Hi, ich bin Christian und liebe es unkompliziert und jederzeit die Natur von dem Wasser zu entdecken. Dafür gibt es nichts besseres als portable Boote, die für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind!
Viele Leute, die ein Schlauchboot kaufen, möchten ihr neues Boot vor allem ohne Auto transportieren können und das am besten im Rucksack. Das ist bei vielen Modellen auch möglich, aber es muss nicht nur das Boot transportiert werden, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie Paddel, Schwimmwesten, Luftpumpe und eben auch einiges an Verpflegung. Da kommen schnell einige Kilos zusammen und wenn der Weg von der eigenen Haustür zum Bahnhof oder schließlich zum See doch einiges an Fußmarsch bereithält, ist man in der Situation, wo ein Bootswagen ein wahrer Segen ist.
In diesem Artikel möchten wir dir die Vorzüge eines Bootswagen (oft auch Kanuwagen, Kajakwagen oder einfach Transportwagen genannt) aufzeigen und dir erklären, auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest und welche Modelle wir dir empfehlen können.
Der Einsatz eines Kajak- und Kanuwagen
Wenn du ein portables Boot besitzt, gibt es für einen Bootswagen vor allem zwei Einsatzbereiche:
Für den Transport des Bootes im abgebauten Zustand zum Wasser und nach Hause
Für das Umtragen des Bootes im aufgebauten Zustand bei Wehren oder Hindernissen
Auch wenn du ein Auto besitzt und zu den meisten Paddeltouren mit dem Boot im Kofferraum fährst, kann sich die Anschaffung eines Bootswagen lohnen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dein Boot sehr schwer ist, das du nur ungern auf dem Rücken tragen möchtest oder der Parkplatz vom Wasser weit entfernt ist.
Bootswagen zur Hilfe beim Umtragen
Bootswagen für den Transport portabler Boote
Arten von Bootswagen
Vor dem Trend der portablen Boote verstand man unter Bootswagen vor allem Scherenbootswagen, die vor allem für das Umtragen von Festrumpfbooten auf Flusstouren unersetzlich waren. Der Name dieser Art verweist auf die Faltfunktion solcher Bootswagen hin, damit sie während der Paddeltour im Boot oder auf dem Verdeck gut verstaut werden konnten. Solche Bootswagen sind sehr kompakt und eignen sich besonders für Paddler, die mit dem Auto anreisen und ihr Boot direkt neben den Parkplatz aufbauen und den Bootswagen für den kurzen Weg zum Wasser oder für das Umtragen während der Tour nutzen möchten.
Wer als Besitzer eines Schlauch- oder Faltbootes auch mit den Öffentlichen anreisen möchte, ist mit einem Sackkarren-Bootswagen am besten beraten. Schließlich musst du das abgebaute Boot oft über längere Strecken per Fuß transportieren. Dafür eigenen sich solche Bootswagen, worauf du das Boot in seiner Tasche oder Rucksack schnallen kannst und einfach nur schieben musst.
Klassischer Scherenbootswagen vs. Sackkarren-Bootswagen
Sackkarren-Bootswagen lassen sich ebenfalls entweder auseinander gebaut oder eben zusammengefaltet im Bootsinneren oder auf dem Verdeck des Boots verstauen. Einige Bootswagen dieser Art können sogar so geklappt werden, dass sie auch als Umtragewagen genutzt werden können. Somit gibt es für Besitzer portabler Boote Kanuwagen, die die Funktion des Transports und des Umtragens erfüllen.
Zusammengeklappter Bootswagen auf dem Kajakverdeck
Doch bei diesen Funktionen ist bei einigen Kanuwagen noch nicht Schluss. Hersteller wie Eckla bieten mit dem Beach-Rolly* ein Kanuwagen an, den du auch als Stuhl nutzen kannst. Vor allem bei Pausen oder nach der Tour, wenn man das Boot trocknen lässt, ist das richtig praktisch. Zudem gibt es auch von Eckla Anbringungen für das Fahrrad, sodass der Kanuwagen auch mit dem Fahrrad gezogen werden kann.
Auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest
Im Folgenden haben wir einige Punkte zusammengestellt, worauf du beim Kauf eines Kanuwagens achten solltest:
Der Bootswagen sollte einfach und schnell zusammen- und auseindander zu bauen sein. Wenn der Bootswagen zu klappen ist, sollte die Klappfunktion ebenfalls gut von der Hand gehen ohne eine Vielzahl von losen Teilen, da diese im Einsatz schnell verloren gehen können.
Dein Transportwagen für das Kanu oder Kajak sollte zudem widerstandsfähig und pflegeleicht sein. Der Einsatz an Stränden mit Sand oder im Salzwasser ist denkbar und entsprechend sollte das dem Material und der Konstruktion nichts ausmachen dürfen. Daher setzen Hersteller wie Eckla auf eine Pulverbesichtung der Gestänge um Rost zu verhindern.
Gerade für Besitzer eines portablen Bootes ist Kompaktheit und Gewicht wichtig. Achte also, dass der Kanuwagen z.B. aus einer leichten robusten Aluminiumkonstruktion hergestellt ist und nicht aus Gusseisen. Auch solltest du die Abmaße im zusammengeklappten Zustand mit dem Platz in oder auf deinem Boot vergleichen, ob der künftige Kanuwagen dort Platz finden wird.
Es gibt Kanuwagen, bei denen die Räder aus einem Schlauch und Mantel bestehen, das heißt sie können genauso gut einen Platten wie ein Fahrrad bekommen. Daher ist es ratsam einen Kanuwagen mit Rädern aus Vollgummi zu kaufen. Dann bist du auf jeden Fall pannensicher unterwegs. Allerdings gibt es einige Kajakfahrer, die den auseinander gebauten Kajakwagen nur ins Bootsinnere verstaut bekommen, wenn sie die Luft aus den Rädern rauslassen. Daher ist es also auch hier umso wichtiger vorher die Maße zu überprüfen. Wirst du deinen Kanuwagen nur auf harte Wege nutzen, reicht ein Kanuwagen mit kleinen Rädern aus. Bei weichen Untergründen, wie im Sand oder Kiesel, sollten die Räder zumindest etwas breiter und etwas größer sein.
Ein Bootswagen kann sehr simpel sein und nur dir beim Umtragen als Stütze dienen oder eben viele weitere Features bieten. Mache dir daher bewusst, welche Features es gibt, die für dich interessant sein könnten und wiege diese Features im Vergleich zum zusätzlichen Gewicht/Größe des Kanuwagens und des Aufpreises ab.
Wie bei jeder Ausrüstung kann auch am Kanuwagen etwas kaputt oder verloren gehen. Daher ist es auch wichtig zu berücksichtigen, ob du Ersatzteile beim Hersteller nachkaufen kannst. Das ist bei heimischen Hersteller eher der Fall als bei Anbietern aus Fernost. Daher solltest du auch in deiner Kaufentscheidung berücksichtigen, ob dein Kanuwagen in Deutschland oder eben in Asien gefertigt worden ist.
Zusammenklappen eines Kanuwagens (Eckla Beach Rolly)
Unsere Empfehlungen für einen Kanuwagen
Solange das Gewicht es einigermaßen zulässt, scheuen wir es nicht, unser Boot und die dazugehörige Ausrüstung mit einem Rucksack zu tragen. Zu Beginn unserer Paddelzeit besaßen wir auch noch gar keinen Bootswagen und somit stellte sich die Frage erst gar nicht. Seitdem wir jedoch auch einige schwerere Boote gepaddelt sind (z.B. Grabner Adventure, Advanced Elements AdvancedFrame Convertible, …) hat das Tragen auf dem Rücken gerade bei längeren Strecken keinen Spaß mehr gemacht. Du kommst an die Uferstelle an, bist aber eigentlich schon fertig vom Tragen. Da ist es mit einem Kanuwagen deutlich bequemer und entspannter.
Packrafts sind vor allem kurze und wendige Boote, die vorrangig im Wildwasser und im zügigen Fließgewässer ihren Einsatz finden. Mit dem Nomad S1 bietet MRS jedoch ein Packraft, welches dank seiner Länge auch für größere Touren auf Seen und ruhigen Flüssen geeignet ist. Es wird mit Laufeigenschaften geworben, womit man als Packrafter auch mit konventionellen Kajaks mithalten kann. In diesem Testbericht erfährst du, welche Erfahrungen wir mit dem Nomad S1 gemacht haben und wie nah es an einem üblichen Kajak herankommt.
1 295 cm 87 cm 3530 g 4560 g 40 x 30 cm 190 kg 210D Nylon (Schlauch), 820D Nylon (Boden)
Produktionsland:
China
Welches Modell wurde getestet?
MRS Nomad S1 aus dem Jahr 2021
Wie ist der Test entstanden?
Das MRS Nomad S1 wurde uns vom Packrafting Store, einem sächsischen Entwickler und Händler von Packrafts und ultraleichter Paddelausrüstung, auf Leihbasis zur Verfügung gestellt. Unser Testbericht ist unabhängig vom Hersteller oder Shop und spiegelt unsere eigene Meinung zum Boot wieder.
Das MRS Nomad gibt es in drei unterschiedlichen Farben (blau, grün und rot) und optional mit integrierten Innentaschen im Seitenschlauch (ISS2 – Internal Storage System). Solche Innentaschen sind vor allem dann praktisch, wenn du mit dem Packraft auch auf Mehrtagestouren gehen möchtest und viel Gepäck zu transportieren hast. Wenn du nur Tagestouren unternimmst, kannst du in der Regel darauf verzichten.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Nomad S1 gibt es als geschlossenes und offenes Packraft. Die offene Variante ist als Nomad S1 light gekennzeichnet, wiegt rund 1 kg weniger und besitzt kein Verdeck. Wir haben hingegen das Nomad S1 mit Verdeck getestet, welches sich per Reißverschluss öffnen und bis zum Bug aufrollen lässt. Das Verdeck lässt sich jedoch nicht abnehmen, um so Gewicht zu sparen, wenn man es nicht benötigt. Eine Spritzschürze für den Einsatz im Wildwasser oder an kalten Tagen ist bereits im Lieferumfang enthalten.
Ebenfalls ist eine Mini- bzw. Wildwasserfinne inklusive, die für einen verbesserten Geradeauslauf sorgen soll. Finnen sind vor allem bei Schlauchkajaks sehr üblich. Zusätzlich liegt Reparaturmaterial für Schlauch und Boden im Lieferumfang bei, allerdings nicht der notwendige Kleber. Diesen musst du zusätzlich erwerben.
Das Boot selbst wiegt ca. 3,5 kg. Mit weiterem Zubehör (Sitz, Süllrand, Spritzschürze, Blasesack, etc.) kommt man auf ca. 5 kg. Beim Packmaß bewegt sich das Packraft zwischen den Packmaßen üblicher 1er und 2er Packrafts. Es ist auf jeden Fall kompakt genug, sodass es problemlos in unseren Ortlieb Gearpack 40L Rucksack passt.
Zusammengerolltes Packraft
Ausgefaltetes Packraft
Ausgerollt offenbart sich die Länge des Packrafts und lässt die Spannung auf den Einsatz im Wasser steigen, denn im Wassersportjargon heißt es gerne: Länge läuft!
Wie üblich für Packrafts besitzt das Boot nur eine Luftkammer. Diese wird über das Ventil am Bug mit Luft befüllt. Bei dem Ventil handelt es sich um ein Boston-Ventil mit Rückschlagkappe. Dieses wirkt stabil und ist einfach zu handhaben.
Geöffnetes Ventil
Aufschrauben des Blasesacks
Das MRS Nomad S1 verfügt über ein Boston Ventil
Aufgeblasen wird das Packraft mit dem beiliegenden Blasesack. Dafür drehst du das komplette Ventil auf und schraubst die Öffnung des Basesack in das Ventilgewinde. Nun wird Luft in den Blasesack eingefechert und in das Boot gedrückt. Den endgültigen Druck für das Packraft kannst du aber mit dem Blasesack nicht erreichen. Hierzu musst du den Blasesack abschrauben und den Rückschlag schnell aufschrauben (damit nicht zu viel Luft entweicht) und den Rest mit dem Mund aufpusten.
Der Einsatz eines kompakten Blasesacks zum Aufpumpen ist bei Packrafts sehr üblich und ermöglicht den Verzicht auf eine Luftpumpe. Der Blasesack macht einen robusten Eindruck und lässt sich auch durch das Drehgewinde gut in das Ventilgewinde des Bootes schrauben, sodass er während des Aufblasens nicht rausrutschen kann. Allerdings tun sich gerade Anfänger schwer mit einem Blasesack ein Packraft aufzupumpen und verwenden lieber eine richtige Luftpumpe.
Alternativ kannst du das Packraft eben auch mit einer Handpumpe statt mit dem mitgeliefertem Blasesack aufpumen. Diese gibt es als Zubehör im Packrafting-Store und ist ebenfalls sehr kompakt. Zwar brauchst du bei solch einer kleinen Pumpe viele Hübe, aber die Verwendung der Handpumpe ist sehr einfach und wenig ermüdend. In diesem Fall musst du nicht die letzten 20% mit dem Mund aufblasen. Den endgültigen Luftdruck schaffst du ebenfalls mit der Handpumpe problemlos. Der Einsatz einer Fußpumpe wäre ebenfalls möglich, wobei diese natürlich mehr Platz im Rucksack einnehmen würde.
Das Packraft wird mit einem Blasesack aufgepumpt
Einsatz einer Handpumpe
Aufpusten mit dem Mund
Wenn das Packraft erst einmal aufgepumpt ist, fehlt nur noch die Anbringung der Rückenlehne und der Süllrandstangen. Das Sitzkissen ist nämlich schon im Boot fest eingebaut. Dieses muss lediglich noch mit dem Mund aufgeblasen werden. Die Rückenlehne wird ebenfalls aufgeblasen und über Riemen und zwei Steckstangen an den Seitenschläuchen befestigt.
Anbringung der Rückenlehne
Schließlich werden die Stangen zur Aussteifung des Süllrandes in den Süllrand geschoben. Der Süllrand lässt sich über einen Reißverschluss auf beiden Seiten öffnen, wo die Stangen sehr einfach eingeschoben und miteinander verbunden werden. Das Konzept der seitlichen Einschiebung erinnert sehr an das von Alpacka, wobei bei Alpacka Packrafts die Süllrandstange nur aus einem Element statt 4 Einzelelementen besteht.
Stangen zur Aussteifung des Süllrandes
Der Blick auf den Unterboden des Bootes zeigt, dass dieser sehr sauber verarbeitet und angebracht ist. Zudem ist das Bodenmaterial großzügig mit auf dem Seitenschlauch angebracht, was den Seitenschlauch zusätzlich schützt.
Stangen zur Aussteifung des Süllrandes
Die Anbringung der Finne ist optional. Bist du auf Gewässer unterwegs, wo du oft den Grund berühren wirst, solltest du auf eine Finne verzichten. Bei ausreichender Wassertiefe solltest du die Finne auf jeden Fall anbringen, um den Geradeauslauf des Bootes zu verbessern.
Viele Packrafts verfügen leider über keine Finnenhalterung, da sie primär für den Wildwassereinsatz konzipiert sind und die Hersteller an dieser Stelle Gewicht sowie vermutlich auch einfach Kosten einsparen möchten (weniger Materialeinsatz, ein Produktionsschritt weniger, …).
Neben einer Mini-Finne, die bereits im Lieferumfang enthalten ist, gibt es auch eine Tiefwasserfinne als optionales Zubehör. Diese Tiefwasserfinne eignet sich vor allem für Touren auf Seen (zu sehen auf dem Foto unten), da sie dem Packraft noch mehr Spurtreue verleiht.
Finnenhalterung
Montierte Finne
Eine Finne sorgt für einen verbesserten Geradeauslauf
Bei solch einem langen Packraft sind natürlich auch die Erwartungen bezüglich des Platzangebots für Paddler und Gepäck entsprechend hoch.
Für die Unterbringung von Gepäck brauchst du dir keine großen Sorgen machen. Zunächst gibt es hinter dem Sitz im Heck etwas Platz für Gepäck. Dank des Verdecks und der zahlreichen Schlaufen lassen sich Pack- und Rucksäcke auch problemlos auf dem Verdeck sowohl auf dem Bug als auch auf dem Heck gut anbringen. Somit kann das Bootsinnere vor dem Sitz komplett vom Paddler in Anspruch genommen werden. Und für wen der Platz auf dem Verdeck nicht ausreichen sollte, kann mit den Seitentaschen in den Schläuchen (Zusatzoption) weiteren Stauraum dazukaufen.
Schlaufe für die Befestigung von Gepäck
Befestigtes Gepäck auf dem Bug
Beim Platz im Innenraum hast du aufgrund des fest integrierten Sitzkissens weniger Flexibilität und dieser ist ziemlich mittig positioniert. Gerade große Personen schieben gerne das Sitzkissen bei Schlauchkajaks etwas weiter nach hinten, um so Platz für mehr Beinfreiheit zu haben. Das Nomad S1 kann zunächst den Eindruck vermitteln, dass es das ideale Packraft für sehr große Paddler ist. Dies ist aber aufgrund der festen Sitzposition nicht der Fall. Die Länge des Packrafts wird seitens des Herstellers vor allem dafür ausgenutzt, um gute Laufeigenschaften zu erzielen und nicht um sehr großen Leuten viel Beinfreiheit im Boot zu bieten.
Der Sitz ist aus Herstellersicht aus gutem Grund eher mittig angebracht. Denn nur so wird das Körpergewicht optimal auf die Gesamtlänge des Bootes verteilt und das Boot erhält eine gute Trimmung auf dem Wasser. Sitzt du nämlich in einem Boot zu weit hinten, liegt das schnittige Bug nicht im Wasser und die Wasserlinie ist verkürzt. Du würdest hier einiges an Laufeigenschaften einbüßen. Für große Paddler müsste das Packraft also noch länger dimensioniert sein, um dennoch die gleichen guten Laufeigenschaften bei einer zentralen Sitzposition beizubehalten. Das würde aber wiederum das Gewicht und Packmaß erhöhen und irgendwann wäre es für ein Packraft zu schwer.
Das Sitzkissen ist im Boot fest integriert
Durch den langen und schmalen Schnitt (für ein Packraft) sowie den symmetrischen Rumpf macht das Nomad S1 im aufgebauten Zustand nicht nur einen sehr sportlichen Eindruck, sondern kommt auch an das Aussehen herkömmlicher Schlauchkajaks dichter heran als viele andere Packrafts auf dem Markt. Bei den Erfahrungen auf dem Wasser werden wir sehen, ob das Boot auch bei den Fahreigenschaften an die eines Kajaks erinnert.
Das MRS Nomad S1 hat ein ansprechendes Design
Erfahrungen auf dem Wasser
Wir sind das Packraft auf ruhigen Flüssen, im Wildwasser und auf Seen gepaddelt. Durch seine Länge spielt es natürlich seine Stärken vor allem auf ruhigem und großem Gewässer aus, aber dank des Verdecks und der Spritzschürze kann es genauso gut auch im Wildwasser gepaddelt werden. Das macht den Einsatz des Packrafts äußerst flexibel.
Der Ein- und Ausstieg ins Packraft ist dank der großzügigen Öffnung im Verdeck einfach und bequem. Je nach Körpergröße und Schuhwerk ist die Beinfreiheit im Innenraum sehr subjektiv zu beurteilen. Als kleine und mittelgroße Paddler (unter 180 cm) wird man keine Probleme haben. Da die Öffnung des Verdecks groß genug ist, kannst du deine Beine auch sehr gut anwinkeln. Bei eigener Körpergröße von 186 cm habe ich die Beinfreiheit als ausreichend empfunden. Sebastian mit 189 cm empfand die Beinfreiheit als zu wenig. Mehr Platz hatten wir aber auch nicht in dem getesteten Alpacka Expedition in der größten Größe L. Es ist immer noch ein Packraft und kein großes Kajak. Im Wildwasser ist die Situation wieder eine ganz Andere, weil ein engerer Innenraum deutlich mehr Halt gibt.
Der Sitz ist vom Komfort sehr gut und es gibt hier nichts auszusitzen. Auch die Rückenlehne gibt einen guten Halt beim Paddeln. Da die Sitzelemente aufblasbar sind, können diese in ihrer Härte nach individuellem Befinden variiert werden.
Wir sind schon zahlreiche Packrafts auf Seen gepaddelt (z.B. von Mekong, nortik, Alpacka oder Anfibio) und müssen sagen, dass sich das MRS Nomad S1 hier dank seiner Länge und Konstruktion sehr gut und effizient paddeln lässt. Die Finne verbessert zusätzlich die Spurtreue. Zudem haben wir einen Packsack mit Ausrüstung auf dem Bug befestigt und somit lag das Bug richtig gut im Wasser und der Geradeauslauf war nochmal um einiges besser. Denn auch wenn die Sitzposition mittig ist, so liegt sie doch weiter zum Heck als ganz zentral. Zusätzliches Gewicht auf dem Bug kann hier den Unterschied machen. Wer bei einem Packraft aufhört zu paddeln, dreht normalerweise sehr schnell mit dem Boot ab. Das ist beim Nomad S1 nicht der Fall. Da wir gerade viel auf dem Wasser fotografieren, ist der gute Geradeauslauf ein netter Nebeneffekt.
Die vom Hersteller angegebene Geschwindigkeit von 6 km/h haben auch wir erreicht, wenn man sportlich paddelt, aber ohne wie verrückt in die Paddel hauen zu müssen. Parallel haben wir das MRS Alligator 2S auf dem See im Einsatz gehabt, welches in der Form und Länge eher das typische Packraft verkörpert. Der Unterschied in Sachen Geschwindigkeit und Geradeauslauf waren zwischen beiden Modellen auf dem See deutlich sichtbar.
Auf dem See spielt das MRS Nomad S1 seine Stärke unter den Packrafts aus
Auf ruhigen Flüssen lässt sich das Packraft genauso gut und leicht manövrieren. Obwohl es ein sehr langes und eher schmales Packraft ist, heißt es nicht, dass das Nomad S1 keine gute Wendigkeit besitzt. Ganz im Gegenteil, denn knapp 3 m Bootslänge sind im Kajakbereich für ein 1er Kajak nicht viel. Es ist natürlich weniger wendig als herkömmliche Packrafts mit ihrem sehr kurzen Rumpf, aber auf langsam fließenden Flüssen stellt das keinen Nachteil dar.
Auffällig ist der lange Rumpf des Bootes
Die Wendigkeit reicht in den meisten Fällen aus
Im Wildwasser kann das jedoch schon anders aussehen. Hier ist die Wendigkeit des Bootes das A und O und somit haben kurze Boote im Wildwassereinsatz auch die Nase vorn. Auf gut überschaubarer Strecke und Flüssen die breit genug sind, lässt sich das Nomad S1 aber auch sehr gut paddeln. Wer primär im Wildwasser unterwegs ist, wird aber die sehr gute Wendigkeit kurzer Packrafts schnell vermissen. Für den gelegentlichen Einsatz im Wildwasser oder wer mal Touren auf Seen und ab und zu auch mal im Wildwasser mit paddeln möchte, findet mit dem MRS Nomad S1 einen sehr guten Kompromiss. Denn das Verdeck und die Spritzschürze halten sehr gut dicht. Auch die Anbringung der Spritzschürze ist sehr durchdacht und einfach. Der Süllrand ist sehr gut ausgesteift und dank der Klettelemente an den Seiten lässt sich die Spritzschürze mit Leichtigkeit befestigen.
Das MRS Nomad S1 kann auch im Wildwasser verwendet werden
Abbau des Packrafts
Der Abbau des Packrafts ist sehr simpel und schnell. Das Bostonventil wird komplett aufgeschraubt und die Luft kann komplett aus dem Boot gedrückt werden. Achte hier, dass du das Gestänge aus dem Süllrand entfernst, bevor du das Packraft wieder zusammenrollst.
Je nachdem wie sehr das Packraft auch im Bootsinneren nass geworden ist, kannst du es entweder schon nach dem Abbau direkt trocken wischen oder es Zuhause nochmal zum Trocknen auspacken. Gerade das fest integrierte Sitzkissen braucht etwas länger bis es wirklich trocken ist.
Stärken und Schwächen
Das MRS Nomad S1 versucht sich von den herkömmlichen Packraft durch seine Konstruktion, die für verbesserte Laufeigenschaften auch auf ruhigen Gewässern sorgen, abzusetzen. Darüber hinaus halten das Verdeck und die Spritzschürze weitere Einsatzgebiete offen. Wenn man nicht sehr groß ist, wird man keinen wirklichen Schwachpunkt am Packraft ausfindig machen können. Alleine der hohe Anschaffungspreis sollte doch einem zum Nachdenken anregen, wie viel man bereit ist für ein sehr leichtes und kompaktes Kajak auszugeben.
Mit dem MRS Nomad S1 in der Rheinschlucht
Das hat uns gefallen
+ Laufeigenschaften ähnlich wie ein aufblasbares Kajak + Geschwindigkeiten von bis zu 6 km/h sind realistisch + auch für den Wildwassereinsatz verwendbar + gute Verarbeitung und robustes Material + Seitenschlauch ist großzügig durch den Boden geschützt + Verdeck kann aufgerollt werden (somit zu einem offenen Packraft umkonfigurierbar) + Spritzschürze und Finne im Lieferumfang bereits enthalten
Das hat uns weniger gefallen
– hoher Anschaffungspreis – fest integrierter Sitz erschwert Trocknung – für große Paddler eventuell (abhängig von der Tour, vom Schuhwerk und subjektivem Empfinden) wenig Beinfreiheit – nur Reparaturmaterial aber kein Reparaturset (also Material inkl. Kleber) im Lieferumfang enthalten
Fazit zum MRS Nomad S1
Das Nomad S1 sucht im Packraftsegment seinesgleichen. Wer wirklich das Paddeln (ohne große Abstriche bei den Fahreigenschaften) mit anderen Outdooraktivitäten (z.B. Wandern, Biken) verbinden oder das Boot problemlos in jedem Urlaub dabei haben möchte, sollte das Nomad S1 enger in Erwägung ziehen. Es hat zwar einen stolzen Preis, aber in dem Fall eröffnen sich mit dem Boot einfach Möglichkeiten, die sich mit herkömmlichen Schlauchkajaks nicht so einfach ergeben.
Wer allerdings hauptsächlich ein kompaktes 1er Boot sucht, welches er mit dem Rucksack transportieren kann, sollte abwägen, ob nicht auch ein aufblasbares Kajak reichen könnte. Diese sind zwar um einiges schwerer und voluminöser im Packmaß, dafür gibt es hier bereits günstigere Modelle und einige kommen konstruktionsbedingt nochmal näher an einem herkömmlichen Kajak heran. Viele 1er Modelle lassen sich nämlich zumindest auch über kurze Strecke (ungefähr 30 min) in einem Rucksack transportieren.
Das William Shakes Beer ist ein 2-Personen Packraft des französischen Herstellers Mekong. Wir haben die Gelegenheit gehabt das Packraft auf mehreren Touren zu testen. In diesem Artikel möchten wir euch unsere Eindrücke und Erfahrungen mit dem Packraft teilen
1 325 cm 82 cm 3800 g 5450 g k.A. 125 kg TPU Nylon
Produktionsland:
Frankreich
Welches Modell wurde getestet?
Mekong William Shakes Beer aus dem Jahr 2020
Wie ist der Test entstanden?
Das Mekong William Shakes Beer wurde uns von Mekong Packraft, einem jungen französischen Hersteller von Packrafts, zur Verfügung gestellt. Unser Testbericht ist unabhängig vom Hersteller und spiegelt unsere eigene Meinung zum Boot wieder.
Der Hersteller Mekong ist noch nicht allzu bekannt, da sie erst seit 2018 im Geschäft sind. Die Produktpalette umfasst bisher ein 2-Personen und 1-Personen Packraft, die beide in unterschiedlichen Konfigurationen erhältlich sind. Wir haben das 2-Personen Packraft ohne Verdeck und T-Zip im Heck (für eine Gepäckverstauung in den Innenschläuchen) zur Verfügung gestellt bekommen. Einen Bericht zu dem 1-Personen-Packraft, dem Pablo Whisky Bar, findet ihr ebenfalls auf unserer Seite.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Für ein 2er Packraft ist das Boot mit einem Gewicht von 3,8 kg sehr kompakt und leicht. Zusammengerollt passt es sogar ohne Mühe in unserem Ortlieb Gearpack Rucksack. Im folgenden Foto siehst du das zusammengerollte Packraft neben dem Paddelblatt unseres 4-teiligen Wildwasserpaddels. Auf dem nächsten Foto siehst du zudem die zusätzlichen Teile im Lieferumfang, nämlich die zwei Sitzkissen, eine Rückenlehne und einen Blasesack. Diese sind einzeln und können somit woanders Platz finden, beispielsweise im Rucksack der zweiten Person um das Gewicht ein wenig zu verteilen.
Übrigens es liegt nur eine Rückenlehne dabei, weil der Hintermann keine braucht. Dieser lehnt sich nämlich mit dem Rücken am Schlauch des Hecks an. Wie gut das funktioniert, sehen wir dann wenn wir mit dem Boot auf dem Wasser unterwegs sind.
Für ein 2-Personen Packraft ist das Boot sehr kompakt
Das Boot mit Sitze, Rückenlehne und Blasesack
Obwohl das Packraft sehr kompakt und leicht ist, bedeutet es nicht, dass Mekong hier am Material gespart hat. Ganz im Gegenteil, das Material und vor allem die Verarbeitung machen auf dem ersten Eindruck einen sehr guten Eindruck. Das geringe Gewicht und die guten Packmaße kommen insbesondere dadurch zu Stande, dass das Boot kein Verdeck hat. Im ausgerollten Zustand zeigt es sich, dass das Packraft ziemlich lang ist. Die Länge von 3,25 m wird sollte sich vor allem auf Seen als Vorteil erweisen.
Ausgerollt zeigt sich die wahre Größe des Packrafts
Das Mekong William Shakes Beer wird wie unter Packrafts üblich mit einem Blasesack aufgepumpt. Dazu wird der Blasesack auf das Ventil geschraubt, sodass dieser beim Aufblasen nicht abrutschen kann. Beim Ventil handelt es sich um ein Leafield D7 Ventil, welches auch z.B. der Packrafthersteller Kokopelli für all seine Packrafts verwendet. Diese sind hochwertig, robust und einfach in der Nutzung.
Ventil
Aufschrauben des Blasesacks
Der beiliegende Packsack ist unserer Meinung nach ein wenig zu klein ausgefallen, denn es dauert schon recht lang (ca. 8 Minuten) bis man das Boot mit dem Blasesack aufgepumpt hat. Alternativ kann man auch eine elektrische Luftpumpe verwenden, was aber natürlich natürlich im Rucksack zusätzlich für Gewicht sorgt. Wenn du mit so wenig Gewicht wie möglich im Rucksack unterwegs sein möchtest, dann ist ist ein Blasesack unschlagbar. Den endgültigen Luftdruck muss du wie bei allen anderen Packrafts auch mit dem Mund herstellen.
Aufgepumpt wird das Boot mit einem Blasesack
Der entgültige Luftdruck wird mit dem Mund hergestellt
Anschließend werden die Sitzkissen aufgeblasen und anhand des Luftdrucks können diese in ihrer Härte je nach Beliebigkeit variiert werden. Die Sitzkissen werden im Boot nicht nur reingelegt, sondern mit einem Klickverschluss fest am Boden befestigt. Somit wird ein Verrutschen der Sitzkissen während des Paddelns verhindert. Das klingt lediglich nach einem kleinen Feature, macht aber gerade im Fließgewässer einen großen Unterschied
Aufgeblasen wir das Boot mit einem Blasesack
Der entgültige Luftdruck wird mit dem Mund hergestellt
Für den Vordermann gibt es zudem noch eine Rückenlehne, die über 2 D-Ringe hinter und 2 D-Ringe vor der Rückenlehne an den Seitenschläuchen befestigt wird. Somit ist die Rückenlehne im Boot aufgespannt und kann anhand der Riemen je nach Bedarf weiter nach vorne oder hinten positioniert werden. Das funktioniert ganz gut, aber zu Beginn ist das doch eine ziemliche Fummelei bis man die Rückenlehne mit den Riemen auch so eingestellt hat, wie man es sich vorstellt.
Aufgeblasen wir das Boot mit einem Blasesack
Der entgültige Luftdruck wird mit dem Mund hergestellt
Sobald die Sitze befestigt sind, ist das Packraft auch schon einsatzbereit. Auf dem ersten Blick bietet das Packraft ausreichend Fußraum für zwei Paddler. Der hintere Paddler hat allerdings etwas weniger Platz.
Für zwei Personen bietet das Packraft genug Platz
Nach dem doch ziemlich einfachen Aufbau des Bootes haben wir uns sämtliche Nahten und Verschweißungen angeschaut. Wie auch schon beim 1-Personen Packraft Pablo Whisky Bar sind wir von der Verarbeitung sehr überzeugt. Keine unsauberen Stellen, wie überschüßig verklebtes Material oder Luftblasen. Solche Dinge sind bei günstigeren Packrafts nicht ganz ungewöhnlich. Umso mehr freuen wir uns, dass die Packraft von Mekong, die nicht im oberen Preissegment liegen, dennoch richtig gut verarbeitet sind.
Das Material und die Verarbeitung machen einen sehr guten Eindruck
Die folgende Rundumsicht des Bootes zeigt das Boot im aufgebauten Zustand. Die oberen zwei D-Ringe am Bug lassen sich verwenden, um beispielsweise mit einem Expanderseil einen Packsack zu befestigen. Wie du erkennen kannst, liegt der Boden des Bootes etwas nach Innen. Das ist auch so gewollt und bringt, denn da ein Packraft kein aufblasbaren Boden hat, hängt der Boden durch die Gewichtskonzentration des Paddlers typischerweise etwas durch. Das würde für einen größeren Widerstand auf dem Wasser sorgen und die Fahreigenschaften wären entsprechend schlechter. Durch den hochgezogenen Boden wird dies entgegen gewirkt.
Das aufgebaute Packraft von allen Seiten
Erfahrungen auf dem Wasser mit dem Packraft
Da das Packraft nur 3,8 kg wiegt, ist es auch kein Problem es alleine zu Wasser zu tragen. Allerdings fehlen uns Tragegriffe oder Trageseile wie bei Alpacka, um das Packraft einfach und bequem zu transportieren.
Auf dem Wasser überzeugt das Packraft dank seiner Länge als 2er Packraft mit guten Fahreigenschaften und einem ordentlichen Geradeauslauf. Beide Paddler haben ausreichend Beinfreiheit und sitzen sehr bequem. Das Fehlen einer Rückenlehne für den Hintermann stellt kein Problem dar, da der Schlauch sehr gut als Rückenlehne dient. Somit haben beide Paddler einen guten Halt beim Paddeln und auch nach längerem Sitzen im Boot macht das Paddeln noch Spaß. Durch die tiefe Sitzposition hat man auch ein sehr stabiles Gefühl beim Paddeln. Zugleich ist die Sitzposition unserer Meinung nach ideal für das Paddeln.
Der Schlauch dient als bequeme Rückenlehne für den hinteren Paddler
Durch der tiefen Sitzposition fühlt sich das Packraft sehr stabil an
Ohne Gepäck haben beide Paddler genug Platz
Viel Gepäck darf man zu zweit aber nicht dabei haben, denn zwei Paddler nehmen den vollen Innenraum des Bootes ein. Mit den D-Ringen lassen sich auf dem Bug ein Packsack befestigen und zur Not können Vorder- und Hintermann zwischen den Beinen noch etwas Kleines packen. Das haben wir auch so auf kürzeren Touren gemacht, aber wir haben die Verstauungsmöglichkeiten für Gepäck vermisst. Wer also mit mehr als einem kleinen Packsack auf dem Bug unterwegs sein möchte, sollte sich das Packraft mit T-Zip kaufen, um es so in den Innenschläuchen verstauen zu können.
Dieses Feature kennen wir auch von anderen Packrafts und damit lassen sich die meisten Gepäckproblematiken lösen. Allerdings sollte man beachten, dass man nur an seinem Gepäck nach dem Abbau wieder herankommt, da das Öffnen des T-Zips zum Ablassen der Luft zur Folge hat.
Mit dem Mekong Packraft auf der Isar
Das Mekong 2er Packraft ist ideal für ruhige Flüsse und Flüssen mit leichter Strömung. Aber auch für Seen können wir es empfehlen. Denn durch seine Länge erreicht man eine ziemlich gute Geschwindigkeit. Mit vollwertigen Schlauchkajaks kann solch ein 2-Personen Packraft natürlich bei den Fahreigenschaften nicht mithalten, dennoch ist es eine sehr gute Alternative wenn man mit einem sehr leichtem Boot auf Tour gehen möchte, um somit seine Paddeltour mit einer Wanderung zu kombinieren.
Das Packraft kann auch alleine gepaddelt werden. Dafür wird einfach ein Sitzkissen und die Rückenlehne in der Mitte des Bootes befestigt. Aufgrund des kurzen Testzeitraums und dem Fokus als 2er Packraft stand der Test als 1er Packraft nicht im Vordergrund. Dennoch lässt es sich auch gut als 1er Packraft paddeln und gibt einem somit eine gute Flexibilität mit dem Packraft auch mal alleine mit etwas mehr Gepäck auf Tour zu gehen.
Das Packraft im Einsatz als 1-er Variante
Abbau des Packrafts
Der Aufbau des Packrafts ist sehr einfach und geht sehr schnell. Sitze und Rückenlehne müssen herausgenommen werden und anschließend wird das Ventil geöffnet. Dadurch entweicht ein guter Teil der Luft und der Rest entweicht beim Einrollen des Bootes.
Durch das offene Verdeck lässt sich das Packraft auch sehr einfach trocken wischen. Lediglich die Sitzkissen oder die Rückenlehne durch ihren Stoffanteil sollten zuhause zusätzlich getrocknet werden, wenn sie nass geworden sind.
Das Packraft passt bequem in unserem Ortlieb Gearpack 40L
Stärken und Schwächen des Mekong 2er Packrafts
Das Packraft überzeugt vor allem durch zahlreiche Stärken. Das Preisleistungsverhältnis für ein Packraft, welches in Frankreich hergestellt wird, ist wirklich ausgesprochen gut und obwohl der Hersteller noch nicht allzu lange auf dem Markt ist, gibt es an Material und Verarbeitung nichts auszusetzen. Die eher subjektiven Schwächen fallen in der Gesamtbetrachtung nicht wirklich stark ins Gewicht. Wer sich am fehlenden Platzangebot für Gepäck stört, kann mit einem T-Zip als Option Abhilfe schaffen.
Das hat uns gefallen
+ sehr gutes Preisleistungsverhältnis + sehr kleine Packmaß + robustes Material + sehr gute Verarbeitung + auch als 1er Packraft nutzbar + überzeugende Fahreigenschaften + einfache Trocknung + bequemer Sitz und gute Sitzposition
Das hat uns weniger gefallen
– zu kleiner Blasesack – fehlende Tragegriffe – wenig Platz für Gepäck – Fummelei beim richtigen Einstellen der Rückenlehne
Fazit zum Mekong William Shakes Beer
Für uns ist das Mekong William Shakes Beer ein sehr gelungenes 2-Personen Packraft. Es ist erstaunlich kompakt, schlicht gehalten und sehr funktional. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Freude bei den Touren, die wir während des Tests gemacht haben und wenn du ein kompaktes 2-Personen Packraft suchst, solltest du das Packraft von Mekong in deine enge Auswahl nehmen.
Das Pablo Whisky Bar ist das 1-Personen Packraft des französischen Herstellers Mekong. Wir haben die Gelegenheit gehabt das Packraft sowohl im Wildwasser, Zahmwasser und auf Seen zu testen. Im Folgenden möchten wir unsere ersten Eindrücke mit dir teilen, bevor wir demnächst den kompletten Testbericht veröffentlichen.
1 255 cm 90 cm 2900 g 4150 g k.A. k.A. TPU NylonDrop-Stitch Material (Polyesterfäden)
Produktionsland:
Frankreich
Welches Modell wurde getestet?
Mekong Pablo Whisky Bar in der Größe L aus dem Jahr 2020
Wie ist der Test entstanden?
Das Mekong Pablo Whisky Bar wurde uns von Mekong Packraft, einem jungen französischen Hersteller von Packrafts, zur Verfügung gestellt. Unser Testbericht ist unabhängig vom Hersteller und spiegelt unsere eigene Meinung zum Boot wieder.
Das Mekong Pablo Whisky Bar gibt es in unterschiedlichen Konfigurationen und ist somit ein interessantes Boot für verschiedene Zielgruppen. So ist das Packraft in der Größe M (235 cm Gesamtänge) und L (255 cm Gesamtlänge) erhältlich. Zudem lässt sich auswählen, ob man ein offenes Packraft oder eins mit festem bzw. abnehmbarem Verdeck möchte. Für den Wildwassereinsatz besteht auch die Möglichkeit eine Lenzöffnung auszuwählen. Und die Option eines TZIP im Heck ermöglicht es dem Paddler, Gepäck ins Innere des Schlauchs zu verstauen. Bei unserem Testmodell handelt es sich um ein Packraft in der Größe L, mit TZIP und einem festem Verdeck. Mittlerweile hat Mekong viele Verbesserungen am Packraft vorgenommen, sodass wir bald ein neueres Boot bald werden, um auf die Verbesserungen besser eingehen zu können.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Was wir jedoch schon jetzt sagen können ist, dass Mekong mit dem Pablo ein solides 1er Packraft geschaffen hat, dass sich hinter den Packrafts anderer Hersteller nicht verstecken muss. Insbesondere das Material und die Verarbeitungsqualität überzeugen bereits auf den ersten Blick. Außerdem zeigen viele ausgeklügelte Details, dass sie sich der Hersteller viel Gedanken bei der Konstruktion gemacht hat.
Aufgepumpt wird das Packraft mit einem kleinen Blasesack und der endgültige Luftdruck wird mit dem Aufpusten per Mund erreicht. Das Sitzkissen wird ebenfalls mit dem Mund aufgeblasen und ins Bootsinnere fest fixiert. Dadurch wird ein Verrutschen vor allem im Wildwassereinsatz verhindert. Das Sitzkissen ist ziemlich groß dimensioniert, was den Vorteil bringt, dass dadurch die Sitzposition mit der Rückenlehne sehr gut auf die eigene Bedürfnisse eingestellt werden kann. Die Rückenlehne wird an den Seitenschläuchen befestigt und kann mit Hilfe der Gurte individuell angepasst werden.
Sitzeluke
Boden des Packrafts
Die Öffnung des Verdecks ist mit einem Süllrand versehen, worin ein Plastikschlauch zur Stabilisierung eingeschoben wird. Am Bug befinden sich mehrere D-Ringe, um beispielsweise ein Gepäcknetz aufzuspannen. Die L-Variante ist vor allem für Packrafter konzipiert, die ihr Fahrrad mit dem Boot transportieren möchte, um somit das Mountainbiking mit dem Paddeln zu verbinden. Damit man als Paddler dennoch einen guten Halt im Boot hat, liegt eine aufblasbare Fußstütze bei, die im Bug platziert werden.
Das Mekong Packraft zeigt eine solide Verarbeitung
Erfahrungen auf dem Wasser
Mit Hilfe der Sitzgurte lässt sich das Packraft sehr einfach und bequem zu Wasser tragen. Durch seine Länge ist das Packraft auch eine gute Wahl für kleinere Touren auf Seen. Wenn man nämlich etwas Gewicht auf das Bug befestigt, liegt das Boot gut im Wasser, bildet somit eine längere Wasserlinie und hat einen entsprechend guten Geradeauslauf. Gerade große Paddler werden auch in der L-Größe genügend Beinfreiheit haben und auf die Fußstütze verzichten können.
Mit dem Mekong Packraft im Wildwasser
Auch kleine Seetouren sind möglich
Bei leichtem Wildwasser schützt das Verdeck sehr gut vor Spritzwasser. Der hochgezogene Süllrand hat uns besonders gut gefallen, da somit so gut wie kein Wasser ins Bootsinnere läuft, welches sich auf das Verdeck ansammelt. Bei stärkerem Wildwasser und wer komplett trocken bleiben möchte, kann zusätzlich eine Spritzschürze verwenden. Die Anbringung der Spritzschürze haben wir jedoch als sehr mühselig empfunden. Sie löste sich auch wieder zu einfach ab. Hier hat jedoch der Hersteller nach eigenen Informationen bereits nachgebessert. Ansonsten ist es ein geeignetes Packraft für den Wildwassereinsatz. Lediglich Schenkelgurte haben wir vermisst, die jedoch auch bei den neueren Modellen dabei sind.
Abbau des Mekong Packrafts
Der Abbau des Bootes ist dank des TZIP sehr einfach, da hierüber auch die Luft sehr einfach abgelassen werden kann. Die Trocknung ist an den meisten Stellen einfach und problemlos, jedoch im Bootsinneren durch den Einsatz von Stoffoberflächen an Bug und Heck weniger gut gelungen . Vor allem an der Spitze des Bugs trocknet das Boot sehr schlecht und langsam ab. Hier hat der Hersteller aber auch bei den neueren Modellen nachgebessert. Übrigens, Mekong hat neben dem Pablo Whisky Bar auch ein 2-Personen Packraft im Sortiment, das William Shakes Beer, welches ebenfalls in unterschiedlichen Konfigurationen erhältlich ist.
Packrafts sind im Prinzip von der Paddeltechnik her gesehen auch Kajaks. Dennoch verdienen sie ihre eigene Kategorie, da sie aufgrund ihrer Konstruktion ganz andere Möglichkeiten bieten. Bei Packrafts handelt es sich um Schlauchkajaks aus äußerst robustem aber leichtem Material. Sie wiegen oft nicht mehr als 4 kg und sind in jeden Rucksack einfach zu verstauen. Sie ermöglichen die Kombination von Wandern oder Biken mit dem Paddeln. Erfahre mehr rund um das Thema Packrafting und die Wahl des richtigen Packrafts in unserem Guide.
Eine Schwimmweste ist die wichtigste Sicherheitsausrüstung für dich auf dem Wasser. Im Wildwasser oder Küstengewässer gehört eine Schwimmweste stets zur Standardausrüstung. Doch auch für Ausflüge auf ruhigen Seen und zahmen Flüssen sollten Freizeitpaddler ebenfalls stets eine Schwimmweste tragen. In diesem Artikel zeigen wir dir, auf was du bei dem Kauf einer Schwimmweste achten solltest und empfehlen dir konkrete Schwimmwesten für den Einsatz im Kajak und Kanu.
Schwimmwesten können auch gut aussehen
Warum du eine Schwimmweste tragen solltest
In Deutschland und Österreich gibt es keine Schwimmwestenpflicht für Kanuten. In der Schweiz gibt es diese aber schon. Wenn du dich mehr als 300 m vom Ufer entfernst, musst du eine Schwimmweste tragen. Und in den USA muss jeder Kajakfahrer zumindest eine Schwimmweste mitführen. Auch wenn es in Deutschland selbst keine Schwimmwestenpflicht gibt, sprechen viele gute Gründe für das Mitführen, aber auch für das Tragen einer Schwimmweste. So wie der Helm beim Skifahren oder das Anschnallen im Auto zum Sicherheitsstandard gehört, sollte für jeden Paddler auch die Schwimmweste dazu gehören. Selbst wenn du ein guter Schwimmer bist und die Paddelbedingungen ideal erscheinen, erhöht das Tragen einer Schwimmweste nochmal um einiges deine Sicherheit. So kann das Wetter insbesondere während einer Kajaktour schnell umschlagen und dich in unerwartete Gefahren bringen. Unabhängig davon, ob das Wetter mitspielt und du dich im Boot sicher fühlst, besteht dennoch die Gefahr einer Kenterung. Sei es eine Welle von einem vorbeifahrenden Motorboot oder ein hektischer Griff zur Seite deines Mitpaddlers, weil ihm etwas ins Wasser fällt. Wenn du mit einer Schwimmweste kenterst, ist sie der erste Helfer vor Ort. Sie zieht dich durch ihren Auftrieb regelrecht an die Wasseroberfläche und hält dich dort. Eigentlich schon ziemlich praktisch solch einen Helfer stets an seiner Seite zu haben, oder?
Eine Schwimmweste erhöht die Sicherheit auf dem Wasser enorm
Viele unternehmen ihre Paddeltour nicht nur im Sommer bei angenehmer Wassertemperatur, sondern auch im Frühling oder Herbst. Wenn du da kenterst, ziehen sich Schuhe, Jacke, Hose, etc. schnell mit Wasser voll und erschweren das Schwimmen, weil sie dich nach unten ziehen. In solch einem Fall ist es auch nur sehr schwer wieder ins Boot zu gelangen oder das Boot mit ans Ufer zu ziehen. Eine Schwimmweste erweist sich bei solch einer Situation umso mehr als unersetzliches Accessoire auf deiner Kajak- oder Kanutour. Denn bei einer Wassertemperatur von 13°C und darunter gilt folgende Faustregel: Die Wassertemperatur in Grad Celsius entspricht den Minuten, in denen du noch handlungsfähig bist. Unterschätze daher nie die sonnigen Frühlings- und Herbsttage, da gerade dann Luft- und Wassertemperatur weit auseinander liegen. Zugegebenerweise dienen vor allem auch Schlauchboote an heißen Sommertagen in Ufer- oder Strandnähe als Badeinsel. In diesem Fall macht der Einsatz einer Schwimmweste weniger Sinn. Aber sobald du nicht vom Boot aus Baden gehen möchtest und dich weiter vom Ufer entfernst, ist das Tragen einer Schwimmweste immer sinnvoll.
Arten von Schwimmwesten
In erster Linie wird zwischen Schwimmwesten und Rettungswesten unterschieden. Rettungswesten haben einen besonders hohen Auftrieb, so dass sie dich ohne aktives Zutun über dem Wasser in einer sicheren Lage halten können. Sie sind Ohnmachtssicher, sodass die Weste dafür sorgt, dass der Träger sich immer mit dem Rücken im Wasser befindet sowie Mund und Nase oberhalb des Wasserspiegels frei liegen. Rettungswesten kommen vor allem im Hochsee-Bereich zum Einsatz, wo du selbst nicht das sichere Ufer erreichen kannst. Du erkennst sie an ihrer vorgeschriebenen orangen Signalfarbe und Reflektoren, an ihrem hohen Kragen und der Signalpfeife. Auch Rettungswesten werden wiederum gemäß der Norm ISO-12402 in unterschiedlichen Kategorien je nach ihrem Auftrieb eingeteilt.
Schwimmweste vs. Rettungsweste
Obwohl Rettungswesten den höchsten Schutz bieten, sind sie für den Einsatz im Kajak und Kanu oft ungeeignet. Sie sind zu sperrig und schwer, sodass sie deine Bewegungsfreiheit beim Paddeln zu sehr einschränken würden. Daher gibt es speziell für den Paddelsport Kajak- und Kanuwesten. Diese sind angenehm zu tragen und behindern dich nicht beim Paddeln. Im Falle einer Kenterung geben sie dir dennoch genügend Auftrieb, um zum nächstliegenden Ufer zu schwimmen. Jedoch setzen solche Schwimmwesten die aktive Mitwirkung des Trägers voraus, daher auch der Name Schwimmhilfe.
Kleinkinder sollten stets eine Rettungsweste tragen. Somit sind sie vor dem Ertrinken geschützt, wenn sie ohnmächtig oder durch einem Kälteschock handlungsunfähig werden. Auf einigen deutschen Wanderflüssen schreiben Verordnungen sogar vor, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter eine Rettungsweste tragen müssen.
Im Bereich der Kajak- und Kanuwesten lassen sich diese in Feststoff-, selbstaufblasende und aufblasbare Schwimmhilfen unterscheiden, die wir im Folgenden näher erläutern möchten. Da Feststoffwesten jedoch die erste Wahl für Erwachsene in diesem Bereich sind, wird im Anschluss vor allem auf diese Art von Schwimmweste der Fokus gelegt.
Feststoffschwimmwesten
Feststoffweste von NRS
Die meistverkauften Schwimmwesten sind Feststoffschwimmhilfen und im Paddelsport sieht man so gut wie jeden Kajaker und Kanuten mit solch einer Weste. Folglich gibt es in diesem Segment auch die größte Auswahl, von Einsteiger- bis Profiweste. Feststoffschwimmwesten sind sofort einsatzbereit und der Schaumstoff im Inneren sorgt für den nötigen Auftrieb im Wasser. Das Schaumstoffmaterial dient auch gleichzeitig als Prallschutz im Wildwasser und als zusätzlichen Wärmeschutz. Im Gegensatz zu den anderen Arten von Schwimmwesten haben vor allem hochwertige Westen einige praktische Features, wie Taschen oder eine Vorrichtung zur Anbringung eines Flussmessers.
Selbstaufblasende Schwimmwesten
Selbstaufblasende Weste von Decathlon
Eine selbstaufblasende Schwimmweste ist sehr kompakt und lässt sich leicht tragen. Sie bietet somit maximale Bewegungsfreiheit und ist vor allem bei Seglern beliebt. Bei Sturz ins Wasser bläst eine CO2-Patrone die Schwimmweste in wenigen Sekunden vollautomatisch auf. Für Kajaker sind eher halbautomatische Westen interessant, die manuell per Hand ausgelöst werden. Dadurch wird verhindert, dass die Schwimmweste schon bei kräftigeren Wasserspritzern oder Wellengängen gleich auslöst. Falls Kinder eine solche Schwimmweste tragen sollten, empfiehlt sich hier dennoch eine vollautomatische Variante aus Sicherheitsgründen. Einmal ausgelöst, muss die Patrone ausgetauscht werden, was zu weiteren Kosten führt. Zudem musst du immer Ersatzpatronen bei dir haben und für einen Ausflug im Ausland wirst du sie nicht im Flugzeug transportieren dürfen.
Aufblasbare Schwimmwesten
Aufblasbare Schwimmweste von Anfibio
Aufblasbare Schwimmwesten unterscheiden sich erheblich von selbstaufblasbaren Schwimmwesten, da sie vor der Paddeltour durch den Paddler mit dem Mund aufgeblasen werden. Somit paddelst du sie im aufgeblasenen Zustand. Der große Vorteil ist hier, dass sie sehr leicht sind und kompakt transportiert werden können. Solche Westen sind vor allem für Packrafter interessant, wo es auf ein geringes Gewicht und ein kleines Packmaß ankommt. In Punkto Sicherheit können sie mit herkömmlichen Schwimmwesten aber nicht mithalten. Aufgrund des individuellen Aufblasens kann der Auftrieb der Weste variieren. Und im Falle einer Beschädigung kann die Luft komplett entweichen und somit ihre Auftriebsfunktion verlieren. Daher sind solche Schwimmwesten auch nicht nach den üblichen Standard für Schwimmwesten zertifiziert. Erhältlich sind solche Westen z.B. im Packrafting-Store.
Kaufkriterien für eine Kajakweste/ Kanuweste
Schwimmwesten, die im Handel erhältlich sind, unterliegen der EU-Norm für Schwimmhilfen. Somit ist zumindest sichergestellt, dass sie einen Mindest-Sicherheitsstandard erfüllen. Die beste Schwimmweste ist die, die du auch wirklich trägst. Daher solltest du beim Kauf einer Schwimmweste darauf achten, dass Sie nicht nur bequem und gut sitzt, sondern auch zu deinem Einsatzzweck passt. Im Folgenden gehen wir mit dir durch die wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Schwimmweste, damit du schließlich weißt, auf was du beim Kauf achten solltest.
Auftrieb einer Schwimmweste
Der Auftrieb gibt die Schwimmfähigkeit einer Schwimmweste an. Diese Schwimmfähigkeit wird durch den Auftriebskörper deiner Weste (z.B. Schaumstoff) erzeugt. Im europäischen Raum wird der Auftrieb in Newton angegeben. Herkömmliche Schwimmwesten für den Einsatz im Paddelsport haben mindestens einen Auftrieb von 50 Newton (N) und erfüllen ab diesem Auftrieb die Norm ISO 12402-5 und sind mit dem entsprechenden Symbol dieser Klasse gekennzeichnet (siehe Bild unten). Wiegst du mehr als 70 kg, braucht deine Schwimmweste einen höheren Auftrieb. Dennoch fällt die Schwimmweste in die Gruppe der Schwimmhilfe mit 50 N und hat die gleiche Symbolangabe, obwohl ihr eigentlicher Auftrieb höher ist. Der exakte Auftrieb ist dann zusätzlich mit angegeben.
In den meisten Schwimmwesten ist der Mindestauftrieb direkt angegeben
Welchen Auftrieb du aber wirklich brauchst, hängt primär von deinem Körpergewicht ab. Sekundär spielt natürlich auch deine Kleidung und Ausrüstung eine Rolle.
Daher ist nicht nur die richtige Größe entscheidend, damit sie dir richtig passt, sondern auch um den notwendigen Auftrieb für dein Körpergewicht im Wasser herzustellen.
Namhafter Hersteller unterstützen dich bei der Auswahl, indem du zum Beispiel Brust- und Hüftumfang ausmessen musst, um die geeignete Größe für dich zu bestimmen. Rechne grundsätzlich mit 0,714 N pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Person mit 70 kg Körpergewicht braucht also eine Schwimmweste mit einem Auftrieb von 50 N. Eine Person mit einem Körpergewicht von 90 kg Körpergewicht braucht hingegen eine Weste mit einem Auftrieb von mindestens 64 N.
Den Auftrieb von Schwimmwesten verstehen! Ein Gewicht von 1 kg hat eine Erdanziehungskraft von ungefähr 9,8 N. Für eine Person mit einem Körpergewicht von 70 kg wird eine Schwimmweste mit 50 N empfohlen, d.h. die Schwimmweste muss einen Auftrieb von umgerechnet 5,1 kg haben. Hier gilt zu berücksichtigen, dass der Auftrieb nicht 1:1 deinem Körpergewicht entsprechen muss, da der menschliche Körper im Wasser natürlich weniger wiegt. Unser Körper besteht nämlich zu 80% aus Wasser und zu ungefähr 15% aus Fett. Daher muss die Schwimmweste nur das restliche Körpergewicht ausgleichen.
Auch Schwimmwesten haben leider eine endliche Lebensdauer. Somit schrumpft der Schaumstoff über die Jahre, was den Auftrieb mindert. Du kannst den Auftrieb deiner Schwimmweste auch ziemlich einfach überprüfen. Der Schwimmwesten Hersteller Palm hat dazu eine Anleitung (Englisch) im Netz gestellt. Außerdem solltest du darauf achten, deine Schwimmweste nicht als Sitzunterlage zu verwenden. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass du dadurch den Auftriebskörper beschädigst.
Größe und Passform einer Auftriebsweste
Die richtige Größe und Passform deiner Kajakweste sind mindestens genauso wichtig wie der richtige Auftrieb. Denn bei einer Kenterung, muss sie fest an deinem Körper sitzen, ohne hochzurutschen. Probiere eine Schwimmweste beim Kauf stets mit der Kleidung an, mit der du auch paddeln gehen würdest. Die meisten Modelle gibt es in unterschiedlichen Größen in Abhängigkeit vom Gewicht und Brustumfang. Viele Schwimmwesten sind auf der Innenseite mit einer Größentabelle versehen.
Informationen sind im Inneren aufgedruckt
Ansonsten ist zumindest ein Schild angebracht
Eine gute Schwimmwesten kann zudem mit Hilfe von Gurten an den Schultern und den Seiten eingestellt werden, sodass sie weder zu lose noch zu eng, sondern optimal sitzt. Ein optimaler Sitz bedeutet auch, dass du sie beim Tragen nicht als störend empfinden wirst. Bevor du sie anprobierst, solltest du alle Schnallen, Gurte und Reißverschlüsse öffnen. Dann streifst du sie dir über und schließt die Frontschnallen bzw. den Frontreißverschluss. Danach ziehst du die restlichen Schnallen bzw. Gurte fest und arbeitest dich von oben nach unten wie bei einem Wanderrucksack, d.h. beginnend an der Hüfte bis hoch zu den Schultern.
Viele Schwimmwesten sind individuell einstellbar
Ein Großteil der Schwimmwesten verfügen über einen Frontreißverschluss und können somit wie eine Jacke angezogen werden. Solche sind besonders leicht an- und auszuziehen. Andere hingegen müssen komplett über den Körper gestreift werden.
Einige Schwimmwesten können mit einem Frontreißverschluss wie eine Jacke angezogen werden
Paddelst du vorrangig ein Kajak, solltest du auch die Rückenlehne deines Bootes berücksichtigen. Manche Westen haben nämlich einen großen Auftriebskörper am Rücken, der entweder als bequem in Verbindung mit der Rückenlehne eines Kajaks oder gerade bei größeren Personen als störend empfunden werden kann, da sie dann noch weniger Beinfreiheit im Boot haben. Wenn du deine Schwimmweste in einem Onlineshop bestellst, solltest du sie zuhause auch einmal im Boot ausprobieren, um zu sehen, ob sie weder drückt noch stört. Für Paddler, die mit einem Kanadier unterwegs sind, ist das unproblematischer, da es hier üblicherweise keine Rückenlehne im Boot gibt.
Auftriebskörper über den ganzen Rücken verteilt
Hochsitzenden Auftriebskörper am Rücken
Funktionale Features einer Schwimmhilfe
Schwimmhilfen gibt es von einfacher Ausführung bis hin zu Varianten mit zahlreichen Features. Welche Art von Schwimmhilfe du brauchst, hängt primär von deinem Einsatzgebiet ab. Unternimmst du mit deinem Kajak oder Kanu gelegentlich nur kleine gemütliche Runden auf einem ruhigen See bei gutem Wetter, reicht eine einfache Schwimmweste in der richtigen Größe und mit dem richtigen Auftrieb völlig aus.
Keine Features und wenige Einstellmöglichkeiten
Zahlreiche Features und Einstellmöglichkeiten
Bist du aber z.B. im Wildwasser oder an der Küste unterwegs, wird dir eine einfache Schwimmweste nicht ausreichen. Du wirst sie intensiver verwenden und während deiner Tour mehr Zeit im Boot als der durchschnittliche Freizeitpaddler im Boot verbringen. Daher wirst du sie an deinen Bedürfnissen einstellen möchten, sodass sie so gut wie möglich sitzt. Im rauen Gewässer wirst du dann vermutlich auch eine Spritzschürze tragen und trotzdem wichtige Dinge schnell griffbereit haben. Für diesen Zweck verfügen einige Schwimmwesten über eine oder mehrere Taschen.
Weitere Features können eine Vorrichtung für das Anbringen eines Kajakmesser sein. Ein Kajakmesser ist vor allem im Wildwasser zu empfehlen, um in Notsituation sich oder andere befreien zu können. Im Wildwasser oder an der Küste ist auch der Einsatz von Pfeifen üblich, um auf sich aufmerksam machen zu können. Manche Schwimmwesten verfügen über eine kleine Pfeife an der Schnalle. Ansonsten kannst du dir sowas auch zusätzlich kaufen und in deiner Kajaktasche mitführen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Features, die vor allem praktischer Natur sind, wie z.B. Einschubfächer für den Schlauch einer Trinkblase. Somit kannst du während des Paddelns trinken.
Praktische Taschen
Griffbereites Kajakmesser
Integrierte Pfeife
Platz für Trinkblase
Wie viel kostet eine gute Schwimmweste?
Was eine gute Schwimmweste kosten darf, hängt stark von deinem Einsatzgebiet ab. Wenn du wie anfangs erwähnt vor allem auf ruhige Seen kleine Ausflüge bei schönem Wetter unternimmst, reicht auch eine einfache Schwimmweste aus. Die Preise für solche einfachen Schwimmhilfen liegen zwischen 15 und 40€. Gerade Paddeleinsteiger, die erst einmal das neue Hobby ausprobieren möchten, wissen meist zu Beginn auch noch gar nicht, welche Anforderungen sie an einer Schwimmweste stellen sollten. Genauso war es auch bei uns zu Beginn und somit haben wir uns für eine günstige Schwimmweste entschieden, die vor allem komfortabel zu tragen war und einen guten Auftrieb hatte.
Wenn du aber auch unter raueren Bedingungen wie im Fließgewässer oder an der Küste paddeln möchtest und zu kälteren Jahreszeiten unterwegs bist, dann solltest du in einer hochwertigen und sehr gut verarbeiteten Schwimmhilfe investieren, die auch ein paar zusätzliche Features mitbringt. Die Preise für solche Schwimmhilfen beginnen ab ca. 100€.
Im Vergleich einiger Schwimmwesten wirst du schnell feststellen können, welche eher für den kleinen Ausflug auf dem See oder auch für den Einsatz im Wildwasser geeignet sind. Das folgende Foto unten verdeutlicht eine hochwertige Schwimmweste von NRS, die über robuste Schulterriemen verfügt (links). Auf der anderen Seite siehst du eine Einsteigerweste mit leichtem Mesh-Material bei den Schulterriemen. Mesh-Materialien können zwar im Sommer angenehm zu tragen sein, da du darunter weniger schwitzt. Im Fließgewässer sind sie jedoch ein Nachteil. Denn im Falle einer Rettung sollte man dich auch an der Schwimmweste herausziehen können. Stellst du und dein Einsatzgebiet hohe Ansprüche an deine Ausrüstung, solltest du beim Kauf einer Schwimmweste nicht versuchen zu sparen.
Suche deine Schwimmweste nach deinem Einsatzgebiet aus
Schwimmwesten für Freizeitpaddler
Als Freizeitpaddler bist du auf ruhigen Gewässern unterwegs und das gemütliche Paddeln steht im Vordergrund. Viele Features braucht deine Schwimmweste in dem Fall nicht. In erster Linie muss sie dir den passenden Schutz bieten und gut sitzen. Eine gute bequeme Schwimmweste muss nicht unbedingt teuer sein. Es gibt bereits günstige Modelle der Marken Secumar oder Itiwit von Decathlon, die gute Schwimmweste für Freizeitpaddler anbieten. Erfahre mehr zu den einzelnen Modellen der Itiwit Schwimmwesten in unserem Beitrag Itiwit Schwimmwesten.
Schwimmwesten für ambitionierte Paddler
Ambitionierte Paddler unternehmen lange Touren auf Seen, an der Küste oder im Wildwasser. Sie sind auch sehr regelmäßig mit ihrem Boot unterwegs und das nicht nur an warmen Sommertagen. Für solche Paddler lohnt es sich nicht nur mehr Geld in eine Schwimmweste zu investieren, sondern der Einsatz stellt auch höhere Ansprüche an die Sicherheitsausrüstung.
Schwimmwesten für Kinder
Auf einer Paddeltour sollten Kinder stets eine Schwimmweste tragen, auch wenn sie bereits schwimmen können. Leider beobachtet man noch zu häufig, dass Eltern ihre Kinder im Boot ohne Schwimmweste oder nur mit Schwimmflügeln mitnehmen. Die Sicherheit der Kinder sollte bei einem Familienausflug jedoch an erster Stelle stehen. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du nicht eine Schwimmhilfe, sondern eine Rettungsweste kaufst. Diese erkennst du am Kragen, der dafür sorgt, dass man auch bei Bewusstlosigkeit mit dem Kopf über dem Wasser in der Rückenlage bleibt. Ein Schrittgurt sorgt dafür, dass das Kind nicht aus der Weste herausrutschen kann. Auch mit einer Schwimmweste solltest natürlich du Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen.
Kleinkinder sollten stets eine Rettungsweste tragen
Ähnlich verhält es sich auch wenn du ein Kleinkind oder Baby mit beim Paddeln nimmst. Eine Rettungsweste sollte hierbei das Mindestmaß an Sicherheit darstellen. Gerade bei sehr jungen Kindern solltest auf eine hohe Sicherheitsreserve achten, d.h. Ufernah paddeln, das eigene Boote gut kennen, auf sehr gute Wetterbedingungen achten, etc.
Das AdvancedFramce Ultralite des amerikanischen Herstellers Advanced Elements ist ein sehr leichtes und kompaktes 1-Personen Kajak. Bekannt ist der Hersteller für seine Schlauchkajaks mit besonders guten Fahreigenschaften. Wie gut sich das Ultralite Kajak paddeln lässt und ob es uns als Kajak überzeugt hat, das verraten wir dir im folgenden Testartikel.
1 318 cm 81 cm 7,2 kg 79 x 45 x 15 cm 102 kg Ripstop Nylon (Verdeck), Polyurethane Tarpaulin (Boden), Polyurethan (Seitenschläuche)
Produktionsland: Luftdruck:
Indonesien 0,14 bar
Welches Modell wurde getestet?
Advanced Elements AdvancedFrame Ultralite aus dem Jahr 2020
Wie ist der Test entstanden?
Wir haben das Kajak von OutEquip, dem europäischen Händler von Advanced Elements, zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Bedingung war, dass wir unabhängig und ehrlich über das Schlauchkajak schreiben dürfen, was für Advanced Elements kein Problem darstellte.
In der Vergangenheit hatten wir bereits das klassische AdvancedFrame 1er Kajak von Advanced Elements getestet und sind damit öfters auf Touren gewesen. Es hat uns von seinen Fahreigenschaften und von der Verarbeitung sehr überzeugt. Das hohe Gewicht und das große Packmaß für ein 1-Personen Kajak war uns jedoch ein Dorn im Auge. Das ging wohl auch vielen anderen Paddlern so, die eben nicht nur das Kajak mit dem Auto im Kofferraum transportieren. Genau für diese Zielgruppe bietet der Hersteller sein AdvancedFrame Kajak in einer leichteren Variante an, welches mehr als die Hälfte weniger wiegt. Um beide Boote miteinander vergleichen zu können, haben wir beim Test auch das klassische AdvancedFrame dabei gehabt und konnten es somit direkt auf dem Wasser vergleichen.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Schon bei der Tasche fällt der erste Unterschied auf. Denn bei der Ultralite Variante sind nicht nur Tragegriffe vorhanden, sondern auch Schultergurte, sodass die Tasche auf dem Rücken getragen werden kann. Auch beim 2-Personen Kajak AdvancedFrame Convertible Elite ist solch eine Tasche im Lieferumfang, die wir schon sehr häufig im Einsatz hatten. Auf den ersten Blick erscheint es praktisch, dass man die Schultergurte über Karabiner abnehmen kann, aber genau da liegt auch der Schwachpunkt. Die Karabiner liegen genau auf den Schultern und bei längerem Tragen ist das störend bis schmerzend.
Ein passender Transportrucksack befindet sich bereits im Lieferumfang
Die Einzelteile: Boot, Bodenmatte, Sitz und Fußstütze
Genauso gut lässt die Tasche auch per Hand tragen
Nichtsdestotrotz wissen wir eben auch, dass viele andere Hersteller erst gar keine Tasche mit Rucksacksystem, sondern nur eine kleine Tragetasche beilegen. Daher ist eine für das Boot zugeschnittene Tasche ein großer Pluspunkt, wenn sie bereits im Lieferumfang enthalten ist. In der Tasche selbst befinden sich das Boot, der Sitz, die aufblasbare Fußstütze, die Bodenmatte und zwei kleine Aluminiumelemente um das vordere Verdeck aufzuspannen. Platz finden auch noch Paddel und eine Luftpumpe in der Tasche, die aber zusätzlich erworben werden müssen.
Im Bug und Heck befinden sich Alu-Elemente, die die Enden des Kajaks aussteifen sollen
Das Material ist deutlich dünner als beim klassischen AdvancedFrame
Um auf eine Gewichtsersparnis von fast 10 kg beim Boot zu kommen, muss der Hersteller bei den Materialien angesetzt haben. Das Verdeck besteht beispielweise aus einem 300D Ripstop Nylongewebe statt eines 600D Ripstop Gewebes.
Beim Auspacken merken wir auch, dass die Bootshaut eindeutig dünner ist als im Vergleich zum herkömmlichen AdvancedFrame 1er Kajak. Die Bootshaut ist auf jedoch jeden Fall viel robuster als die von günstigen Einsteiger-Schlauchkajaks (z.B. Intex oder Sevylor).
Eine zweite große Gewichtsersparnis ergibt es durch die Bodenmatte. Üblicherweise verfügen die meisten Advanced Elements Boote über eine zusätzliche Luft- oder Drop-Stitch-Kammer für den Boden. Beim Ultralite kommt jedoch eine Bodenmatte zum Einsatz, die stark an einer Yogamatte erinnert. Diese wird ausgerollt und im Kajakboden eingelegt. Dafür hebt man die Seitenschläuche etwas an und schiebt sie herunter. Durch das Füllen der Seitenschläuche findet die Bodenmatte ihren Halt und kann nicht mehr verrutschen. Das Einlegen der Bodenmatte fanden wir sehr einfach und gut konzipiert.
Das Kajak im ausgefalteten Zustand
Die Bodenmatte lässt sich sehr einfach einlegen
Die beiden Seitenschläuche werden auf 0.14 bar aufgepumpt
Um das Boot in seine Form zu bringen, werden die zwei separaten Seitenkammern aufgepumpt. Bei den herkömmlichen AdvancedFrame Kajaks gibt es keine zwei Seitenschläuche, sondern einen Innen- und Außenschlauch. Die Luftschläuche werden nicht nur durch die Außenhülle geschützt, sondern auch durch die Nylon-Ummantelung. Zudem können sie zum Trocknen bzw. Reinigen und im Falle einer Reparatur aus dem Boot herausgenommen werden.
Nachdem die zwei Seitenschläuche aufgepumpt sind, ist der Aufbau schon größtenteils erledigt. Anschließend wird das vordere Verdeck durch zwei Alu-Elemente aufgespannt. Dabei wird die Schiene quer eingesetzt und die Stange längs unter das Verdeck eingeschoben. Durch das aufgespannte Verdeck hat man mehr Beinfreiheit und beim Befestigen von Gepäck auf dem Bug drückt das Gepäck nicht nach unten durch.
Das Kajak besitzt zwei Luftkammern, die schnell aufgepumpt sind
Zwei Alu-Elemente spannen das vordere Verdeck auf
Zu guter Letzt wird der Sitz im Boot befestigt. Dieser lässt sich variabel im Boot positionieren. Wer kleiner ist, kann den Sitz weiter nach vorne positionieren und hat somit hinter dem Sitz mehr Platz für zusätzliches Gepäck. Größere Paddler wie wir werden hingegen den Sitz möglichst weit nach hinten setzen, um genügend Platz für die Beine zu haben. Das Sitzkissen wird fest auf dem Boden unter die Seitenschläuche gedrückt. Somit liegt der Sitz dann wirklich fest im Boot und kann beim Paddeln nicht verrutschen. Durch zwei Klickverschlüsse wird schließlich die Rückenlehne des Sitzes an den Seitenschläuchen befestigt. Hierüber lässt sich sehr einfach die Stellung der Rückenlehne variieren. Auf der Rückseite der Rückenlehne befindet sich eine kleine Tasche, in der kleinere Utensilien wie Sonnencreme und Co. Platz finden.
Die Rückenlehne wird an den Seitenschläuchen befestigt und kann individuell eingestellt werden
Auf dem Bug ist eine Bungee-Schnürung für Gepäck angebracht
Eine kleinere Bungee-Schnürung befindet sich auch auf dem Heck
Richtig gut gefallen uns auch die Bungee-Schnürungen bzw. Gepäcknetze auf Heck und Bug. Somit lässt sich sehr einfach Gepäck und Ausrüstung auf dem Boot befestigen und alles ist schnell griffbereit. Auf einen Reißverschluss auf dem vorderen Verdeck hat der Hersteller verzichtet. Dieser würde zwar einen schnellen Zugang ins Bootsinnere bei der Reinigung und Trocknung ermöglichen. Jedoch mussten wir beim Paddeln der anderen AdvancedFrames mit Bug-Reißverschluss feststellen, dass diese trotz Abdeckung wasserdurchlässig sind. Somit kam bei stärkeren Wellen oft ein wenig Wasser ins Bootsinnere. Beim Ultralite kann das somit nicht mehr passieren.
Die beiliegende Fußstütze wird mit dem Mund aufgeblasen und kann unter dem Verdeck ins Bug geschoben werden. Sie zu nutzen, ist natürlich nicht Pflicht, aber wir sind gespannt, wie es sich mit dieser Fußstütze dann auf dem Wasser paddeln lässt.
Die Fußstütze wird mit dem Mund aufgeblasen und unter das Verdeck geschoben
Die Fußstütze ist auch für große Personen gut geeignet
Nachdem das Boot komplett aufgebaut ist, werfen wir einen Blick auf die Unterseite. Für ein Luftkajak sind Bug und Heck sehr schön ausgeformt. Durch die Verwendung der Aluschienen im Bug und Heck, verlaufen die Enden des Kajaks sehr spitz. Das verspricht gute Fahreigenschaften, da das Wasser somit geschnitten werden kann. Eine nicht abnehmbare Finne am Heck und ein Kielstreifen am Bug sollen den Geradeauslauf des Bootes zusätzlich verbessern. Die Finne ist sehr flach, sodass sie den Tiefgang des Bootes kaum erhöht und die Wahrscheinlichkeit von Grundberührungen minimal bleiben.
Das Kajak besitzt einen gut ausgeformten Bug und Heck
Eine nicht abnehmbare Finne befindet sich am Heck des Kajaks
Vorne ist ein Spurprofil aufgeklebt
Erfahrungen mit AdvancedFrame Ultralite auf dem Wasser
Da das Boot sehr leicht ist, lässt es sich ohne große Mühe und sehr bequem zu Wasser tragen. Genauso bequem und einfach gestaltet sich der Einstieg ins Boot dank der breiten Öffnung im Verdeck. Große Personen haben hier gar keine Schwierigkeiten ihre Beine unter das Verdeck zu bekommen und somit ist der Einstieg auch keine wacklige Angelegenheit für Paddelanfänger. Das vordere Gepäcknetz bietet sich auch an, um gleich zu Beginn die Schuhe oder einen Packsack zu befestigen.
Das Kajak lässt sich sehr leicht zu Wasser tragen
Durch die großen Öffnung ist der Einstieg kein Problem
Das vordere Gepäcknetz bietet idealen Platz für die Schuhe
Üblich bei Luftbooten ist die Verwendung einer Bodenkammer, die aber zur Gewichtsreduzierung beim Ultralite durch eine Bodenmatte ersetzt worden ist. Dies ist unserer Meinung nach auch sehr gut gelungen, denn das Boot wirkt trotzdem stabil und die Bodenmatte isoliert zudem gut vor Kälte. Obwohl wir barfuß im Boot saßen und das Wasser sehr kalt an dem Tag war, hatten wir keine kalten Füße. Dafür spürt man durch den sehr flexiblen Boden auch jede kleine Welle oder Grundberührung. Das mag zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, jedoch haben wir uns schnell daran gewöhnt.
Das herkömmliche AdvancedFrame ist mit BackBone deutlich schneller
Vom Paddeln her macht das AdvancedFrame Ultralite gleich zu Beginn viel Spaß. Es hat die gewöhnlich guten Fahreigenschaften, die wir von anderen Booten des Herstellers gewohnt sind. Es hält gut seine Spur und wir kommen recht zügig voran. Beim gemütlichen Paddeln haben wir eine Geschwindigkeit von 4,7 km/h gemessen. Paddelst du schneller, kannst du eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h erreichen. Ab dieser Geschwindigkeit bildet sich dann aber eine Bugwelle und das Paddeln wird ineffizienter. Die Wendigkeit des Kajaks ist in Ordnung. Kursänderungen sind mühelos möglich. Bei einer 180° Drehung bedarf schon deutlich mehr Paddelschläge.
Mit dem herkömmlichen Advanced Elements AdvancedFrame 1er Kajak mit Backbone haben wir am gleichen Tag beim gemütlichen Paddeln eine Geschwindigkeit von 5,5 km/h erreicht. Beim schnellen Paddeln konnten wir bis zu 7,5 km/h messen. Wir haben es deutlich gespürt, dass das Ultralite zwar langsamer ist, dennoch empfanden wir das Vorankommen als völlig in Ordnung. Wenn du alleine paddeln gehst und es für dich nicht auf den Einen km/h mehr oder weniger ankommt, wirst du mit der Geschwindigkeit zufrieden sein. Solltest du aber mit jemanden anderen zusammen paddeln gehen, der ein längeres Kajak fährt, wirst du zu tun haben hinterher zu kommen.
Im Vergleich zum klassischen AdvancedFrame 1er Kajak lässt sich das AdvancedFrame Ultralite mit einer BackBone oder einem Drop-Stitch Boden nicht nachrüsten.
Für gemütliche See- und Flusstouren mit guter Wassertiefe ist das Kajak gut geeignet
Dank der geschlossenen Bauweise des Kajaks bist du vor Spritzwasser gut geschützt. Sollte dennoch ein wenig Wasser ins Boot gelangen, macht sich das erhöhte Sitzpolster bezahlt. Viele Kajaks (wie auch das herkömmliche AdvancedFrame) verwenden beim Sitz nur ein dünnes Sitzkissen und somit sitzt man schneller im Nassen. Mit einem dickeren Sitzkissen bleibst du auch am Gesäß trocken. Der Sitz ist auch nach längerem Paddeln sehr bequem und gibt sehr guten Halt. Genauso haben wir die Fußstütze zu schätzen gelernt. Mit der richtigen Positionierung des Sitzes und der Fußstütze sitzt du sehr gut im Boot.
Das AdvancedFrame Ultralite sehen wir vor allem für den Einsatz auf Seen und ruhigen Flüssen mit genügend Wasserstand. Dabei richtet sich das Boot an alle Tagestourenpaddler, die schnell und unkompliziert für eine gemütliche Tour auf das Wasser möchten. Für ambitionierte Sportpaddler, die viel Strecke zurücklegen oder Mehrtagestouren unternehmen möchten, empfiehlt sich das Advanced Element AdvancedFrame Convertible Elite, welches länger und somit schneller ist sowie mehr Platz für Gepäck bietet.
Bezüglich der Wildwassertauglichkeit des Bootes gibt der Hersteller Wildwasserstufe 2 an. Das haben wir bisher noch nicht selbst probiert, und würden es auch nicht tun. Dafür scheint uns die Bootshaut zu fragil zu sein, und außerdem lässt sich die Finne und das vordere Spurprofil nicht abnehmen. Wenn man damit hängen bleibt, reißt es im schlimmsten Fall einen Teil der Bootshaut auf.
Die Fußstütze gibt einen guten Halt beim Paddeln
Abbau des Kajaks
Der Abbau des Bootes ist sehr einfach und schnell. Einfach die Luft herauslassen und den Rest abpumpen. Anschließend wird es wieder gefaltet und findet bequem in der Tasche Platz. In den meisten Fällen wirst du aber nicht herum kommen, das Boot nochmal Zuhause auszupacken und trocknen zu lassen. Denn gerade die Nylonhüllen lassen sich nicht einfach komplett trocken wischen und brauchen Zeit bis sie an der Luft abgetrocknet sind. Du solltest auf keinen Fall das Boot über längere Zeit in einem nassen oder feuchten Zustand lagern, da dies zur Schimmelbildung führen kann.
Die Luftschläuche lassen sich samt Hülle aus dem Kajak herausnehmen
Stärken und Schwächen
Die größte Stärke des Ultralite ist das geringe Gewicht in Kombination mit einem integrierten Verdeck. Dazu lässt es sich gut auf dem Wasser paddeln. Zu Gunsten des Gewichts ist die Bootshaut im Gegensatz zum klassischen AdvancedFrame deutlich dünner und nur einseitig beschichtet. Auf einer Flusstour mit Stromschnellen hatten wir erste unschöne Kratzer in der Bootshaut. Deswegen sollte das Kajak nur für Touren mit ausreichender Wassertiefe verwendet werden. Eine weitere nicht wegzusehende Schwäche des Bootes ist die lange Trocknungszeit aufgrund der Nylonhülle. Insbesondere auf langen Touren (viel Ein- und Aussteigen bei Pausen und Umtragungen) und Flusstouren mit kleinen Stromschnellen kommt Wasser ins Boot und die Hülle saugt sich mit Wasser voll. Gut, dass man die Nylonhülle mit Schlauch herausnehmen kann, sodass alles vernünftig abtrocknen kann.
Kratzer in der Bootshaut
Durchnässte Nylonhülle nach einer Tagestour
Das hat uns gefallen
+ sehr leicht + sehr kippstabil + sehr nützliche Gepäcknetze auf Bug und Heck + bequemer Sitz und praktische Fußstütze + gute Verarbeitung + Luftschläuche sind austauschbar + guter Geradeauslauf + zuverlässiger Spritzschutz beim Paddeln im ruhigen Gewässer durch das integrierte Verdeck
Das hat uns weniger gefallen
– lange Trocknungsdauer aufgrund des Nylonmaterials – unkomfortable Transporttasche – Bootshaut ist empfindlich gegenüber Grundberührungen (dünne und einseitig beschichtete Bootshaut) – an der Sitzluke lässt sich keine Spritzschürze befestigen – große Sitzluke lässt viel Wasser bei Stromschnellen und Wellen rein – weniger für schwere Personen
Fazit zum Advanced Elements AdvancedFrame Ultralite
Mit dem Ultralite spricht Advanced Elements eine Zielgruppe an, die ihr Boot ohne Auto und ohne schweres Tragen zum nächsten See oder Fluss transportieren und paddeln möchten. Und das ist dem Hersteller gelungen, solange eine ausreichende Wassertiefe vorhanden ist. Für Wildwasser und flache Flüsse mit viel Grundberührungen sehen wir das Ultralite Kajak als nicht geeignet. Wer das beachtet, kann mit dem Kajak viel Spaß auf dem Wasser haben und wird die guten Fahreigenschaften in Anbetracht des geringen Gewichts schätzen. Für kleine oder auch ausgiebige Tagestouren ist das Advanced Elements Ultralite eine sehr gute Wahl.
Grundberührungen mag das AdvancedFrame Ultralite nicht
Geeignetes Zubehör
Im Lieferumfang des Bootes ist folgendes Zubehör enthalten:
Transporttasche
Fußstütze
Reperaturset
Ventiladapter
Zusätzlich empfehlen wir folgendes Zubehör:
Doppelpaddel: Itiwit Doppelpaddel 2-teilig* (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Drehwinkel und Länge zwischen 225 – 235 cm einstellbar, aufgrund der Breite des Kajaks empfehlen wir das 230 cm lange Doppelpaddel statt das 215 cm lange Paddel). Alternativ empfehlen wir das ExtaSea Tour Vario 230-240 cm 4-teilig*, wer ein kompaktes also 4-teiliges Doppelpaddel sucht (noch bessere Haptik und besseres Handling als das Itiwit Paddel). Es gibt auch das Itiwit Doppelpaddel 4-teilig*, welches wir jedoch nicht empfehlen können (zu wackelig, schlechte Haptik, keine Tropfringe).
Luftpumpe: Advanced Elements Doppelhub Handpumpe* (passend fürs Kajak, inkl. Manometer zur Überprüfung des Luftdrucks, gute Verarbeitung und einfache Handhabung)
Schwimmweste: Itiwit BA 50N+ * (gute Schwimmweste für Einsteiger, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Details in unserem Testbericht). Wir nutzen jedoch überwiegend die Itiwit Wairo Hydra* (aufblasbar, sehr kompakt und leicht, mehr Details in unserem Testbericht) oder die NRS Oso* (sehr individuell einstellbar, sehr hochwertig verarbeitet, für fortgeschrittene Paddler bestens geeignet), die aber deutlich teurer ist.
Dry Bag: Itiwit Packsack 30L* (gute Verarbeitung und robust, als Rucksack nutzbar, in unterschiedlichen Größen erhältlich, 30L Größe passt gut auf dem Bug des Kajaks). Alternativ verwenden wir auch gerne den Ultralight Osprey Packsack 20L* (sehr kompakt und leicht, jedoch sensibleres Material).
Das AdvancedFrame hat uns in Sachen Rumpfform (ausgeformte spitze Kiele mit einem breiten mittigen Rumpf) und den Fahreigenschaften sehr an das Nortik Scubi 1 erinnert. Das Scubi 1 verwendet ebenfalls zu den Schläuchen ein Gestänge zur besseren Aussteifung des Bootes. Das Nortik Scubi hat den Vorteil, dass es kein Nylon verwendet und somit deutlich pflegeleichter ist, da die langen Trocknungszeiten entfallen. Auch das geringe und leichte Packmaß spricht für das Nortik Scubi 1. Für große Menschen ist das Nortik Scubi 1 jedoch nichts, da der Innenraum ziemlich klein ausfällt. Hier bietet das AdvancedFrame mehr Komfort. Auch ist das AdvancedFrame für Wildwasser besser geeignet, da das Boot auch ohne Gestänge gepaddelt werden kann. Beim Nortik Scubi 1 muss das Gestänge immer verwendet werden, da es über keine Luftkammer im Boden verfügt.
Gumotex Swing 1
Eine richtig gute Alternative ist das Gumotex Swing 1. Es läuft mit Finne besser als das Ultralite (ungefähr 0,5 km/h schneller) und ist nur ein paar Kilo schwerer. Das Swing 1 hat eine sehr robuste Bootshaut, die sich einfach trocken wischen lässt. Das Verdeck trocknet sehr schnell ab. Wer mit dem Boot im Wildwasser oder flachen Flüssen unterwegs ist, kann die Finne abnehmen, sodass Grundberührungen und somit die Gefahr von Beschädigungen minimiert werden.
Advanced Elements AdvancedFrame
Wenn das Gewicht des Bootes nicht wichtig ist, dann empfehlen wir das herkömmliche AdvancedFrame als mögliche Alternative. Es hat eine deutlich robustere Bootshaut und lässt sich optional mit einer Backbone ausstatten, welche die Laufeigenschaften des Kajaks verbessert.
Das nortik fold 4.2 ist ein Faltboot in Origami-Bauweise. Diese Falttechnik verspricht einerseits einen schnellen Auf- und Abbau des Bootes und andererseits sehr gute Fahreigenschaften auf dem Wasser. Wir hatten die Chance das Kajak im Rahmen einer Outdoormesse Probe zu paddeln und möchten im Folgenden über unsere Eindrücke berichten.
Origami-Boote, wie das nortik fold 4.2, bestehen aus polymeren Kunststoffen. Diese sind sehr robust, wasserdicht und unter besonderen Voraussetzungen falt- und biegbar. Durch das Einpressen von Falten fertigt nortik aus einer einzigen Platte ein Kajak, welches durch den Paddler vor dem Einsatz in seine Endform gebracht wird.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fairerweise muss man gestehen, dass nortik mit der Idee eines Origami-Kajaks nicht der Erste war. Der international weitaus bekanntere Hersteller im Gebiet der Origami-Boote namens Oru Kayak baut solche Kajaks schon seit 2012. Optisch sehen sie sich sehr ähnlich, allerdings unterscheiden sie sich bei den Materialien. nortik arbeitet hier mit einem Vollmaterial, welches zwar etwas schwerer ins Gewicht fällt, dafür aber eben beim Falten Fehler verzeiht. Das verwendete Hohlkammermaterial bei den Kajaks von Oru Kayak verzeiht keine großen Fehler beim Falten, sodass ein falsches Falten das Boot beschädigen würde.
Für einen Laien sieht das Boot auf den ersten Blick wie ein Festrumpfkajak aus
Aufgebaut wirkt das Kajak wie ein herkömmliches Kajak und ein Laie würde hier sicherlich nicht erwarten, dass es sich um ein Faltkajak handelt. Bezüglich des Aufbaus können wir leider nicht von unseren persönlichen Erfahrungen berichten, da das Boot auf der Messe bereits aufgebaut war. Nichtsdestotrotz lässt sich festhalten, dass dank der Origami-Falttechnik der Aufbau im Vergleich zu herkömmlichen Faltbooten sehr einfach und schnell von Statten geht. Das Boot besteht aus einer einzigen festen Platte, welches entlang der eingearbeiteten Scharniere gefaltet wird. Der übliche Aufbau eines Gestänges bei Faltbooten, was oft sehr zeitaufwändig und auch anstrengend sein kann, entfällt hier und macht die große Zeitersparnis aus.
Der Hersteller hat auch ein Aufbauvideo zum fold 4.2 veröffentlicht, welches dir eine sehr gute Vorstellung zum Aufbau gibt. Bei der Aufbauzeit gibt der Hersteller 3-5 Minuten an. Aus Erfahrungen mit dem Aufbau anderer portabler Boote können wir sagen, dass man gerade zu Beginn etwas länger brauchen wird und die Zeitangaben Bestzeiten sind, d.h. mit Übung und ohne zu trödeln.
Vom Material und von der Verarbeitung macht das Kajak einen hochwertigen Eindruck. Der Schwachpunkt am Material werden auf Dauer sicherlich die eingearbeiteten Faltlinien sein. Wie stark sich diese jedoch durch den ständigen Auf- und Abbau abnutzen, könnte nur ein Langzeittest zeigen. Der Hersteller gibt zumindest an, dass das Boot tausendfach gefaltet werden kann. Auch wenn man jedes Wochenende im Sommer paddeln gehen würde, hätte man also lange Freude an dem Boot, sofern auch nichts anderes am Boot kaputt geht oder sich abnutzt.
Die spitz zulaufenden Enden schneiden das Wasser besonders gut
Tragegriffe erleichtern es, das Kajak zu Wasser zu tragen
Sowohl hinten als auch vorne lässt sich Gepäck auf dem Kajak befestigen
Es sind Gepäcknetze auf dem Bug und Heck vorhanden, womit einiges an Ausrüstung und Gepäck mitgeführt werden kann. Mit seinen Verstaumöglichkeiten und der Zuladungsgrenze von 130 kg kann es durchaus auch für eine mehrtägige Kajaktour verwendet werden. Auch der Sitz macht von der Verarbeitung einen hochwertigen Eindruck und sieht bequem aus. Das Sitzkissen ist ein aufblasbares Kissen, welches nach eigenem Empfinden härter oder weicher aufgeblasen werden kann. Die Rückenlehne wird eingehängt und lässt sich individuell verstellen.
Vom Material und von der Verarbeitung macht das Faltkajak einen sehr hochwertigen Eindruck
Der Sitz lässt sich individuell einstellen und ist bequem
Im Inneren lassen sich zusätzlich Fußstützen anbringen
Als das Faltkajak zu Beginn auf dem Markt kam, haben sich noch viele Paddler darüber beschwert, dass sie Fußstützen vermissten und selbst kreativ werden mussten. Dies hat aber nortik schnell nachgeholt und so befinden sich sowohl die Halterungen und die dazugehörigen Fußstützen im Lieferumfang.
Durch die Faltkonstruktion hat das Kajak ein gut ausgeformtes Unterschiff
Erfahrungen mit dem nortik fold 4.2 auf dem Wasser
Das Kajak ist mit seinen knapp 16 kg kein Leichtgewicht unter den 1-Personen Faltkajaks. Auf den ersten Blick sieht das Kajak ziemlich leicht aus, doch als wir es zu Wasser getragen haben, ist uns sofort aufgefallen, dass es schon ziemlich schwer ist.
Als gewohnter Paddler von Festrumpfkajaks wird der Einstieg in das nortik Faltkajak keinen großen Unterschied darstellen. Wir sind Schlauchkajaks gewohnt, die sehr kippstabil sind, und mussten sofort feststellen, dass das nortik fold instabiler wirkt und weniger Schwankungen verzeihen würde. Zusätzlich ist das Einsteigen im nortik fold gerade für größere Personen aufgrund der kleinen Öffnung ein wenig mühselig. Als wir aber einmal die richtige Position im Kajak gefunden haben, konnten wir uns über die Beinfreiheit im Boot nicht beschweren. Denn davon gibt es genug und es war noch viel Luft nach vorne. Gerade für größere Paddler, die bei anderen Booten das Nachsehen haben, kann das nortik fold ein interessantes Boot sein.
Den Einsatz der mitgelieferten Fußstützen konnten wir leider nicht testen. Durch das ziemlich flache Verdeck und einer leicht angewinkelten Beinposition haben wir auch ohne Fußstützen gut Halt im Boot gefunden. Den Sitz haben wir auch als sehr bequem empfunden und dieser würde sicherlich auch auf längere Touren einen guten Job machen.
Beim Einstieg hat das Kajak einen wackligen Eindruck gemacht
Ob Spritzwasser oder kleinere Wellen, im Kajak bleibt man trocken
Auch für große Personen bietet das Kajak genügend Beinfreiheit
Auf dem Wasser machen sich die Steifigkeit des Kajaks und die spitz zulaufenden Enden bemerkbar. Wir erreichen schnell eine gute Geschwindigkeit und auch der Geradeauslauf ist echt gut. Es macht wirklich Spaß mit diesem Faltboot zu paddeln, denn es fühlt sich wie Festrumpfboot an. Gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass man mit dem nortik fold 4.2 keine Rekorde in Sachen Geschwindigkeiten aufstellen wird. Das ist auch völlig normal, da es nur 4,2 m lang ist. Andere Faltkajaks, wie z.B. das nortik argo*,sind da gerne mal ein Meter länger und erreichen entsprechend bessere Geschwindigkeiten.
Aber auch beim Paddeln merken wir deutlich, dass das Kajak durch seine schlanken Bauweise und der Faltkonstruktion ziemlich instabil wirkt. Auf hastige Bewegungen im Boot solltest du im Boot also verzichten, wenn du ein Kentern vermeiden möchtest. Allerdings sind wir das Kajak auch ohne Gepäck oder weitere Ausrüstung gefahren. Wenn du also noch etwas Gepäck im Boot verteilst, liegt das Boot nochmal tiefer im Wasser und wird sicherlich auch eine stabilere Lage haben.
Überzeugt hat das Faltkajak vor allem durch seine guten Laufeigenschaften
An dem Tag, wo wir das nortik fold 4.2 gepaddelt sind, war es ziemlich windig und teilweise auch wellig. Bei diesen eher schwierigeren Paddel-Bedingungen konnte sich das Faltboot beweisen, denn es hat nicht nur gut seine Spur gehalten, sondern es ist auch im Inneren trocken geblieben. Es ist kein Wasser von oben durch die Verschlusskante gelaufen, wo die beiden Seitenenden der Platte zusammengesteckt sind.
Die Origami-Boote der nortik fold Serie eignen sich vor allem für Tagestouren auf Seen. Mehrtagestouren sind dank der Gepäcknetze und des Platzes unter dem Verdeck denkbar, aber nicht das primäre Einsatzziel des Kajaks. Für Wildwasser, Flüssen mit zu niedrigem Wasserstand ist das nortik fold nicht geeignet. Dafür ist das Material und die Konstruktion zu empfindlich. Daher solltest du stets darauf achten, dass du keine Grundberührungen mit dem Boot hast. Auch beim Ausstieg solltest du auf das Anlanden an Kiesbänken sicherheitshalber verzichten. Hier ist es besser im flachen Wasser oder an einem Bootssteg auszusteigen.
Stärken und Schwächen
Die Stärken des nortik fold liegen eindeutig im einfachen und schnellen Auf- und Abbau im Vergleich zu herkömmlichen Faltkajaks. Durch die sehr gute Steifigkeit kann das Boot auch auf dem Wasser mit richtig guten Fahreigenschaften glänzen. Allerdings empfanden wir das Kajak auf unserer Testfahrt ein wenig kipplig und instabil, wo wir uns aber sicher sind, dass man sich hier schnell gewöhnt. Der hohe Anschaffungspreis mag vielleicht den einen oder anderen zunächst abschrecken, aber dafür stimmt die Verarbeitung und zusätzlich werden die Boote in Deutschland gefertigt, was wir sehr begrüßen.
Das nortik fold 4.2 ist ideal für Halb- oder Tagestouren auf dem See
Das hat uns gefallen
+ schneller Auf- und Abbau + sehr gute Steifigkeit + sehr gute Fahreigenschaften + gute Verarbeitung + sehr nützliche Gepäcknetze + bequemer und verstellbarer Sitz + integrierte Fußstützen + Herstellung in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– instabil bzw. kippanfällig für Einsteiger – hoher Anschaffungspreis – ziemlich schwer für ein portables 1-Personen Kajak
Fazit zum nortik fold 4.2
Das nortik fold 4.2 richtet sich nicht primär an Paddeleinsteiger, sondern an geübte Paddler, die nach einer transportablen Alternative suchen. Denn wer es gewohnt ist, ein Festrumpfboot zu paddeln, möchte bei den Fahreigenschaften so wenig Abstriche wie möglich machen. Genau diese guten Fahreigenschaften findest du bei dem nortik fold. Der leichte und schnelle Auf- und Abbau überzeugt hier auch noch den letzten Faltbootskeptiker. Als Paddeleinsteiger und für wen auch gute Fahreigenschaften ausreichen, sollte sich auf dem Markt der aufblasbaren Kajaks umschauen. Schlauchkajaks sind nicht nur günstiger und kippstabiler, sondern meist genauso einfach im Auf- und Abbau wie das nortik fold 4.2
Die US-Amerikanische Firma Oru Kayak war der erste Hersteller gewesen, der solche Origami-Boote hergestellt hat. Seitdem gibt es eine regelrechte Community im Netz, die begeistert von ihren Booten sind. Das Beach LT ist mit seinen 12 kg ziemlich leicht, aber dafür nur 307 cm lang. Der große Unterschied zum nortik fold ist das eingesetzte Hohlkammermaterial.
Das Rebel 2K ist ein neues Packraft der Marke Anfibio. Es ähnelt sehr dem Anfibio Delta MX. Der große Unterschied ist, dass das Rebel 2K mehr an Ausstattung mitbringt und sich somit andere Möglichkeiten für Touren ergeben. Wir hatten mit dem Rebel 2K eine kleine Seetour zu einer Insel und eine Flusstour auf der Amper unternommen. Unsere ersten Eindrücke zum Packraft und die Fahreigenschaften auf dem Wasser möchten wir mit dir in diesem Artikel teilen.
1 231 cm 91 cm 1975 g 2500 g 30 x 20 cm 150 kg Urethan-Nylon
Produktionsland:
China
Welches Modell wurde getestet?
Anfibio Rebel 2K (Vorserien-Modell) ohne TubeBags, mit Finne und Anfibio WideSeat
Wie ist der Test entstanden?
Das Anfibio Rebel 2K wurde uns vom Anfibio Packrafting-Store, einem sächsischen Entwickler und Händler von Packrafts und ultraleichter Paddelausrüstung, zur Verfügung gestellt. Anfibio Packrafts gibt es ausschließlich im Packrafting-Store. Unser Testbericht ist unabhängig vom Hersteller oder Shop und spiegelt unsere eigene Meinung zum Boot wieder.
Das Packraft selbst wiegt 1,975 kg, was sehr wenig für ein Packraft mit integriertem Verdeck ist. Auch die weiteren Bestandteile des Bootes (z.B. Sitz, Blasesack) haben ein sehr geringes Gewicht und runden die Idee eines ultraleichten Packrafts gut ab.
Notwendiges Zubehör: Du fängst mit dem Paddeln erst an und hast noch nicht das notwendige Zubehör? Folgendes Zubehör (welches nicht im Lieferumfang des Bootes enthalten ist) brauchst du für deine erste Tour auf dem Wasser und hat auf Basis unserer Erfahrungen ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Packraft ist sehr leicht und kompakt. Das Material des grünen Schlauches ist im Gegensatz zu anderen Packrafts spürbar dünner und vor allem glatter. Die glatte Oberfläche ist laut Hersteller eine spezielle Oberflächenversiegelung gegen Kratzer. Der schwarze Boden des Packrafts ist vom Material deutlich stärker als der grüne Seitenschlauch. Die Verarbeitung macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck.
Das Anfibio Rebel 2K erinnert von der Größe an eine Isomatte
Aufgepumpt wird das Rebel 2K mit einem Blasesack, der sich mit im Lieferumfang befindet. Du entfernst das Ventil aus dem Gewinde und schraubst stattdessen den Ventiladapter des Blasesack ein. Jetzt fängst du mit dem Blasesack Luft ein, verschließt ihn und presst diese Luft in den Schlauch des Packrafts. Das wiederholst du solange, bis das Boot 80 – 90 % mit Luft gefüllt ist. Achte darauf, dass du den Luftsack zwischen den Beinen hast (nicht auf dem Boden oder Boot), wenn du die Luft in den Schlauch reindrückst.
Für das Aufpumpen muss das Ventil inkl. Verschlusskappe komplett abgeschraubt werden
Für das Befüllen der Luftkammer verwendest du den mitgelieferten Blasesack
Nach dem Abschrauben des Luftsacks schraubst du wieder das Ventil des Bootes ins Gewinde und pustest das Packraft weiter mit dem Mund auf. Mit ein paar kräftigen Luftstößen aus dem Mund erreicht das Rebel 2K seine endgültige Form und Festigkeit. Wir hatten für den Aufbau fast 5 min benötigt. Mit etwas mehr Übung geht der Aufbau vermutlich noch schneller.
Der Sitz wird mit einem Gurt am Boden befestigt. Am besten pustest du das Sitzkissen erst zu 3/4 mit dem Mund auf. So lässt sich dieser deutlich einfacher ins Boot platzieren und befestigen. Danach pustest du ihn je nach gewünschter Härte vollständig auf. Die Rückenlehne wird ebenfalls über ein Mundventil aufgeblasen und ist mit dem Sitzkissen fest verbunden. Der Sitz macht insgesamt einen sehr guten Eindruck und deutet auf einen guten Komfort beim Paddeln hin. Wir sind gespannt, wie der Komfort auf dem Wasser sein wird.
Der Sitz bietet ein hohes Sitzpolster und eine Rückenlehne
Der Sitz wird über zwei Mundventile aufgeblasen
Das Packraft lässt sich sowohl geschlossen als auch offen paddeln, ohne das Verdeck abnehmen zu müssen. Du kannst das fest-integrierte Verdeck also während der Fahrt aufrollen und hast ein offenes Packraft mit viel Beinfreiheit, oder du kannst das Packraft komplett verschließen, wenn es wildere Wasserstellen gibt, es noch kühl am Morgen ist oder ein kleiner Schauer naht.
Das Verdeck besitzt eine Reiß-Klettverschlusskonstruktion, worüber es geöffnet und geschlossen wird. Das Verdeck ist gut gespannt und hängt nicht durch. Dennoch muss der kleine wasserdichte Reißverschluss eine hohe Spannung aushalten. Der Klettverschluss ist großzügig angebracht, sodass er sich leicht verschließen lässt. Außerdem soll der Klettverschluss einen schnellen Ausstieg ermöglichen (z.B. beim Anlanden am Ufer oder bei einer Kenterung). Die Befestigung des aufgerollten Verdecks ist funktional und simpel gestaltet.
Es ist keine zusätzliche Spritzschürze notwendig, da diese im Verdeck bereits integriert ist. Im Vergleich zu den anderen Anfibio Packrafts (z.B. Anfibio Delta MX) erweitern sich hierdurch die Einsatzgebiete. Du kannst das Packraft auch zur kühleren Jahreszeit paddeln, da kein kaltes Spritzwasser in den Innenraum gelangt.
Das Rebel 2K mit geschlossenem Verdeck und Kamin
Die Spritzschürze lässt sich mit Klettverschluss verschließen. Die Bundweite ist mit einem Kordelzug anpassbar
Darüber hinaus gibt es das Rebel 2K optional mit sogenannten TubeBags. In dieser Variante ist das Rebel 2K mit zwei Innentaschen (mit je 70 L) ausgestattet. Auf der linken und rechten Seiten im Innenraum des Bootes gibt es am Schlauch einen wasserdichten Reißverschluss, worüber die Innentaschen zugänglich sind. Diese müssen jedoch konstruktionsbedingt vor dem Aufpumpen beladen und nach dem Herauslassen der Luft entladen werden. Durch solche Innentaschen werden die Verstaumöglichkeiten des Packrafts deutlich erhöht. Bei unseren Modell handelte es sich um die Variante ohne TubeBags.
Packrafts mit einer Finne sind eher selten, obwohl sie den Geradeauslauf des Bootes verbessern. Das nortik CityRaft hat beispielsweise eine integrierte Finne. Das Anfibio Rebel 2K bringt eine bereits montierte Finnenhalterung mit. Damit ersparst du dir die Montage der Halterung und musst lediglich die Finne zusätzlich kaufen. Wir empfehlen eine Finne, weil sie den Geradeauslauf verbessert und den Paddelspaß erhöht. Die Position der Finnenhalterung ist gut gewählt. Es ist die richtige Stelle, sodass die Finne gerade noch im Wasser ist und gleichzeitig nicht den Tiefpunkt des Bootes unnötig erhöht. So wird die Gefahr von möglichen Grundberührungen mit einer montierten Finne minimiert.
Die Halterung für eine Finne ist bereits beim Regel 2K vormontiert. Die Finne muss zusätzlich erworben werden
Laut Anfibio ist nichts geklebt, sondern alle Elemente sind miteinander verschweißt, was die Verbindungen haltbarer macht. Die Verarbeitungsqualität der Verschweißungen finden wir sehr gut. Wir konnten keine Stelle am Packraft erkennen, die unsauber verschweißt war.
Das Material des Schlauches und des Bodens ist doppelt beschichtet. Das Bodenmaterial ist mit 420den doppelt so stark wie der Seitenschlauch und verfügt sowohl auf der Innen- als auch Außenseite über diese doppelte Beschichtung aus Urethan. Das macht Sinn, weil der Boden nicht nur Außen gegenüber Grundberührungen zu schützen ist, sondern auch die Innenseite durch die Schuhe des Paddlers und der mitgeführten Ausrüstung stärker beansprucht wird.
Der Schlauch besitzt die doppelte Beschichtung nur von Außen. Hier ist es fraglich, wie sehr noch die Dichtigkeit des Materials gegeben ist, wenn die äußere Beschichtung des Schlauches beschädigt ist.
Darüber hinaus hätten wir uns gewünscht, dass der Boden großzügiger (mehr als nur 1,2 cm) die Unterseite des grünen Seitenschlauches überdeckt, und ihn somit zusätzlich schützen würde.
Fairerweise muss auch an dieser Stelle erwähnt werden, dass zusätzliche Beschichtungen und Einsatz von Material den Preis und vor allem das Gewicht eines ultraleichten Bootes erhöhen.
Auf dem Bug lässt sich über die vier Halteschlaufen eine optionale wasserdichte Bugtasche von Anfibio befestigen
Erfahrungen mit dem Anfibio Rebel 2K auf dem Wasser
Der Ein- und Ausstieg ist auch bei geschlossenem Verdeck sehr einfach. Du öffnest den Klettverschluss und hast genügend Platz um ein- oder auszusteigen. Genauso leicht lässt sich das Verdeck wieder verschließen. Der wasserdichte Reißverschluss muss dafür nicht geöffnet werden. Auf dem Wasser hält das Verdeck zuverlässig Spritzwasser ab. Kommen jedoch größere Wassermassen auf das Verdeck, läuft es durch den Klettverschluss sehr schnell durch.
Das Rebel 2K mit geschlossenem Verdeck
Das Verdeck lässt auf dem Wasser unkompliziert öffnen
Im Vergleich zum Anfibio Delta MX ist der Innenraum beim Rebel 2K um 13 cm kürzer und der Bug enger. Bei geschlossenem Verdeck ist der Platz noch ausreichend, kann aber für Personen über 190 cm auf Dauer zu eng sein. Wir, mit einer Größe von fast 190 cm, fanden das Rebel 2K auf Dauer mit Schuhen persönlich zu klein, da wir nicht so recht wussten, wohin mit den Füßen im Bug. Bei offenem Verdeck sieht es anders aus, weil man hier die Beine mehr anwinkeln kann.
Der Sitz hat uns gut gefallen. Er bietet mit seinem hohen Sitzkissen eine gute Paddelposition und mit der hohen Rückenlehne einen guten Komfort. Während des Paddelns bewahrt der Sitz seine Position im Boot und rutscht nicht hin und her. Sogar hinter dem Sitz ist Platz für eine Flasche oder Lunchbox, was beim Paddeln nicht stört. Durch die Aussparung in der Rückenlehne lässt sich das Utensil hinter dem Sitz einfach erreichen. Außerdem isoliert das hohe Sitzkissen sehr gut bei kühleren Wassertemperaturen.
Das Packraft ist wendig und lässt sich somit gut manövrieren
Das Anfibio Rebel 2K hat uns viel Freude auf der Amper bereitet. Es ist agil genug, um Engstellen zu meistern, und bietet mit einer Finne während des Paddelns auf Flüssen dennoch einen ausreichenden Geradeauslauf. Auch kleine Touren auf ruhigen Seen waren mit dem Rebel 2K möglich. Es ist natürlich ein anderes Paddeln als mit einem Schlauchkajak, da man nur deutlich langsamer vorankommt.
Ab 3,0 km/h nimmt der Geradeauslaus im stehendem Gewässer deutlich ab, auch mit Finne. Geschwindigkeiten von 3,5 – 4,0 km/h sind dennoch problemlos möglich. Im Schnitt würden wir für eine gemütlich Seetour 3,0 km/h beim Rebel 2K einkalkulieren und dementsprechend eine Tour planen. Anfibio gibt eine Geschwindigkeit von 4,5 km/h an. Die haben wir mit dem Rebel 2K im stehenden Gewässer erreicht, jedoch sehen wir diese Geschwindigkeit als Höchstgeschwindigkeit. Bei dieser Geschwindigkeit ist der Geradeauslauf schlecht und die Effizienz deines Paddelschlags sinkt deutlich.
Das Rebel 2K ist perfekt für Touren im Zahmwasser
Die optionale Finne verbessert den Geradeauslauf
Abbau des Packrafts
Der Abbau des Packrafts ist sehr simpel. Du schraubst das Ventil ab und drückst die Luft raus. Die restliche Luft entweicht beim Zusammenlegen bzw. Aufrollen des Packrafts. Dazu legst du es am besten ein- oder zweimal in der Länge zusammen, und rollst es zum geöffneten Ventil hin auf. Du kannst das Packraft mit offenem oder geschlossenem Verdeck zusammenpacken. Der mitgelieferte Packriemen sorgt dafür, dass das Packraft zusammengerollt bleibt.
Den Sitz haben wir beim herausgenommen und separat verstaut. Das Ablassen der Luft aus dem Sitz fanden wir etwas umständlich. Damit die Luft entweicht, muss die Feder des Ventils runtergerdrückt werden. Außerdem ist die Öffnung sehr klein, um die Feder runterzudrücken.
Stärken und Schwächen
Die große Stärke des Anfibio Rebel 2K ist das geringe Gewicht von unter 2 kg inkl. integriertem Verdeck und Spritzschürze. Wir kennen kein anderes Packraft mit Verdeck auf dem Mark, welches leichter ist. In der Regel wiegen diese zwischen 3 und 4 kg. Trotz des geringen Gewichts hat das Rebel 2K einen robusten Eindruck gemacht hat eine gute Verarbeitung. Wir hatten Grundberührungen und sind an steinigen Uferstellen angelandet. Das hatte dem Packraft überhaupt nichts ausgemacht, dank des robusten Bodens.
Der große Vorteil des Ultraleicht-Konzepts kann aber auch zugleich eine kleine Schwäche des Rebel 2K sein. Es können schützende Beschichtungen, hohe Materialstärken für den Schlauch sowie verstärkende Konstruktionen (z.B. zusätzlicher Schutz des Schlauches durch den Boden) nur in einem geringeren Maß verwendet werden. Das macht das Packraft anfälliger gegenüber Beschädigungen als bei einem Packraft, welches 3 bis 4 kg wiegt.
Prinzipiell kann jedoch bei jedem Packraft durch spitze Gegenstände im Wasser schnell mal ein Riss oder Loch in der Bootshaut entstehen. Daher ist es unabdingbar auf jeder Tour ein Reparaturset dabei zu haben. Denn die meisten Packrafts bestehen nur aus einer Luftkammer, die zu 100% funktionieren muss. Im Lieferumfang des Anfibio Rebel 2K ist jedoch nur das Reparaturmaterial enthalten, womit man ohne Kleber nicht viel anfangen kann. Deswegen ist der Kauf eines PU-Klebers oder zumindest das Mitführen von Tape essentiell.
Das Anfibio Rebel 2K wiegt fast weniger als die Hälfte, was ein herkömmliches Packraft mit Verdeck wiegt
Das hat uns gefallen
+ sehr leicht und kompakt + Finnenhalterung bereits montiert + komfortabler Sitz mit integrierter Rückenlehne + kratzfeste Oberfläche + Zubehör und Ersatzteile (z.B. Sitz, Finne) erhältlich + 3 Jahre Garantie auf Material und Verarbeitung
Das hat uns weniger gefallen
– Verdeck nur bei Spritzwasser wasserdicht – Komprimieren des Sitzes mühselig – untere Seite des Schlauches ist wenig geschützt gegenüber hohen Beanspruchungen – nur Reparaturmaterial aber kein Reparaturset (also Material inkl. Kleber) im Lieferumfang enthalten – wenig Platz für große Personen bei geschlossenem Verdeck
Fazit zum Anfibio Rebel 2K
Das Anfibio Rebel 2K ist eine tolle Ergänzung der ultraleichten Prackrafts von Anfibio. Es ist ein sehr vielseitiges Packraft mit einer guten Verarbeitung. Durch das integrierte Verdeck bist du auf viele Situationen optimal vorbereitet. Es hält dich vor Spritzwasser trocken und an einem kühlen Morgen oder zu kühleren Jahreszeiten warm. Das Rebel 2K gibt es auch mit wasserdichten Innentaschen im Schlauch (jeweils 70 L pro Seite). Das erhöht die Transportkapazität des Packrafts enorm und ist perfekt für längere Outdoor-Aktivitäten.
Um das geringe Gewicht zu erreichen, wurde beim Rebel 2K auf nicht zwingend notwendige Materialstärken und Beschichtungen verzichtet. Daher ist es im Vergleich zu anderen Packrafts (die deutlich schwerer sind) in der Robustheit unterlegen. Dennoch sehen wir das Anfibio Rebel 2K für die meisten Einsatzgebiete eines Packrafts (Überqueren von Gewässern, Flusstouren, gemütliches Paddeln auf Seen, …) geeignet. Für einen häufigen Wildwassereinsatz, bei dem nicht nur der Boden sondern auch der Schlauch stark beansprucht wird, würden wir mit dem Rebel 2K vorsichtig sein. Obwohl es ein ultraleicht Packraft ist, musst du auf Komfort und nützliche Features (z.B. komfortabler Sitz, Finnenhalterung, zahlreiche Halteschlaufen) nicht verzichten.
Alternativen zum Anfibio Rebel 2K
Das Anfibio Rebel 2K ist ohne Frage ein gelungenes Packraft. Dennoch möchten wir dir eine Reihe von Packrafts vorstellen, die ebenfalls interessant sein könnten. Je nach Einsatzzweck könnten diese sogar die bessere Wahl für dich sein.
Das Anfibio Rebel 3K+ ist die Langversion des Rebel 2K und ist ganze 41 cm länger. Für etwas Mehrgewicht gibt es im Gegenzug mehr Platz im Innenraum. So haben auch größere Paddler (deutlich über 180cm, insbesondere mit Wanderschuhen) ausreichend Beinfreiheit, und hinter dem Sitz gibt es noch zusätzlichen Platz für kleines Gepäck. Durch die mittlere Sitzposition und die zusätzliche Länge verspricht es verbesserte Laufeigenschaften auf dem Wasser.
Anfibio Delta MX
Die offene Variante des Rebel 2K ist das Anfibio Delta MX. Es ist nochmal leichter und durch die offene Bauweise bietet es größeren Paddlern ebenfalls mehr Platz im Boot. Es ist ein ideales Packraft, wer Wandern und Paddeln kombinieren möchte, und im Vergleich zum Rebel 2K keine Abstriche bei den Laufeigenschaften eingehen möchte.
Itiwit Packraft 100
Das Itiwit Packraft 100 von Decathlon ist eines der günstigsten Packraft auf dem Markt. Es bietet im Vergleich einen deutlich geringeren Komfort (aufgrund der fehlenden Rückenlehne und des kleineren Innenraums) und geringere Laufeigenschaften. Auch sind die Seitenschläuche weniger voluminös, sodass es eine geringere Zuladungsgrenze hat und schneller Spritzwasser ins Boot reinkommen kann. Nichtsdestotrotz, wer ein günstiges Immer-dabei-Boot sucht und gelegentlich gemütliche Touren unternehmen möchte, für den könnte das günstige Packraft eine Alternative sein. Denn Material und die Verarbeitung stimmen bei dem Preis.
Intex ist ein bekannter Hersteller von Schlauchbooten und aufblasbaren Kajaks im Niedrigpreissegment. In diesem Artikel möchten wir dir die Produktserien des Herstellers vorstellen und erörtern, für wen sich diese günstigen Einsteigerprodukte eignen und welche Alternativen sich gegebenenfalls anbieten.
Firmenprofil: Intex als Schlauchboot Hersteller
Das Intex Explorer K2 im Einsatz auf einem See.
Über die Firma Intex Recreation Corp. lässt sich im Internet nicht so viel finden. Zwar gibt es die offizielle Seite des Herstellers. Hier steht aber die Produktpräsentation im Vordergrund. Wo und wie Intex seine Produkte genau herstellt, darüber liest man auf der Seite jedoch nichts.
Die amerikanische Firma ist schon seit über 40 Jahren auf dem Markt. Zunächst hieß sie noch The Wet Set® und stellte vor allem Wasserbälle und Luftmatratzen her. Erst später nannte sich die Firma in Intex um, fing 1997 an ihre ersten aufblasbaren Pools zu produzieren und vertreibt mittlerweile ihre Produkte in mehr als 100 Ländern weltweit.
Da die meisten Produkte von Intex sehr günstig sind, darf man davon ausgehen, dass sie nicht in den USA produziert werden. Auf den Intex Kajaks, die wir bereits gepaddelt sind, stand immer „Made in China“ drauf. Das lässt darauf schließen, dass Intex mit einem Partner in China die Produkte in Masse produziert und sie dann in zahlreichen Ländern der Welt verkauft. Die Boote sind auch nicht im Fachhandel für den Outdoor- oder Paddelsport erhältlich, sondern vorrangig über Amazon und anderen Onlineshops verfügbar.
Wie ist die Qualität von Intex Booten und für wen sind sie geeignet?
Da wir bereits mehrere Intex Boote selbst gepaddelt sind, können wir recht gut die Qualität der Produkte beurteilen. Intex setzt bei seinen Booten vorrangig eine PVC-Folie ein, die stark an das Material einer Luftmatratze erinnert. Dennoch ist diese deutlich dicker als bei herkömmlichen Luftmatratzen. Andere Hersteller von Luftbooten setzen aber eher auf beschichtete Gewebematerialien oder statten ihre Boote mit einer zusätzlichen Nylonhülle aus.
Hier müssen wir aber auch fairerweise sagen, dass für den Preis nicht mehr drin sein kann. Schließlich gilt zu berücksichtigen, dass Intex seine Schlauchboote und Kajaks in einem Komplettset anbietet. Das heißt Paddel und Pumpe sind bereits im Lieferumfang enthalten. Und genau an diese Zielgruppe richtet sich auch der Hersteller mit seinen Produkten: an Einstiegspaddler, die sofort lospaddeln möchten und eher kleine Touren an sonnigen Tagen auf dem See genießen möchten.
Das Intex Challenger K1 gehört zu eines der meistverkauftesten Einsteigerkajaks.
Wer noch unschlüssig mit dem Paddelhobby ist oder einfach für die Familie ein Badeboot sucht, womit man auf dem Badesee mal ein paar Runden drehen kann und nicht so viel Geld für ein Boot ausgeben möchte, findet bei Intex Boote mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn du aber schon weißt, dass du dich intensiv dem Paddelhobby widmen möchtest bzw. höhere Ansprüche an ein Schlauchkajak hast, dann solltest du dir lieber ein Luftboot von Gumotex, Grabner oder Advanced Elements zulegen. Diese sind zwar deutlich teurer, aber dafür sind sie sehr hochwertig, robust und haben richtig gute Fahreigenschaften.
Wir als anspruchsvolle Paddler, die sehr viel auf dem Wasser unterwegs sind, können mit Intex Booten nicht viel anfangen. Die Fahreigenschaften sind nicht mit einem richtigen Kajak zu vergleichen und man ist auch deutlich langsamer unterwegs. Auch wenn man mal auf Flüssen unterwegs ist, passiert es uns, dass wir häufig Grundkontakt haben bzw. mit Hindernisse in Berührung kommen. Da sind uns Kajaks von Intex einfach zu empfindlich.
Intex Schlauchboote
Schlauchboote von Intex sind äußerst beliebt. Sie werden ähnlich wie ein Ruderboot gehandhabt. Wer einfach auf einem kleinen See mit der Familie oder Freunden aufs Wasser möchte, um dann in der Sonne zu entspannen, kann mit einem Intex Schlauchboot in den meisten Fällen nicht viel falsch machen. Hier dominiert Intex eindeutig den Markt, da es in diesem Segment auch nicht wirklich einen anderen Hersteller gibt, der solche Schlauchboote anbietet. Ähnliche Schlauchboote gibt es nur ab und zu im Angebot bei Lidl, Aldi oder im Baumarkt.
Unter den Schlauchbooten führt Intex hauptsächlich vier verschiedene Produktreihen: Challenger, Seahawk, Excursion und Mariner. Die ersten drei Produktreihen richten sich an Einsteiger und sind auch preislich sehr erschwinglich. Die Mariner Schlauchboote sind hingegen schon hochwertiger und kosten dementsprechend auch mehr, obwohl sie im Vergleich zu vielen anderen Schlauchbooten immer noch günstig sind.
Das Intex Challenger ist das klassische Badeboot, welches es als 2 Personen und 3 Personen Variante gibt. Die 2er Variante ist ziemlich günstig, dafür gibt es keine separaten Sitzkissen, sondern man sitzt auf dem Boden des Bootes. Die Challenger Schlauchboote sind auch ziemlich leicht (8kg bzw. 11kg). Das Boot lässt sich also in der Tasche ohne größere Mühe tragen und passt auch in größeren Rucksäcken.
Die Intex Seahawk Reihe richtet sich nicht nur an Badefreunde, sondern auch an Angler. Durch die Angelhalterungen und die Vorbereitung einer Motorhalterung kann das Intex Seahawk durchaus als Angelschlauchboot eingesetzt werden. Das Seahawk gibt es sowohl als 2er, 3er und 4er Schlauchboot. Das 2er Boot hat keine Sitze, aber dafür ist es mit 9kg ziemlich leicht. Die 3er Variante hat Sitze und ist mit 11kg auch noch recht kompakt. Das größere 4 Personen Boot mit 17kg ist schon ziemlich schwer und ein Transport mit der Tasche ist nur auf kurzen Strecken zumutbar.
Das Intex Excursion gehört zu den beliebtesten und meistverkauften Schlauchbooten des Herstellers. Es ist nicht nur mit Sitzkissen ausgestattet, sondern auch mit aufblasbaren Rückenlehnen. Es ist als 4er und als 5er Boot erhältlich und verfügt ebenfalls über Angelhalterungen. Mit 19 bzw. 22 kg ist das Schlauchboot ziemlich schwer. Gerade um länger auf dem Wasser zu bleiben und zum Beispiel mit einem Außenbordmotor über einem See zu schippern, ist das Excursion sehr gut geeignet und dazu noch sehr bequem. Wer sich einen Motor für sein Intex Boot zulegt, sollte zudem nicht vergessen auch die entsprechende Halterung und eine Batterie sowie eine Batteriebox zu kaufen.
Bei der Intex Mariner Reihe ist die eingesetzte PVC-Bootshaut dicker und die Verarbeitung insgesamt auch robuster. In Anbetracht des Preis-Leistungs-Verhältnisses sind die Intex Mariner immer noch günstig, aber sie sprechen eben nicht nur Einsteiger an. Die Boote verfügen über solide Sitzkissen, Angelhalterungen, eine Vorbereitung für die Befestigung eines Außenbordmotors, eine Tasche für die Batterie sowie einen harten Einlegeboden, sodass man im Boot auch stehen kann. Die Mariner haben ein hohes Zuladungsgewicht, dafür sind sie aber auch wirklich schwer. Das Intex Mariner 3 wiegt 33kg und das Mariner 4 immerhin stolze 37kg. Der Transport mit Auto ist hier also Pflicht, alternativ wäre auch ein Kanuwagen denkbar.
Die mitgelieferten Ruder sind nicht gerade sehr hochwertig und robust. Empfehlenswert ist es hier in bessere Ruder zu investieren, weil sie eben doch beim Rudern stark belastet werden und nach der Zeit kaputt gehen können. Die Luftpumpe erfüllt zwar ihre Aufgabe, aber durch das kleine Volumen pumpt man sehr lange mit ihr. Empfehlenswert ist die Wahl einer größeren Luftpumpe für Schlauchboote, mit der das Boot schneller und einfacher aufgepumpt werden kann.
Intex Kajaks
Neben den Schlauchbooten sind auch die Schlauchkajaks von Intex unter Paddeleinsteigern sehr beliebt . In Onlineshops sind diese auch ziemlich gut von Kunden bewertet. Ein Großteil der Käufer beurteilt das Boot bereits nach dem ersten Paddeln, die langfristigen Erfahrungen kommen bei solchen Bewertungen nur selten zum Ausdruck. Zudem sind viele Einsteiger noch nie ein hochwertiges Schlauchkajak gepaddelt und können dementsprechend keinen Vergleich ziehen.
Unter den aufblasbaren Kajaks ist die Produktreihe von Intex ziemlich überschaubar. Hier gibt es insgesamt 4 unterschiedliche Modelle. Wer alleine mit seinem Kajak unterwegs sein möchte, bei dem kommt vorrangig das Intex Challenger K1 in Frage. Es ist ziemlich kompakt und nicht allzu schwer. Das integrierte Gepäcknetz auf dem Bug ist sehr praktisch für kleine Touren, um die Schuhe und einen Rucksack zu verstauen. Das Paddel ist nicht sehr hochwertig, erfüllt aber für kleine Touren mehr als seinen Zweck. Von den Fahreigenschaften und der Geschwindigkeit darf man hier nicht zuviel erwarten. Gleichfalls verhält es sich mit dem verwendeten Material und der Verarbeitung.
Fast identisch zum Challenger K1 ist das Intex Challenger K2. Es ist länger und für 2 Personen ausgelegt. Das dritte Einsteigerkajak von Intex ist das Explorer K2, welches ganz anders aussieht als die beiden Challenger Kajaks. Im Prinzip unterscheidet sich das Explorer K2 vom Challenger K2 nur wenig. Das Intex Explorer hat ein Lenzventil, womit sich das Kajak einfacher säubern und trocknen lässt. Zudem sind die Tragegriffe am Bug und Heck sehr praktisch. Wir sind diese Kajaks bereits gepaddelt und in unseren Testartikeln findest du alle weiteren Details. In einem gesonderten Vergleichstest stellen wir sogar das Challenger K2 und Explorer K2 gegenüber.
Challenger Excursion Pro.
Wie bei den Schlauchbooten mit den Mariner Modellen, hat auch Intex bei den Schlauchkajaks ein Modell, welches etwas hochwertiger ist. Das Intex Excursion Pro sieht von der Konstruktion dem Explorer K2 sehr ähnlich. Dafür ist es aber ungefähr doppelt so teuer. Hierfür bekommt man stabilere Griffe am Heck und Bug und bessere Befestigungen der Sitze sowie verstellbare Fußstützen. Die Bootshaut besteht aus einem Polyester Trägergewebe mit beidseitig auflaminiertem PVC. Dadurch ist das Boot deutlich robuster. Außerdem hat das Excursion Pro einen höheren Lufdruck (0,8 bar statt 0,69 bar) als die anderen Intex Luftkajaks . Die im Set enthaltenen Paddel sind die gleichen, wie sie auch bei allen anderen Intex Kajaks bei liegen. Die Pumpe ist etwas besser, da sie mit beiden Händen bedient werden kann.
Wir selbst sind das Intex Excursion Pro bereits gepaddelt. Vom Material ist es das beste Intex Schlauchkajak. Von der Verarbeitung ist es sehr ähnlich zu den anderen Booten des Herstellers. Wer mit dem Kajak oft auch längere Touren paddeln und sportlich unterwegs sein möchte, sollte auf jeden Fall in bessere Doppelpaddel investieren.
Alternativen zu Intex Booten und Kajaks
Wer sich für Intex Boote interessiert, hat vor allem den Preis im Blick und möchte mit der Anschaffung eines aufblasbaren Kajaks nicht zu tief in die Tasche greifen. Bei Schlauchbooten bietet zumindest Sevylor ähnliche Modelle im gleichen Preissegment an.
Bei Schlauchkajaks gibt es auch Hersteller, die gute Boote für Einsteiger anbieten, und auch noch erschwinglich sind. Decathlon bietet z.B. mit dem Itiwit Touring 2 ein Schlauchkajak an, welches zwar etwa doppelt so teuer wie das Intex Challenger K2 ist, dafür aber auch mindestens doppelt so viel bietet. Die Verarbeitung ist solider, das Material robuster und durch die Nylonhülle ist das Boot insgesamt besser geschützt.
Ein namhafter Hersteller für Schlauchkajaks, der seine Boote in Tschechien produziert, ist Gumotex. Das Gumotex Twist ist das günstigste Kajak des Herstellers und richtet sich an Einsteiger. Bei der Materialauswahl und der Verarbeitung liegen zwischen Gumotex und Intex Booten Welten. Wer sich für ein Gumotex Boot entscheidet, wird auf jeden Fall lange Zeit daran Freude haben.
Intex ist mittlerweile ein etablierter Anbieter von Schlauchbooten und Kajaks, der vor allem mit hochwertigen Produktbildern glänzt und sich gut im Einzelhandel und in größeren Onlineshops positioniert hat. Wer sich als Einsteiger das erste mal zu aufblasbaren Booten informiert, wird zweifelsohne über Intex Boote stolpern. Und zugegebenerweise sehen sie auch auf den ersten Blick sehr gut und professionell aus.
Bei den Schlauchbooten kann man nicht viel falsch machen, da sie auf den Badesee zum Einsatz kommen und zu den Booten keine großen Alternativen gibt. Bei den Kajak muss man betonen, dass sich die Intex Modelle vor allem an Einsteiger und Paddler, die eher ein Badeboot suchen oder gelegentlich eine kurze Tour auf dem nächsten See drehen möchten, richten. Wer ein Boot aber genau für solch einen Einsatzzweck sucht, trifft mit einem Intex Boot keine schlechte Wahl. Wer aber höhere Erwartungen an sein Boot hat und des öfteren richtig paddeln gehen möchte, sollte lieber ein Boot von einem anderem Hersteller kaufen. Denn auch bei anderen Marken wie Itiwit oder Gumotex wird man als Einsteiger mit erschwinglichen Boote fündig.
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Hi, ich bin Christian und liebe es unkompliziert und jederzeit die Natur von dem Wasser zu entdecken. Dafür gibt es nichts besseres als portable Boote, die für mich mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind!