich, denn ohne sie bekommt man nasse Arme und Ärmel, und in das Boot tropft ständig Wasser rein.
Tropfring am Doppelpaddel. Hier ist der Tropfring zu nah am Paddelblatt
Das Material eines Doppelpaddels
Der Großteil der Doppelpaddel besteht aus einem Aluminium, Glasfaser oder Carbon Schaft. Die Paddelblätter sind aus einem einfachen Kunststoff, bei höherwertigeren aus einer Glasfaser oder aus Carbon gefertigt. Oft kommt auch ein Materialmix zum Einsatz. Das Material eines Paddels sollte vor allem auf Basis des vorgesehenen Verwendungszweckes ausgewählt werden. Wir stellen Euch die Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Aluminium Doppelpaddel
Aluminium Paddel sind vor allem günstig und dennoch robust sowie sehr haltbar. Insbesondere im Einsteigerbereich besteht der Paddelschaft aus Aluminium. Die Paddelblätter bestehen hingegen meist aus einem einfachen Kunststoff. Aufgrund der Anfälligkeit von Korrosion sind Alu Paddel für Salzwasser weniger geeignet. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Paddel im Vergleich zu anderen Materialien (z.B. Fiberglas oder Carbon) etwas schwerer sind. Alu Paddel richten sich vor allem an sehr preisbewusste und weniger sportlich-orientierte Einsteiger im Paddelbereich. Die Empfehlung in diesem Bereich auf Basis unserer ist das zweiteilige Itiwit x100 Doppelpaddel*, welches in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich ist.
Paddel aus Glasfaser (GFK oder auch Fiberglas genannt) sind etwas teurer als Alu Paddel. Dennoch punkten diese Paddel vor allem im Gewicht und Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie sind nicht nur leichter als Alu Paddel, sondern fühlen sich auch wärmer an. Das macht das Paddeln vor allem im Frühjahr sowie im Herbst deutlich angenehmer, und schont am Ende die Gelenke und Muskeln. Fiberglas Paddel bieten deutlich mehr Flex, d.h. sie haben eine geringere Steifigkeit. Das kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein (siehe untere Infobox für weitere Erklärung). Wer öfters im Jahr paddeln geht oder längere Touren unternehmen möchte, dem empfehlen wir ein paar Euro mehr auszugeben und Fiberglas Doppelpaddel zu kaufen. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten aus unserer Erfahrungen die Fiberglas Doppelpaddel der Marke Extasea*.
Was ist der Flex eines Paddels? Der Flex bezeichnet die Steifigkeit des Paddels bzw. besser gesagt des Paddelschafts. Je nach Material und Durchmesser des Paddelschafts ergibt sich ein anderer Flex. Ein Schaft mit einem höheren Flex (z.B. Fiberglas Paddel) „biegen“ sich bei einem kräftigeren Paddelschlag mehr durch. Dadurch wird der Druck auf Gelenke und Schultern reduziert. Wer sehr lange Touren paddelt, sollte ein Paddel mit einem höheren Flex nehmen. Auch wer Probleme mit Handgelenke, Ellenbogen oder Schulter hat, profitiert von einem Paddel mit hohem Flex. Ein steifer Schaft (z.B. Carbon Paddel) überträgt die Kraft hingegen direkter aufs Wasser und ist vor allem für sportlich ambitionierte Paddler und Wildwasserpaddler interessant.
Carbon Doppelpaddel
Carbon (CFK) kennzeichnet wie in vielen anderen Sportarten den Highend-Bereich und hat einen entsprechenden Preis. Doppelpaddel aus Carbon kommen vor allem in hochwertigen Wildwasser-, Touring- und Wettkampfpaddeln zum Einsatz. Carbon Paddel werden oft als sehr leistungsfähig bezeichnet. Leistungsfähig bedeutet, dass das Doppelpaddel bei einem geringen Gewicht sehr steif sind und die Kräfte direkter als andere Materialien überträgt. Somit sind präzise Paddelschläge und eine schnellere Beschleunigung des Kajaks möglich. Der größte Vorteil von Carbon ist aber das geringe Gewicht. Vor allem steife und superleichte Paddel aus Carbon besitzen einen hohen Carbon Anteil von über 80%. Günstigere Modelle haben hingegen einen deutlich geringeren Anteil. Dadurch sind diese dann etwas schwerer und haben mehr Flex, also eine geringere Steifigkeit. Allgemein haben Doppelpaddel aus Carbon eine hohe Lebensdauer. Vor allem superleichte und steife Carbon Paddel sind jedoch für einen rauen Einsatz (d.h. viel Steinkontakt, Grundberührungen, Paddelbrücke, Verwendung des Paddels beim Starten und Anlanden, …) weniger geeignet. Da sind Fiberglas Paddel mit Kunststoff Paddelblätter (z.B. Plastik oder auch PE genannt) deutlich weniger empfindlich. Einige Hersteller versehen deshalb die Paddelblätter aus Carbon mit einer Schutzkante gegen Abnutzungen.
Nicht nur bei Doppelpaddeln sondern prinzipiell bei allen Paddeln gilt: Je geringer das Gewicht, desto besser. Im Vergleich zum Gewicht eines Kajaks können ein paar Gramm mehr schon einen großen Unterschied ausmachen. Stellt Euch vor: Ihr steht vor der Auswahl eines Doppelpaddels mit einem Gewicht von 860 g oder 1040 g. Nach einer Stunde Paddeln (20 Schläge je Minute, was einem gemütlichen Paddeln entspricht) habt Ihr bei einem 180 g schwererem Doppelpaddel 216 kg mehr gehoben. Das macht sich bei längeren Touren bemerkbar. Um das Gewicht zwischen unterschiedlichen Paddeln zu vergleichen, sollten diese die gleiche Länge haben. Die meisten Doppelpaddel gibt es in unterschiedlichen Längen.
Die Länge eines Doppelpaddels
Doppelpaddel werden in verschiedenen Größen angeboten, überwiegend zwischen 200 und 240 cm. Die Länge eines Doppelpaddels sollte primär in Abhängigkeit von der eigenen Körpergröße und der Breite des Kajaks gewählt werden. Weitere Faktoren sind die Paddeltechnik (sticht man eher spitz oder flach das Paddel ins Wasser), eigene Vorliebe und die Sitzhöhe im Kajak. Für die Auswahl der richtigen Länge eines Doppelpaddel gibt die unten stehende Tabelle einen ersten guten Anhaltspunkt.
Quelle: prijon.com
Bei Schlauchkajaks beispielsweise kommen aufgrund der voluminösen Seitenschläuche fast ausschließlich Paddellängen zwischen 220 und 240 cm zum Einsatz. Ist das Paddel zu kurz, berührt man ständig die Seitenwände des Kajaks und man kann mit den Seitenblättern nicht richtig ins Wasser stechen. Die Folge ist, dass man je Paddelschlag von rechts nach links und wieder zurück bewegt.
Seit den letzten Jahren werden aufblasbare Kajaks immer beliebter. Namenhafte Hersteller verbessern stets Materialen und Konstruktion, so dass sie heute lange nicht mehr als Badeboote gelten, sondern zum Teil als vollwertiger Ersatz zu Festrumpfkajaks. Wir paddeln schon seit den letzten Jahren mit einem Schlauchkajak und sind davon immer noch sehr begeistert. In diesem Artikel erfährst du zu allen relevanten Themen die notwendigen Infos, die du vor dem Kauf eines Schlauchkajaks wissen solltest. Ob Einsteiger, Hobby- oder ambitionierte Paddler, wir stellen zudem für jeden eine Auswahl an passenden Schlauchkajaks vor, die wir auch größtenteils selbst getestet haben.
Was ist ein aufblasbares Kajak?
Ein Kajak ist ein schmal geschnittenes Boot, welches mit einem Doppelpaddel angetrieben wird und in dem der Paddler in Fahrtrichtung sitzt. Es sind schnelle sowie wendige Paddelboote, die ursprünglich in Grönland und im restlichen arktischen Nordamerika für die Jagd verwendet wurden (Quelle). Heute finden Kajaks aufgrund dieser Eigenschaften Anwendung als Rennkajak im Wassersport oder als Wanderkajak für Tourenpaddler. Sie richten sich somit an Paddler, die schnell vorankommen und viel Strecke schaffen möchten. Aber unter Einsteigern sind Kajaks für kleine und gemütliche Ausflüge auf dem Wasser äußerst beliebt.
Aufblasbare Kajaks sieht man immer mehr im Einsatz auf dem Wasser bei Freizeitpaddlern
Schlauchkajaks sind Boote, bei welchen vor allem PVC oder beschichtetes Polyestergewebe als Materialien eingesetzt werden. Bei einem Schlauchkajak wird mit Hilfe einer Luftpumpe Luft in die Bootskammern gepumpt. Abhängig des verwendeten Materials und der Verarbeitung des Kajaks kann mehr oder weniger Luft in die Bootskammern gepumpt werden, was sich auf den Druck auswirkt.
Aufbau eines Schlauchkajaks
In ihrer Anfangszeit wurden sie noch belächelt, da die Luftschläuche anfälliger für Schäden waren und ein Schlauchkajak nie die gleichen Fahreigenschaften wie ein Festrumpfboot haben kann. Mittlerweile hat sich in dem Bereich der Luftkajaks viel getan und sie haben sich als Wander- und Wildwasserkajaks bereits stark etabliert. Es wurde ein guter Kompromiss zwischen Robustheit, Kompaktheit mit geringem Gewicht und vernünftigen Fahreigenschaften gefunden. Einzig der Bereich der Rennkajaks bleibt weiterhin den Festrumpfbooten vorbehalten.
Hersteller von aufblasbaren Kajaks
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Herstellern auf dem deutschen Markt. Wir wollen für einen ersten Überblick nur auf einige bekannte Hersteller eingehen. Gumoex und Grabner produzieren schon seit Jahrzehnten aufblasbare Kajaks und haben sich einen sehr guten Ruf in der Paddelbranche erarbeitet. Beide Marken stehen für Langlebigkeit. Gumotex bietet aus unserer Sicht das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Grabner hingegen ist dagegen sehr hochpreisig, bietet dafür aber bei seinen Booten eine unvergleichbare hohe Verarbeitungs- und Materialqualität. Advanced Elements ist der Marktführer von hochwertigen Luftkajaks in den USA, und erfährt seit den letzten Jahren steigende Bekanntheit auch in Deutschland. Der amerikanische Hersteller hat einige Kajaks mit sehr guten Fahreigenschaften im Sortiment. Die Zielgruppe dieser Marken sind sowohl Einsteiger als auch ambitionierte Paddler, die auf dem Wasser Touren paddeln und zügig vorankommen möchten.
Intex bietet mitunter die günstigsten aufblasbaren Kajaks an. Ein 1er Schlauchkajak (Intex Challenger K1) gibt es bereits für unter 100€. Die Zielgruppe sind Einsteiger, die bei schönem Wetter am Badesee oder Strand paddeln möchten, sowie durch eine kleine Kajaktour etwas Erholung auf dem Wasser suchen. Ähnlich sieht es bei den Schlauchkajaks von Sevylor und der Touring Serie von Itiwit aus. Im Gegensatz zu den Intex Kajaks haben diese Boote einen etwas höheren Luftdruck und sind aufgrund der textilen Ummantelung etwas robuster. Mittlerweile bietet auch Itiwit aufblasbare Tourenkajaks (Itiwit x500) an, und ersetzt die Textilhülle seiner neuen Einsteigermodelle mit einer Bootshaut aus PVC beschichtetem Polyestergewebe (z.B. Itiwit x100).
Darüber hinaus gibt es weitere Hersteller von Schlauchkajaks, wie z.B. Sea Eagle, Aqua Marina, Aquaglide, BIC, ExtaSea, Blueborn und Bestway. Mehr Infos zu den Herstellern findest du in unserem Beitrag Hersteller von Schlauchbooten.
Wieviel kostet ein gutes Luftkajak?
Was ein gutes Luftkajak ausmacht, hängt von den eigenen Bedürfnissen und den vorgesehenen Einsatzgebieten ab. Natürlich kann man sagen, dass die hochpreisigen Schlauchkajaks von besserer Qualität sind, dementsprechend bessere Fahreigenschaften und eine längere Lebensdauer aufweisen. Aus unserer Sicht kostet ein gutes Schlauchkajak zwischen 500 und 1.000€. Es gibt auch aufblasbare Kajaks, die deutlich über 1.000€ kosten.
Aber nicht jeder möchte oder kann gleich tief in die Tasche greifen, bzw. braucht kein aufblasbares Kajak von 1000€. Deswegen möchten wir euch interessante Luftkajaks in drei unterschiedlichen Kategorien vorstellen, die wir größtenteils selbst gepaddelt sind.
Auf dem folgenden Foto sind zwei aufblasbare Kajaks (links: Advanced Elements AdvancedFrame, rechts: Intex Challenger K1) zu sehen. Der Preisunterschied liegt bei mehreren hundert Euros. Auch die Fahreigenschaften, die Robustheit und der Komfort unterscheiden sich gewaltig.
Es gibt Schlauchkajaks von 100 bis weit über 1000€
Schlauchkajaks für Schönwetter Paddler und Erholung
Diese Schlauchkajaks sind vor allem Boote für Gelegenheitspaddler und für diejenigen, die sich erst einmal in diesem Bereich ausprobieren möchten, um zu sehen, ob sie die Paddelbegeisterung packt.
In dieser Kategorie sind auch die günstigsten Schlauchkajaks zu finden. Diese Schlauchkajaks (je nach Angebot unter 100€) haben einen sehr niedrigen Luftdruck und eine relativ dünne Bootshaut aus einer PVC-Folie im Vergleich zu anderen aufblasbaren Kajaks. Die Schlauchkajaks sind vor allem für Badeseen, ruhige kleine Flüsse und für das strandnahe Paddeln im Meer unter optimalen Wetterbedingungen geeignet. Einige Boote kommen sogar im Komplettset, inkl. Paddel, Finne und Pumpe (z.B. die Schlauchkajaks von Intex). Man darf bei diesen Booten auf keinen Fall eine hohe Verarbeitungsqualität oder gute Fahreigenschaften erwarten. Diese Boote sind hauptsächlich für das kurze Paddeln (0,5 – 1 km) und Verweilen am und auf dem Wasser gedacht.
Dann gibt es Schlauchkajaks zwischen 200 und 500€ in dieser Kategorie, die für das gelegentliche Paddeln und kurze Touren von 2 bis 3 Stunden auf dem ruhigen Gewässer gedacht sind. Diese aufblasbaren Kajaks haben einen höheren Betriebsdruck und haben eine robustere Bootshaut als die günstigsten Modelle, weil entweder die PVC-Schläuche mit einer separaten Textil-Hülle geschützt sind oder ein Polyestergewebe als Kern haben.
Für regelmäßige Seetouren von mehreren Stunden sind die Laufeigenschaften dennoch nicht gut genug, um flott voran zu kommen. Auf Flüssen fallen die trägen Laufeigenschaften dieser Luftkajaks durch die Strömung weniger auf, sodass längere Strecken theoretisch möglich sind. Jedoch bieten die Kajaks nur unzureichende Sitze für eine längere Tour mit ordentlichem Paddelanteil. Eine Ausnahme stellen die Itiwit Kajaks dar. Die Sitze haben uns in dieser Preisklasse positiv überrascht.
Schlauchkajaks für Familien bieten neben dem Platz für zwei Paddler noch einen weiteren für ein Kind (Personenangabe: 2 + 1). Bei einem größeren Kind (bereits im Schulalter) solltest du darauf achten, dass das Kajak mindestens 4 m lang ist, sodass ausreichend Platz vorhanden ist. Gumotex und Itiwit bieten aufblasbare Kajaks mit breiten Seitenschläuchen und Drop-Stitch Boden an, was die Kajaks besonders kippstabil macht. Das bisher kippstabilste Luftkajak, welches wir bisher gepaddelt sind, ist das Itiwit x100+.
Gumotex und Grabner Boote sind insbesondere dann zu empfehlen, wenn das Boot in der Saison oft genutzt wird und längere Touren geplant werden. Die Kajaks haben eine sehr robuste Bootshaut und sind deutlich schnittiger als die Familienkajaks von Sevylor und Itiwit. Besonders interessant ist das Gumotex Thaya für Familien. Durch seinen Drop-Stitch Boden liegt es stabil wie ein Brett auf dem Wasser und bietet viel Platz im Innenraum.
Für Familien mit zwei oder mehr Kindern empfehlen wir zwei aufblasbare Kajaks zu kaufen. Eine weitere Alternative ist ein Schlauchkanu, welches je nach Modell 3 bis 4 Personen aufnehmen kann (z.B. Gumotex Scout oder Grabner Adventure).
Wer regelmäßig Kajaktouren plant und längere Touren unternehmen möchte, sollte ruhig etwas mehr in ein Schlauchkajak investieren. Vor allem für jemanden, der das Kajaken mit Festrumpfbooten gewohnt ist, wird sich sicherlich nur mit einem Schlauchboot dieser Kategorie zufriedengeben. Für mehr Geld bekommst du auch eindeutig mehr Boot. Aufgrund der hohen Verarbeitung eignen sich diese Boote für einen regelmäßigen und intensiven Gebrauch.
Aus unserer Sicht sind das Gumotex Swing und das Gumotex Solar solide Touren-Schlauchkajaks mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Beide Luftboote lassen sich für Touren auf Seen und Flüssen sowie für das küstennahe Paddeln verwenden. Auch Wildwasser (bis Stufe 2) ist mit den beiden aufblasbaren Kajaks möglich. Die Kajaks haben jeweils ihre eigene Stärke auf dem Gewässer, die du vor dem Kauf berücksichtigen solltest. Das Gumotex Swing besitzt ein integriertes Verdeck und ist aufgrund seiner kürzeren und breiten Rumpfform schön wendig sowie kippstabil und somit das ideale Schlauchkajak für Flusstouren. Das Gumotex Solar ist hingegen etwas länger sowie schnittiger, und für Seetouren besser geeignet.
Wer höchste Ansprüche an sein zukünftiges Schlauchkajak hat, und möglichst wenig Kompromisse eingehen möchte, sollte sich die aufblasbaren Kajaks ab einem Preis von um die 1000 € anschauen. Diese Schlauchkajaks haben durch ihren langen und schnittigen Rumpf, weitere Konstruktionselemente (Verstärkungen im Bug, Drop-Stitch) und höheren Luftdruck sehr gute Fahreigenschaften für ein aufblasbares Kajak. Für diese Kajaks gibt es eine Vielzahl an Zubehör. So lassen sich das Gumotex Seawave, Gumotex Framura, die AdvancedFrame und Grabner Luftkajaks optional mit einem Steuerruder ausstatten. Wer ein 1 Personen Kajak sucht, bekommt mit dem Itiwit x500 ein Full Drop-Stitch Kajak mit sehr guten Fahreigenschaften für deutlich unter 1000€.
Das eingesetzte Material der Bootshaut bei einem aufblasbaren Kajak ist das wichtigste Kriterium für die Langlebigkeit und die Einsatzmöglichkeiten des Bootes. Je nach Hersteller kommen unterschiedliche Materialien für die Bootshaut zum Einsatz. Viele Hersteller verwenden sogar eine Kombination verschiedener Materialien. In nahezu jeder Produktbeschreibung wirst du lesen, dass das Material besonders dick und robust ist. Schlauchkajaks mit einer dicken Bootshaut aus robustem Material haben jedoch ihren Preis. An die gummierten Gewebematerialien von Grabner oder Gumotex kommen günstige Schlauchkajaks bei weitem nicht ran. Sehr günstige Schlauchkajaks bestehen nur aus einer relativ dünnen PVC-Folie. Sie sind deutlich stärker als als das Material einer Luftmatratze, dennoch zu dünn für das regelmäßige Paddeln mit möglicher Grundberührung. Unterschied zu Festrumpf
Festrumpfkajaks hingegen, wie du sie vermutlich von Kajakverleihern kennst, bestehen heutzutage größtenteils aus PE (Polyethylen, oder auch als Plastik bekannt). Das Material ist günstig in der Herstellung, gibt bei Krafteinwirkungen nach und bricht kaum.
Schlauchkajak mit Polyesterhülle
Schlauchkajak mit gummierten Gewebematerial
Einige Hersteller trennen die Bootshaut und die eigentliche Luftkammer voneinander. Die Luftkammer liegt in einer Art Nylon- oder Polyesterhülle, die die Kammer vor Beschädigungen schützen soll. Solche Konstruktionen findest du bei einigen Booten von Sevylor, Itiwit und Advanced Elements. Die Luftschläuche sind aus PVC, und die Hülle besteht aus einem widerstandsfähigeren Material. Der Nachteil bei solchen Nylon- und Polyester-Hüllen ist die längere Abtrocknung nach dem Paddeln und die mögliche Gefahr von Schimmelbildung. PVC und gummierte Gewebematerialien lassen sich mit einem Tuch einfach trockenwischen.
Auch bei der Reparatur haben die Luftkajaks bestehend aus einer Polyester- oder Nylonhülle einen weiteren Nachteil. Sie lassen sich bei einem Riss nur schwer reparieren. Gummierte Gewebematerialien sind bei einem Defekt einfach zu reparieren, vergleichbar mit dem Flicken eines Fahrradschlauches.
Hersteller
Materialien für die Bootshaut
Advanced Elements
Geschichtetes Material aus PVC Tarpaulin, Polyester und Vinyl
BIC
PVC
Grabner
1100 dtex EPDM-Kautschuk (Polyester-Gewebe, welches innen mit Naturkautschuk und außen mit synthetischem Kautschuk ummantelt ist)
Gumotex
Nitrilon (Polyester-Gewebe, welches je Modell beidseitig mit synthetischem oder Naturkautschuk ummantelt ist)
Intex
PVC, Polyester
Itiwit
Je nach Modell aus PVC und Polyester, oder aus Polyethylen und Polyester.
Sevylor
Günstige Modelle aus PVC. Höherpreisige Modelle aus Nylon oder Polyester und ggf. Boden aus Tarpaulin
Tarpaulin Einige Hersteller verwenden für die Bootshaut zusätzlich Tarpaulin. Tarpaulin ist an sich kein eigenes Material, sondern ein Begriff aus der Seemannssprache für jede Art von wasserfester Abdeckung aus imprägniertem Gewebe. Heute kommen für Tarpaulin verstärkte Kunststoffe zum Einsatz, wie z.B. PVC oder Polyester, die den Bootsrumpf zusätzlich schützen sollen.
Luftdruck und Verwendung von Drop-Stitch
Neben der Rumpfform spielt der Luftdruck eines aufblasbaren Kajaks eine entscheidende Rolle bei den Fahreigenschaften. Je höher der Druck, desto steifer bzw. fester ist der Bootsrumpf. Der Luftdruck eines Schlauchkajaks reicht von 0,069 bis zu 0,3 bar, bei Verwendung von Drop-Stitch sind sogar bis zu 0,7 bar möglich. Das klingt im ersten Moment etwas wenig, ist aber bei Schlauchkajaks schon viel. Dabei kann sich der Luftdruck zwischen der Boden- und den Seitenkammern unterscheiden.
Sehr günstige aufblasbare Kajaks besitzen einen sehr niedrigen Luftdruck. Die Luftschläuche sind sehr weich
Hochwertige Schlauchkajaks besitzen einen deutlich höheren Luftdruck. Die Luftschläuche sind fest und lassen sich nur minimal eindrücken
Ein Luftdruck von unter 0,1 bar ist für ein aufblasbares Kajak wenig. Du kannst mit der Hand den Schlauch regelrecht eindrücken. So weich ist der Schlauch. Solche Kajaks sind eher für Erholung und Freizeit am und auf dem Wasser, aber nicht für Kajaktouren ausgelegt. Je hochwertiger die Luftkammer verarbeitet ist, desto höher ist der erlaubte Luftdruck für die Kammer. Ab einem Luftdruck von 0,2 bar sind die Seitenschläuche eines Kajaks prall gefüllt. Der erlaubte Luftdruck ist je nach Hersteller, Modell und Luftkammer unterschiedlich. Die genauen Angaben findest du in der Bedienungsanleitung des Bootes. Folgende Tabelle zeigt dir die üblichen Luftdrücke der Hersteller von Schlauchkajaks. Einige Hersteller geben den Luftdruck auch in PSI an. 1 PSI entspricht 0.0689 bar.
Hersteller
Luftdruck
Verwendung von Drop-Stitch
Advanced Elements
0,07 – 0,41 bar, je nach Modell
Ja, bei einigen Modellen als Einlegeboden
Tahe
0,1 – 0,55 bar, je nach Modell
Ja, bei einigen Modellen sind sowohl Seiten- als auch Bodenkammer aus Drop-Stitch
Grabner
0,3 bar
Nein
Gumotex
0,2 – 0,5 bar, je nach Modell
Ja, bei einigen Modellen im Boden und teilweise am Bug/Heck, sowie Sitze und Fußstütze
Intex
0,069 – 0,08 bar, je nach Modell
Nein
Itiwit
0,1 – 0,7 bar, je nach Modell
Ja, bei einigen Modellen sowohl als Seiten- als auch Bodenkammer
Sevylor
0,06 – 0,1 bar, je nach Modell
Nein
In den letzten Jahren kommt zunehmend die Drop-Stitch Technologie bei aufblasbaren Kajaks zum Einsatz. Bei den aufblasbaren SUP (Stand Up Paddling) Boards ist die Drop-Stitch Technologie bereits weit verbreitet, und auch unabdingbar. Bei dieser Technologie sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer mit Textilfäden miteinander verworben. Drop-Stitch ermöglicht es Hochdruckluftkammern herzustellen, sodass diese (abhängig vom Hersteller) bis zu einem Luftdruck von weit über 0,3 bar aufgepumpt werden können. Dadurch erreicht die Luftkammer eine sehr gute Formstabilität und Steifigkeit. Ab welchem Luftdruck eine Luftkammer als Hochdruckluftkammer gilt, ist nicht offiziell festgelegt.
In einigen Schlauchkajaks lässt sich optional zur besseren Aussteifung des Bootes ein Drop-Stitch Boden einlegen
Bei Schlauchkajaks mit Drop-Stitch Boden (z.B. Advanced Elements Convertible Elite, Gumtoex Thaya oder Gumotex Rush) gibt der Boden beim Ein- und Aussteigen nicht mehr nach. Die Boote haben einen deutlich steiferen Rumpf und somit bessere Gleiteigenschaften im Wasser. Die Hersteller werben mit sehr ähnlichen Fahreigenschaften eines Festrumpfbootes. Ob mit oder ohne Drop-Stitch, die typische Windanfälligkeit von Luftkajaks bleibt weiterhin bestehen, da sie aufgrund des Luftauftriebs eher auf dem Wasser als im Wasser schwimmen.
Klassisches Schlauchkajak ohne Verwendung von Drop-Stitch
Manche aufblasbaren Kajaks haben einen Drop-Stitch Boden, der für mehr Stabilität sorgt
Auf großem und ruhigem Gewässer macht eine Drop-Stitch Konstruktion durchaus Sinn, da es durch den sehr steifen und ausgeformten Luftboden besser durch das Wasser gleitet. Im Wildwasserbereich (bereits ab Wildwasser 1-2) haben weiterhin klassische Schlauchkajaks ihren Vorteil. Zum einen reiten sie mit ihrem flexibleren Boden die Wellen sanfter ab. Auch bei Berührung von Hindernissen im Wasser, geben weichere Kajakschläuche besser nach.
Offenes vs. geschlossenes Schlauchkajak
Unter den aufblasbaren Kajaks gibt es sowohl offene als auch geschlossene Bauweisen. Geschlossene Schlauchkajaks (z.B. Gumotex Swing, Gumotex Framura oder Advanced Elements AdvancedFrame) besitzen ein integriertes Verdeck als Spritzdecke, das mit einer Sitzluke versehen ist. Das Verdeck ist fest mit den Seitenschläuchen verbunden und nicht abnehmbar. Das Luftkajak ähnelt mehr einem „echten“ Kajak. Das Verdeck hält das Bootsinnere sehr gut trocken, vor allem vor Spritzwasser bei längeren Touren oder im Wildwasser. Die Sitzluke kannst du zusätzlich mit einer Spritzschürze komplett verschließen, was bei Wildwasser oder zu kalten Jahreszeiten ein großer Vorteil ist. Bei Schlauchkajaks werden hauptsächlich Spritzschürzen aus Nylon verwendet. Für Spritzschürzen aus Neopren ist der Süllrand eines aufblasbaren Kajaks nicht steif genug und die Schürze würde durch ihre hohe Spannkraft keinen Halt finden. Außerdem lässt sich das Gepäck unter und auf dem Verdeck über Gepäcknetze sicher verstauen.
Ein offenes Luftkajak hat maximal kleine Spritzabdeckungen am Bug und Heck
Ein geschlossenes Schlauchkajak hat ein integriertes Verdeck mit Sitzluken
Hingegen sind offene Schlauchkajaks überwiegend für das Paddeln zwischen April und September und für Familien gedacht. Der Ein- und Ausstieg ist leichter, die Sitze lassen sich flexibler im Boot anordnen und sind nicht an Sitzluken gebunden. Es fühlt sich in einem offenen Kajak freier an, da man je nach Belieben die Beine strecken, anwinkeln und die Füße ins Wasser halten kann.
Eine Vielzahl von offenen Schlauchkajaks lassen sich mit einer optionalen Spritzdecke ausstatten (z.B. Gumotex Rush, Gumotex Seawave, Grabner Schlauchkajaks oder das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible), d.h. du kannst sie sowohl offen als auch geschlossen paddeln. Diese Schlauchkajaks kombinieren die Vorteile beider Bauformen.
Neben den Sit-In Kajaks gibt es bei den offenen Kajaks auch noch Sit-On-Top Kajaks. Bei einem Sit-On-Top Kajak sitzt du auf dem Kajak anstatt im Kajak. Sit-On-Top Kajaks sind vor allem für Badeseen und für den Küstenbereich im Sommer bei warmen Temperaturen gedacht. Sie eignen sich ideal als Badekajaks sowie für Paddelanfänger, da sie äußerst kippstabil sind und das Wiedereinsteigen aus dem Wasser deutlich einfacher ist als bei herkömmlichen Kajaks. Ein aufblasbares Sit-On-Top Kajak lässt sich zudem einfach in den Urlaub mitnehmen.
Sicherheit von aufblasbaren Kajaks
Der Großteil der aufblasbaren Kajaks ist aufgrund des breiten Rumpfes, bedingt durch die Seitenschläuche, und ihres Luftauftriebs sehr kippstabil. In der Regel ist es deutlich schwieriger mit einem Luftkajak als mit herkömmlichen Kajaks zu kentern. Dafür sind Luftboote aufgrund ihres breiteren Rumpfes etwas langsamer. Besonders kippstabil sind das Itiwit x100, Gumotex Swing und Thaya unter den aufblasbaren Kajaks.
Ein Schlauchkajak liegt aufgrund seiner Seitenschläuche sehr kippstabil auf dem Wasser
Es gibt aber auch Schlauchkajaks (z.B. das Gumotex Framura oder das Itiwit x500 Kajak von Decathlon), die auf Geschwindigkeit getrimmt sind. Diese Schlauchkajaks sind deutlich schmaler geschnitten, dadurch kippanfälliger und vor allem für geübte Paddler gedacht, die viel Strecke schaffen möchten.
Im Vergleich zu Festrumpfkajaks ist die Bootshaut von aufblasbaren Kajaks empfindlicher. Deswegen haben heutzutage fast alle aufblasbaren Kajaks ein Mehrkammersystem. Das heißt, das Boot kann mit einem Loch in einer Bootskammer nicht untergehen. Oft bestehen Luftkajaks aus einer separaten Bodenkammer und zwei getrennten Seitenkammern. Im Falle eines Lochs kann das Schlauchkajak geflickt werden.
Fast alle aufblasbare Kajaks besitzen mehrere separate Luftkammern, die über das jeweilige Ventil aufgepumpt werden
Hochwertige Schlauchkajaks sind zusätzlich aus einem sehr dicken und reißfesten Material gefertigt, sodass die Gefahr von solchen Beschädigungen minimiert wird. Wir sind in den letzten Saisons mit Schlauchkajaks von Gumotex und Advanced Elements ständig unterwegs gewesen, sind nicht gerade glimpflich mit den Kajaks umgegangen (Grundberührungen in flachen Flüssen, Anlanden an Kieselstränden, …) und hatten noch nie ein Loch in der Bootshaut, maximal feine Kratzer.
Fahreigenschaften im Vergleich zu Falt- und Festrumpfkajaks
Aufblasbare Kajaks haben den Ruf von schlechteren Fahreigenschaften gegenüber Falt- und Festrumpfkajaks. Das ist bei sehr günstigen Schlauchkajaks (z.B. Intex Challenger K1) definitiv der Fall. Hochwertige Schlauchkajaks bieten mittlerweile zum Teil sehr gute Fahreigenschaften. Dennoch gibt es Unterschiede zu herkömmlichen Kajaks.
Im Gegensatz zu Festrumpf- und Faltkajaks schwimmen Schlauchkajaks aufgrund ihres Luftauftriebs eher auf dem Wasser als im Wasser. Dadurch ist der Geradeauslauf weniger gegeben und auch die Windanfälligkeit ist höher. Wenn es zu windig ist, macht eine Tour mit einem aufblasbaren Kajak auf dem See wenig Spaß, da die hohen Seitenschläuche dem Wind viel Angriffsfläche geben. Das Boot treibt immer wieder vom Kurs ab.
Konstruktionsbedingt ist ein Luftkajak windanfällig
Für einen verbesserten Geradeauslauf lassen sich bei vielen Luftkajaks eine Finne am Kajakboden anstecken. Eine Finne ist eine Richtungsflosse, die den Geradeauslauf des Schlauchkajaks deutlich verbessert und das Boot kommt somit weniger vom Kurs ab. Möchtest du mit deinem zukünftigen Schlauchkajak längere Touren unternehmen, achte darauf, dass sich an dem Kajak eine Finne montieren lässt.
Bei aufblasbaren Kajaks spielt zudem der Luftdruck eine entscheidende Rolle. Je höher ist, desto steifer ist es. Eine hohe Steifigkeit ermöglicht ein zügigeres Paddeln und mehr Stabilität auf dem Wasser. Vor allem Schlauchkajaks mit hohem Druck sind eher im höherpreisigen Segment zu finden.
Für einen besseren Geradeauslauf bei einem Luftkajak hilft eine Finne
Ansonsten hängen die Fahreigenschaften wie bei einem herkömmlichen Kajak stark von der Rumpfform ab. Generell lässt sich sagen: Je länger und schmaler ein Kajak ist, desto besser läuft es, in Bezug auf Geradeauslauf und Geschwindigkeit. Mit abnehmender Länge und zunehmender Breite wird das Kajak wendiger und stabiler, büßt dann aber auch an Geschwindigkeit ein. Deswegen solltest du bei der Auswahl eines Schlauchkajaks immer auf die Abmessungen achten, denn sie geben dir bereits einen guten Indiz auf die Fahreigenschaften.
Darüber hinaus hat die Ausprägung des Unterschiffes einen wesentlichen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Im Vergleich zu Falt- und Festkajaks lässt sich der Rumpf eines Luftkajaks weniger gut ausprägen. Dennoch bieten neue Technologien wie Drop-Stitch oder die Verwendung von Versteifungselementen einige Möglichkeiten. Ein flacher Boden sorgt für viel Stabilität mit gleichzeitigen Einbußen in der Performance. Der V-förmige Rumpf bietet hingegen optimale Laufeigenschaften, ist dafür etwas kippanfälliger. Die Mitte zwischen den beiden Formen ist der runde Kajakboden.
Flacher Kajakboden
Runder Kajakboden
V-förmiger Kajakboden
Durchschnittliche Geschwindigkeiten zwischen 4 bis 5 km/h sind mit Schlauchkajaks durchaus realistisch. Es gibt auch Schlauchkajaks (z.B. Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite), die sich durchschnittlich über 6 bis 7 km/h paddeln lassen. Das liegt zum einen daran, dass das Boot schön lang und schnittig ist. Außerdem besitzen solche Boote einen gut ausgeformten Rumpf durch einen Drop-Stitch Boden und Rahmenverstrebungen im Rumpf sowie im Heck. Durch den Alu-Rahmen im Bug wird das Wasser regelrecht geschnitten, statt vor sich hingeschoben. So entsteht viel später eine Bugwelle, und es sind höhere Geschwindigkeiten mit einem Luftboot möglich.
Platzangebot und Sitzkomfort von Luftkajaks
Schlauchkajaks gibt es als 1-, 2- oder 3-Personen Kajaks. Aufgrund der Luftschläuche bieten aufblasbare Kajaks etwas weniger Platz im Innenraum als Festrumpf- oder Faltkajaks. Der Innenraum von Luftkajaks ist dennoch vollkommen ausreichend. Viele Solo-Paddler kaufen sich sogar ein 2-Personen Schlauchkajak und paddeln es trotzdem allein. Das ist möglich, da sich die Sitze vieler 2-Personen Schlauchkajaks (z.B. Gumotex Solar, Rush 2, Seawave, Thaya, Grabner Holiday 2, Itiwit x100+, …) variabel platzieren lassen. Zum einen hat das Boot aufgrund seiner Länge bessere Fahreigenschaften (insbesondere der Geradeauslauf und die Geschwindigkeit) als ein 1-er Luftkajak und zum anderen bietet es mehr Platz für Gepäck auf längeren Touren.
Der Innenraum ist etwas schmaler als bei Festrumpf- und Faltkajaks
Aufgrund der Luftschläuche sitzt du in einem klassischen Schlauchkajak bequemer. Es gibt keine harten Stellen oder Kanten, die drücken könnten. Bei einer Drop-Stitch Konstruktion ist der Komfort stark von den verwendeten Sitzen abhängig. Günstige Luftkajaks haben des Öfteren die Schwäche, dass die Rückenlehne des Sitzes beim längeren Paddeln nicht genügend Halt gibt. Auch bei kälteren Jahreszeiten ist es angenehmer ein Schlauchkajak zu paddeln. Der Luftboden isoliert gut vor dem kalten Wasser.
Die Beinfreiheit in einem aufblasbaren Kajak ist stark vom spezifischen Modell und auch vom Hersteller abhängig. Schlauchkajaks der Hersteller Gumotex, Grabner und Advanced Elements bieten aufgrund ihrer großzügigen Bootslänge sehr viel Beinfreiheit und eignen sich somit sehr gut für lange Kajaktouren. Günstige Schlauchkajaks (z.B. Intex und Sevylor) sind durchschnittlich 50-100 cm kürzer. So hat das Intex Challenger K2 eine Länge von 351 cm und das Gumotex Rush 2 eine Länge von 420 cm. Trotzdem wiegt das Gumotex Rush 2 kaum mehr.
Hybridkajaks – Eine Mischung aus Schlauch- und Faltkajaks
Hybridkajaks – Eine Kombination aus Luft- und Faltkajak
Hybridkajaks besitzen sowohl Luftkammern eines Schlauchkajaks als auch das Gerüst eines Faltkajaks. Somit vereinen sie die Vorteile beider Kajaktypen. Durch die Luftkammern hat das Kajak eine stabilere Wasserlage und der Aufbau ist schneller sowie einfacher. Das Gerüst sorgt für eine bessere Ausformung des Rumpfes, was zu deutlich besseren Fahreigenschaften resultiert. Der Aufbau von Hybridkajaks ist etwas aufwendiger als bei reinen Luftkajaks, hält sich jedoch im Vergleich zu klassischen Faltkajaks stark in Grenzen.
Die AdvancedFrame Serie von Advanced Elements nutzt beispielsweise Aluminium-Verstrebungen im Bug und Heck. Zusätzlich lassen sich die Boote mit einer sogenannten Backbone (zusammensteckbare Bodenstange) ausstatten. Was diese zusätzlichen Verstärkungselemente bringen, kannst du in unserem Testbericht zum Advanced Elements AdvancedFrame lesen.
Die scubi Kajaks vom Hersteller nortik gehen noch ein Stück weiter, und verwenden ein steckbares Gerüst für das Unterschiff der Kajaks. Trotz des Gerüsts sind die Kajaks nicht schwerer als ein herkömmliches Luftkajak. Uns hatten die Fahreigenschaften von der scubi Serie auf dem Wasser überzeugt.
Wer sich ein Schlauchkajak kauft, der entscheidet sich in erster Linie dafür, weil sie extrem praktisch sind. Der enorme Vorteil von einem aufblasbaren Kajak ist es, dass sie im zusammengefalteten Zustand einfach in einer Tragetasche oder großem Packsack Platz finden. Aufblasbare Kajaks lassen sich kompakt verpacken, sodass die längste Seite auf 50 bis 100 cm reduziert wird. Ein Festrumpfkajak hingegen hat eine Mindestlänge von 3 m, oft auch 4 bis 5 m. Darüber hinaus sind Schlauchkajaks je nach Modell 10 bis 20 kg leichter als Festboote. Falls du dein Boot nicht auf dem Rücken tragen möchtest, kannst du es auch mit einem Kajakwagen transportieren.
Du kannst somit ein Schlauchkajak zu Fuß, mit Fahrrad, im ÖPNV, sogar im Flieger, im Kofferraum eines Autos oder im Camper transportieren. Du benötigt also kein Auto mit Dachträger, und bist somit völlig flexibel. Daheim können Schlauchkajaks im zusammengefalteten Zustand in jeder Ecke verstaut werden. Wer vor dem Kauf eines Schlauchkajaks steht, wird sich dennoch die Frage stellen, ob nicht ein Hartschalenkajak oder ein Faltkajak die bessere Wahl ist. Ein Hartschalenkajak ist nur eine Option, falls ein Auto und ein Lagerplatz vorhanden ist. Ist dies der Fall, besticht ein Hartschalenkajak natürlich in seiner hohen Robustheit und folglich seiner langen Lebensdauer. Zudem bietet ein Festrumpfkajak die besten Fahreigenschaften.
2-Personen Schlauchkajak mit Paddelausrüstung in einem großen Rucksack
Ein kleines 1-Personen Schlauchkajak in einer Tragetasche
Legst du vor allem Wert auf ein handliches und einfach zu transportierendes Boot, dann kommt eigentlich nur ein Faltkajak oder ein Schlauchkajak in die engere Wahl. Bei einem Faltkajak wird die Bootshaut mit Hilfe eines Gerüsts aufgespannt. Der Aufbau ist hierbei natürlich etwas aufwändiger und komplizierter als bei einem Schlauchboot mit einer Luftpumpe. Dafür bieten Faltboote eine höhere Steifigkeit und die besseren Eigenschaften für Touren auf Seen, Meer und ruhigen Flüssen. Nichtsdestotrotz bleiben die meisten Schlauchkajaks etwas leichter im Gesamtgewicht und weisen eine verkürzte Auf- und Abbauzeit auf. Schlauchkajaks lassen sich zwischen 10-15 min auf- bzw. abbauen, Faltkajaks beanspruchen mindestens das Doppelte der Zeit. Andererseits liegen aufblasbare Kajaks nicht so tief im Wasser und sind somit ziemlich windanfällig.
Aufblasbare Kajaks lassen sich aufgrund ihres geringen Gewichts sehr einfach zum Ufer tragen
Das hat uns gefallen
+ bereits günstige Modelle verfügbar + flexibel einsetzbar (Fluss, See, Meer) + gute Geschwindigkeit für ein Schlauchboot + auch als 1er Boot verfügbar + einfach transportierbar und platzsparend verstaubar
Das hat uns weniger gefallen
– windanfällig – begrenztes Platzangebot – langsamer als Festrumpf- oder Faltkajaks – gewisser Pflegeaufwand
Notwendiges Zubehör
Die wenigsten aufblasbaren Kajaks kommen in einem Komplettset. Für den Großteil musst du noch Luftpumpe, Doppelpaddel, Schwimmwesten und ggf. ein Manometer separat zukaufen. Für den schnellen Aufbau des Kajaks empfehlen wir eine Doppelhubpumpe. Bei einer Doppelhubpumpe wird in beiden Bewegungsrichtungen Luft ausgestoßen. Den Luftdruck des Bootes überprüfst du mit einem Manometer. Falls die Luftpumpe kein Manometer integriert hat, gibt es spezielle Manometer für den Ventiltyp des jeweiligen Kajaks.
Fazit zu aufblasbaren Kajaks
Ein Schlauchkajak bietet unheimlich viele Möglichkeiten die Natur auf einer neuen Art und Weise zu entdecken, ohne größeren logistischen Aufwand. Im Gegensatz zu den Hartschalenbooten hat man bei den Luftkajaks die Möglichkeit auch für wenig Geld bereits in dieses Hobby einzusteigen. Dabei handelt es sich allerdings auch wirklich nur um einen Einstieg in diesen Bereich, da preiswerte Kajaks nicht in Punkten Verarbeitung und Fahreigenschaften mit hochwertigen Kajaks mithalten können.
Hochwertige Schlauchkajaks von Gumotex, Advanced Elements und nortik
Wenn du schon vor dem Kauf weißt, dass du das Boot über Jahre nutzen möchtest, große Touren oder mal Flüsse mit Stromschellen paddeln möchtest, empfehlen wir dir ein aufblasbares Kajak aus der Touren Kategorie. Diese sind in der Anschaffung teurer. Dafür haben sie eine längere Lebensdauer und deutlich bessere Fahreigenschaften.
Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes 1-Personen Schlauchkajak. Den kalifornische Hersteller Advanced Elements gibt es erst seit 2007, produziert dafür aber schon eine Vielzahl von aufblasbaren Kajaks. Das AdvancedFrame ist der Klassiker des Herstellers und ist in den USA unter den aufblasbaren Kajaks sehr verbreitet und beliebt. Wir haben das Kajak seit 2019 im Einsatz und möchten im Folgenden unsere Eindrücke mit Euch teilen.
1 318 cm 81 cm 16,3 kg 76 x 43 x 25 cm 136 kg 600D Nylon (Verdeck), Tarpaulin Polyester Fabric (Boden), PVC (Luftkammern)
Produktionsland: Luftdruck:
Indonesien 0,14 bar (Seitenschläuche) 0,07 bar (Boden)
Welches Modell wurde getestet?
Advanced Elements AdvancedFrame 1-Personen Kajak mit Backbone (optionales Zubehör) aus dem Jahr 2019
Wie ist der Test entstanden?
Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.
Das Schlauchkajak wird in einer robusten Transporttasche geliefert, die jedoch ohne Rucksackriemen ausgestattet ist. Das ist schade, da das Boot mit seinen 16,3 kg kein Leichtgewicht ist. Falls Ihr das Boot auch mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß transportieren möchtet, empfehlen wir die Anschaffung eines einen geräumigen Transportrucksacks Für die Lagerung des Bootes oder den Transport mit dem Auto im Kofferraum ist die mitgelieferte Transporttasche hingegen ideal. Für ein 1er Schlauchkajak ist das Advanced Elements recht schwer. Das können andere Hersteller besser (z.B. wiegt das 2er Kajak Gumotex Swing 2 nur 14,3 kg). Hier hat aber Advanced Elements mit einem anderen Modell, dem AdvancedFrame Ultralite, nachgelegt.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das AdvancedFrame ist in einer Tragetasche verpackt
Wir hatten das AdvancedFrame mit der Backbone getestet, welches optional als Zubehör erhältlich ist. Unabhängig vom Backbone sind das Bug und das Heck des Kajaks mit Aluminiumschienen ausgesteift, die verbesserte Fahreigenschaften versprechen sollen.
Was bedeutet Backbone? Beim Backbone handelt es sich um eine vierteilige Stange, die vor dem Aufpumpen zwischen Außenhaut und Bodenkammer gelegt wird. Durch das Gewicht des Paddlers wird die Stange gegen den Kajakboden gedrückt und bildet somit die für Kajaks gewöhnliche V-Form, was sonst unüblich für Schlauchkajaks ist. Dadurch wird der Rumpf des Bootes besser ausgeformt. Die V-Form des Rumpfes verbessert den Geradeauslauf und erhöht die Geschwindigkeit. Eine ähnliche Konstruktionsweise verwendet nortik bei seinen Hybrid-Kajaks (z.B. Nortik Scubi 1 oder Scubi XL)
Der Luftboden gehört zur Grundausstattung. Der Backbone ist optionales Zubehör zum Schlauchkajak
Der Backbone ist eine vierteilige Stange, welche unter den Luftboden gelegt wird
Das Kajak besitzt sieben Luftkammern. Das klingt im ersten Moment viel, was es aber nicht ist. Für die Seitenschläuche gibt es zwei Kammern, eine innere sowie eine äußere Luftkammer. Diese Konstruktion verleiht dem Schlauchkajak noch mehr Sicherheit, da die innere Kammer von der Äußeren geschützt ist. Sollte die äußere Kammer mal defekt sein, so kommt man immer noch sicher ans Ufer. Die dritte Kammer ist der Boden, der aufgrund des niedrigen Luftdrucks sehr schnell aufgepumpt ist. Dann gibt es noch jeweils zwei Luftkammern bzw. Luftschläuche für das Verdeck und den Süllring.
Der Backbone wird vor dem Aufpumpen der Bodenkammer in das Boot platziert. Dafür wird die vierteilige Stange zur Hälfte zusammengesteckt. Die beiden Stangen werden dann im Boot zusammengefügt. Das Platzieren des Backbone sowie das Stecken ist sehr einfach und erfordert keinen hohen Kraftaufwand. Danach wird die Luftkammer des Bodens darübergelegt und auf 0,07 bar aufgepumpt. Hier ist beim Aufpumpen notwendig zu überprüfen, ob der Backbone mittig liegt. Auch wenn der Backbone nicht ganz mittig platziert ist, läuft das Boot noch gut im Wasser und weicht nur sehr wenig von der Spur ab. Ihr pumpt die Bodenkammer solange auf, bis Luft aus dem Überdruckventil entweicht. Dann ist der korrekte Betriebsdruck erreicht.
Die Schaufeln der Backbone werden unter die Luftschläuche platziert
Die zwei Enden der Backbone lassen sich im Boot einfach zusammenstecken
Im Vergleich zum Advanced Elements Convertible hat der Sitz kein hohes Sitzpolster. Das ist auch nicht notwendig, da der weiche Boden des Kajaks genügend Sitzkomfort bietet. Der einzige Nachteil des flachen Sitzes ist, dass bei Wasser im Boot man sofort im Nassen sitzt. Hier wäre ein erhöhtes Sitzpolster praktischer.
Die Rückenlehne wird über zwei Riemen mittels Klickverschluss an den Seitenwänden befestigt. Die Position der Rückenlehne könnt ihr individuell vor und auch während der Fahrt auf dem Wasser einstellen. Der Sitz ist gut verarbeitet und kann variabel im Boot platziert werden. Die Rückenlehne des Sitzes ist schön hoch dimensioniert. Große Personen sollten sich den Sitz sehr weit hinten im Innenraum befestigen(siehe untere Abbildung).
Damit der Süllrand und das Verdeck nicht runterhängen, sind Luftschläuche integriert, die aufgepumpt werden. Somit erhält die Luke des Cockpits eine gute Form und eine optionale Spritzschürze kann drüber gespannt werden.
Der Sitz wird nicht aufgeblasen
Unter dem Verdeck und am Süllrand gibt es weitere Luftschläuhce zum Aufpumpen
Die Rückenlehne wird an den Seitenwänden befestigt
Das Boot ist mit zwei Richtungsfinnen ausgestattet, eine sehr flache längliche Finne am Bug und eine kurze größere Finne am Heck. Richtungsfinnen sind bei Schlauchkajaks essenziell für einen guten Geradeauslauf. Viele Schlauchkajakhersteller bieten ansteckbare Finnen, sodass diese bei Wildwasser oder sehr flachen Wasser abnehmbar sind. Unser Gumotex Swing 2 fahren wir bei sehr flachem Gewässer und Wildwasser ohne Finne. Bei Advanced Elements ist das nicht möglich, da sie fest montiert sind. Dafür sind die Finnen relativ flach, sodass die Gefahr von Grundberührungen auch bei flachen Gewässern deutlich reduziert ist. Zudem ist sie auch nicht ganz starr und bei leichten Berührungen zur Seite nachgeben würde.
Nach dem Aufbau ist das Bugende sehr gut ausgeformt
Das Kajak besitzt eine fest-integrierte Richtungsfinne am hinteren Rumpf
Das Advanced Elements AdvancedFrame ist ein geschlossenes Kajak, welches sich mit einer Spritzschürze fast wasserdicht verschließen lässt. Die Betonung liegt auf „fast“, denn der Reißverschluss im Verdeck ist nicht wasserdicht. Bei kleinen Wassermengen schützen die grauen Stoffeisten als Barriere, die den Reißverschluss teilweise verdecken. So fließt das Wasser nicht zum Reißverschluss, sondern gut vom Verdeck wieder ab. Bei größeren Wassermengen (z.B. wenn man eine große Welle ungünstig erwischt, und diese über das Bug schwappt, träufelt anschließend Wasser in den Innenraum). Andererseits ermöglicht der Reißverschluss einen einfachen Zugang in den Innenraum, sei es um den Backbone zu platzieren oder den Innenraum des Bootes trocken zu wischen. Sehr gelungen finden wir das Gepäcknetz auf dem vorderen Verdeck. Es lässt sich so ein Packsack oder Tagesrucksack sicher und leicht erreichbar verstauen. Denn hinter dem Sitz unter dem Verdeck ist nicht viel Stauraum, hier finden maximal eine Wasserflasche und eine Lunchbox Platz.
Auf dem vorderen Verdeck gibt es ein sehr praktisches und großes Gepäcknetz
Hinten gibt es kein Gepäcknetz auf dem Verdeck, sondern lediglich 4 D-Ringe als Vorrichtung zur Befestigung von Gepäck. Die Tragegriffe ähneln sehr den Griffen von Gumotex Schlauchkajaks und sind sehr bequem für den Transport des Kajaks am Land.
Das Schlauchkajak hat mehrere Ventile zum Aufpumpen der Luftkammern. Außerdem besitzt es gummierte Tragegriffe
Die Luftpumpe lässt sich leider nicht komplett unter das Heck des Bootes verstauen, auch nicht wenn man sie legt
Wir finden den modularen Aufbau des Bootes sehr gut. Zum einen lässt es sich in einem Schadensfall einfach reparieren, denn die Boden- und Seitenkammer sind austauschbar. Zum anderen kann es an unterschiedlichen Paddelbedingungen erweitert bzw. angepasst werden. Wer große und langsam fließende Flüsse sowie Seen paddelt, stattet das Boot mit der Backbone aus. Wer wildere Flüsse mit möglichen Grundberührungen paddelt, verwendet nur die weiche Bodenkammer und das Boot federt unschöne Berührungen mit Felsen und Steinen besser ab.
Außerdem hat das aufblasbare Kajak auf dem Verdeck einen Paddelhalter. Beim Tragen des Bootes über der Schulter kann man das Paddel in der Hand nehmen. Wenn man jedoch auf dem Wasser länger verweilen möchte, ist der Paddelhalter durchaus praktisch.
Nach dem Aufbau des Schlauchkajaks fällt einem sofort auf, wie gut Bug und Heck ausgesteift sind. Die tolle spitze Form hat AdvancedFrame durch die inneren Aluminiumschienen und eingeschobenen Plastikplatten zu verdanken.
An den Spitzen des Kajaks gibt es noch Einschublaschen auf dem Verdeck. Dort werden Plastikplatten eingeschoben und formen die Enden noch besser aus
Erfahrungen auf dem Wasser
Das aufblasbare Kajak lässt sich alleine gut zu Wasser tragen und einsetzen, indem man es über die Schulter nimmt. Der Einstieg ist ebenfalls unkompliziert und sicher. Wem es zu eng ist, kann das Verdeck über den Reißverschluss öffnen und nach dem Einstieg wieder schließen.
Das AdvancedFrame ist schnell einsatzbarbereit
Wenn man nun im Kajak sitzt und anfängt los zu paddeln, fallen einem zwei Dinge auf. Zum einen liegt das Kajak stabil auf dem Wasser. Ein Kentern wäre nur schwer möglich. Somit ist das Kajak auch für Einsteiger sehr gut geeignet. Auch bei Wellengang (durch vorbeifahrende Schiffe) hat sich das Kajak sehr stabil auf dem Wasser verhalten. Zum anderen hat uns der Geradeauslauf sofort gefallen. Das Kajak schlägt bei jedem Paddelschlag nur sehr gering aus, was ziemlich gut ist im Vergleich zu anderen 1er Schlauchkajaks ähnlicher Qualität (z.B. Gumotex Swing 1 oder Gumotex Twist). Somit ist ein Paddeln ohne ständiges Korrigieren der Richtung problemlos möglich.
Das Schlauchkajak liegt gut im Wasser und ist sehr kippstabil
Bei gemütlichem Paddeln erreicht das Schlauchkajak eine Geschwindigkeit von über 5 km/h, bei zügigem Paddeln deutlich über 6 km/h. Das sind gute Werte für ein 1er Schlauchkajak. Es ist dennoch spürbar langsamer als das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite, die 2 Personen Variante dieses Bootes. Im Vergleich zum 1er hat das 2er Kajak aufgrund seines langen Rumpfes eine noch besseren Geradeauslauf und ist 1-2 km/h schneller. Die Wendigkeit des Bootes ist gut, wir sind jedoch auch schon wendigere 1er Kajaks gepaddelt.
Was bringt der Backbone auf dem Wasser? Wir hatten auf einer weiteren Paddeltour das Boot ohne Backbone ausprobiert. Wir hätten größere Unterschiede erwartet. Ohne Backbone hat das aufblasbare Kajak einen etwas schlechteren Geradeauslauf und ist zwischen 0,5 und 1 km/h langsamer. Den Preis von knapp über 100€ finden wir für solch eine Stange nicht gerechtfertigt. Wer nur gelegentlich paddelt, kann vorerst auf einen Backbone verzichten, da das Boot auch ohne diese Stange sich zufriedenstellend paddeln lässt.
Wir hatten das Kajak mit und ohne Backbone getestet
Das Kajak bietet ausreichend Platz und Beinfreiheit (sowohl wenn man mit als auch ohne Schuhe paddelt), sodass es auch große Personen paddeln können. Der Komfort ist ebenfalls gut. Wir fanden den weichen Luftboden am Anfang eher minderwertig, da er beim Einsteigen doch sehr nachgibt. Ohne Backbone hätten wir uns hier einen deutlich härteren Luftboden gewünscht (z.B. 0,2 bar). Bei der Verwendung des Backbone macht es jedoch Sinn, dass der Boden nachgibt und somit die Stange nach unten drückt. Dadurch entsteht nämlich erst die V-Form des Rumpfes.
Uns ist der Sitz beim Paddeln nach einer Weile verrutscht. Leider lässt ist dieser am Boden des Kajaks nicht befestigt. Eine Klettverschluss-Lösung, um den Sitz am Boden zu befestigen, wäre schön gewesen. Dennoch gibt die Sitzlehne beim Paddeln genügend Halt und hat eine gute Höhe. Obwohl die Bodenkammer sehr weich ist, hatte der Backbone in keinster Weise beim Paddeln gedrückt.
Für ein 1er Schlauchkajak erreicht das AdvancedFrame eine gute Geschwindigkeit und hat einen guten Geradeauslauf
Nach mehreren Paddeltouren auf kleinen sowie großen Seen und auf Flüssen mit Steinkontakt hat uns das AdvancedFrame überzeugt. Die Außenhaut des Bodens ist robust und dick genug, sodass es auch unschöne Grundberührungen wegsteckt. Dennoch konnten wir zwei kleine lange Schrammen in der Bootshaut feststellen, die wir nicht als kritisch sehen. Keines der Schrammen deutet darauf hin, dass es zu einem Loch führen wird. Das spricht für eine dicke Bootshaut, welches das Boot schwerer aber auch robuster macht. Ebenfalls positiv ist, dass sich das Material an keiner Stelle irgendwie abgescheuert hat. Obwohl wir mit dem aufblasbaren Kajak an Kieselsteinstränden unsanft angelandet sind, hat es dem Boot nichts ausgemacht.
Im Wildwasser haben wir das AdvancedFrame nicht ausprobiert. Hier würden wir empfehlen, den Backbone nicht zu verwenden. Bei starkem Grundkontakt gibt die Stange nicht nach und das Material ist den Reibungen komplett ausgelastet. Ohne Backbone, federt der Luftboden den „Aufprall“ deutlich besser ab.
Die Fahreigenschaften haben uns rundum überzeugt
Abbau des Schlauchkajaks
Der Abbau des Schlauchkajaks ist sehr einfach und schnell. Nach dem Paddeln öffnet man die Ventile, und der Großteil der Luft entweicht von selbst. Die restliche Luft entweicht beim Zusammenrollen bzw. kann mit der Luftpumpte abgepumpt werden. Der große Nachteil ist das Nylonmaterial des Verdecks und des Seitenschlauchmantels. Das Wasser kann mit einem Tuch abgewischt werden, dennoch bleibt das Textil lange feucht und muss Zuhause nochmal zum Trocknen rausgelegt werden. Denn feucht sollte man das Boote auf keinen Fall für längere Zeit lagern, da sich dadurch Schimmel am Nylon bilden kann.
Stärken und Schwächen
Das AdvancedElements AdvancedFrame mit BackBone glänzt vor allem mit seinen Fahreigenschaften. Für ein aufblasbares 1er Kajak ist die Geschwindigkeit und der Geradeauslauf richtig gut. Die größte Schwäche ist die lange Trocknung des Nylonhüllen der Seitenschläuche und des Verdecks. Auch ist das Boot kein Leichtgewicht.
Mit dem AdvancedFrame auf dem Schliersee
Das hat uns gefallen
+ modular aufgebaut und somit leicht reparabel + sehr gute Geschwindigkeit für ein 1er Schlauchkajak + sehr guter Geradeauslauf für ein 1er Schlauchkajak + großzügiger Innenraum, auch für große Personen geeignet + gute Verarbeitung und robuste Bootshaut + bequem zu sitzen und zu paddeln + großes und sehr leicht erreichbares Gepäcknetz auf dem Bug + kippstabil
Das hat uns weniger gefallen
– wasserdurchlässige Reißverschlüsse – lange Trocknungsdauer aufgrund des Nylonmaterials – hohes Gewicht für ein 1er Schlauchkajak – großes Packmaß für ein 1er Schlauchkajak – Backbone muss zusätzlich erworben werden – keine Fußstütze
Fazit zum AdvancedFrame
Das Advanced Elements 1er ist ein geschlossenes Schlauchkajaks für Einsteiger und anspruchsvolle Kajaker. Uns hatte es jedes Mal sehr viel Spaß bereitet das AdvancedFrame zu paddeln. Im Vergleich zu Billig-Schlauchkajaks ist es in Fahreigenschaften, Verarbeitung und Ausstattung um Welten überlegen. Daher finden wir den Preis von ungefähr von 650€ gerechtfertigt. Wer mehrmals in der Saison Kajaktouren unternehmen möchte, ist mit dem AdvancedFrame 1er Kajak gut beraten. Besonders die feste und spitze Ausformung des Bugs und Hecks des Schlauchkajaks hat Advanced Elements richtig gut hinbekommen und sucht seinesgleichen auf dem Markt. Dadurch schneidet das Boot besser das Wasser und kommt den Fahreigenschaften eines Festrumpfkajaks sehr nahe. Wer nicht alleine paddeln möchte, kann sich das Kajak auch als 2er Variante kaufen. Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible hatten wir als Elite Version testen können.
Das AdvancedFrame Convertible (im Hintergrund)
Für ein 1er Schlauchkajak finden wir das AdvancedFrame schwer. Für wen das Gewicht wichtig ist, weil das Kajak im Rucksack transportiert werden soll, empfehlen wir die Ultralite Variante des Kajaks. Die Ultralite Variante bekommt man für einen Aufpreis von weniger als 100€. Dann lässt sich aber nicht der Backbone verwenden. Auch die Trocknungszeit sollte vor dem Kauf berücksichtigt werden. Das Boot muss nach der Paddeltour Zuhause nochmal zum Trocknen teilweise aufgebaut werden. Für wen das hohe Gewicht und die lange Trocknungszeit nicht stört, bekommt mit dem AdvancedFrame von Advanced Elements ein tolles Schlauchkajak, welches robust ist und viel Freude beim Paddeln bereitet.
Zubehör
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Transportrucksack
Reparaturset
Ventiladapter
Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Advanced Elements ist nicht der einzige Hersteller von aufblasbaren 1er Kajak. Wir sich gerne Alternativen zum Boot anschauen möchte, empfehlen wir folgende Schlauchkajaks . Diese beiden Boote sind ebenfalls hochwertig verarbeitet und bieten gute Fahreigenschaften.
Advanced Elements hat letztes Jahr mit der Airvolution Serie sein erstes Full Drop-Stitch Kajaks auf den Markt gebracht. Vor allem im Design des Cockpits unterscheidet es sich von den Drop-Stitch Booten anderer Hersteller. Es ist zwar noch ein offenes Cockpit aber eben durch die nach Innen gezogenen Seitenwände wirkt das Schlauchkajak wie ein Festrumpfboot und schützt dank dieser Konstruktion auch besser vor Spritzwasser beim Paddeln. Wir haben bereits seit mehreren Jahren andere Boote des Herstellers im Einsatz, die uns in ihrer Verarbeitung und vor allem in den Fahreigenschaften überzeugen haben. Das Airvolution gibt es auch als 2-Personen Kajak.
nortik Scubi 1
Das AdvancedFrame hat uns in Sachen Rumpfform (ausgeformte spitze Kiele mit einem breiten mittigen Rumpf) und den Fahreigenschaften sehr an das Nortik Scubi 1 erinnert. Das Scubi 1 verwendet ebenfalls zu den Schläuchen ein Gestänge zur besseren Aussteifung des Bootes. Das Nortik Scubi hat den Vorteil, dass es kein Nylon verwendet und somit deutlich pflegeleichter ist, da die langen Trocknungszeiten entfallen. Auch das geringe und leichte Packmaß spricht für das Nortik Scubi 1. Für große Menschen ist das Nortik Scubi 1 jedoch nichts, da der Innenraum ziemlich klein ausfällt. Hier bietet das AdvancedFrame mehr Komfort. Auch ist das AdvancedFrame für Wildwasser besser geeignet, da das Boot auch ohne Gestänge gepaddelt werden kann. Beim Nortik Scubi 1 muss das Gestänge immer verwendet werden, da es über keine Luftkammer im Boden verfügt.
Gumotex Swing 1
Das Gumotex Swing 1 ist ebenfalls ein geschlossenes 1er Schlauchkajak. Bei der Geschwindigkeit und dem Geradeauslauf kann das Swing 1 jedoch nicht mit dem AdvancedFrame mithalten. Dafür ist es wendiger sowie leichter und kompakter beim Transport. Auch das verwendete Nitrilon Material ist unserer Meinung robuster und deutlich pflegeleichter. Das Nylonverdeck des Swing 1 trocknet sehr schnell. Das Gumotex Swing 1 ist vor allem für Flusstouren und Wildwasser Stufe 2 geeignet. Auch kleine Touren auf Seen eignet sich das Swing 1 gut. Für lange ausgedehnte Seetouren würden wir das AdvancedFrame empfehlen.
AdvancedFrame Ultralite
Das AdvancedFrame Ultralite wiegt nur 7,9 kg. Der größte Unterschied liegt im Boden und Material. Beim Ultralite wird eine dünne Schaummatte statt eines Luftbodens verwendet. Die Verwendung eines Backbone wird beim Ultralite laut Hersteller nicht empfohlen. Außerdem wird beim Ultralite nur ein 300D Nylon statt des 600D Nylongewebes eingesetzt. Die Bootshaut ist ebenfalls dünner und nur einfach beschichtet im Vergleich zum AdvancedFrame. Daher ist die Ultralite Variante nicht so robust und strapazierbar. Das Kajak zielt also auf Paddler ab, die ein äußerst leichtes Kajak mit guten Fahreigenschaften suchen und im Gewässer unterwegs sind, die eine ausreichende Wassertiefe haben.
Advanced Elements ist ein Schlauchkajak-Hersteller aus Kalifornien und wirbt mit einer Evolution von aufblasbaren Kajaks, welche durch den Einsatz von patentierten Technologien geniale Fahreigenschaften bieten soll. In den USA ist der Hersteller bereits Marktführer unter den Schlauchkajaks. In Europa versucht der Hersteller noch seine Bekanntheit auszubauen. Wir besitzen selbst das AdvancedFrame Convertible Elite und konnten bereits zahlreiche Erfahrungen mit dem Boot auf dem Wasser sammeln.
Das AdvancedFrame ist das beliebteste Schlauchkajak von Advanced Elements. Das Kajak ist als 1er und 2er Variante erhältlich . Die 1er Variante ist ein geschlossenes, und das 2er Kajak ist ein offenes Kajak. Dennoch kann das 2er Kajak optional mit einem Verdeck zu einem geschlossenen Kajak verwandelt werden, daher auch die Bezeichnung Convertible. Die Bezeichnung Elite gibt an, dass das Kajak mit einem Drop-Stitch Boden ausgestattet ist. Boote ohne Elite kommen mit einem einfachen 0,07 bar Luftboden. Dennoch lässt sich auch die einfache Version mit einem Backbone oder Dropstitch Boden nachrüsten.
2 460 cm 82 cm 23,5 kg 95 x 55 x 30 cm 249 kg 600D Nylon (Verdeck), geschichtetes PVC Tarpaulin, Polyester, Vinyl (Boden), PVC (Luftkammern)
Produktionsland: Luftdruck:
Indonesien 0,14 bar (Seitenschläuche) 0,41 bar (Drop-Stitch Boden)
Welches Modell wurde getestet?
Advanced Elements AdvancedFrame Elite aus dem Jahr 2019
Wie ist der Test entstanden?
Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.
Das Schlauchkajak befindet sich in einer recht robusten und großen Tragetasche, die sogar als Rucksack getragen werden kann. Sie ist bereits im Lieferumfang enthalten und sehr praktisch für die Aufbewahrung und den kurzen Transport des Bootes. Die Schultergurte sind mit Metall-Karabiner an der Tasche befestigt. Egal wie wir den Rucksack eingestellt haben, die Karabiner haben schmerzhaft in die Schulter gedrückt. Somit ist die Rucksackfunktion so gut wie unbrauchbar. Das ist schade, da das Kajak recht schwer ist. Hier empfehlen wir einen großen 150 L Tragerucksack von Ortlieb, den wir in unserem Ratgeber zu Packsäcken vorstellen.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Schlauchkajak kommt in einem Transportrucksack
Leider ist der Transportrucksack unbequem zu tragen
Das aufblasbare Kajak von Advanced Elements liegt zusammengelegt in der Tasche. Es hat ein Packmaß von 95 x 55 x 30 cm und ein Gewicht von 24 kg. Damit ist es vom Packmaß 27 cm länger und 12 cm breiter sowie vom Gewicht 6,5 kg schwerer als das beliebte Sewave von Gumotex, welches für bis zu 3 Personen geeignet ist. Wir sind gespannt, ob wir es nach dem Test wieder genauso gut in die Tasche bekommen.
Das AdvancedFrame ist mehrmals zusammengelegt. Die Finnen sind fest montiert und die Sitze liegen mit bei
Der Boden des Bootes besteht aus einem Material, welches laut Hersteller aus 3 Schichten zusammengesetzt ist (PVC Tarpaulin, Polyester und Vinyl). Auf den ersten Blick macht das Material einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Unser Langzeittest wird zeigen, wie reiß- und scheuerfest das Material tatsächlich ist.
Die mitgelieferten Sitze machen einen schweren aber zugleich hochwertigen Eindruck
Beim AdvancedFrame Convertible Elite liegen zwei aufblasbare Sitze und eine Fußstütze für den hinteren Paddler dabei. Die mitgelieferten Sitze wirken etwas sperrig und schwer, was zum hohen Gesamtgewicht des Bootes mit beiträgt. Beide Sitze haben ein hohes Sitzpolster. So bleibt auch bei Spritzwasser im Boot der Hosenboden stets trocken. Außerdem sind die Rückenlehnen aufblasbar und besitzen auf der Rückseite eine Tasche für den Ventilschlauch und eine Weitere für kleine Utensilien. Die Sitze machen insgesamt einen qualitativ hochwertigen Eindruck.
Die Elite Version des AdvancedFrame Convertible kommt mit einem Drop-Stitch Boden
Nach dem Auseinanderlegen des Bootes wird einem die Länge ersichtlich. Das spricht prinzipiell für gute Fahreigenschaften. Außerdem liegt ein herausnehmbarer Drop-Stitch Boden bereits im Boot, welcher in der Elite Version standardmäßig mitgeliefert wird. Ein herausnehmbarer Innenboden ist auf jeden Fall sehr praktisch. Denn sollte der Drop-Stitch Boden mal kaputt gehen, so lässt er sich einfach ersetzen.
Die Luftkammern werden über drei Ventile, die sich über Drehen und Drücken der Sprungfeder öffnen lassen, aufgepumpt
Der Drop-Stich-Boden wird zentriert im Boot gelegt
Aufpumpen der Seitenkammern
Das Aufpumpen der Luftkammern geht mit einer Doppelhub-Luftpumpe recht zügig. Dabei müssen die Seitenkammern auf bis zu 0,14 bar aufgepumpt werden. Hier wird die Luft über zwei separate Ventile zugeführt, denn die Seitenwände des Bootes bestehen aus einer separaten Innen- und Außenkammer. Diese Konstruktionsweise verleiht dem Boot eine hohe Sicherheit. Zum einen schützt der PVC-Boden sowie die Nylonhülle die Luftkammern. Zum anderen würde im Fall einer Beschädigung nur die äußere Seitenkammer Luft und die innere Seitenkammer verschont bleiben. Somit ist ein sicheres Paddeln bis zum nächsten Ufer gewährleistet.
Die Seitenkammern befinden sich in Nylonhüllen, die sich mit Reißverschlüssen öffnen lassen. Falls eine Luftkammer defekt ist, lässt sie sich ebenfalls austauschen. Zuletzt wird der Drop-Stitch Boden auf maximal 0,41 bar aufgepumpt. Dabei ist zu beachten, dass der Drop-Stitch Boden zentriert im Boden liegt. Am Anfang dauert der komplette Aufbau etwas länger. Sobald man geübt ist, geht es schneller und das Schlauchkajak ist zwischen 10 und 15 Minuten aufgebaut.
Was ist Drop-Stitch? Bei der Drop-Stitch Technologie sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer zusätzlich mit Nylonfäden verworben. Erst dadurch ist ein deutlich höherer Luftdruck möglich, als bei Luftkammern ohne die verworbenen Nylonfäden. Die Luftkammer erreicht somit eine sehr gute Formstabilität und Steifigkeit. Die Drop-Stitch Technologie ist bei SUP Boards (Stand Paddling Boards) sehr verbreitet, und findet bei Schlauchkajaks immer mehr Verwendung. So hat auch der Schlauchboot-Hersteller Gumotex mittlerweile erste Schlauchkajaks (Gumotex Thaya, Gumotex Rush) mit Drop-Stitch auf den Markt gebracht. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Drop-Stitch Kajaks.
Was ist BackBone? Beim BackBone handelt es sich um eine mehrteilige Stange, die beim Aufbau unter den Luftboden im Inneren des Kajaks platziert wird. Durch das Gewicht des Kajakers wird die Stange gegen die Außenwand des Boots gedrückt und bildet somit eine V-Form, was eigentlich für reine Schlauchkajaks unüblich ist. Dadurch wird der Geradeauslauf und die Geschwindigkeit erhöht. Als Nachrüst-Option ist der BlackBone im Vergleich zum Drop-Stitch deutlich günstiger. Eine ähnliche Konstruktionsweise verwendet Nortik bei seinen Hybrid-Kajaks (z.B. nortik Scubi 1 oder Scubi XL)
Der Drop-Stitch Boden ist herausnehmbar, muss aber zum Aufpumpen ins Boot platziert werden
Der Drop-Stitch Boden ließ sich einfacher aufpumpen als vorher angenommen
Nach dem Aufpumpen hat das Kajak seine vollständige Form erreicht. Der Boden liegt sehr gut im Kajak und ist äußerst fest aufgrund der Drop-Stitch-Technologie. An jeder Seitenkammer gibt es drei Klickverschlüsse, in denen die Sitze befestigt werden können. Das Boot kann sowohl als 2er als auch 1er Kajak gepaddelt werden. Für die 1er Konfiguration nimmt man die Klickverschlüsse in der Mitte.
Die Kunststoff-Platten werden in die Taschen am Bug- und Heck-Ende geschoben
Dadurch sind die Enden des Bugs und Hecks noch besser ausgeformt
Zusätzlich gibt es flexible Kunststoff-Platten für das Heck- und Bug-Ende. Diese werden in die vorgesehenen Taschen eingeschoben und formen somit die Enden des Kajaks noch besser aus. Wir finden es eine klasse Idee, da hier durch einfache Mittel das Kajak noch fester und hochwertiger wirkt.
Das Kajak ist mit Luftschläuchen unterhalb der Spritzschürzen ausgestattet, die ihnen eine bessere Form geben
Das vordere Verdeck hat ein sehr praktisches Gepäcknetz
Das hintere Verdeck hat lediglich eine Vorrichtung für die Befestigung von Gepäck oder Vorbereitung für ein Gepäcknetz
Obwohl das AdvancedFrame Convertible ein offenes Kajak ist, ist es mit sehr großzügigen Spritzdecken am Bug und Heck ausgestattet. Das ist aus zweierlei Hinsicht praktisch. Zum einen schützen die Spritzdecken bei Wellengang vor eintretenden Spritzwasser. Zum anderen lässt sich auf dem Verdeck Gepäck befestigen, ohne dass es beim Paddeln stört. Auf dem Verdeck am Bug ist bereits ein Gepäcknetz angebracht, um beispielsweise einen Tagesrucksack bequem und sicher zu befestigen. Auf dem Verdeck am Heck gibt es lediglich eine Vorrichtung in Form von vier D-Ringen. Damit lässt sich Gepäck mit einem Gepäcknetz oder Schnüren befestigen. Schöner wäre es gewesen, wenn es bereits integriert wäre.
Damit das Verdeck nicht durchhängt und gespannt ist, gibt es vorne und hinten jeweils auf beiden Seiten kleine Luftschläuche zum Aufpusten. Das ist wieder ein kleines Detail, was das Schlauchkajak hochwertiger macht.
Wassertest beim vorderen Teil des Verdecks
Der Reißverschluss im Vorderverdeck ist sehr praktisch, um das Boot zu säubern und den Drop-Stitch oder BackBone richtig zu positionieren. Aber einen Reißverschluss im Verdeck, welches eigentlich Wasser abhalten soll? Wir haben es getestet. Advanced Elements war sich dessen bewusst, und hat den Reißverschluss mit grauen Leisten abgedeckt. Das funktioniert im vorderen Bereich sehr gut. Der Großteil des Wasser fließt nicht rein, sondern vom Verdeck ab. Auf Dauer tropft es ein wenig durch, aber die Leisten erfüllen ihren Zweck sehr gut. Problematischer wird es, wo sich der Reißverschlussschieber befindet. Hier läuft das Wasser durch und man wird beim Paddeln nass. Wer Wellen beim Paddeln erwartet, sollte sich den Reißverschluss mit lösbarem Klebeband abkleben (z.B. das Scotch Supreme Gewebeband) im Vergleich zu herkömmlichen Gewebebändern hinterlässt es keine Klebespuren). Der Nylonstoff des Verdecks lässt hingegen kein Wasser durch.
Das AdvancedFrame Convertible Elite als 2er Kajak
Das Kajak bietet ausreichend Platz
Die Sitze lassen sich einfach in das Kajak platzieren und sitzen fest, sodass sie nicht weiter verrutschen. Die Rückenlehne lassen sich durch die Gurte individuell einstellen. Falls man das Kajak alleine paddeln möchte, platziert man einen Sitz in die Mitte des Kajaks und verwendet die mittleren Schnallen an den Seitenwänden für die Befestigung der Rückenlehne. Dieses Konzept der variablen Sitzposition gefällt uns sehr gut und gibt es auch bei den Gumotex Schlauchkajaks (z.B. Gumotex Solar oder Gumotex Seawave).
Das Kajak bringt viele Extras mit, wie Paddelhalter
Optional lässt sich ein 1er oder 2er Verdeck über einen Reißverschluss anbringen
Das Verdeck bietet zusätzlichen Schutz vor Spritzwasser oder Wellengang und zwischen den beiden Sitzen kann weiteres Gepäck auf dem Verdeck verstaut werden
Das 1er Verdeck bringt zusätzlich eine Gepäckluke mit
Das Schlauchkajak von Advanced Elements hat viele weitere nützliche Features. So besitzt es Tragegriffe am Bug und Heck, was eigentlich selbstverständlich ist, aber einige Schlauchkajaks dennoch nicht haben. Sogar Halterungen für die Doppelpaddel sind vorhanden. Diese sind vor allem beim Umtragen des Bootes praktisch, oder wenn man auf dem See im Kajak entspannen möchte und die Paddel nicht benötigt werden. Außerdem lässt sich das Boot mit einem zusätzlichen Verdeck zu einem geschlossenen Kajak verwandeln. Dafür ist das Kajak mit einem Reisverschluss ringsherum ausgestattet, um so das optional erhältliche Verdeck zu montieren. Das Anbringen des Verdecks ging sehr einfach.
Für ein Schlauchkajak hat es einen sehr gut ausgeformten Rumpf
Advanced Elements hat einen großen Wert auf gute Fahreigenschaften gelegt. Das kann man an unterschiedliche Merkmale des Boots erkennen. Der Kiel des Bugs und Hecks sind für ein aufblasbares Kajaks richtig gut ausgeformt. Diese Aussteifungen werden durch Aluminiumschienen im Bootsinneren erreicht. Somit wird das Wasser geschnitten und nicht „vor sich hingeschoben“. Nicht nur die Kiele sind gut ausgeformt, sondern auch der Boden des Bootes. Auf dem Foto sieht man deutlich den glatten und flachen Unterboden, der durch den eingelegten Dropstitch Boden geformt wird.
Darüber hinaus hat das Schlauchkajak am Boden drei Richtungsfinnen integriert. Jeweils eine sehr flache und längliche Finne am vorderen und hinteren Teil des Kajaks, sowie eine große Richtungsflosse am Bug. Alle drei Richtungsflossen sind sehr flach, sodass Grundberührungen durch die Finnen unwahrscheinlich sind und der Geradeauslauf gleichzeitig verbessert wird.
Erfahrungen auf dem Wasser
Wir konnten das Boot bereits unter verschiedenen Bedingungen testen, u.a. auf ruhigen Kanälen im Spreewald, auf großen Seen mit ordentlichem Wind sowie auf der Havel und Spree in Berlin, wo das Boot einige Ansprüche aushalten musste. Dabei beziehen sich unsere Erfahrungen auf das AdvancedFrame Convertible Elite, also mit Drop-Stitch Boden.
Das Schlauchkajak bietet ausreichend Platz für die Paddler
Als wir das Advanced Elements AdvancedFrame das erste Mal auf dem Wasser gepaddelt sind, waren wir sofort von den Fahreigenschaften beeindruckt. Für ein Schlauchkajak lässt es sich sehr leicht paddeln und wir hatten stets das Gefühl zügig voranzukommen. Im Vergleich zu vielen anderen Schlauchkajaks bildet das Advanced Elements viel später eine Bugwelle und lässt sich daher schneller und leichter paddeln.
Da der Dropstitch Boden bis zu 0,41 bar aufgepumpt werden darf, gibt dieser beim Paddeln nicht nach. Somit ist das Paddeln im Advanced Elements noch effizienter. Der feste Boden verhindert eine mögliche Deformation durch das Gewicht der Paddler. Das resultiert in eine flache und glatte Unterseite des Kajaks im Wasser, mit deutlich weniger Wasserwiderstand. Es entsteht dadurch insgesamt ein Gefühl, als würde man in einem hochwertigen Festrumpfkajak sitzen.
Auch unter windigen Bedingungen hatte das Schlauchkajak eine gute Figur gemacht, was nicht selbstverständlich für ein aufblasbares Kajak ist. Denn prinzipiell schwimmen Schlauchkajaks eher auf dem Wasser als im Wasser im Vergleich zu Festrumpf- und Faltkajaks. Durch die Seitenschläuche geben sie dem Wind viel Angriffsfläche und das Paddeln erschwert sich. Den Effekt des Windes hatten wir auch beim Advanced Elements bemerkt und wurden je nach Windrichtung etwas vom Kurs abgetrieben. Dennoch waren wir mit der Performance zufrieden. Trotz mäßigem Wind und rauer See sind wir gut vorangekommen und hatten eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h.
Durch die lange Bauweise und den gut ausgeformten Rumpf lässt sich das Kajak zügig paddeln
Im Vergleich zu vielen anderen Kajaks liegt das Advanced Elements stabil im Wasser. Es ist nicht ganz so kippstabil wie das Gumotex Swing 2 (was aus unserer Sicht eines der kippstabilsten Schlauchkajaks ist), aber dennoch absolut ausreichend. Auf unserer Paddeltour durch Berlin konnten die teilweise heftigen Wellen durch vorbeifahrende Schiffe das Advanced Elements AdvancedFrame in keine instabile Lage bringen. Wir haben uns jederzeit sicher im Boot gefühlt.
Die Sitze bieten den Paddlern ausreichend Halt
Hier ist das AdvancedFrame Convertible mit einem Verdeck ausgestattet
Das Kajak bietet den Paddlern genügend Beinfreiheit. So ist es auch für große Menschen gut geeignet. Eine Fußstütze ist für den vorderen Paddler im Lieferumfang nicht enthalten. So muss der vordere Paddler seinen Sitz soweit nach vorne stellen, damit er sich mit seinen Füßen vorne im Bug abstützen kann. Alternativ lässt sich eine verstellbare Fußstütze kaufen, die an den Seitenschläuchen angebracht wird. Die Sitze geben beim Paddeln einen guten Halt. Die Rückenlehnen sind fest genug und knicken nicht ein. Auch das Sitzpolster behält seine Position im Boot. Bei längeren Fahrten kann es jedoch für das Gesäß etwas unangenehm werden, da der Sitz fest gepolstert ist und der Drop-Stitch Boden ebenfalls sehr fest ist. Wir empfinden das aber nicht als nachteilig, da ein Paddelboot kein Sofa ist. Wer es dennoch gemütlicher mag, kann sich ein weiches Sitzkissen unterlegen.
Alternativ wäre auch AdvancedFrame Converitble mit Back-Bone statt mit Drop-Stitch in diesem Fall zu empfehlen. Da gibt es den Standard Boden mit 0,07 bar , der weicher ist und somit beim Sitzen mehr nachgibt. Praktisch finden wir zudem, dass man beim Paddeln sehr leicht die Rückenlehne nachstellen kann. Das haben wir auf längeren Fahrten öfters genutzt, um nicht immer in der gleichen Position sitzen zu müssen.Bei der 2er Konfiguration ist der vordere Paddler durch das sehr großzügige Verdeck am Bug gut vor Spritzwasser geschützt. Das entfällt bei der 1er Konfiguration, da man deutlich nach hinten rutscht. Hier wäre auf längeren Touren ein zusätzliches 1er Verdeck zu empfehlen, welches das Kajak verschließt.
Mit dem Verdeck lässt es sich als geschlossenes Kajak umwandeln, ideal für kalte Jahreszeiten
Es lässt sich ebenfalls sehr gut als 1er Kajak paddeln
Als 1er Kajak hat das AdvancedFrame Convertible Elite ebenfalls eine gute Trimmung, liegt also aufgrund des starren Drop-Stich Bodens gleichmäßig verteilt im Wasser. Die Fahreigenschaften hatten uns auch hier überzeugt. Es lässt sich alleine sehr zügig paddeln. Das AdvancedFrame Convertible Elite erreicht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 6 – 7 km/h. Maximal lassen sich kurzzeitig 8,5 km/h erreichen. Bei der 1er Konfiguration fällt auf, dass es aufgrund des sehr langen Rumpfes etwas träge bei der Wendigkeit ist. Daher ist es primär für großes Gewässer, wie Seen, Küstengewässer und weitläufige Flüsse geeignet. Für kleine Flüsse und für Wildwasser empfehlen wir das Schlauchkajak nur eingeschränkt.
Das zusätzliche 1er Verdeck bringt einen Lukendukel mit
Unter dem Lukendekel befindet sich ein Rollverschluss und gewährt Zugang zum Heck des Kajaks
Das zusätzliche Verdeck für eine Person hat uns richtig gut gefallen. Vorne an der Sitzluke gibt es eine Querverstrebung, sodass das Verdeck im Fußbereich des Paddlers nicht durchhängt. Der Lukenverschluss ist eine gute Idee, und aus unserer Sicht die bessere Lösung zu den Reißverschlüssen im Verdeck. Durch den Rollverschluss gelangt kein Wasser ins Innere des Bootes.
Das vordere Gepäcknetz hatte uns auf Touren sehr gut gefallen
Das Gepäcknetz hat uns ebenfalls überzeugt. Durch die Klickverschlüsse lässt sich auch großes Gepäck leicht unterbringen. In dem Fall hatten wir Kleidung und weitere Utensilien von drei Personen in der Tragetasche des Bootes verstaut.
Abbau des Kajaks
Der Abbau und das Zusammenlegen des Bootes gestaltete sich einfach. Nur ist es schwer das Kajak wieder in die mitgelieferte Tasche zu verstauen. Deswegen haben wir den Ortlieb X-Tremer 150 Liter verwendet. Wir haben zuerst das Boot (ohne Sitze, Fußstütze und Drop-Stitch-Boden) in den Rucksack gelegt. Anschließend ist es viel einfacher die restlichen Teile zu verstauen.
Dennoch muss das Kajak Zuhause nochmal auseinandergelegt und leicht aufgepumpt werden, sodass das Nylonverdeck- und die Nylonhüllen ordentlich abtrocknen. Vor allem die Nylonhüllen der Seitenschläuche trocknen schlecht ab. Hier ist es ratsam, die Schläuche nach einiger Zeit anders zu positionieren bzw. zu wenden, so dass am Ende alles trocken ist. Sonst besteht auf Dauer die Gefahr von Schimmelbildung.
Beim Zusammenlegen sollte das Boot einmal längs gefaltet werden. Hier sind nochmal die hinteren Finnen deutlich zu sehen
Stärken und Schwächen
Die gute Fahreigenschaft ist definitiv die größte Stärke des Advanced Elements, die es als Schlauchkajak bietet. Das Paddeln macht mit dem Boot richtig Spaß. Die beiden größten Schwächen des Advanced Elements sind insbesondere das hohe Gewicht und sperrige Packmaß. Auch die lange Trocknungszeit durch die Nylonhülle ist etwas nervig im Vergleich zu Gumotex und Grabner Booten, die aus einem gummierten Kautschuk Material bestehen. Diese Boote der Hersteller lassen sich einfach mit einem Tuch trockenwischen.
Uns hat es Spaß gemacht das AdvancedFrame Convertible mit Drop-Stitch Boden zu paddeln
Das hat uns gefallen
+ sehr gute Fahreigenschaften + geräumiger Innenraum + gute Verarbeitung + viele durchdachte Details und Features + guter Geradeauslauf + modular aufgebaut sowie Seitenkammern und Boden austauschbar + Boot durch Zubehör erweiterbar (Verdeck, BackBone, Drop-Stitch Boden) + auch als 1-Person Kajak paddelbar + erhöhter Luftdruck im Vergleich zu anderen Schlauchkajaks mit Nylonhülle
Das hat uns weniger gefallen
– Schmutzanfällig und lange Trocknungszeit aufgrund der Nylonhülle – hohes Gewicht und großes Packmaß für ein Schlauchkajak – aufgrund der Länge weniger wendig – kein dritter Sitz für ein Kind integrierbar (kann aber auf dem Boden und somit sicherer sitzen) – Im Heck wenig Platz für Gepäck – keine Fußstütze für den vorderen Paddler – unkomfortable und knapp bemessene Transporttasche
Fazit zum Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite
Für ein Schlauchkajak ist das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite wortwörtlich ein richtiges Schwergewicht. Mit seinem Packmaß und Gewicht gehört es zu den sperrigen und schweren Schlauchkajaks. Da das Boot ursprünglich für den amerikanischen Markt konzipiert wurde, wo der nächste See sowieso mit dem Auto statt mit den Öffentlichen angesteuert wird, lässt sich nachvollziehen, warum der Hersteller hier weniger Wert auf Gewichtsreduzierung gelegt hat. Dafür punktet das Boot aber in den Fahreigenschaften, Komfort und Ausstattung. Bei dem AdvancedFrame Convertible ist es ersichtlich, dass der Hersteller kein weiteres Schlauchkajak kopieren und auf den Markt bringen, sondern sich von den herkömmlichen Schlauchkajaks absetzen wollte. Aus unserer Sicht ist es dem Hersteller gelungen. Die integrierten Aluschienen im Bug und Heck des Bootes in Kombination mit einem Dropstitch Boden oder einem Backbone ergeben ein Schlauchkajak, welches so einmalig auf dem Markt ist. Das Kajak erhält so einen schön ausgeformten Rumpf, der an die Festigkeit eines Hartschalenkajaks erinnert. Das macht sich in den Fahreigenschaften spürbar. Es macht richtig Spaß, da es sich sehr leicht und zügig paddeln lässt. Auch bei der Verarbeitung und der Ausstattung ist uns aufgefallen, dass Advanced Elements hier nicht gespart hat. Das Schlauchkajak ist solide verarbeitet und bringt viel an Ausstattung mit.
Aufgrund des Gewichts empfehlen wir für das Advanced Elements einen Kanuwagen auf Dauer. Wer das Auto oder den Camper nimmt und zugängliche Flüsse sowie Seen paddelt, für den ist dieser Aspekt von geringer Bedeutung. Für uns, die vor allem die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und auch mal gerne über eine halbe Stunde das Boot auf dem Rücken tragen, ist das Schlauchkajak weniger geeignet. Für unsere Tests hatten wir das Boot im Rucksack transportiert, jedoch lediglich das Boot ohne weitere Ausrüstung. Unser Gumotex Swing 2 transportieren wir gewöhnlich mit kompletter Ausrüstung in einem Rucksack und es ist noch leichter als das Advanced Elements. Das Material hatte auf den Touren einen robusten Eindruck gemacht und musste einiges wegstecken. Geringe Gebrauchsspuren (wie kleine lange Kratzer) sind zu sehen, aber nicht weiter kritisch aus unserer Sicht. Dennoch empfehlen wir das Boot mit Sorgfalt zu paddeln und nach der Tour es ordentlich zu trocknen. Dann habt ihr ein tolles Schlauchkajak, welches euch viele Jahre einen großen Paddelspaß bereitet.
Zubehör für das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Transporttasche
Reperaturset
Ventiladapter
Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible lässt sich mit einem 1-Person Cockpit* oder 2-Personen Cockpit* ausstatten und somit zu ein geschlossenes Kajak verwandeln. Wir hatten es getestet und fanden die Anbringung des Cockpits sehr einfach. Persönlich fanden wir den Innenraum von der Höhe dadurch etwas zu eingeengt. Dennoch ist es eine gute Option, um sich vor Spritzwasser und Kälte im Frühjahr oder Herbst zu schützen.
Das Advanced Elements AdvancedFrame Convertible mit Cockpit
Alternativen
Für wen das sperrige Packmaß und das hohe Transportgewicht nichts ist, dem empfehlen wir folgende Schlauchkajaks anzuschauen. Diese beiden Boote sind ebenfalls hochwertig verarbeitet und bieten gute Fahreigenschaften.
Aus unserer Sicht ist das Gumotex Seawave eine sehr interessante Alternative zum Advanced Elements AdvancedFrame Convertible. Das Seawave ist deutlich transportabler und kann sogar zu dritt gepaddelt werden. Außerdem ist der Pflegeaufwand aufgrund der einfacheren Konstruktion und des verwendeten Materials geringer. Mit dem Seawave ist man flott unterwegs, kommt aber an die Fahreigenschaften des AdvancedFrame Convertible Elite nicht ran.
Nortik scubi 2 XL
Das Nortik scubi 2 XL ist ebenfalls eine gute Alternative zum AdvancedFrame Convertible. Es ist kein reines Schlauchkajak, sondern Hybrid aus Falt- und Schlauchboot. Es ist robust, gut transportabel und solide verarbeitet. In Sachen Fahreigenschaften muss es sich hinter den AdvancedFrame Convertible Elite nicht verstecken.
Das Intex Challenger K1 ist eines der günstigsten Schlauchkajaks, das je nach Angebot zwischen 60 und 100€ kostet. Es kommt sogar in einem Komplettset, sodass für ein sofortiges Lospaddeln nichts im Wege steht. Wir wollten nun selbst wissen, wie es sich paddeln lässt und ob es eher ein Badeboot oder ein Schlauchkajak ist.
Das Intex Challenger K1 kommt in einer kompakten und sehr leichten Tragetasche. Da das Boot nur 12 kg wiegt, lässt es sich mit der mitgelieferten Tragetasche über kurze Distanzen angenehm tragen. Robust ist die Tragetasche jedoch nicht. Der Stoff der Tasche ist so dünn, dass bereits nach dem ersten Gebrauch ein kleines Loch im Boden drin war.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Boot wiegt 12 kg und lässt mit einer Tragetasche transportieren
In der mitgelieferten Tragetasche befindet sich das Komplettset des Bootes, also inkl. Paddel und Pumpe
Das aufblasbare Kajak ist schnell ausgepackt und erstaunlich handlich. Für das Aufpumpen des Kajaks wird es auseinander gerollt. Das Intex Challenger K1 hat zwei getrennte Luftkammern, eine Boden- sowie eine Seitenkammer, die jeweils über ein Boston-Ventil aufzupumpen sind. Bostonventile sind 2-Wege-Schraubventile, die ein schnelles und sicheres Ein- und Ablassen der Luft ermöglichen. Durch die getrennten Luftkammern ist es auch bei Ausfall einer Kammer noch möglich, sicher ans Ufer zu gelangen. Die Bodenkammer wird mit der mitgelieferten Pumpe zuerst aufgepumpt. Das Aufpumpen ist sehr leicht und geht relativ zügig. Dennoch sind viele Hübe mit der Luftpumpe notwendig, da die Pumpe ziemlich klein ist. Zum Glück ist das Kajak nicht allzu groß. Nach dem Aufpumpen des Bodens wird die zweite Kammer mit Luft befüllt, welches die Seiten und das Verdeck des Kajaks ausformt.
Das aufblasbare Kajak ist schnell ausgepackt und wirklich klein
Das Boot wird über Boston-Ventile aufgepumpt
Aufgepumpt wird das Kajak mit der mitgelieferten Pumpe
Nach dem Aufpumpen der beiden Luftkammern hat das Boot seine endgültige Form erreicht. Der Innenraum wirkt nicht sonderlich groß. Auf dem Boden gibt es einen Klettstreifen, der für die Befestigung des Sitzes gedacht ist.
Fertig aufgepumptes Intex Challenger K1. Der Innenraum wirkt auf den ersten Blick nicht groß
Wer nicht sicher ist, wann der richtige Luftdruck erreicht ist, kann nachmessen. Dafür hat Intex auf jeder Kammer eine Messskala aufgedruckt. Mit dem beigelegten Messstreifen, lässt sich überprüfen, ob genügend Luft in der Luftkammer ist oder ob noch etwas nachgepumpt werden muss.
Der Luftdruck lässt sich mit einem Messstreifen einfach überprüfen
Der Sitz kann ebenfalls mit der Luftpumpe aufgepumpt werden. Dieser besteht aus einem aufblasbares Sitzkissen und einer Rückenlehne. Die Rückenlehne wird mit Gurten an den Seitenwänden befestigt und lässt sich nach Wunsch einstellen. Der Sitz ist etwas breit und sperrig für den kleinen Innenraum des Bootes. Dafür sitzt der Sitz fest im Boot, sobald dieser ordentlich im Innenraum platziert ist. Die Befestigung des Sitzes mit Klettverschluss ist eine simple und gute Idee des Herstellers.
Der Sitz wird über zwei Ventile aufgepumpt
Der Sitz wird über Klett- und Klickverschluss im Boot befestigt
Durch die Gurte an der Rückenlehne lässt sich der Sitz individuell einstellen
Zu guter Letzt wird noch die Fußstütze aufgepumpt und ins Bug des Bootes gelegt und die Finne angesteckt. Vor allem die Finne sehen wir als sehr wichtiges Feature an. Eine Finne sorgt vor allem bei aufblasbaren Kajaks für einen deutlich besseren Geradeauslauf.
Eine aufblasbare „Fußstütze“ ist ebenfalls enthalten
Am Boden des Bootes wird eine große Finne montiert
Das Boot war nach 8 Minuten komplett fertig aufgebaut. Wir müssen zugeben, dass wir mal das Intex Challenger K2 vorher aufgebaut hatten und somit mit dem Aufbau schon etwas vertraut sind. Dennoch denken wir, dass ein Aufbau von 10 bis 15 Minuten problemlos möglich ist.
Bei genauer Begutachtung des Bootes, fällt uns gleich auf, dass die Festigkeit des Bootes zu wünschen übrig lässt. Das war auch nicht anders zu erwarten, da das Schlauchkajak nur einen Betriebsdruck von 0,069 bar hat. Hochwertigere Schlauchkajaks haben einen deutlich höheren Luftdruck (z.B. Gumotex Twist oder Advanced Elements Advanced Frame). Für den Preis kann man jedoch keinen höheren Betriebsdruck erwarten. Einerseits müssten dann die Luftkammern hochwertiger verarbeitet werden, sodass diese einen höheren Betriebsdruck standhalten. Andererseits geben weiche Luftkammern bei Berührungen mit Steinen oder Grund besser nach, sodass das dünne PVC Material nicht so stark belastet wird.
Die Luftkammern des Schlauchkajaks sind sehr weich aufgrund des geringen Betriebsdrucks
Neben der Möglichkeit das Gepäck hinter den Sitz im Heck zu verstauen, hat das Kajak noch ein Gepäcknetz auf dem Bug. Dieses gibt viel Platz für zusätzliches Gepäck, welches schnell griffbereit sein soll (z.B. Schuhe, Trinkflasche, Lunchbox oder Packsack). Hinter dem Sitz lässt sich nur etwas kleines verstauen, was auch während des Paddelns nur schwer erreichbar ist. Deswegen gefällt uns das große Gepäcknetz auf dem Bug umso besser.
Unter dem Gepäcknetz lässt sich einiges an Gepäck verstauen, was schnell griffbereit während der Fahrt ist
Erfahrungen auf dem Wasser
Das Luftkajak hat keine Tragegriffe. Diese sind auch nicht notwendig. Das Boot ist handlich und leicht genug, sodass es sich auch so zum Wasser tragen lässt. Durch das Verdeck ist das Einsteigen etwas schwieriger. Das Boot liegt aber stabil im Wasser, sodass ein Kentern beim Einstige nur schwer möglich ist.
Das Schlauchkajak lässt sich ohne Probleme alleine zum Wasser tragen
Das Intex Challenger K1 liegt kippstabil im Wasser
Das Schlauchkajak ist so konstruiert, sodass Heck und Bug etwas geschlossen sind. Somit wird das Eintreten von Spritzwasser erheblich reduziert. Doch das hat einen Nachteil für große Personen. In meinem Fall ist das Intex Challenger K1 zu klein, da ich für das Boot zu groß bin (1,89 m). Außerdem ist das Verdeck sehr niedrig dimensioniert, sodass man sich eingeengt fühlt. Man sollte mindestens kleiner als 1,80 m sein. Ansonsten empfehlen wir das Intex Challenger K2, was sich auch alleine paddeln lässt.
Viel Platz für die Beine gibt es nicht
Der Innenraum im Bug ist relativ eng dimensioniert
Der Geradeauslauf und die Wendigkeit sind akzeptabel. Für solch ein kurzes Boot erwarten wir auch, dass es schnell auf Kurswechsel reagiert. Beim Geradeauslauf macht sich die Finne bemerkbar, sodass noch ein guter Geradeauslauf möglich ist.
Wer kein Vergleich zu anderen Kajaks hat, wird die Geschwindigkeit als ausreichend und angenehm empfinden. Für gemütliche Erkundungstouren auf einem ruhigen See ist das Intex Challenger K1 völlig ausreichend. Wer jedoch mit anderen hochwertigen Schlauchkajaks oder sogar Festrumpfkajaks mitpaddeln möchte, wird keine Freude mit Challenger K1 haben. Denn dafür ist das Schlauchkajak zu langsam.
Es ist schon bemerkenswert, dass man für so wenig Geld ein paddelfähiges Kajak bekommt
Wir hatten das Intex Challenger K1 auf einem ruhigen kleinen See getestet. Die Bedingungen waren ideal. Dafür ist das Challenger K1 auch gedacht. Für große Touren auf großen Seen oder schnell fließenden Flüssen mit möglichen Bodenkontakt empfehlen wir das Boot nicht. Das Boot hat für solche Einsatzzwecke eine zu geringe Materialstärke und zu geringen Luftdruck.
Für gemütliche Paddeltouren auf ruhigem Gewässer ist das Intex Challenger K1 geeignet
Abbau des Intex Challenger K1
Der Abbau ging zügig und einfach von den Händen. Nur die überschüssige Luft muss man während des Zusammenfaltens etwas rausdrücken. Hierbei sollte man darauf achten, dass sich keine spitzen Gegenstände auf dem Boden befinden, die den Boden beschädigen können. Ist die Luft komplett raus, passt das Boot und das komplette Zubehör ohne Probleme in die vorhergesehene Tragetasche.
Das Intex Challenger K1 ließ sich wieder gut in die Tasche verstauen
Stärken und Schwächen des Intex Challenger K1
Die größte Stärke des Challenger K1 ist vor allem der sehr günstige Preis mit komplettem Zubehör. Der größte Nachteil für große Personen ist der kleine und enge Innenraum. So ist ein Paddeln kaum möglich bzw. ist sehr unbequem. Auch das Material und die Fahreigenschaften sprechen eher für ein Badeboot als ein wirkliches Schlauchkajak.
Das hat uns gefallen
+ sehr günstig + komplettes Zubehör bereits inbegriffen + sehr praktisches Gepäcknetz auf Bug + integriertes Verdeck + ansprechendes Design
Das hat uns weniger gefallen
– kleiner und enger Innenraum – langsam – empfindliches Material – geringer Luftdruck – mehr Badeboot als Schlauchkajak – wackelige Doppelpaddel – kurzes Garantiezeit von 90 Tagen (ab Kauftag)
Fazit zum Intex Challenger K1
Wer erstmal das Paddeln für sich ausprobieren möchte, für den ist das Intex Challenger K1 ideal. Das Schlauchkajak ist das einzige 1er Kajak im Einsteigerbereich auf dem Markt. Es eignet sich besonders gut für kleine Paddeltouren auf ruhigem Gewässer. Das Boot wird in einem Komplettset mit sehr nützlichem Zubehör, wie die Richtungsfinne, angeboten und ermöglicht den sofortigen Start ins Paddelvergnügen.
Man sollte das Challenger K1 nicht mit einem Festrumpfkajak vergleichen, auch nicht mit einem höherwertigeren Schlauchkajak. Wer jetzt schon sicher ist, mehrere Paddeltouren in der Saison zu machen oder sich nicht auf ruhiges Gewässer einschränken möchte, sollte sich ein höherwertigeres Boot kaufen. Der Anschaffungspreis ist größer, aber die Unterschiede bzgl. Fahreigenschaften und Qualität sind enorm.
Zubehör für das Intex Challenger K1
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Doppelpaddel
Aufblasbare Fußstütze
Luftpumpe
Finne
Reparaturflicken
Transporttasche
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht)
Dry Bag: Itiwit Packsack 5 Liter* oder 10 Liter* (ideal zum Schutz von Gegenständen vor Spritzwasser und kurzem Eintauchen im Wasser, gute Verarbeitung, mit Tragegurt, in unterschiedlichen Farben und Größen erhältlich)
Transportrucksack: Im Lieferumfang ist nur eine Tragetasche, die für die Aufbewahrung und den kurzen Transport des Kajaks zum Wasser gedacht ist. Wer das Kajak über längere Strecken und komfortabler zum Wasser transportieren möchte, empfehlen wir den Itiwit Transportrucksack*, der sich angenehm tragen lässt und ausreichend Platz für das Kajak und das Zubehör bietet.
Alternativen zum Intex Challenger K1
Der Markt an aufblasbaren Schlauchkajaks ist recht vielfältig. Die folgenden Boote sind gute Alternativen zum Intex Challenger K1, falls dich das Boot nicht in allen Punkten überzeugt.
Seit 2020 gibt es das Intex Exkursion Pro K1. Es hat eine robustere Bootshaut und einen etwas höheren Luftdruck (0,08 bar). Dennoch ist es aus unserer Sicht ein Einsteigerkajak und kann nicht mit den Eigenschaften eines hochwertigen Schlauchkajaks mithalten (z.B. Gumotex Kajaks). Im Vergleich zum Challenger K1 ist es 29 cm länger, 15 cm breiter und hat kein Verdeck sondern nur kleine Spritzdecken am Bug und Heck. Somit bietet das Intex Excursion Pro K1 deutlich mehr Platz im Innenraum. Darüber hinaus hat es eine höhere Ausstattung (z.B. Fußstütze und Angelhalterungen), sodass es sehr interessant für Angler ist. Jedoch das Exkursion Pro K1 eine geringere Traglast (90 kg statt 100 kg). Wenn du mehr zum Kajak erfahren willst, findest du mehr Informationen in unserem Testbericht, wo wir das Intex Exkursion Pro K1 getestet haben.
Intex Challenger K2
Für wen das Challenger K1 zu klein ist aber ein ähnliches Schlauchkajak sucht, sollte sich das Challenger K2 ansehen. Es ist deutlich länger und bietet Platz für zwei Paddler. Durch den längeren Rumpf hat es auch bessere Fahreigenschaften. Ansonsten ist nahezu identisch mit dem Challenger K1.
Itiwit Touring 1-Sitzer
Ein günstiges aufblasbares Kajak bietet auch der Sporthändler Decathlon mit dem Itiwit Touring 1 an. Es ist zwar etwas teurer als das Intex Challenger K1, dafür aber auch robuster und insgesamt solider verarbeitet. Eine zusätzliche Nylonhülle schützt das Boot vor Beschädigungen und die Schläuche können zudem auch ausgetauscht werden. Durch den großzügig verstellbaren Sitz eignet sich das Kajak für großer Paddler. Wir haben bereits das Itiwit Touring (2-Sitzer) getestet, worüber es einen Testbericht auf unserer Seite gibt.
Gumotex Twist 1
Das Gumotex Twist 1 ist das günstigste Einsteigerkajak des tschechischen Hersteller Gumotex. Das Schlauchkajak hat ein stärkeres Material und einen höheren Betriebsdruck von 0,2 bar. Damit ist es deutlich robuster und bietet bessere Fahreigenschaften als das Challenger K1. Außerdem ist es sogar 3 kg leichter.
Ein Ausflug zum Sylvensteinsee lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Wir haben in diesem Sommer eine Kajaktour dort unternommen und waren vom See sowie von der umgebenden Landschaft beeindruckt. Das Highlight der Tour war das Hineinpaddeln in eine Klamm (ein im Felsgestein eingeschnittenes, schmales Tal), die Walchenklamm. Wir möchten Euch in diesem Tourenbeitrag einige Tipps für eine mögliche Tour geben und unsere Impressionen dieses wunderschönen Ausfluges teilen.
Anfahrt zum Sylvensteinsee
Der Sylvensteinsee ist ein Stausee am Rande des Karwendelgebirges, nahe der österreichischen Grenze. Der Stausee ist von München und Innsbruck innerhalb einer Stunde mit dem Auto erreichbar. Schon die Fahrt dorthin ist landschaftlich sehr schön und am Ende führt eine Brücke über den eindrucksvollen Stausee. Eine Anreise mit den Öffentlichen ist ebenfalls möglich. Dafür nehmt ihr den Zug von München nach Lenggries. Dort steigt ihr in den Bus 9569 ein und fahrt bis zur Haltestelle „Fall Abzweigung B306“. Beachtet, dass dieser Bus nur zwischen Mai und Oktober fährt und auch nur wenige Male am Tag. Die Anfahrt mit dem ÖPNV von Innsbruck ist ebenfalls möglich, aber sehr zeitaufwendig.
Ein Kanut auf dem azurblauen Wasser des Sees
Der Sylvensteinsee mit der Faller-Klamm-Brücke im Hintergrund
Entlang des See gibt es an der Straße zahlreiche kostenfreie Parkbuchten. Jedoch ist das Ufer nicht überall von der Straße gut zugänglich, da es steile Hänge gibt. Von München aus kommend gibt es rechts vor der Faller-Klamm-Brücke einen kleinen Parkplatz, ideal um vor oder nach der Paddeltour einen Stopp einzulegen und die Aussicht von der Brücke zu genießen. Direkt hinter der Brücke gibt es ebenfalls zahlreiche Parkbuchten. Außerdem könnt ihr euer Auto im Ort Fall oder an der Wasserwachthütte abstellen. Das Parken abseits der Straßen ist im Naturschutzgebiet verboten.
Hintergrund und Charakter des Sylvensteinsees
Auf den ersten Blick ist es schwer zu glauben, dass es ein künstlicher See ist. Früher kam es häufig zu Überschwemmungen durch die Isar. Auch München war oft stark betroffen. 1954 wurde mit dem Bau des Stausees begonnen. Die Staumauer staut die Isar zu einem langgezogenen See auf, der heute an einen Fjord erinnert. So lässt sich der Pegel und die Abflussmenge der Isar kontrollieren. Außerdem war dadurch eine weitere Quelle zur Erzeugung von kostengünstigem und sauberem Strom geschaffen.
Das ursprüngliche Dorf Fall musste den Bauarbeiten weichen und wurde oben an der Straße neu aufgebaut. Dem Ortsnamen verdankt Fall einem Wasserfall, der „Faller Klamm“, der sich unmittelbar neben des Ortes befand. Bei Trockenperioden könnt ihr sogar noch die Grundmauern des Dorfes sehen. Dann ist aber natürlich ein Paddeln nicht mehr zu empfehlen. Dass bei niedrigem Wasserstand die Kirchturmspitze herausragt, ist ein Mythos. Denn die Dorfkirche wurde vollständig abgerissen.
Der See ist in Bayern einmalig und erinnert viele Besucher an Kanada. Zum einen wird der See von vielen Quellen, Bächen und der bekannten Isar gespeist, die ihren Ursprung im umliegenden Karwendelgebirge haben. So ist das Wasser des Sees kristallklar und zum Teil azurblau. Zum anderen ist das Ufer des Sees nicht verbaut. Es befinden sich keine Hotels oder Häuser direkt am Ufer. Das gibt ein Gefühl von unberührter Natur.
Wusstet Ihr, dass es im Jahr 2005 am Sylvensteinsee fast zu einer Katastrophe kam? Der Wasserstand des Sees war so hoch, dass der Damm zu brechen drohte. Daraufhin musste Wasser abgelassen werden, obwohl der Pegel der Isar schon sehr hoch war. Große Schäden in den Städten und Dörfern an der Isar blieben glücklicherweise aus.
Tourenplanung für den Sylvensteinsee
Wie bei allen Stauseen ist auf einen ausreichenden Wasserstand zu achten. Ist der Wasserstand gering, verliert ein Stausee sehr schnell seine natürliche Erscheinung. Die breiteste Stelle des Sylvensteinsees umfasst eine Weite von 700 Meter. Prinzipiell ist jedoch der Stausee eher schmal und von Bergen umgeben. Das bedeutet, dass der See von Winden und größerer Wellenbildung eher verschont bleibt. Dennoch ist es ein See in den Alpen und Tiefdruckgebiete sowie Föhne können plötzliche Winde und Unwetter hervorrufen. Deswegen schaut bitte am Vorabend und am Morgen vor eurer Abfahrt den Wetterbericht an. Auf dem Sylvensteinsee gibt es keine Unwetterwarnung durch Blinklichter, wie man es vom Chiemsee oder Starnberger See kennt.
Es sind zahlreiche Tourmöglichkeiten auf dem See möglich:
Komplette Seeumrundung: 17 km
Sylvensteinsee Osttour: 8,5km (optional 10 km mit Walchenklamm)
Sylvensteinsee Westtour: 6 km
Walchen mit Klamm: 1,5 km
Wir möchten Euch die Tour vorstellen, die den Osttour und die Walchen mit ihrer Klamm umfasst.
Befahrung der Walchenklamm
Die Walchenklamm ist nur bei einem ausreichend hohen Wasserstand des Sylvensteinsees befahrbar. Ansonsten hat die Walchen kaum Wasser und ihr erreicht mit eurem Boot die Klamm nicht. Schaut Euch vorher die Webcam Bilder an. Erscheint der Stausee einen niedrigen Wasserstand zu haben (je geringer der Pegel ist, desto mehr ist vom hellen steinigen Ufer des Sees zu sehen), ist die Befahrung der Klamm eher unwahrscheinlich. In der Regel sind die Chancen einer Befahrung im Frühsommer am höchsten. Dennoch schwankt der Pegel je nach Regulierung des Stausees.
Wer nur die Walchenklamm paddeln möchte (z.B. als kleinen Nachmittagsausflug), kann am Parkplatz an der Walchen beginnen. Hier könnt ihr euer Auto abstellen und das Boot zu Wasser setzen.
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Außerdem ist ein sicherer Umgang mit dem eigenen Boot unabdingbar. Gerade ein 2-Personen Kajak ist am Ende der Klamm schwierig zu wenden. Alternativ kann bis zur nächsten breiteren Stelle rückwärts gepaddelt werden (Beherrschung des Rückwärtsschlag notwendig), um dort das Boot zu drehen. Einfacher ist es mit einem 1-Personen Kajak die Klamm zu befahren.
Denkt daran, dass ein Kentern fatal wäre. Das Wasser ist sehr kalt. Je nach Wasserstand gibt es kein Ufer, sondern nur steile Felsen am Rand. Ein Wiedereinstieg ins eigene Boot sollte beherrscht werden. Wer sich nicht sicher ist, sollte einen erfahrenen Paddler dabei haben.
Unsere Route auf dem Sylvensteinsee
Die Paddeltour auf dem Sylvensteinsee beginnt am Kieselsteinstrand in Fall. Dort könnt ihr das Boot gut ins Wasser setzen und das Auto in Fall parken. An sehr schönen Sommertagen ist der Strand gut besucht, aber nicht überfüllt. Auf dem Wasser paddelt ihr geradeaus zum gegenüberliegenden Ufer. Zu eurer linken Seite habt ihr die Faller-Klamm-Brücke. Unter der Brücke befinden sich die Überreste des ehemaligen Dorfes Fall und ein Felsen, namens Sylvenstein. Daher auch der Name des Sees.
Das Advanced Elements AdvancedFrame am Strand in Fall
Strand in Fall und die Faller-Klamm-Brücke am Sylvensteinsee
Für die vorgeschlagene Tour zur Walchenklamm paddelt ihr nicht unter die Brücke durch, sondern orientiert Euch am rechten Ufer und passiert bald darauf die Staumauer. Die Staumauer befindet sich am linken Ufer, welches großzügig abgesperrt ist. An dieser Stelle ist der See besonders breit. Unter der Staumauer des Sylvensteinspeichers fließt die Isar weiter Richtung München. In unserem Beitrag Mit dem Schlauchboot auf der Isar stellen wir Euch Touren zwischen dem Sylvensteinsee und München vor.
Paddeln auf dem Sylvensteinsee zwischen Faller-Klamm-Brücke und Staumauer
Weiter geht’s entlang des rechten Ufers. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Anlegen und Baden. Am Ende wird der Sylvensteinsee immer schmaler und geht in die Walchen über. Dort stößt ihr auf ein Hindernis aus zusammengebundenen Bäumen im Wasser. Dieser soll Treibgut aus der Walchenklamm auffangen, sodass es nicht in den Stauseeabfluss gelangt. Ihr habt nun die Möglichkeit am rechten Ufer anzulanden und das Boot umzutragen.
Im Hintergrund das Karwendelgebirge
Am Ende geht der See in die Walchen über
Das Ufer des Sees bietet zahlreiche Bademöglichkeiten
Die zusammengebundenen Baumstämme in der Walchen
Wir sind mit unseren Schlauchkajaks (sogar die Finnen waren montiert) mit etwas Schwung über die Baumstämme gefahren, denn die Stämme haben bei etwas Gewichtsbelastung nachgegeben. Sollte eure Bootshaut sehr sensibel sein, empfehlen wir umzutragen. Danach wird der Abschnitt besonders schön. Kurz vor der Klamm war das Wasser sehr flach und wir mussten kurzzeitig aussteigen und das Boot ein Stück durch das Wasser ziehen. Auf dem Rückweg sind wir mit ordentlichem Anlauf über die flache Stelle rüber gerutscht.
Dann beginnt die eigentliche Walchenklamm, was ein wirkliches Highlight der Tour darstellt. Das Wasser der Klamm ist bis zur ersten Stufe sehr ruhig. Bei der Stufe ist dann auch Schluss, da es dann zu eng und die Gegenströmung zu stark wird. Die Lufttemperatur in der Klamm ist im Sommer angenehm kühl.
Eingang in die Walchenklamm.
Im Sommer ist es in der Klamm angenehm kühl
Auf dem Rückweg empfehlen wir noch eine Pause am Eingang der Klamm einzulegen. Auf den Felsen könnt ihr ideal sitzen und die tiefstehende Sonne genießen. Auch wenn es verlockend ist, ein Grillen ist hier und am Sylvensteinsee (abgesehen von öffentlichen Grillplätzen, z.B. an der DKV Wasserwachthütte in Fall) verboten. Ein Wildcampen ist auch nicht zu empfehlen, da bei Unwetter der Wasserstand der Walchen über Nacht rapide ansteigen kann.
An der Klamm befindet sich ein kleiner Weg
Nach der Pause sind wir dann wieder gemütlich zurück nach Fall gepaddelt. Dieses Mal war der Verkehrslärm durch vorbeifahrende Motorräder deutlich weniger, was das Paddeln noch entspannter machte.
Größtenteils erinnert die Natur und das klare Wasser an Kanada
Auf dem Rückweg nach Fall
Alternativ lässt sich auch die Tour erweitern, indem ihr von Fall noch eine Rundtour zur Uferlandschaft macht, wo die Isar in den See mündet (Sylvensteinsee Westtour). Das breite und urwüchsige Delta mit seinen Kiesinseln und Sandbänken soll besonders schön sein. Leider sind wir diesen Abschnitt noch nicht gepaddelt. Berichtet gerne in den Kommentaren von euren Erfahrungen, falls ihr den Abschnitt kennt. Abhängig von den Bedingungen könnt ihr hier die Isar hinauf paddeln, sofern es der Wasserpegel und die Strömungsstärke zulassen. Früher oder später wird die Strömung euch aber zum Umkehren zwingen.
Das Saaletal gehört zu den schönsten Flusslandschaften in Deutschland. Wir haben das mittlere Saaletal zwischen Saalfeld und Jena gepaddelt, was einer Strecke von 50 km entspricht.Außer kurz vor Jena hatten wir keine weiteren Kanuten auf dem Wasser gesehen, obwohl wir Ende Mai bei schönem Wetter unterwegs waren. Das spricht für einen großen Erholungsfaktor auf dem Fluss. An den Flussufern gibt es zahlreiche Picknickplätze und schöne kleine Städtchen sowie Burgen und Schlösser in Laufweite.
Unsere Kanutour auf der Saale
Gestartet sind wir in Saalfeld. Das Boot kannst du dort am Carl-Zeiss-Steg einsetzen. Da dieser sich gerade im Umbau befand, haben wir unser Schlauchkajak am Parkplatz eingesetzt. Dieser ist gleich um die Ecke und befindet sich an der Altsaalfelder Straße 6-14. Hier kannst du auch kostenlos das Auto abstellen. Falls du mit der Bahn anreist, ist der Fußweg vom Bahnhof zur Einsstiegsstelle ebenfalls nicht weit entfernt.
Wasserstand der Saale beachten.
Informier dich vor derTour über den aktuellen Wasserpegel der Saale. Die Messwerte findest du auf der Seite von der Hochwassernachrichtenzentrale Thüringen.
Start der Tour war in Saalfeld
Auf der Tour durchfährst du zahlreiche Brücken
Nach ungefähr 1,5 km Paddeln gibt es die erste Umtragestelle am Wehr Göritzmühle, sobald du die erste Eisenbahnbrücke passierst. Wer allein oder mit einem großen Kanu unterwegs ist, sollte einen Bootswagen für die Tour mitnehmen. Die Strecke zwischen Saalfeld und Jena hat mehrere Wehranlagen, an denen du umtragen musst. Einige Umtragewege sind kurz, andere etwas länger. Am Wehr Unterpreilipp musst du das Boot 300 m umtragen. Auf der gesamten Strecke sind die Umtragestellen gut sichtbar ausgeschildert. Nach dem Wehr Göritzmühle, welches Picknickplätze mit Bänken und Tischen bietet, geht es wieder auf der Saale. Bald darauf fließt die Schwarza in die Saale. Nach rund 6 km gelangst du an das Wehr Unterpreilipp.
Am Ufer kurz vor dem Wehr Unterpreilipp
Auf der Saale Tiere beobachten…
Entlang der Saale kannst du zahlreiche Tiere entdecken. Auf den Weiden haben wir Pferde sowie Kühe gesehen, über dem Wasser türkisschimmernde Eisvögel sowie Graureiher und am Uferrand einige Biber. In den Abendstunden haben wir besonders viele Biber gesehen. Achte auf Fraßspuren an Bäumen oder sogar gefällte Bäume an den Ufern. Zum einen fressen Biber sehr gerne die Rinde bestimmter Baumarten und zum anderen nehmen sie das Holz der Bäume zum Bau ihrer Dämme bzw. „Biberburgen“. Zwischen Uhlstädt und Zeutsch befanden sich viele Biberein- und ausstiege. Die Ufer sind relativ steil und hoch sowie stark mit Gras bewachsen. Die Biberein- und ausstiege hingegen bilden eine deutlich breite kahle Stelle (wie eine Schlammrutsche) im Grashang. Das sind deutliche Hinweise auf die Anwesenheit von Bibern in der Nähe.
Der eine Flussarm der Saale, welcher künstlich angelegt wurde
Nach dem Einsetzen ging es weiter auf der Saale
Die Ausschilderung fanden wir am Wehr Unterpreilipp weniger gut, wo man genau anlanden und umtragen soll. Die Saale teilt sich in zwei Flussarme auf und erschwert die Orientierung zusätzlich. Wir sind rechts an der Wiese kurz vor dem Wehr angelandet und haben das Boot entlang der Preilipper Straße bis zur ersten Brücke (auf der linken Seite) getragen. Hier gehst du über die Brücke und überquerst den ersten Flussarm der Saale. Dann gehst du weiter geradeaus über eine Wiese, wo das Ufer des zweiten Flussarms der Saale kommt. Dort kannst du an beiden Uferseiten das Boot wieder einsetzen, da die Ufer mit einer Fußgängerbrücke miteinander verbunden sind.
Danach geht es weiter Richtung Rudolstadt. In der Nähe des Kanuvereins gibt es wieder eine Umtragestelle. Diese ist jedoch relativ kurz umzutragen. Geübte Paddler mit entsprechendem Boot können nach Besichtigung die Mitte des Wehrs befahren. Wir sind rechts angelandet und haben es an der vorgesehenen Stelle wieder eingesetzt. Am Ufer gibt es eine schöne Einkehrmöglichkeit, die sich Gondelstation nennt.
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Falls du noch keinen Appetit hast, paddelst du durch Rudolstadt und weiter nach Ühlstädt. Vor Ühlstädt passierst du Weißen. Kurz vor Weißen blinzelt auf dem rechten Uferhang der Turm der Weißenburg hervor, die 1248 erstmals entstanden ist. Die heutige Gestalt der Burg stammt vermutlich aus dem Jahre 1796, da das vorherige Bauwerk einem Brand zum Opfer fiel. Sogar Goethe war mehrmals Gast auf dieser Burg und zeichnete hier im Saaletal.
Die Weißenburg auf einer dicht bewaldeten Felswand direkt an der Saale
Die Weißburg vom Ort Weißen aus gesehen
Das typische Landschaftsbild des mittleren Saaletals
Kurz danach passierst du eine Autobrücke. Unterhalb der Autobrücke kannst du auf der linken Seite sehr gut anlanden. Auf der rechten Uferseite gibt es das Restaurant Zum Floßgänger. Danach ging es gestärkt weiter. Die tiefstehende Sonne, das dicht bewachsene Ufer und die Berge im Hintergrund bildeten eine malerisch schöne Landschaft.
Sonnenuntergang auf der Saale
Ein paar Kilometer weiter kommt das Wehr in Ühlstädt. Das Wehr ist schnell umgetragen. Du kannst je nach Tageszeit kurz hinter dem Wehr auf der linken Uferseite campen (Campingplatz Ühlstädt) oder du paddelst noch weiter. Den kommenden Flussabschnitt nach Ühlstädt fanden wir besonders schön, die steilen Bergtäler kommen besonders dicht ans Ufer und sind dicht bewaldet. Weiter auf der Strecke paddelst du immer wieder an kleinen Inseln vorbei und durchquerst leichte Stromschnellen, die der Paddeltour eine schöne Abwechslung bieten.
Das Wer Kahla
Nach dem Wehr Kahla erwartet dich ein sehr altes Städtchen, namens Kahla, auch Porzellanstadt genannt. Die Stadt hat noch eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer. Am Bikerpark, auf der linken Uferseite kurz vor der Brückenstraße L1062, haben wir mit dem Boot angelegt und hatten uns die Stadt angeschaut. Von der Anlegestelle am Bikerpark bis zum Stadtzentrum läufst du 5-10 min zu Fuß.
Kahla ist eine sehr sehenswerte Stadt und lädt zum Eis- oder Mittagessen ein. Wir können das griechische Restaurant El Creco empfehlen. Die Bedienung war schnell und freundlich, und das Essen sehr lecker.
Muschelkalkhänge nach Kahla
Nach Kahla öffnet sich das Saaletal und Muschelkalkhänge prägen die Landschaft des mittleren Saaletals. Bis nach Jena Göschwitz sind es noch rund 12 km. Dabei passierst du das letzte Wehr der Strecke, das Wehr Schöps/Jägersdorf, wo das Boot umgetragen werden muss. In Jena Göschwitz endete dieses Mal unsere Tour. Prinzipiell kannst du aber noch weiterpaddeln und erst später aussteigen. Sogar eine Tourverlängerung bis nach Naumburg ist möglich. Diesen Abschnitt sind wir vor ein paar Jahren gepaddelt, der ebenfalls sehr zu empfehlen ist.
Weitere Informationen zum Paddeln auf der Saale
Unter den aufgeführten Links kannst du weitere Infos zum Paddeln auf der Saale und anderen Streckenabschnitten finden. Insbesondere das PDF vom Thüringer Wald zu Wasserwandern auf der Saale in Thüringen fanden wir sehr informativ und gut aufbereitet.
Hat dieser Bericht deine Paddelust geweckt? Dann lass dich auch von den folgenden Tourenberichten inspirieren. In unserer Tourenrubrik findest du übrigens alle bisher erschienen Tourenberichte sowie recherchierte Artikel zu ausgesuchten Paddelregionen.
Kanutour durch Berlin
Viele kennen Berlin als pulsierende und hippe Großstadt. Aber wusstet Ihr, dass man in Berlin richtig gut kajaken kann? Für Freunde des urbanen Paddeln gibt es unzählige Möglichkeiten die Hauptstadt einmal von einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.
Die Mecklenburgische Seenplatte ist eines der größten Binnengewässer Europas und danke seiner ländlichen Umgebung ein wahres Paradies für Paddler, die sich nach viel Natur und Stille sehnen.
Unweit von Berlin befindet sich der Spreewald, der mit seinen schönen Dörfern sowie schmalen und verzweigten Kanälen ein einmaliges Paddelerlebnis bietet. Gerade für Anfänger herrschen hier die besten Bedingungen.
Wer sich ein eigenes Kanu kauft, kommt um ein Stechpaddel nicht drum rum. Das Angebot an Stechpaddel ist sehr groß und auf den ersten Blick etwas unübersichtlich. Stechpaddel gibt es in den verschiedensten Längen, Materialien, Gewichten und Preisen. In dem Artikel wollen wir Euch Tipps geben, worauf Ihr beim Kauf eines Stechpaddels achten solltet. Denn das Stechpaddel ist das wichtigste Utensil eines Kanuten.
Der Aufbau eines Stechpaddels
Ein Stechpaddel besteht aus einem Griff und Paddelblatt, die über den Paddelschaft miteinander verbunden sind
Der Paddelgriff
Mit dem Griff des Stechpaddels wird die Blattstellung kontrolliert. Prinzipiell lassen sich die Griffe von Stechpaddeln in Palm- und T-Griff unterteilen. Zusätzlich gibt es noch Zwischenformen, den Krückengriff und den Palm-/T-Griff.
Der T-Griff ist beim Wildwasser Paddel stark verbreitet. Dieser Griff kann mit der Hand am besten fest umfasst werden, um einen hohen Druck auf das Paddel zu geben und das Blatt gleichzeitig ideal kontrollieren zu können. Dadurch ist es mit einem T-Griff einfacher unter schwierigen Bedingungen das Paddel exakt zu führen und das Kanu zu steuern.
Paddelst du hingegen sehr lange Strecken mit dem Kanu, ist der Palmgriff (engl. Palm = Handfläche) die erste Wahl, da dieser Griff sehr angenehm in der Hand liegt. Der Palmgriff ist deutlich komfortabler als der T-Griff. Palmgriffe findest du hauptsächlich bei Touring- und Holzpaddel. Durch die größere Grifdfläche verteilt sich der Druck beim Paddeln auf die gesamte Handfläche und reduziert sich so u.a. die Blasenbildung.
Ein Großteil der Allrounder Stechpaddel besitzen einen Krückengriff oder Palm-/T-Griff (Zwischenform von Palm- und T-Griff), die einen guten Kompromiss aus Komfort und Kontrolle beim Paddeln bieten. Kanuten mit überwiegendem Seeanteil und leichten Zahmwasser tendieren zum Palm-/T-Griff und Kanuten mit überwiegend schnellem Fließgewässer und Wildwasser bevorzugen den Krückengriff.
Der asymmetrische Palmgriff oder asymmetrische Palm-/T-Griff sind Komfortabelsten unter den Paddelgriffen. Fortgeschrittene Kanuten präferieren dennoch den symmetrischen Griff, weil sie den Griff von beiden Seiten greifen und somit das Paddel in beiden Richtungen verwenden können, was für bestimmte Paddelschläge von Vorteil ist.
Der Paddelschaft
Der Paddelschaft verbindet Paddelblatt und Griff miteinander, und bestimmt maßgebend die Länge des Paddels. Stechpaddel gibt es mit einem 1-, 2- oder 3- teiligem Paddelschaft, wobei Holzpaddel immer einteilig sind. Prinzipiell sind 1-teilige Stechpaddel konstruktionsbedingt robuster, weniger anfällig und leichter. Deswegen sind 1-teilige Stechpaddel im Wildwasser die erste Wahl.
Unter Schlauch- und Faltkanuten sind zerlegbare Stechpaddel dennoch sehr beliebt. Auseinander gesteckt haben die Stechpaddel ein kleines Packmaß und lassen sich somit leicht im Rucksack oder in der Transporttasche verstauen und transportieren. Ein 2-teiliges Stechpaddel mit Steckverbindung bietet aus unserer Sicht den besten Kompromiss aus geringem Packmaß und guter Stabilität.
Neben den teilbaren Stechpaddeln mit Steckverbindungen gibt es darüber hinaus 2-teilige Stechpaddel mit Schnellspannsystem. Diese Stechpaddel ermöglichen eine cm genaue Längseinstellung und erleichtern somit die Kaufentscheidung bzgl. der richtigen Länge, da sich die Länge des Paddelschafts jederzeit einstellen lässt.
Der Großteil der Stechpaddel haben einen runden und geraden Schaft, insbesondere im Einsteiger- und Fortgeschrittenen Segment.
Tourenpaddel im höheren Preissegment für lange Strecken haben einen ovalen sowie gekrümmten Paddelschaft, der das Greifen der Schafthand am Paddelschaft verbessert und das Einstechen des Paddels ins Wasser erleichtert. Dafür sind Stechpaddel mit gekrümmten Paddelschaft im Gegensatz zu geraden Paddel abgesehen vom Vorwärtsschlag schwieriger (mehr Übung erforderlich) zu paddeln.
Das Paddelblatt
Lange und schmale Paddelblätter sind kräfteschonend und ideal für lange Touren auf großen Fließgewässern oder Seen, da die Paddel „weicher“ ins Wasser eintauchen. Insbesondere bei Holzpaddeln sind lange und schmale Paddelblätter anzufinden. Diese Paddelblätter werden aufgrund ihrer Form z.B. Biber- oder Otterschwanz genannt, wobei der Otterschwanz besonders schmal und lang ist.
Als Allrounder Paddel gelten oft Stechpaddel mit einem kurzen und breiten Paddelblatt, die eine quadratische Paddelspitze haben. Diese haben einen geringeren Tiefgang und steuern das Boot effektiver.
Das Material eines Stechpaddels
Welches Material Ihr bevorzugt, ist einerseits vom persönlichen Geschmack und andererseits vom Einsatzgebiet abhängig.
Holzpaddel sind besonders beliebt bei Wanderkanuten. Vor allem hochwertige Holzpaddel liegen sehr schön und leicht in der Hand. Durch ihre natürliche Optik passen sie auch gut zur Natur und unterstreichen den Charakter eines Kanus. Vorteil bei Holz ist der natürliche Auftrieb und dass es sich bei Kälte stets warm anfühlt. Nachteil ist der etwas erhöhte Pflegeaufwand. Holzpaddel sind vor allem für die Verwendung bei Seen und tiefen Flüssen gedacht. Außerdem gibt es sehr leichte Holzpaddel. Daher eignen sie sich besonders gut für lange Touren. Weniger geeignet sind Stechpaddel aus Holz für flache und verblockte Flüsse, da sie zu schnell abgenutzt sind.
Weitaus häufiger sind Aluminium Stechpaddel anzufinden, wobei in der Regel nur der Schaft aus Aluminium besteht. Aluminium Paddel sind günstiger und dennoch ausreichend robust als Stechpaddel. Der Griff und das Blatt bestehen dagegen aus Kunststoff (Kunstharz, gehärtetes Nylon, Polypropylen, …) . Diese Paddel sind vielseitig einsetzbar und unabdingbar, falls du Wildwasser und flache Gewässer paddeln möchtet. Kauf dir hier nicht die billigsten Aluminium Stechpaddel, da diese vom Material und von der Verarbeitung zu minderwertig für einen dauerhaften Einsatz sind. Ein Upgrade zum Aluminium Stechpaddel wäre ein Fiberglas Stechpaddel, welches einen guten Kompromiss zwischen Preis und Gewicht darstellt.
Wer ein besonders leichtes Stechpaddel haben möchte, greift am besten zu einem Stechpaddel, dessen Schaft aus Carbon besteht. Mittlerweile gibt es solche Ausführungen für unter 100€ (z.B. Itiwit Carbon Stechpaddel*).
Nicht nur bei Stechpaddeln sondern prinzipiell bei allen Paddeln gilt: Je geringer das Gewicht, desto besser. Im Vergleich zum Gewicht eines Kanus können ein paar Gramm mehr schon einen großen Unterschied ausmachen. Stell dir vor: Du stehst vor der Auswahl eines Stechpaddels mit einem Gewicht von 700 g oder 900 g. Nach einer Stunde Paddeln (20 Schläge je Minute, was einem gemütlichen Paddeln entspricht) hast du bei einem 200 g schwererem Stechpaddel 240 kg mehr gehoben. Das macht sich bei längeren Touren bemerkbar. Um das Gewicht zwischen unterschiedlichen Paddeln zu vergleichen, sollten diese die gleiche Länge haben. Die meisten Stechpaddel gibt es in unterschiedlichen Längen.
Wer lange Touren unternimmt, sollte das Gewicht eines Paddels nicht vernachlässigen
Die Länge eines Stechpaddel
Stechpaddel werden in verschiedenen Größen angeboten, überwiegend zwischen 145 und 170 cm. Es ist nicht ganz einfach die richtige Paddellänge bei Stechpaddeln zu finden. Dafür gibt es zahlreiche Varianten zur Ermittlung der richtigen Länge, doch keine davon ist perfekt. Denn am Ende hängt die Paddellänge von der eigenen Paddeltechnik, des Kanutyps, der Sitzhöhe, der Körpergröße und weiteren Faktoren ab. Entscheidend für die richtige Paddellänge ist vor allem die Körpergröße des Paddlers. Idealerweise probiert Ihr das Stechpaddel im Boot aus. Wenn das Paddelblatt komplett im Wasser ist, sollte sich der Paddelgriff zwischen Schulter- und Augenhöhe befinden.
Habt Ihr dazu nicht die Möglichkeit, könnt Ihr wie folgt die richtige Paddellänge ermitteln:Das Stechpaddel sollte ca. 25 – 30 cm kürzer als eure Körpergröße sein. Das heißt: Wenn ihr ohne Schuhe auf dem Boden steht, sollte das Stechpaddel zwischen Brustbein und Kinn enden. Jetzt werdet Ihr eine Länge haben und am Ende überlegen, soll ich ein paar Zentimeter kürzer oder länger nehmen. Dazu einige Empfehlungen:
Wollt Ihr vor allem lange Touren im tiefen Gewässer fahren und tendiert ein Stechpaddel mit langem Paddelblatt zu nehmen, dann nehmt das längere Paddel. Auch bei Kanus mit erhöhter Sitzposition und auch allgemein sitzende Paddler sollten das längere Paddel nehmen.
Wollt Ihr hingegen überwiegend flaches Gewässer und Wildwasser paddeln, so nehmt lieber das kürzere Stechpaddel. Auch wenn Ihr das Kanu überwiegend knieend paddelt, ist das kürzere Paddel besser geeignet.
Das Gumotex Thaya ist das neueste Schlauchkajak des Herstellers Gumotex. Auf den ersten Blick ähnelt es dem Gumotex Solar. Doch das Thaya ist das erste Gumotex Schlauchkajak mit Drop-Stitch-Technologie. Außerdem ist es leicht und kompakt genug, um es in einem Rucksack zu transportieren. Wir haben das Thaya auf dem Chiemsee gepaddelt und möchten unsere Eindrücke mit Euch in diesem Testartikel teilen.
Das Gumotex Thaya hat ein tolles Design und wirkt sehr durchdacht
Auf den ersten Blick wirkt das Thaya wie ein herkömmliches Kajak von Gumotex. Der große Unterschied zu den bisherigen Gumotex Booten ist: Der Boden des Kajaks sowie die Sitze und Fußstützen sind beim Thaya mit der Drop-Stitch Technologie gefertigt. Vor allem durch den Drop-Stitch Boden verspricht Gumotex Fahreigenschaften, die eines Festrumpfkajaks sehr nahe kommen.
Das Thaya mit Drop-Stitich Boden und Sitzen
Herkömmliche Schlauchkajaks besitzen einen I-Beam Boden (hier das Gumotex Solar)
Was ist Drop-Stitch? Bei der Drop-Stitch Technologie sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer zusätzlich mit Nylonfäden verworben. Erst dadurch ist ein deutlich höherer Luftdruck möglich, als bei Luftkammern ohne die verworbenen Nylonfäden. Die Luftkammer erreicht somit eine sehr Formstabilität und Steifigkeit. Die Drop-Stitch Technologie ist bei SUP Boards (Stand Paddling Boards) sehr verbreitet, und findet bei Schlauchkajaks immer mehr Verwendung. So findet die Verwendung von Drop-Stitch bei amerikanischen Herstellern von Schlauchbooten seit Jahren Verwendung (z.B. Advanced Elements oder Sea Eagle). Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Drop-Stitch Kajaks.
Das Thaya kann mit einem einem 80L wasserdichten Transportrucksack transportiert werden, welcher Teil des Lieferumfangs ist. Mit seinen 17,5 kg lässt sich das Kajak im Rucksack bequem zur Einsetzstelle tragen. Das Boot ist mit einer Halterung für eine Finne ausgestattet. Die dazugehörige Finne liegt dem Boot ebenfalls mit bei. Vor allem auf Seen verbessert eine Finne den Geradeauslauf eines Schlauchkajaks erheblich. Die richtige Nutzung einer Finne an einem Schlauchboot erfahrt Ihr in unserem Beitrag 6 Tipps für die richtige Nutzung eines Schlauchbootes
Das Thaya besitzt drei Luftkammern. Zuerst werden die beiden Seitenschläuche mit einer Doppelhub Luftpumpe auf 0,2 bar aufgepumpt. Den richtigen Luftdruck überprüft Ihr am besten mit einem Manometer, falls eure Luftpumpe kein Manometer integriert hat. Das Aufpumpen der Seitenschläuche ist wie bei herkömmlichen Gumotex Booten und geht sehr zügig, da die Push-Push Ventile einen ordentlichen Durchlass haben. Anschließend wird der Boden des Bootes auf 0,5 bar aufgepumpt. Zum Schluss können die Sitze und Fußstützen im Bootsinneren angebracht werden. Die Sitze und Fußstützen können mit dem Mund oder mit einer Luftpumpe ebenfalls aufgepumpt werden. Wir schätzen, dass der Aufbau nicht länger als 15 Minuten dauert. Falls Ihr damit Erfahrungen habt, teilt sie uns gerne unten als Kommentar mit.
Die Finne muss vor dem Aufpumpen angesteckt werden und sitzt danach fest am Boden des Kajaks
Hinter dem Hintersitz gibt es Platz für einen Tagesrucksack. Wir finden den Gummizug sehr praktisch, um das Gepäck im Boot zu befestigen. Darüber hinaus kann noch ein kleines Gepäckstück (z.B. ein 20 – 30L Packsack) auf dem Verdeck am Heck angebracht werden, da es dort ein kleines Gepäcknetz gibt. Solche Features scheinen anfangs ein nettes Gimmick zu sein, aber auf einer Tagestour lernt man diese integrierten Möglichkeiten Gepäck zu befestigen und zu verstauen sehr zu schätzen.
Das Thaya bietet ausreichend Möglichkeiten Gepäck zu befestigen und zu verstauen
Beide Paddler haben eine aufblasbare Fußstütze, die am Boden des Kajaks befestigt sind. Die Fußstützen geben einem beim Paddeln den nötigen Halt. Die Position der Fußstützen lässt sich je nach Körpergröße variieren.
Außerdem sind auf dem Verdeck des Bugs und Hecks Tragegriffe angebracht. So lässt sich das Thaya zu zweit bequem ins Wasser setzen und umtragen. Auch gefällt uns, dass am Bug und Heck eine kleine Bootsleine angebracht ist. Das erleichtert das Handling des Bootes in manchen Situationen. Somit kann man im Fußraum des Vordermanns nicht nur einen Packsack lose aufbewahren, sondern man kann die Schlaufe des Packsacks mit der Bootsleine befestigen, um das Gepäck zu sichern.
Das Thaya bringt viele nützliche Features (wie Tragegriffe, Fußstützen und Bootsleinen) mit
Die Sitze sind an drei Stellen des Schlauchkajaks montiert. Die Rückenlehne wird mit verstellbaren Gurten jeweils an den Seitenschläuchen befestigt. So könnt Ihr selbst entscheiden, ob Ihr eher aufrecht oder gechillt paddeln möchtet. Der eigentliche Sitz wird am Boden des Bootes befestigt. Der Riemen ist lang genug, sodass die Position des Sitzes im Boden etwas variabel ist. Da der Boden des Bootes und der Sitz mit Gummi ummantelt sind, bleiben die Sitze im Boot während der Fahrt dort, wo sie sind. Auch wenn der Sitz mal nass werden sollte, lässt er sich schnell wieder trocken wischen.
Die Sitze machen einen sehr guten Eindruck und sind variabel positionierbar sowie verstellbar
Das Gumotex Thaya (Bootshaut, Sitze, Fußstützen) ist aus einem Gummi-umhüllten Polyester (Nitrilon) gefertigt. Dieses Gewebematerial ist im Vergleich zu herkömmlichen PVC besonders reißfest und zudem umweltschonend. Im nachfolgenden Foto könnt Ihr gut erkennen, welche Stärke das Material hat und somit eine hohe Langlebigkeit verspricht. Wir selbst haben viele Erfahrungen mit dem Material gemacht und sind bis jetzt sehr zufrieden. Im Falle eines Defekts lässt sich das Material mit dem mitgelieferten Reparaturset wie bei einem Fahrradschlauch flicken. Bei größeren Reparaturen bietet Gumotex einen Reparaturservice an. Auf über 30 Touren mit unserem Gumotex Swing 2 hatten bis jetzt keinen Schaden in der Bootshaut, obwohl wir schon häufig Kontakt mit Steinen und Ästen im Flußbett hatten.
Das verwendete Material Nitrilon hat eine ordentliche Dicke und ist besonders resistent
Praktisch ist auch die Lenzöffnung im Verdeck am Heck. Falls doch mal mehr als nur Spritzwasser vom Paddeln ins Boot gelangt, kann das Thaya während einer Pause schnell und unkompliziert gelenzt werden. Beim Abbau des Schlauchboots ist die Lenzöffnung ebenfalls praktisch, um das Wasser aus dem Boot laufen zu lassen.
Die Lenzöffnung am Heck des Gumotex Thaya
Im Handumdrehen lässt sich das Thaya als 1er Kajak konfigurieren. Die beiden Sitze kommen raus und ein Sitz wird in die Mitte des Bootes platziert. So ist die Gewichtsverteilung und die Trimmung des Kajaks auf dem Wasser optimal. Falls Ihr das Thaya als 3er Kajak fahren möchtet, muss ein dritter Sitz für ungefähr 90€ zugekauft werden. Der Herstellt empfiehlt als Personenanzahl zwei Erwachsene und ein Kind. Die maximale Gewichtszuladung von 230 kg würde durchaus auch drei Erwachsene zulassen. Da könnte es dann aber im Boot etwas eng mit den Beinen werden, obwohl wir uns es dennoch für einen Badeausflug auf einem See im Sommer vorstellen könnten. Was meint Ihr, oder habt Ihr es sogar schon ausprobiert? Dann lasst es uns gerne als Kommentar unten im Artikel wissen.
Das Gumotex Thaya als 1er Kajak
Für eine Person bietet das Thaya sehr viel Platz für Paddler und Gepäck
Erfahrungen mit dem Gumotex Thaya auf dem Wasser
Schon beim Einsteigen macht sich der Drop-Stitch Boden bemerkbar, denn der Boden gibt beim Einsteigen nicht nach. Das ist bei herkömmlichen Schlauchkajak nicht der Fall, denn der Boden gibt immer ein wenig nach. Der Drop-Stitch Boden macht also das Ein- sowie Aussteigen beim Thaya sehr komfortabel und sicher. Beim Paddeln liegt das Gumotex Thaya wirklich stabil auf dem Wasser. Wir fühlten uns seit dem ersten Moment sehr sicher im Boot. Auch das Platzangebot im Thaya ist sehr großzügig. Der Innenraum ist breit genug und die Seitenschläuche stören überhaupt nicht. Durch die Länge des Kajaks von 410 cm bietet es eine ordentliche Beinfreiheit für die Paddler.
Das Thaya bietet beiden Paddlern genügend Komfort und ausreichend Platz
Gumotex bewirbt, dass man im Thaya sogar stehen stehen kann. Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. Eigentlich nicht verwunderlich, da der Boden dem eines SUP Boards ähnelt. So fühlt es sich auch an, wenn man im Gumotex Thaya steht, im ersten Moment unsicher und wackelig, sofern man kein Stand Up Paddling gewohnt ist. Der Test zeigt nochmal deutlich, wie stabil das Kajak auf dem Wasser liegt. Praktisch könnte es sein im Boot zu sehen, wenn man von der umliegenden Umgebung ein Foto machen oder direkt ins Wasser springen möchte. Auch hier sind Kommentare sehr willkommen, was mit dem Drop-Stitch Boden des Bootes alles so möglich ist.
Wie bereits beschrieben lässt sich das Gumotex Thaya als 1er Kajak konfigurieren. Auf dem Wasser lässt sich das aufblasbare Kajak alleine sehr gut paddeln. Mit der Finne ist der Geradeauslauf sehr gut, und die Nase des Bootes schwenkt nicht ständig nach links oder rechts. Auch hier ist die Länge des Bootes ein großer Vorteil, denn Länge läuft. Als Solopaddel ist man mit dem Thaya ohne Probleme mit einer Geschwindigkeit von 5-6 km/h unterwegs. Lest mehr zu der Schnelligkeit von Schlauchkajaks in unserem Artikel: Wie ist schnell ist ein Schlauchkajak?
Das Gumotex Thaya lässt sich alleine sehr gut paddeln
Das Kajak ist vor allem für Seen und mäßig fließende Flüsse geeignet. Es kann sogar bis Wildwasserstufe 2 gepaddelt werden. Wir sehen das Schlauchkajak als Boot für warme Tage oder man benutzt entsprechende Paddelkleidung, da der notwendig Spritzschutz am Boot fehlt. Die Wendigkeit des Schlauchkajaks empfanden wir als ausreichend, aber nicht als sehr gut. Es hatte schon ein paar kräftigere Paddelschläge für einen Kurswechsel gebraucht. Das kann das Gumotex Swing 2 deutlich besser.
Den Lauf des Bootes empfanden wir für ein aufblasbares Kajak als sehr gut. Dennoch kommt es nicht den Laufeigenschaften eines typischen Festrumpfkajaks ran. Das hat mehrere Gründe. Ein Schlauchkajak hat durch seine Luftkammern einen hohen Auftrieb. Es schwimmt eher auf dem Wasser als im Wasser. Vor allem bei Wind bietet ein Schlauchkajak eine hohe Angriffsfläche und erschwert das Vorankommen, auch beim Gumotex Thaya. Mit der flachen Bodenform und einer Breite von 89 cm bietet das Thaya zusätzlich dem Wasser eine große Angriffsfläche. Typische Festrumpfkajaks haben eine deutlich geringere Breite.
Dennoch hat uns das Gumotex Thaya wirklich Spaß gemacht zu paddeln. Es bietet viel Stabilität und Komfort auf dem Wasser. Es ist sowohl ein ideales Familienboot als auch ein tolles Schlauchkajak um auch mal alleine oder zu zweit eine Tour spontan zu unternehmen.
Stärken und Schwächen
Im Folgenden sind die Stärken und Schwächen des Gumotex Thaya zusammengefasst. Die größte Stärke des Thaya ist Drop-Stitich Boden und die daraus resultierenden Vorteile. Durch den Drop-Stitch Boden ist das Gumotex Thaya sehr komfortabel und kippstabil auf dem Wasser. Das Thaya ist vor allem ein Boot für das Paddeln an schönen Tagen, da es zu wenig Schutz vor Spritzwasser bietet. Die Möglichkeit ein Verdeck inkl. Spritzschutz (wie beim Gumotex Seawave) anzubringen, wäre schön gewesen.
Das hat uns gefallen
+ sehr gute Steifigkeit + sehr kippsicher + bequem und viel Platz + vielseitig einsetzbar + lässt sich auch sehr gut alleine paddeln + guter Geradeauslauf + sehr sicherer Ein- und Ausstieg + 2 Jahre Garantie + Ersatzteile nachbestellbar + in Europa hergestellt
Das hat uns weniger gefallen
– keine Möglichkeit einen Spritzschutz nachzurüsten – Wendigkeit könnte besser sein – dritter Sitz ist teuer zu erwerben
Fazit zum Gumotex Thaya
Das Gumotex Thaya ist ein hochwertiges Schlauchkajak mit vielen nützlichen Features. Beim Einsteigen würde man als Paddler nicht denken, dass es ein Schlauchkajak ist. Das Thaya ist sehr kippsicher und komfortabel aufgrund des Drop-Stitch Bodens. Es bietet zwei Paddlern oder einer kleinen Familie ausreichend Platz für einen Paddelausflug. Das Boot ist vor allem für Seen und Flüsse bei gutem Wetter gedacht. Mit dem mitgelieferten Rucksack lässt sich das Boot Zuhause im Keller oder in der Wohnung aufbewahren. Es ist klein und kompakt genug, sodass es im ÖPNV oder im Auto im Kofferraum bis zum Gewässer transportiert werden kann. Wer ein sehr sicheres, transportables und komfortables Kajak für ein bis drei Personen sucht, liegt mit dem Gumotex Thaya genau richtig. Insbesondere, dass sich das Kajak so schnell und unkompliziert als 1er, 2 er oder 3er Kajak verwandeln lässt, spricht von der Stärke des Schlauchkajaks.
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
80 Liter wasserdichter Transportrucksack
Reperaturset
Kompressionsgurt
Finne
Schwamm
Ventilschlüssel
Zusätzlich empfehlen wir unter anderem folgendes Zubehör:
Spritzschutz: Gumotex Spritzschutz* (für Gumotex Solar und Thaya, Spritzschutz für den Bug, hält frontale Wellen ab, selbst noch nicht getestet, recht teuer für diesen kleinen Spritzschutz. Wer ruhiges Gewässer ohne Sohlrampen, Wellen, Wildwasser und ohne großen Bootsverkehr fährt, braucht aus unserer Sicht diesen Spritzschutz vorerst nicht).
3. Kajaksitz: Gumotex Thaya Sitz* (um das Gumotex Kajak als 3er Kajak nutzen zu können, identisch mit den mitgelieferten Sitzen)
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe)
Luftpumpe: ExtaSea Doppelhubpumpe* (gute Einsteigerpumpe, kompakt und denoch gutes Pumpvolumen, Single Action Pumpe dadurch am Ende beim Aufpumpen des Drop-Stitch Bodens etwas mehr Kraft notwendig, kein integriertes Manometer).
Manometer: Bravo Manometer* (für Push-Push Ventie zur Überprüfung des Luftdrucks für die Seitenschläuche und Bodenkammer).
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer sind.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut aufs Heck). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material)
Wenn du auf den Drop-Stitch Boden und auf etwas Inennraum verzichten kannst, empfehlen wir dir das Gumotex Solar. Das Gumotex Solar ist deutlich günstiger und kann ebenfalls alleine, zu zweit oder zu dritt gepaddelt werden. Die Fahreigenschaften sind sehr ähnlich. Durch die geringere Innenraumbreite des Gumotex Solars, fühlt es sich im Innenraum etwas eingeengt an.
Itiwit x100+
Möchtest du hingegen ein sehr kippstabiles Boot, welches einen breiten Innenraum und einen festen Luftboden für einen komfortablen Ein- und Ausstieg bietet, dann solltest du dir das Itiwit x100+ genauer anschauen. Es ist deutlich günstiger, besitzt eine robuste Bootshaut und viel Platz im Innenraum. Durch seine Breite von über 1m ist es jedoch weniger für Tagestouren, sondern für kleine Touren auf dem Wasser geeignet.
Neben den Lake Moraine ist der Lake Louise eines der bekanntesten Seen in Kanada. Der See liegt im Banff-Nationalpark der kanadischen Provinz Alberta und ist von hohen Bergen der Rocky Mountains umgeben. Mit einer Größe von 2 km Länge und 1 km Breite ist der See recht überschaubar. Je nach Wetter und Jahreszeit ist der Lake Louise mal tiefblau und mal grünlich türkis. So kann sich die Erscheinung des Sees innerhalb kürzester Zeit ändern. Die einzigartige Farbe des Wassers erhält der See durch das sogenannte Steinmehl, welches durch das Schmelzwasser der umliegenden Gletscher in den See gelangt. Wir waren Ende Juni auf dem Lake Louise paddeln und möchten Euch in diesem Artikel Tipps geben, die es zu beachten gibt.
Die beste Zeit fürs Paddeln auf dem Lake Louise
Zwischen Mitte Juni und Mitte September ist der Lake Louise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit befahrbar und das Wetter sollte ebenfalls mitspielen. Denn nicht zu vergessen ist, dass der Lake Louise ein Gletschersee auf 1600m Höhe ist und im Mai oft noch zugefroren ist. Wir empfehlen euch entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, oder besser am frühen Abend, eure Tour zu starten. Diese Vorgehensweise ist besonders im Sommer zu empfehlen, da die Tage lang sind und der Sonnenauf- bzw. untergang eine besonders schöne Atmosphäre erzeugen. Falls Ihr den Lake Louise am Vormittag an einem Wochenende besuchen möchtet, dann seid besser zwischen 7.00 und 8.00 Uhr da, sodass Ihr einen Parkplatz bekommt bzw. dafür nicht lange warten müsst. Lässt es sich zeitlich nicht anders einrichten, solltet Ihr mehr Zeit einplanen und darauf gefasst sein, dass am See Massen an Touristen vorzufinden sind. Denn während der Hauptsaison ist der Lake Louise an allen Tagen sehr stark von Touristen besucht.
Kanuverleih am Lake Louise
Falls Ihr euch ein Kanu ausleihen möchtet, steht euch ein Kanuverleih von Mitte Juni und abhängig vom Wetter bis Ende September oder Anfang Oktober zur Verfügung. Der Verleih hat von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, wobei der letzte Verleih von Booten um 18.00 Uhr ist. In der Hauptsaison öffnet die Verleihstation manchmal auch schon früher. Der Mietpreis für ein Kanu ist unverschämt hoch, eine halbe Stunde kostet ungefähr 70€ und eine Stunde rund 77€ zzgl. Steuern. Hotelgäste des Chateau Lake Louise Hotel bekommen einen kleinen Rabatt, umgehen die Warteschlangen am Verleih und können sogar Kanus am Abend um 20:15 Uhr ausleihen und umgehen so die großen Menschenmassen. Dies ist aber wunderlich, da das Hotel der Betreiber der Kanustation ist. Die Kanustation ist der einzige Kanuverleih am See. Boote können zudem nicht vorab reserviert werden.
Kanuverleih am frühen Morgen. Am Lake Louise gibt es nur einen Kanuverleih
Lohnt es sich überhaupt ein Kanu auszuleihen? Wenn das Wetter gut ist, ist es ein unvergessliches Erlebnis den See zu erkunden und den Menschenmassen am Ufer zu entfliehen. Ein Kanu kann bis zu 3 Erwachsene aufnehmen, was dann den Preis pro Person deutlich reduziert. Wir empfehlen definitiv ein Kanu für mindestens eine Stunde auszuleihen, um mögliche Hektik zu vermeiden. Wenn Ihr auf dem Wasser seid, dann merkt Ihr sofort, dass der See etwas Magisches hat und zur Erholung regelrecht einlädt.
Unabhängig vom Bootsverleih!
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Wir hatten den Luxus, den Lake Louise mit unserem eigenen Schlauchkajak zu erkunden. So sind wir am frühen Morgen gestartet und waren völlig allein auf dem Wasser. Es gibt bereits Schlauchkajaks ab 100€ (z.B. Intex Explorer K2 oder Challenger K2), was minimal mehr als die Miete ist. Der Vorteil ist, dass man seine Tour früher oder später am Tag beginnen, länger auf dem Wasser bleiben und somit den See wirklich in Ruhe erkunden und in vollen Zügen genießen kann. In unserem Schlauchkajak Guide gibt es mehr Informationen, falls Ihr euch für ein eigenes Schlauchkajak interessiert.
Unsere Route auf dem Lake Louise
Nun zur eigentlichen Route bzw. Tour auf dem Lake Louise. Aufgrund der überschaubaren Größe des See ist eine Routenplanung nicht notwendig. Dennoch möchten wir Euch unsere Route mit zahlreichen Bildern teilen, sodass Ihr einen kleinen Eindruck vorab bekommt, was euch erwarten wird.
Vom Parkplatz sind es nur wenige 100 Meter zum See. Das Ufer am Hotel ist mit Stegen sehr gut angelegt. Dieser Steg führt bis zur Kanustation an der linken Seite. Am vorderen Teil des Stegs sind die meisten Touristen um ein Foto von sich und dem Lake Louise zu knipsen. An diesem Steg könnt Ihr auch ideal euer Boot einsetzen, falls Ihr mit dem eigenen Boot kommt.
Zu Beginn der Tour lag die Wolkendecke noch sehr tief über dem See
Dennoch haben wir uns entschieden, loszupaddeln
Nach kürzester Zeit ist Wolkendecke aufgebrochen und die Sonne kam zum Vorschein. Hier zu sehen: den Big Beehive
Wir sind um 7.00 Uhr am Lake Louise angekommen. Es war an einem Montag im Juni und es waren nur sehr wenige Menschen vor Ort. Wir hatten die Nacht zuvor auf dem Campingplatz Lake Louise übernachtet. Das Zelt hatten wir aufgebaut stehen gelassen und hatten am Lake Louise gefrühstückt. Ab 8.00 Uhr begann es allmählich, dass mehr und mehr Menschen zum See kamen. Kurz darauf fing es an zu regnen. Daher konnten wir unsere Tour erst um 10.00 Uhr beginnen.
Lake Louise Campingplatz
Am Stadtrand von Lake Louise gibt es einen großen Campingplatz. In der Hauptsaison solltet Ihr vorab einen Stellplatz buchen. Es gibt einen Campingplatz für Wohnmobile und einen für Zelt und Auto. Camping ist relativ günstig im Vergleich zu den Hotels und Lodges vor Ort. Außerdem seid ihr mit Auto innerhalb von einer paar Minuten am See und könnt so den Lake Louise am Abend oder frühen Morgen bequem besuchen.
Kurz nach dem Regen war der See wieder menschenleer. Wir haben uns entschieden das Boot aufzubauen und waren innerhalb von 15 min auf dem Wasser. Für viele Touristen waren wir eine Art Attraktion, da wir die einzigen mit eigenem Boot waren und dann sogar die einzigen auf dem Lake Louise gepaddelt sind. Nach nicht mal 10 min waren wir vom Ufer weit entfernt und paddelten der linken Uferseite entlang. Wir hatten Glück und die Wolkendecke brach auf. Auch im trüben Wetter hatte der See dennoch eine unglaublich schöne Atmosphäre gehabt. Dennoch konnte man jetzt mehr und mehr die Berge sehen und diese waren gewaltig. Auch das Vorbeiziehen der Wolken an den Bergen war einzigartig zu beobachten.
Bergmassiv am Lake Louise
Wir paddelten weiter am linken Ufer entlang und der Nadelwald lichtete sich. Das Ufer war nun bedeckt von einer Lawine aus Felsbrocken, die von weitem wie kleine Steine aussahen. Wir blieben beim Paddeln des Öfteren stehen, um die Bergkulisse zu genießen.
Wir sind bis zum Ende des Sees gepaddelt
An einigen Stellen am Ufer gab es Ende Juni sogar noch Schnee
Am Ende des Sees gab es sogar noch Schnee am Ufer. Zurück gepaddelt sind auf dem kürzesten Weg. Wir empfehlen für den Hinweg sich mehr Zeit zu lassen, weil wir die Landschaft aus der Perspektive viel schöner empfanden. Auf dem Rückweg fällt das große Hotel ins Auge. Die Wälder und die weit entfernten Berge wirken etwas monoton im Vergleich zur landschaftlichen Vielfalt, die man auf der Hinfahrt genießt. Auf dem Hinweg haben wir uns ganze 1,5h Zeit gelassen. Zurück ging es dann innerhalb von 30 min.
Den Hinweg fanden wir landschaftlich schöner.
Es gibt nur sehr wenige mit eigenem Boot auf dem Lake Louise
Viele fragen sich, wie lange man ein Kanu ausleihen sollte. Generell genügt eine Stunde, um den Lake Louise größtenteils zu erkunden. Eine halbe Stunde wäre definitiv zu wenig. Wer die Zeit und das Budget hat, den empfehlen wir zwei Stunden. Hier ist ein eigenes Schlauchboot von Vorteil. Wir hatten ein Ehepaar getroffen, die nach uns ebenfalls mit ihren eigenem Schlauchkajak (Intex Explorer K2) eine Tour auf dem Lake Louise gestartet haben. Weitere Informationen zum See findet Ihr auf der Seite des Nationalparks Banff.
Weitere Aktivitäten in Banff
Der Banff-Nationalpark bietet für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten euch weitere Aktivitäten kurz vorstellen, die wir in der Region gemacht haben.
Paddeln auf Lake Moraine
Nur 20 km entfernt liegt der Lake Moraine, eines der wohl bekanntesten Seen Kanadas. Mit seiner überschaubaren Größe lässt er sich ebenfalls an einem Morgen oder Nachmittag bepaddeln. Wir sind den Lake Moraine an einem Sommerabend gepaddelt und es war eines schönsten Erlebnisse unserer Kanadareise. Erfahrt dazu mehr in unserem Tourenbericht zum Lake Moraine.
Icefield Parkway
Ein paar Kilometer nördlich beginnt der Icefield Parkway, der die Nationalparks Banff und Jasper miteinander verbindet. Der Highway wird als eines der schönsten Straßen Nordamerikas bezeichnet. Wir sind den Icefield Parkay in beide Richtungen gefahren und möchten das Erlebnis nicht missen. Wir hatten sogar das Glück und konnten unterwegs mehrere Schwarzbären sehen.
Wandern auf dem Sunshine Meadows Trail
Der Sunshine Meadows Trail soll eines der schönsten Trails in Banff sein. Zum Trail kommt Ihr je nach Tag entweder mit der Gondel oder dem Bus vom Sunshine Village. Auf der Webseite von Sunshine Meadows Banff findet ihr die genauen Abfahrtsinfos. Oben angekommen erwarten Euch kleine hübsche Seen und gut angelegte Wanderwege, die in 3-4 h zu wandern sind. Wir können die Wanderung nur weiter empfehlen, weil sie nochmal einen anderen Einblick in die Bergwelt von Banff gibt.
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Hi, ich bin Sebastian und mein erstes Kajak war das Gumotex Swing 2. Heute teste ich zahlreiche portable Boote, unternehme mit ihnen Touren und berichte hier über meine Erfahrungen.